Beiträge von euse

    Hallo Andreas,


    ich habe mir Deine Tabelle mal näher angesehen. Zwei Dinge sind mir dabei aufgefallen:


    1. der zu gering angesetzte Primärenergiebedarf


    2. der zu hoch angesetzte Nutzungsanteil von selbsterzeugtem Strom.



    Zu 1.


    In der Beispielrechnung wurden vom Vertreter zur Berechnung des Wärmebedarfs 82.000 kWh Erdgas abzüglich 20% Abgasverluste der alten Heizung, also insgesamt 65.600 kWh zu Grunde gelegt. Diese Annahme erscheint mir unseriös, da ich kaum glaube, dass so eine Heizung noch betrieben werden dürfte, wegen der hohen Abgasverluste. Die dürften vielleicht so bei 10 % liegen, aber auch der Dachs hat ohne Abgaswärmetauscher nur einen Wirkungsgrad von 89%, also auch 11% Verluste.


    Zunächst ist also vorn der gleichen Menge einzusetzender Primärenergie auszugehen wie bisher, sprich 82.000 kWh. Nun kommen wir zu einem ganz wesentlichen Fehler der Berechnung. Der pro Betriebsstunde erzeugte Strom entseht nicht einfach nur so nebenbei, sozusagen als Abfall, sondern auch dafür muss Primärenergie eingesetzt werden. Das bedeutet, der Dachs "verbraucht" in der Regel mehr Energie als eine herkömmliche Heizung, da er zusätzlich Strom "erzeugt". Rein rechnerisch sind das fast 50% Mehrverbrauch. In der Praxis reduziert sich der Mehrverbrauch jedoch auf 30%, vielleicht auch etwas darunter.


    Wenn wir jetzt mal vorsichtig rechnen, kannst Du von einem Primärenergiebedarf von 82.000 kWh für die Wärme zuzüglich 30% (24.600 kWh) für den Strom rechnen. Also insgesamt 106.600 kWh und nicht nur 65.600 kWh.


    Ich komme dann auf rund 6.600 Betriebstunden des Dachses (pro Betriebsstunde [Bh] werden 12,5 kWh Wärme und 5,5 kWh Strom = 18 kWh geliefert. Also 106.600 / 18 = 5.922 Bh zuzüglich 11% Abgasverluste = 6.573 Bh)


    Damit sieht die Berechnung schon anders aus.


    Zu 2.


    Der Eigenverbrauch an selbsterzeugtem Strom erscheint mir mit angenommenen 10.000 kWh zu hoch. Auch wenn in dem Objekt ein Frisörbetrieb angesiedelt ist, der vermutlich während der Geschäftszeiten den produzierten Strom komplett abnehmen kann, ist zu berücksichtigen, dass die täglich Öffnungszeit lediglich 10 von 24 Stunden beträgt und das Geschäft sonntags und vermutlich montags geschlossen ist und evtl. auch noch Betriebsferien anstehen.


    Ich würde nach vorsichtiger Einschätzung von einem Eigenverbrauch so um die 6.500 kWh ausgehen. Das sind 20% des gesamten erzeugten Stroms und gut 40% des bisherigen Gesamtverbrauches.


    Fazit:


    Auch wenn meine Ausführungen den Anschein erwecken, dass damit die ganze Sache unwirtschaftlich werden könnte, wirst Du sehen, dass sich der Dachs für euch auf jeden Fall rechnen wird. Trage die von mir zu Grunde gelegten Eckwerte mal in Deine Tabelle ein, bzw. passe diese an und Du wirst angenehm überrascht sein. Trotz des höheren Primärenergieeinsatzes und der geringer veranschlagten Nutzung des selbsterzeugten Strom ergibt sich unter dem Strich nur noch ein Betrag von gut 1.400 Euro, der künftig an Deinen Energieversorger zu zahlen ist.


    So, damit soll es nun genug sein, wer mag, kann die Sache nochmals nachrechnen, mich korrigieren oder was auch immer. Alle Angaben/Annahmen erfolgten nach bestem Wissen und Gewissen und unter Ausschluss jeglicher Haftung. ;)


    Gruß


    Felix


    P.S.:


    Verbessern lässt sich der Wirkungsgrad des Dachses durch Einsatz eines Abgaswärmetauschers (Kondenser). Der Wirkungsgrad liegt dann bei 96%, evtl. sogar noch besser.

    Hallo Dietrich,


    ja, mit Deinem Vollwartungsvertrag bist Du wohl gut bedient, wenn man liest was den "Dachsern" alles so passieren kann. Bin selbst schon ins Grübeln gekommen, da ich eh' für anstehende Wartungen je Bh 15 Cent zurücklege.


    @ all:


    Die Idee einer "Fehlerdatenbank" oder einer "Lebenslauf-Datenbank" finde ich gut, befürchte jedoch, dass Thomas - zeitlich gesehen - bei der Realisierung an seine Grenzen stossen wird. Aber vielleicht gibt es unter uns ja noch einen Datenbankexperten, der sich der Sache annehmen kann?


    Viele Grüße


    Felix

    Hallo Bernd,


    da bist Du im Moment ja ganz schön gebeutelt mit Deinen Dachsen. :(


    Meiner ist ja wohl noch zu jung, als dass sich schon Schädenzeigen könnten, aber ich werde den Kabelbaum mal auf die "Liste der überwachungsrelevanten Bauteile" setzen, insbesondere im Hinblick auf die Gewährleistungsfristen.


    Darüber, dass Du bei SenerTec/Vaillant in Ungnade fallen könntest, würde ich mir keine Gedanken machen :), wichtiger erscheint mir, in diesem Forum Informationen und Erfahrungen so rechtzeitig weiter zu geben, dass vielleicht andere Dachsnutzer vor Schaden zu bewahrt werden und sei es durch die rechtzeitige Geltndmachung von Ansprüchen im Rahmen der Gewährleistung.


    Auch davon lebt ein Forum wie dieses.


    Gruß


    Felix

    Hallo Dachsfan,


    das hat mir ja nun keine Ruhe gelassen mit der Hinterlüftung. :)


    Meinen halben Dachs habe ich eben auseinandergebaut, ;) und da gibt es nicht eine Stelle, wo ein Stück Gummidichtung fehlen würde. Alle Verkleidungsteile sind an allen "Nahtstellen" zu dem passenden Gegenstück mit Gummidichtung versehen - ohne Ausnahme. In dem von Dir angegebenen Bereich gibt es bei meinem Dachs (Öl, Bj. 2005) definitiv keine Hinterlüftung und ich wüsste auch nicht wozu die gebraucht werden sollte.


    Wie sieht es denn bei den anderen Dachsen aus?


    Gruß


    Felix

    Hallo zusammen,


    Hinterlüftung hin, Hinterlüftung her, bei den in der Schallkapselung herrschenden Teperaturen kann m. E. kein Kondenswasser entstehen, denn ein solches Temperaturgefälle gibt's da drin nicht!


    Ich tippe auf eine Undichtigkeit an anderer Stelle (Motor, Schlauchverschraubungen oder ä.) Dass dieses Phänomen bei geöffneter Kapsel - und damit geringeren Innentemperaturen - nicht auftritt, könnte auch auf einen Haarriss hinweisen, der durch die geringere Ausdehnung des Materials dann keine sichtbare Undichtigkeit zeigt.


    Ich weiss, Vermutungen über Vermutungen, aber Kondenswasser - nee, kann ich mir nicht vorstellen.


    @ dachs-steinenstadt:


    Bleibt denn der Wasserstand bzw. -Druck im Heizungskreislauf konstant oder musst Du nachfüllen?


    Viele Grüße


    Felix

    Hallo,


    eine "ketzerische" Frage drängt sich mir bei dieser Diskussion immer mehr auf:


    "Wie wirtschaftlich ist denn eine konventionelle Heizung?"


    Tun wir nicht im täglichen Leben vieles, was eigentlich unwirtschaftlich ist?


    Ich "leiste" mir z.B.:


    - ein relativ teures Motorrad, mit dem ich zudem im Jahr noch viele Tausend km fahre,


    - ein Ferienhaus, dass ich leider nur wenige Wochen im Jahr nutze und nicht vermiete,


    - den Luxus, Pächter einer 320 ha großen Jagd zu sein, deren Wildpreterlöse bei weitem nicht die Kosten decken.


    Das alles ist absolut unwirtschaftlich, ebenso wie mein Dachs im Einfamilienhaus mit ca. 2.700 Jahresbetriebsstunden, aber Spass macht es, und ich lebe nur einmal! :)


    So, das musste ich mal loswerden, frei nach dem Motto: "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht, mein Swimmingpool usw." ;)


    Ein gut's Nächtle wünscht


    Felix

    Hallo zusammen,


    mein Dachs mit Kondenser läuft nun seit dem 25. Aug. 2005.


    Die Betrachtungsweise eines "technisch interessierten Laien" - das bin ich - sieht so aus:


    Eingesetzte Energie:


    1.245 Bh x 1,79 l Öl = 2228 l x 10 kWh = 22.286 kWh


    wurden "umgewandelt" - ja ja, lieber Gast, ich bin lernfähig ;) - in:


    6.666 kWh elektr. Energie und


    14.745 kWh therm. Energie.


    Das macht zusammen 21.411 kWh.


    Aus der Berechnung: 21.411 / (22.286 / 100) ergibt sich für mich
    ein Wirkungsgrad von 96,1 %.


    Oder rechne ich das was falsch?


    Gruß


    Felix

    Hallo Dachsfan,


    die 30% wurden mir sowohl von meinem SenerTec-Partner als auch von meinem Heizungsbauer als "Faustformel" bei der Abschätzung des künftig zu erwartenden Primärenregieeinsatzes genannt.


    Sicherlich ist es weniger, wenn ich eine uralte Ölheizung zu Grunde lege, die noch mit hohen Abgasverlusten arbeitet. Aber ich rechne lieber mit einem für mich zunächst ungünstiger erscheinenden Wert und bin nachher angenehm überrascht, als umgekehrt. :]


    Gruß


    Felix