Würdest du z. B. beim Herd einfach L1 L2 und L3 brücken, dann würdest du früher oder Später mit Sicherheit den Neutralleiter überlasten was zu einem Brand führen könnte. Sollte im Waschraum Waschmaschine und Trockner z. B. auch mit 5x1,5 verdrahtet sein also sich den N teilen wäre es das gleiche Problem bei zeitgleicher Nutzung. Zumindest bei mir geht auch 5x1,5 für 3 Steckdosenkreise a 16A in die Küche, Wasserkocher, Microwelle und Kaffeemaschine auf die Außenleiter aufgeteilt machen paralell Betrieben dann auch Probleme. Ja schon klar, das kann gut gehen da das nicht immer und Dauerhaft so ist, muss es aber nicht. Und ich möchte dann nicht mit der Brandversicherung verhandeln...
Bei jedem Elektroherd werden die Brücken für den Betrieb an einer Phase
mitgeliefert.
Da es dann nur eine Vorsicherung gibt, die passend auf den Querschnitt des
verlegten Kabels ausgelegt ist, gibt es keine Überlastung des Neutralleiters, weil nur der Stom, der über die verwendete Phase zum Herd fließt, auch wieder über den Neutralleiter zurückfließt.
Bei der Nutzung von 3 Phasen und einem Neutralleiter, kann es auch nicht zu einer Überlastung des Neutralleiters kommen!
Durch den Neutralleiter fließt der Summenstrom der 3 Phasen.
Und da der Strom in den 3 Phasen um 120 Grad verschoben ist ergibt sich bei einer symmetrischen Belastung der 3 Phasen durch ohmsche Verbraucher sogar ein Strom von 0A im Neutralleiter.
Bei nicht ohmschen Verbrauchern und ungleichmäßiger Belastung der 3 Phasen nimmt der Neutralleiter nur maximal den größten möglichen Strom einer Phase auf und niemals den Strom, der sich ergibt wenn man einfach den Strom aller 3 Phasen addiert!
Wenn man genau definierte feste Verhältnisse hat, kann man den Querschnitt des Neutralleiters reduzieren oder bei symmetrischer Belastung sogar ganz weglassen!
Nicht berücksichtigt ist bei dieser Betrachtung die Belastung des Stromnetzes durch Schaltnetzteile, wie sie in Computern, Fernsehern, LED-Lampen, Ladegeräten Verwendung finden. Das ist die sogenannte Blindleistung.
Schaltnetzteile belasten das Stromnetz kapazitiv und sorgen für Oberschwingungen. Diese sorgen wiederrum für Ströme, welche durch den Neutralleiter fließen.
Da diese Geräte in Privathaushalten noch eher kleine Leistungen haben, kommt das noch nicht so stark zum tragen.
In der Zukunft könnte das aber noch zu Problemen führen, da auch die Trafostationen immer weniger belastet werden können, je höher der Anteil an kapazitiven Verbrauchern und damit die Blindleistung wird.
Es könnte durchaus passieren, das auch Privathaushalte zukünftig eine Blindleistungskompensation betreiben müssen, wie sie bei Großverbrauchern schon üblich ist.