Hallo sailor773,
ich zitiere zunächst meinen letzten Satz "Die v.g. Werte sind gemessene Werte meiner Anlage".
Da ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit stark mit Contractinganlagen (KWK, EEG-KWK, Biomethan-KWK und Groß-, sowie Kleinanlagen von 1 kWel bis 500 kWel) betraut bin und wir hier ständig versuchen unsere Anlagen zu optimieren finde ich die genannten Wirkungsgade auch ständig an Anlagen, die wir mit Wärmemengenzählern ausstatten. Meine Betrachtungen sind reine Input-Output-Betrachtungen, d.h. Energie ins Gerät hinein und was kommt aus dem Gerät heraus (Gesamtwirkungsgrad über das Jahr). Alle anderen Verluste der weiteren Anlagenkomponenten sind nicht teil meiner Ausführung. Die 11% Brennwerteffekt ist ein theoretischer Wert, der nicht zu erreichen ist. Hersteller neigen gerne dazu einen Wert anzugeben den das Gerät unter optimalen Bedingungen erreicht. Dies kennen wir doch schon aus der Automobilbranche, da werden andere Reifen aufgezogen, diese dann mit einem höheren Druck betrieben, das Gewicht verringert und es fährt ein Mitarbeiter der aussieht wie ein Jockey im Pferderennen. Genau dies wird auch von Heizgeräteherstellern betrieben, das fängt schon an der gewählten Erdgasqualität an und hört bei einer auf 0,1°C eingestellten Raumtemperatur auf um dann einen Wert von 109% Hi in sein Prospekt zu bringen, der von 108,6 gerundet wurde. Das alleine hat schon mit der Realität absolut nichts gemein.
An meiner Anlage sitzt direkt am BHKW-Eintritt in der Gasleitung ein neuer geeichter Erdgaszähler (Normvolumen und Temperaturkompensiert). Im BHKW sitzt der geeichte KWK-Netto-Stromzähler und direkt hinter dem BHKW sitzt ein geeichter Wärmemengenzähler. Vor dem Erdgas-Brennwertgerät ist kein Erdgaszähler installiert, jedoch kann ich über eine einfache Differenzrechnung den Erdgaseintrag rechnerisch ermitteln. Weiterhin sitzt direkt an der Brennwerttherme ein weiterer geeichter Wärmemengenzähler.
In unserem gesamten Portfolio an Anlagen (24 GWh Wärmeerzeugung pro Jahr) gibt es keine Anlage die einen Gesamtwirkungsgrad (Jahr) von über 90 Prozent besitzt.
Somit bleibt mir nur noch Dich zu bitten mal einen Wärmemengenzähler direkt hinter eine Brennwerttherme oder Dein Vitotwin-Gerät einzubauen und den Jahresnutzungsgrad auf Hs zu ermitteln. Danach können wir ja nocheinmal gerne in die CO2-Berechnung einsteigen.
Gruß Ecofuel