Beiträge von bkohl

    So etwas wird es wohl in Deutschland nicht geben. Die Netzentgelte würden ja zweimal anfallen. Dazu die reinen Speicherkosten von 5-10cent/kWh und die tausend anderen Gebühren und Abgaben. So etwas wie Guerilla-PV gibt es offiziell im BHKW-Bereich nicht.

    Die billigste Lösung wird wohl eher mit mobilen Stromspeichern - sprich E-Autos - zu realisieren sein. Der Renault K-ZE mit seiner 25kWh-Batterie könnte demnächst unter 10k€ zu haben sein. Dann läuft das BHKW eben nur nachts.

    Dumme Frage: Was passiert eigentlich ernstes wenn die Ventile etwas Ölasche angesetzt haben?

    Meiner Erfahrung nach wirkt ein undichtes Einlaßventil wie eine Abgasrückführung. Senkt also die Leistung - aber nicht den Wirkungsgrad

    Ein undichtes Auslaßventil senkt sicherlich beides. Soweit so gut. Aber sind 20% Leistungsverlust wirklich ein Problem?

    Mein Eigenbau-Motor hatte zwar aufgrund des großen Öldurchsatzes von 5ml/h bereits nach 100h so einen Abfall, der sich aber nicht weiter verschlechterte (jetzt 400Bh) . (Kampfgleichgewicht zwischen Ablagerung und Selbstreinigung).

    Hier ein paar News von der "Billig-Front".

    Seit 200h läuft der neue Motor. Er nennt sich HQ120 oder QL160 - hat aber wohl 120ccm und wieder einen Aufbau mit Schrägen Zylinder und direkt beölter Nockenwelle. Negativ ist der hohe Ölverbrauch von 5ml/Stunde und schlecht polierte Ventilschaftenden, die an den Kipphebeln zu Verschleiss führen. Andere Schaftdichtungen und Nachpolieren ist sicherlich machbar. Solche Motoren bekommt man von Eberth für unter 100€.

    Auspuff und Ölpumpe samt Ölkanister befinden sich jetzt im Stationären Teil, während die Zündspule samt Encoder/Zünd-Elektronik mit auf die mobile Basisplatte des Motors gewandert ist. Ein Austausch der Motoreinheit ist somit binnen 5min möglich. (4 Schrauben, Abgasschlauch, InjektWasser, Strom, Öl)

    Hier noch ein paar Details zum den Komponenten:


    1, Auspuff:

    Aus folgenden Gründen bin ich von VA wieder zu Kupfer gewechselt. Da das Abgas-Wasser-Gemisch leicht sauer ist, wirkt der Auspuff etwas wie eine Opferelektrode und schützt das Kupferlot am Plattenwärmetauscher. Bei Auspuff-temperaturen von <100°C ist ein Eigenbau mittels Weichlöten kein Problem.


    2. Öl-Zirkulation/Austausch:

    Die jetzige Lösung besteht aus einer billigen Kunststoff-Zahnradpumpe, einem Magnetventil und einem Honda-Ölfilter mit 40µm (vom Dachs oder EcoPower). Damit kann man während der Motor läuft intervallweise Öl filtern und wenn er steht, altes Öl in den Kanister pumpen, um danach durch das gleiche Rohr und das Ölfilter neues wieder in den Motor zu füllen. Schwebepartikel <40µm (Foto) sollten sich im Kanister absetzen. Spätestens nach 8h startet die Zwangsabschaltung einen solchen Zyklus. Saison-Ölwechsel heisst jetzt: alter Kanister raus - neuer rein.


    3. Schwingungsdämpfung:

    Dieser Motor vibriert recht stark, sodass die Originalen Silentblöcke durch neue ersetzt werden mussten. Das Anbringen einer Zusatzmasse oder größere Silentblöcke sind weitere Handlungsoptionen.

    Der Gesamtaufbau aus KS-Wand außen Holzkiste innen und Einfach-Glasplatte oben drauf, ist extrem leise. Ab 3m Entfernung kann man nicht mehr sagen ob er läuft.


    4. Elektrik:

    Die elektrische Verbindung kann, dank integrierter Stabzündspule auf 6 Pole verringert werden. Der originale Generator (Sternschaltung) liefert bei 2400rpm mit 300V schon zu viel Spannung. Ich hoffe ihn (nach Demontage) auch in Dreieckschaltung betreiben zu können. Ziel sind 800W bei 2800rpm. Zur Not muss ich ihn neu wickeln.


    5. Wärmetauscher:

    Die Kombination aus Platten-WT, PKW-Kabinen-WT und Kondensat-Rezirkulation erfüllt seit 1500Bh alle Anforderungen (billig und haltbar). Das Thema Medientrennung erübrigt sich, weil es kein zweites Medium gibt. Dank effektiver Ölabscheidung, ist das Kondensatwasser klar. Das Abgas hat 30°C und sollte durch die Gaswäsche auch ohne Kat NOx-reduziert sein.

    Vielleicht gibt es eine Open Source-Lösung für CCS oder Chademo. Leider hat die Industrie besseres zu tun.

    An Effizienz wäre das nicht zu übertreffen, weil keine DC/AC -> AC/DC Wandlungsverluste auftreten. Also im Prinzip heisst das: PV möglichst direkt (nur ein DCDC-Wandler) mit der Batterie zu verbinden. Ich komme von 400V PV und lade damit eine 400V Batterie. Das ist einfach, effizient und modulierbar von 0W bis 50kW. Bei BHKWs mit Synchrongeneratoren wäre das auch total einfach. Nur das dort kein MPPT-Algorithmus sondern eine Regelung eingebaut sein muss, die die Drehzahl - sprich Leistung - konstant hält.

    Universeller aber eben auch uneffizienter und aufwändiger ist der Umweg über Wechselstrom.

    Mein Zauberwort zum Thema heisst: Vorrangschaltung/Lastabfall

    Meist ist man bei Inselnetzen in der Leistung des Inverters auf 4kW begrenzt. Ich überwache die Leistungsaufnahme der restlichen Verbraucher und schalte das Auto bei unter 500W zu. 3kW sind dann locker aus der Keller-Batterie machbar. Die ständigen Ladeunterbrechungen scheint mein C-Zero gut zu vertragen. U.u. hat er dann mehr Zeit zum Balancieren der Zellen.

    Alternativ kann ich auch tagsüber intermittierend das Auto über PV laden, wenn die Kellerbatterie fast voll ist. Die obersten 1.5kWh werden dann umgefüllt (30min) gefolgt von einer Pause - bis die Batterie wieder voll ist.

    Ein bischen Leistungs-Management ist sowieso vonnöten, damit nicht Geschirrspüler, Waschmaschine und Trockner gleichzeitig loslegen. Bei uns klappt es, wenn alle etwas mitspielen. Starke Küchengeräte laufen aber weiterhin bei uns über Netz.

    Von meiner Situation (2 Autos, 1 Wohnanhänger) ausgegangen, könnte es üblich werden, dass Plug-In-Hybride mit AHK (Mitsubishi Outlander) ein erstes Leben in Firmen durchmachen und dann mit 150Tkm / 3Jahre an Private weitergereicht werden, die mit den dann noch frischen Batterien hauptsächlich elektrisch fahren und nur gelegentlich im Urlaub den Benziner nutzen.


    ---> hier noch ein Whitepaper von den Papierknetern aus dem Bundesministerium bzgl. E-Mobiliät

    Interessant ist auch die Produzenten-Perspektive.

    Hier kann sich keiner leisten, den ramp-up der Anderen nicht mitzumachen - koste es was es wolle. Selbst FIAT gibt es jetzt zu, demnächst ein staccato an E-Autos auf den Markt zu werfen. Im Brot-und-Butter-Segment müssen alle die Volumeneffekte mitnehmen, oder sie können es gleich sein lassen. Die Zeit der early-adopter, die auch bereit sind, das Doppelte zu bezahlen sind vorbei.

    Zur Not wird auch ohne EU-Quote quersubventioniert, um genügend Käufer für 300.000 E-Fahrzeuge zu gewinnen. Wenn der Bürger Farbe bekennen muss, zeigt es sich nämlich, wie wenig ihm sein grünes Gewissen wert ist. Dann zählt wie üblich nur das Preis/Leistungsverhältnis.

    Die Firmen wissen im Gegensatz zum Stammtisch nämlich, das der Zug bereits abgefahren ist. Offensichtlich wollen sie auch in Zukunft Autos verkaufen.

    Für die Klein-KWK wirkt dieser Trend wie ein Rendite-Booster. Endlich hat der Hausbesitzer einen billigen E-Pufferspeicher.

    Jetzt fehlt nur noch eine Regierung, die Heizungen mit negativem Stromwirkungsgrad (Gasthermen & Co) verbietet oder quotiert, um die Grünstrom-Engpässe im Winter zu verhindern, die 10Mio E-Autos unweigerlich verursachen werden.

    Genau, die 55°C warme Luft aus der Box wird eingesaugt. Der Luftfilter - Schaumgummi - ist eher für gröbere Teile ein Hindernis. Ich hatte ihn auch bewußt nicht eingeölt, um Ölspritzer aus dem Bereich der Kurbelabsaugung bzw. Einlassventilschaftdichtung mitzubekommen wie bei dem 50ccm-Motor letztens. Woher das viele Molybdän und Kupfer herkommen soll ist aber schleierhaft. Vielleicht ein Messfehler.

    Ölcheck-Bericht:

    Das Ergebnis war niederschmetternd (Silizium=271!, Eisen, Alu, Kupfer und Molybdän riesig)

    Der Grund war wohl der eingebaute Feinstaub-Generator in Form des Ölbinder-Pulvers. (https://www.ebay.de/itm/250851630084)

    Die Druckvibrationen in der Box haben ihn wohl aufgewirbelt. Das blödeste ist, dass ich das Zeug nicht mal mehr brauche. Der Ausbau aus der unterirdischen Kammer war mir nur zu aufwändig. Das war wirklich teueres Lehrgeld.


    Anhang: Oelcheck-Analyse