Beiträge von wurst_franz

    Die Gretchenfrage bei solchen Konstruktionen ist die maximale Rücklauftemperatur, bei welcher die erforderliche Motorkühlung noch gewährleistet ist.


    Diese Frage ist durchaus in Erwägung zu ziehen.
    Da ist erst mal der hydraulische Abgleich, der unabdingbar gemacht sein sollte. Das garantiert eine möglichst hohe Temperaturspreizung zwischen Heizkreisvor- und Rücklauf und ermöglicht so eine saubere Temperaturschichtung im Pufferspeicher, was wiederum eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur zum BHKW gewährleistet.
    Andererseits ist es durchaus gegeben, daß die Temperatur im Puffer unten während des "beladens" auf gut 50°C oder mehr ansteigt. Kirsch behillft sich hier, indem die Leistung der Speicherladepumpe variabel gesteuert wird. Mit ansteigender Vorlauftemperatur steigt die Pumpleistung in 4 Schritten jeweils um 25% bis zur max. Leistung auf 100% an. So wird der geringeren Wärmeaufnahme durch größeren Volumenstrom entgegengewirkt. Und wie bereits beschrieben, schaltet die Steuerung bei Erreichen von max. 80°C Rücklauftemperatur zum Pufferspeicher ab. Dadurch bleibt die Temperatur vom Motor, Motoröl und Kapselinneraum relativ stabil auf gleichem Niveau.

    Hallo Valerian,
    ich kann nur, wie bereits geschehen, beschreiben wie das beim Kirsch technisch gemacht wird. Mit dem WätaS habe ich mich nie beschäftigt und kenne daher auch den Aufbau dieser Anlagen nicht.
    Die Steuerung des Kirsch schaltet ab, wenn eine Vorlauftemperatur von max. 80°C erreicht ist. Das erscheint Sinnvoll, da ja sonst die entstehende Wärme nicht mehr abgeführt werden kann und die Tempertaur im Gesamtsystem immer höher wird.
    Um Schäden an der Anlage zu vermeiden, wurde bei relevanten Meßstellen (Kapselinnenraum, Abgas, Vorlauf) zusätzliche Sicherheitstemperaturbegrenzer eingebaut. Die Steuerung wertet die gemessenen Temperaturen auch nach unterschiedlichen Kriterien aus: Normal, kritisch und Übertemperatur. Bewegen sich die Werte noch im krititschen Bereich, läuft die Anlage zwar weiter, der Wert wird aber als "kritisch" in der Anlagenüberwachung angezeigt, bewegt er sich da drüber erfolgt die Abschaltung mit entsprechender Störungsmeldung. Nach ca. 5 Minuten wird die Störung automatisch quitiert und die Anlage startet neu. Erfolgt die gleiche Störung am selben Tag 3x aufeinander geht die Anlage auf "Störung" und startet erst nach manueller Bestätigung wieder.
    Sämtliche Anlagenparameter können auch per Fernüberwachung erfasst und ausgelesen werden. Der Server, auf dem die Fernüberwachung installiert und die Anlage angemeldet ist, sendet bei einer "Störung" automatisch eine eMail an die Adresse des entsprechenden Servicebetriebs. So ist dieser quasi zeitgleich wie der Anlagenbetreiber über die Störung informiert.

    Wird das Wasser über Öl und Umluftwäremtauscher erhitzt ?


    So ist es!
    Am Motor befindet sich auf der einen Seite ein Lüfterrad, das über Leitbleche den zu Kühlung nötigen Luftstrom an die Zylinder führt. Um dieses Lüterrad herum hat Kirsch einen großen Luftwärmetauscher gebaut, der der Zuluft, die ins Gehäuseinnere am Generator entlang einströmt und sich dabei erwärmt, Wärme zu entziehen. Mittig in diesem Luftwärmetauscher sitzt auch der Luftfilter. So bekommt der Motor auch relativ "kühle" Verbrennungsluft zugeführt. Von da wird das Wasser des Heizungssystems weitergeführt zum Abgassystem. Erst kommt ein Tauscher an den Krümmeranschlüssen, dann am KAT, dann geht's zum Wärmetauscher des Motorölkreislaufs und zum Schluß noch durch einen großen Plattenwärmetauscher vor dem Endschalldämpfer. Die Brennwerttechnik ist da sozusagen bereits integriert.
    Im Gehäuseinneren liegt die Temperatur im laufenden Betrieb meist bei ca. 75°C, die Motoröltemp. bei ca. 85°C. Die Wassertemperatur am Ausgang liegt je nachdem, wie "gesätttigt" der Pufferspeicher bereits ist, zwischen 45°C und 75°C. Die Abgastemperatur liegt in etwa auch in diesem Bereich.


    Auf den Bildern mag der Aufbau etwas chaotisch wirken, ist er aber nicht. Man wollte das Gerät so kompakt wie möglich bauen, damit's eben auch noch bei beengten Verhältnissen eingbaut werden kann.
    Für mich ist der Eindruck beim Blick in den Motorraum eines PKWs auch erst mal unübersichtilich. Oder denk mal an Motoren in Motorrädern. Die führen ihr dasein oft unter einer Vollverkleidung, umgeben von Schläuchen der Wasser- und Ölkühlung wie ein Patient auf der Intensivstation ;-_ (Es gibt auch Ausnahmen, wie die Boxer von BMW z.B. :D )
    Der verbaute Vanguard-Motor kostet ca. 800€ bis 900€. Da lohnt sich eine Aufwendige Instandsetzung oft nicht, erst recht nicht, wenn der Motor dazu ausgebaut werden muß. Ein Motortausch kann von 2 versierten Kundendienstlern in 2,5 bis 3 Std. erledigt werden und die Kiste läuft wieder, was wichtig für den Kunden ist.

    Die Pumpe ist abweichend von vielen Vorschlägen im "Kaltwasserzulauf" installiert


    Beim Kirsch wird das standardmäßig so gemacht. Niedrigere Betriebstemperaturen sind doch auch für die Lebensdauer einer Pumpe vorteilhafter. Das wird ja heute auch in den vormontierten Heizkreisanschlußsets so gemacht und nicht mehr wie früher die Pumpe im Vorlauf des Heizkreises montiert.


    @ Gekritzel
    In Anlage noch ein paar Bilder vom "Innenleben" des Kirsch 4.12.
    Auf den Bildern leider etwas schlecht zu erkennen: Das Schwungrad vom Motor und der Rippenriehmen. Am Schwungrad wäre vorne deutlich zu erkennen, daß es ausgewuchtet wurde, wie auch die Schwungscheibe am Generator unten.

    Es geht hier aber erster Linie immer noch um die Technik!
    Ich habe leider nicht das umfassende Knowhow, aber mich interessiert's sehr und ich hoffe, aus den Ausführungen von Gekritzel etwas über Motorentechnik, deren Konzeption und Regelung lernen zu können. Und da ist mir der Stil von Gekritzel auch recht. Für's grobe Verständnis muß es ja schließlich auch keine wissenschaftliche Arbeit sein. Da fördert ein lockerer Stil doch eher die Aufmerksamkeit. Das gefällt sicher nicht jedem, aber die Geschmäcker sind halt verscheiden ...
    |__|:-)

    Für den Betrieb eines Hubkolbenmotors mit Gas ist eine Lanbdasonde nicht erforderlich,


    Das ist mir eigentlich schon klar. So ein Motor könnte durchaus auch ohne KAT laufen. Das ging ja früher schließlich auch!
    Der Briggs&Stratton-Motor des Kirsch läuft leistungsunabhängig immer mit 1900U/Min., da dieser ja einen 3-Phasen-Asynchorongenerator antreibt und eine stabile Netzfrequenz von 50Hz zu gewährleisten ist. Ich vermute mal, daß die Motordrehzahl über die am Generator anliegende Netzfrequenz geregelt wird :?:
    Über die Lambdaregelung wird da wohl nur das Gas-/Luftgemisch überwacht und nach entsprechender Voreinstellung nachgeregelt??? Wenn von der Anlagensteuerung mehr Leistungsabgabe gefordert wird, fährt die Drosselklappe entsprechend auf, bis die Leistungsüberwachung "zufrieden" ist.

    Normalerweise, so dachte ich mir, springt die Sonde zwischen "Fett" und "Mager" und kann NICHT Lambda = 1 ermitteln. Die Motorregelung paßt das Gemisch in der Form an, das die Abgase im MITTEL Lambda = 1 ergeben - die Sonde springt dabei zwischen 0 und ca. 0,8V.


    Servus Gekritzel,
    richtig!
    So wie du das beschreibst, funktioniert das auch bei meiner Kiste. Wenn die Lambdaregelung korrekt arbeitet und der Gleichdruckregler korrekt eingestellt ist, kann man mit der Lambdacontrol-Software eine saubere Sinuskurve beobachten, d. h. es wir ständig zwischen fett und mager hin und her geregelt.
    Leider kann ich das nicht selbst kontrollieren, bzw. einstellen, denn ich besitze weder die notwendige Software und den USB-Anschluß für die Lambdaregelung noch ein Abgasmeßgerät. Aber so konnte ich das beobachten, als mal der Einsatz eines Werkskundendienstlers notwendig war.
    Aber egal, dieses Prinzip der Regelung ist ja nicht neu und wird bei Ottomotoren milionenfach angewendet.
    Aber vermutlich hat Vaillant hier besonders geheimnisvolle Wege der Regelung ersonnen, wie so vieles beim Ecopower doch eher rätselhaft erscheint. ;(

    Mann, mann, ich kenne das Eco 1.0 ja nicht, aber das hätte ich nicht gedacht, daß sich da keine Zeitfenster programmieren lassen. _()_
    Zumal die Kiste ja nur in Verbindung mit einem SLK Sinn macht, sollte der Betrieb zu definierten Zeitfenstern ja eine Selbstverständlichkeit sein. Das könnte Vaillant eigentlich wissen, denn die haben ja vor dem Eco 1.0 auch schon andere mBHKW gebaut.
    Auch daß der Betrieb eines BHKWs eher unwirtschaftlich ist, wenn man einen Großteil des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz einspeist, ist schon seit längerem bekannt, es sei denn, man glaubt an die Religion von Senertec. ||_

    Hallo Gekritzel,
    ich finde es gut, daß du dir die Arbeit machst und uns hier im BHKW-Forum an deinem Projekt mit deinen Beiträgen und vielen Bildern teilhaben läßt.


    Das mußte ich einfach mal loswerden! :thumbup:

    Nach meinen Informationen startet Wolf mit dem Vertrieb des GTK-4 im Mai 2014.
    Ob und wie Wolf den Service für das mBHKW bereitstellt konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Auch wo das Anlagenmonitoring bzw. Fernüberwachung stattfindet ist noch nicht bekannt.
    Da darf man auf den GTK-4-Betreiber hier im Forum gespannt sein.

    Da beschließt man eine Energiewende, stellt anschließend verwundert fest, daß der Strompreis mit dem alten EEG völlig aus dem Ruder läuft, beschließt kurzerhand eine völlig unausgegorene EEG-Novellierung, fordert für den Eigenverbrauch von Solar- und KWK-Strom eine anteilige EEG-Umlage, ... :cursing: ja wo san man den eigentlich? ;( Schlimmer könnte es aus Brüssel auch nicht kommen. Die scheinen voneinander abzuschauen.
    Wenn das mit der Energiewende tatsächlich eingermaßen funktionieren soll, dann geht es nicht ohne die KWK, die ein wichtiger Baustein dazu ist. |__|:-)

    Sorry, will nicht unken, aber eben genau diese 5.000 Stunden +/- hätte ich für das Motörchen auch prognostiziert... aber leider keinesfalls mehr!


    Die Tatsachen und meine sicht der Dinge sagen da aber etwas anderes. Der Austausch des Motors war eine Option, die sich beim Austausch der Motorträgerplatte einfach bot. Der alte Motor brachte bis zum Ausbau anstandslos seine Leistung. Auch der Ölverbrauch des Motors lag mit 3L auf 1000Bh durchaus in einem für diese Motoren annehmbaren Bereich.

    So, mitte März war's so weit: Ich fand tatsächlich einen örtlichen HBler, der sich dieses "kleinen" Auftrags annnehmen wollte. Ein wandhängendes Gerät von Paradigma inkl. Heizungsregelung wurde mir eingebaut. Wegen der Porblematik einer gemeinsamen Nutzung des LAS und vor allem auch aus Platzgründen viel die Entscheidung für ein 80/125er Außenwand-LAS. Leider nicht die günstigste Lösung, aber Abgastechnisch wohl die Beste. Am Pufferspeicher standen 2 Anschlüsse im mittleren Bereich zur hydraulischen Einbindung zur Verfügung. Leider mußte man wegen dieser Aktion den Pufferspeicher ablassen und wieder befüllen. Ging halt nicht anders :wacko:
    Ein Microblasen- und Schlammabscheider wurde bei der Aktion auch gleich mitinstalliert, da der damlige HBler, der mir das Kirsch installierte auf diese Einrichtungen ja komplett verzichtete.
    Die Heizungsregelung läuft jetzt über die neue, separate Regelung. Da macht's dann auch nichts, wenn das Kirsch wegen Wartungsarbeiten oder gar schlimmer wegen eines Defekts längere Zeit komplett abgeschaltet werden müßte. Die Regelung habe ich so konzipiert, daß die Therme nur heizungsunterstützend läuft und für die benötigte Vorlauftemperatur zuden Zeiten sorgt, in denen das BHKW nach Leistungstabelle auf "off" steht, d.h. also vor allem nachts. Das funktioniert perfekt. :thumbup:
    Zur Abgrenzung des Gasverbrauchs ließ ich einen zusätzlichen Gaszähler vor der Therme installieren. Da sollte es dann mit der Energiesteuererstattung keine Probleme geben.


    Was gibt's neues von meinem Kirsch:
    Aktuell sind 5095Bh auf der Anlage. In dieser Zeit wurden 14560kWh Strom erzeugt (=ca. 2,9kW/Bh). Mein Eigenverbrauch leigt bei etwa 90%.. :D


    Am 19.12.2013 gab's eine größere Störung. Die Anlage lief immer nur wenige Minuten und schaltete dann mit Störungsmeldung ab. Kirsch mußte einen Vertragskundendienstler beauftragen. Nach dem Austausch der Lamdasonde lief's dann wieder ganz gut.
    Mitte März war dann die 5000Bh-Wartung fällig, die ich wieder selber erledigt habe. Der 3L. Öltank für das Nachfüllsystem war schon wieder völlig leer, obwohl ich ihn bei 4000BH erst befüllt hatte, da er da auch leer war. Außerdem stellten sich immer wieder ein paar Störungsmeldungen ein. Bei der Abgasmessung durch den Schorni ist die Anlage glatt druchgefallen: CO-Wert außerhalb des Meßbereichs. Also Anruf bei Kirsch.
    Bei der anstehenden Fehlersuche wurde auch festgestellt, daß ein Lager der Generatoraufhängung bereits ausgeschlagen war. Daher wurde ein Austausch der Motorträgerplatte notwendig, da diese die Generatoraufhängung trägt. Bei dieser Aktion mußte der Motor ausgebaut werden, der ebenfalls gleich getauscht wurde, da auch leichter Ölverlust am Motor diagnostiziert wurde. Die beiden Kartuschenöltanks wurden durch einen jetzt fest eingebauten 20L-Stahltank ersetzt. Es gibt also jetzt nur noch einen kleinen Motorölkreislauf und alle 25BH automatisch Ölnachfüllung aus dem 20L Tank
    Das Innenleben des BHKW ist jetzt quasi fast komplett fabrikneu. :thumbup:
    Aktuell ist die Firmware 3.50 installiert. Seit dieser Version ist auch die Drosselklappenstellung beim Start bei 35% statt früher bei 25% um einen sicheren Anlagenstart zu gewährleisten. Außerdem dunkelt sich das Touchscreendisplay nach 1 Min. etwas ab und erlischt nach 10min. komplett.
    So wie's aussieht, entwächst das Kirsch langsam den Kinderschuhen. :thumbup:


    Bin ja mal gespannt, wie sich die Kooperation mit Wolf entwickelt und wie das dann mit dem Service läuft.