Beiträge von bredoko

    Kann mir mal jemand erklären, warum man in der derzeitigen Situation über eine Reduzierung des Erdgasverbrauchs nachdenken muss? Wir müssen doch zunächst einmal den in den letzten Jahren durch den vermehrten Einsatz der Kohlekraftwerke in Deutschland gestiegenen CO2-Ausstoß reduzieren - und das geht kurzfristig am besten mit den bereitstehenden, modernen Gaskraftwerken ...

    Bei einer Neuanschaffung eines BHKWs spielen in den Wirtschaftlichkeitsberechnungen staatlich garantierte Vergütungen eine wesentliche Rolle. Dazu gehören vor allem die KWK-Zulage und die Einspeisevergütung, aber auch Dinge wie die Nchtbelastung des Eigenstroms mit der EEG-Umlage und die Energiesteuererstattung.


    Nun erleben wir in mehreren Ländern Europas, dass staatlich fest zugesagte Vergütungen nachträglich gestrichen, gekürzt oder wegbesteuert werden. Konkret wurden die Einspeisevergütungen in Spanien und Tschechien bereits massiv gekürzt (nachträglich, wohlgemerkt) und diese Woche hat auch die italienische Regierung einen Plan zur nachträglichen Kürzung der Einspeisevergütungen bekanntgegeben.


    Vertrauensbruch gegenüber den Investoren wird damit hoffähig in der Europäischen Union. Da kann man sich leicht ausrechnen, wie andere Staaten (inkl. Deutschland) reagieren, wenn es bei den Staatsfinanzen mal wieder etwas enger wird. Als Konsequenz daraus sollte man sich für Investitionen in KWK oder erneuerbare Energien m. E. nur noch dann entscheiden, wenn diese sich entweder kurzfristig amortisieren oder im Notfall auch als Insellösung rentabel betrieben werden können.

    Also ich habe drei EC-Power-BHKWs seit rd. 14 Monaten in Betrieb. Die Erträge entsprechen den Erwartungen, die bislang erzielten Überschüsse lassen eine Amortisation in weniger als 3 Jahren erwarten.


    Vor der Anschaffung haben wir Angebote von mehreren Installateuren eingeholt und uns eine Reihe von Referenzen angeschaut. Diese haben insgesamt 7 Fabrikate angeboten. Bei zwei Angeboten hätten wir schon für die Anschaffung einen mehr als doppelt so hohen Preis zahlen müssen wie bei EC Power (z. B. wurde eine 4er-Kaskade eines vielverkauften Modells zu einem Mondpreis angeboten). Nur ein Fabrikat konnte preislich mit EC Power mithalten. Den Ausschlag gegeben hat dann, dass der konkurrierende Anbieter keinen Vollwartungsvertag anbieten wollte. Generell hat übrigens von den 7 Anbietern niemand einen günstigeren Vollwartungsvertrag angeboten als der EC-Power-Installateur (auch wenn mir der - gemessen an dem, was bislang gemacht werden musste - noch zu teuer erscheint).

    Wieder einmal so eine Lobbygruppe, die ihre eigenen Profitinteressen hinter wohlklingenden Phrasen verstecken möchte. Überwiegend sind dort übrigens Verbände vertreten, die in den letzten Jahren alles dafür getan haben, so viele Subventionen wie möglich in die Photovoltaik zu lenken - und nicht etwa in die KWK ...

    Hier also schon wieder ein Thread, in dem Atomstrom und Solarstrom als Gegensätze oder Wettbewerber dargestellt werden. M. E. haben aber beide Formen der Energiegewinnung die gleiche Entstehungsgeschichte, denn beide sind nur aufgrund von politischen Entscheidungen (staatliche Planwirtschaft) ohne Berücksichtigung einzelwirtschaftlicher Kriterien zu ihrer heutigen Bedeutung gekommen. Es hat noch nie ein privates Unternehmen gegeben, dass auf eigenes Risiko in Deutschland ein Atomkraftwerk gebaut und betrieben hat. Privatisiert wurden die großen Energieversorger erst, als die Politik ihnen längst die Atomrisiken aufgebrummt hatte und die Verantwortung dafür loswerden wollte.


    Hätte die Politik sich in den letzten 50 Jahren mehr aus der Energiewirtschaft herausgehalten und dem gesunden Menschenverstand der Bürger vertraut; hätte die Politik den Bürgern, den Stadtwerken und privaten Unternehmen die Möglichkeit gegeben, eine dezentrale Energieversorgung aufzubauen, hätten wir heute viele saubere Gaskraftwerke, viel mehr BHKWs sowie Wind und Solar in einem gesunden Maß ...

    Vor wenigen Wochen ist das aktuelle BHKW-Ranking von Energie & Management erschienen. Das ist m. E. die beste öffentlich verfügbare Übersicht.

    Tja, "Die Linke'' hat sich in einer Pressemitteilung vom 9.10. positioniert. Demnach müssen Eigenverbraucher nicht nur die EEG-Umlage, sondern auch noch Netzentgelte fürchten. Da Altmaier schon Anfang des Jahres Vorschläge gemacht hat, die eine EEG-Umlagen-Belastung für Eigenverbraucher vorsahen, sehe ich momentan nicht so recht, wer im Bundestag einen entsprechenden Vorstoß der SPD-Truppen um Garrelt Duin zurückweisen würde. Unfassbar, in was für eine falsche Richtung die ganze Sache jetzt läuft.


    Treiber der falschen Richtung sind übrigens m. E. die vielen Stadtwerke, die in den letzten Jahren völlig falsch investiert haben (Bsp. Trianel mit Kohlekraftwerk und Offshore-Windanlagen ...) und jetzt die Politik zur Hilfe rufen. Im Gegensatz zu RWE, EON & Co. werden die Stadtwerke in der Politik - sogar und vor allem bei den Grünen - gehört und für unterstützenswert befunden ...

    In einem Interview in der heute erschienenen Ausgabe der Wirtschaftswoche fordert der Wirtschaftsminister von NRW, Garrelt Duin, die Belastung des Eigenverbrauchs mit der EEG-Umlage. Mal abgesehen davon, dass dann alle PV-Anlagen, die in den letzten Jahren mit Fokus auf Eigenverbrauch errichtet worden sind, auf einen Schlag unrentabel wären, wäre das wohl das (zumindest vorübergehende) Aus für die BHKW-Branche ...

    Die Erdgaspreise sind in manchen Teilen der Welt in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. So waren sie in den USA vor 5 Jahren mehr als doppelt so hoch wie heute.


    Dass die Gaspreise in Deutschland trotzdem gestiegen sind, hat mit unseren politischen Prioritätensetzungen (Bevorzugung von russischem Erdgas, lange Lieferverträge mit Russland mit unsinniger Ölpreiskopplung, Energiesteuern, Energiewende, kein Fracking) zu tun. Für manche dieser politischen Prioritätensetzungen gibt es m. E. gute Gründe und dazu sollten wir auch stehen - und nicht den bösen Weltmarkt, die deutschen Versorger oder gar Syrien dafür verantwortlich machen.

    Hallo,
    die Atomlobby ist Schwarz.


    Ein Blick in das Geschichtsbuch klärt dieses Missverständnis. Der Ausbau der Atomenergie wurde in Deutschland ganz wesentlich von der SPD betrieben und von ihr mit Hilfe von Staatsunternehmen umgesetzt (damals waren das die staatlichen Versorger Bayernwerk, RWE, Veba, Viag, EnBW, VEW, etc. - privatisiert wurden die erst später als die AKWs schon da waren). In den 60er und 70er Jahren war der Ausbau der Atomenergie Konsens in der SPD und mit dieser Politik hat die Partei bekanntlich mehrfach Wahlen gewonnen.


    Zum anderen Thema - dem EEG - kann man doch nur sagen, dass immer klar war, dass es dann reformiert werden muss, wenn es den erwünschten Zweck, nämlich den Anschub der Erneuerbaren erreicht hat. Leider sind wir über diesen Punkt längst hinweg, aber die Politik hat nicht die Kraft gehabt, die erforderliche Anpassung rechtzeitig vorzunehmen. Dies liegt in der Tat daran, dass wir keine rotgrüne Regierung haben, denn im Falle einer rotgrünen Regierung hätten die Grünen die erforderliche Anpassung unterstützt und nicht verhindert.


    Wenn man - wie ich - sowohl Photovoltaik- als auch KWK-Anlagen betreibt, hat man den direkten Vergleich und kann die in den letzten Jahren betriebene, unsinnig einseitige Subventionspolitik zugunsten der Photovoltaik erkennen. Hätte man auch nur einen kleinen Teil der PV-Subventionen in die KWK umgeleitet, hätte man ganz andere CO2- und Effizienz-Effekte erzielen können und hätte vor allem eine dezentrale Stromversorgung, die nicht vom Faktor Zufall (bzw. dem Wetterbericht) abhängig wäre.

    Aha, hier wird also wieder das Phantom der "Atom-Lobby" oder der "Atom-Konzerne" bemüht, um politische Veränderungen zu verhindern. Bei dem Aufbau und der Pflege solcher Feindbilder hofft man wohl, dass zu viele Menschen vergessen haben, dass alle deutschen Atomkraftwerke von staatlichen Unternehmen und damit quasi vom Staat errichtet wurden...


    Dass gerade hier im BHKW-Forum immer wieder Beiträge auftauchen, die sich gegen jede Änderung des EEG und für die Priorisierung von Photovoltaik argumentieren, werde ich ohnehin nie verstehen. Es hat in den letzten Jahren wohl kaum etwas die KWK-Entwicklung derartig behindert wie die einseitige Über-Förderung der Photovoltaik.

    Frage ich den BHKW-Vertreter, was die Anlage denn insgesamt kosten wird. Antwort: "Das ist doch gar nicht wichtig. Ich habe Ihnen doch schon vorgerechnet, dass die Sache für Sie wirtschaftlich ist und außerdem gibt es günstiges Geld von der KFW."


    Mit exakt den gleichen Worten wurden übrigens vor einigen Jahren Photovoltaikanlagen verkauft...