Wow, nette Diskussion, aber teilweise irgendwie abgedriftet
Wenn man bei einem Neubau die durch die ENEV zwingenden Beheizungsmöglichkeiten sieht und vergleicht, stellt man fest, dass eine Wärmepumpe, egal ob Luft-Wasser oder Sole, der Alternative Gas-Brennwert und Brennstoffzelle in allen nur erdenklichen Belangen unterlegen ist.
Das sehe ich etwas anders. Letztendlich kommt es darauf an von welchem Haus wir reden. Bei einem Niedrigenergiehaus rechnet sich das durchaus. Sicher sind die beiden genannten Technologien effizienter als eine WP das Problem ist allerdings, dass ich wieder einmal von nicht regenerativen Energieträgern abhängig bin. Und der bezogene Strom lässt sich halt auch "grün" erzeugen. Und wer ein Niedrigenergiehaus hat, der hat halt auch keinen hohen Wärmebedarf.
Erstens kostet WP-Strom mittlerweile fast so viel wie Haushaltsstrom.
Konsequenterweise beziehe ich Ökostrom. Und ich habe schon vor 6 Jahren keinen Ökostromanbieter gefunden der einen speziellen Tarif für WP anbietet. Somit war das für mich damals schon kein Thema.
Zweitens erleben die Leute, die neu bauen und keine Ahnung haben, ihr blaues Wunder bei der Auslegung der Wärmepumpe, denn die Hausbaufirma schuldet einen warmen A.... und eben nicht niedrige Energiekosten.
Die von der WP nicht gelieferte Wärme kommt dann vom Heizstab. Und der läuft auf Haushaltsstrom.
Wenig Wärmebedarf = wenig Energiekosten. Und wer wenig Wärmebedarf hat, schafft es auch mit einer Luftwärmepumpe ohne Heizstab das Haus zu heizen. Einer meiner Nachbarn macht genau das.
Ich rede nicht von meinem Haus das einen rechnerischen Wämebedarf von 150W/qm hat. Deshalb auch wie geschrieben damals die Entscheidung gegen eine Luftwärmepumpe.
Wenn jemand baut, dann mit sehr langer Perspektive.... wenn jemand mit dem heutigen Wissen und den jetzt wirklich steigenden Stromkosten (Kohleausstieg) sowie der zwingenden Perspektive E-Mobilität heute nicht an die Eigenstromerzeugung denkt, dann kann man demjenigen nicht mehr helfen.
Starke Meinung. Ich habe aber auch hier eine andere Meinung. Wenn ich Strom erzeuge und gleichzeitig Wärme haben möchte (oder umgekehrt), dann kann ich das nur mit Gas, Öl oder Pellets. Glaubst du wirklich, dass Gas oder Öl die Zukunft ist? Gas ist an den Ölpreis gebunden, Erdöl geht irgendwann zur Neige. Ich bin mir nicht sicher ob meine Kinder noch in bezahlbarem Maße Erdöl zur Verfügung haben werden. Deshalb würde ich darauf eigentlich nicht setzen. Erdgas... nunja, wenn Erdöl knapper und teurer wird, wie soll es dann mit dem Erdgas weiter gehen? Und Biogas wäre ja bei weitem nicht in dem Maße verfügbar wie es benötigt werden würde. Über kurz oder lang wird sich auch das Erdgas extrem verteuern.
Langfristig gesehen wird mit Pellets irgendwann das gleiche passieren. Ja, die Preise waren über die letzten Jahre relativ stabil. Das wird sich aber auch ändern wenn mehr zu Pellets wechseln, die Nachfrage steigt und das Angebot sinkt. Denn auch Bäume müssen ja erst einmal wachsen bevor man sie verheizen kann. Und die Fläche dafür muss ja auch irgendwo herkommen.
Ja, alles irgendwie Sackgassen. Natürlich würde ich gerne dazu beitragen unsere Umwelt zu schonen und auf einen regenerativen Energieträger wechseln aber das muss ja auch irgendwie bezahlbar sein.
Dass die E-Mobilität eine große Sackgasse ist und keine Zukunft hat, darüber brauchen wir wohl nicht zu reden. Stichwort: "Batterien - wo sollen die Rohstoffe dafür herkommen?" Und mal abgesehen davon, dass ich für das ach so saubere E-Auto Tesla Model S (nur für die Herstellung der Batterie!) ein Verbrennerauto etwa 8 Jahre lang fahren kann bevor die CO2 Bilanz gleich ist, muss ja auch der Strom dafür irgendwo herkommen. Und an der Stelle der Brückenschlag zu dem von dir erwähnten Kohleausstieg.
Ein Haus ist auch immer ein Wirtschaftsgut. So wie heute Häuser, die Nachtspeicherheizungen haben, Sauerbier sind, werden in spätestens 5 Jahren Häuser, die keinen Strom erzeugen können, Sauerbier sein.
Ich glaube alle Häuser die mit Gas oder Heizöl befeuert werden, werden in Zukunft "Sauerbier" sein. Und dabei ist es aus meiner Sicht egal ob sie daraus noch Strom erzeugen oder nicht. Ich glaube aber nicht, dass das in 5 Jahren der Fall sein wird. Und ein Haus was in 5 Jahren noch eine Ölheizung hat wird mindestens noch genauso viel und sogar noch mehr Wert sein als heute.
Aber trotzdem kann man jederzeit die Heizung austauschen. Und somit wird kein Haus "Sauerbier" sein.
Die Frage ist auch was das nachher kostet! Brennstoffzelle , Wärmepumpe , PV, Batteriespeicher - das ist ne Stange Geld
Ja, das ist das Problem. Was bringt es mir, wenn ich jetzt die tollsten Sachen bei mir einbaue und ich dann meine Investitionskosten noch nicht einmal drin habe, muss ich alles schon wieder ersetzen. In meinem (zugegebenermaßen konservativ) gerechneten Beispiel muss ich nach 25 Jahren schon wieder was neues einbauen, habe meine Investitionskosten aber erst nach 36 Jahren wieder drin. Da stelle ich mir halt die Frage ob ich mir nicht besser für kleines Geld ne neue Ölheizung einbaue und dann wieder hoffentlich die nächsten 40 Jahre Ruhe habe (wenn ich das dann überhaupt noch erlebe) und natürlich mit dem Nachteil der definitiv höheren Heizölkosten.
Also müssen wir mal abwarten bis der Themenstarter sich z. B. bezüglich voraussichtlicher täglicher Fahrstrecke zurückmeldet... Beträgt diese nur 10 km und man kann 2 mal die Woche auch nachmittags laden ist es ja ganz anders als wenn täglich 300 km gefahren werden und nur von 20 - 06 Uhr geladen werden kann...
Der Themenstarter hat eine PV Anlage auf dem Dach. Und den Strom daraus wird er die nächsten 11 Jahre weiter einspeisen und die entsprechende Vergütung dafür bekommen. Danach wird er den Strom selber verbrauchen. Er wird aber definitiv nicht sein nicht existierendes E-Auto (siehe oben) damit betanken. Und auch nicht von dem Strom aus einem ggf. eingebauten BHKW. Denn dann gehörte er ja mit dem Hammer erschlagen
Konkret hier rate ich dem Fragesteller, auf die Pellet-Anlage aus Wolkenkuckucksheim zu verzichten, denn meines Wissens nach handelt es sich um ein Pellet-Stirling-BHKW.... Das hat noch nicht mal mit Erdgas funktioniert, dann aber mit Pellets?
Ja, Sterling Motor. Ich habe die Entwicklung auch verfolgt und gesehen, dass fast alle Anbieter vom Markt verschwunden sind. Ich kann zu der Technik leider nicht viel sagen. Sicher gehört da auch ein gewisses Maß an Vertrauen dazu. Aber der Punkt hier ist halt wirklich der Anschaffungspreis.
Also auf Flüssiggas gehen, absolut problemlos und sauber. Und wenn er sich dann dazu durchringen kann, eben ein BHKW oder aber auch nicht, eine BSZ geht mit Flüssiggas nicht.
Problemlos ja, aber sauber?? Erdgas wird genauso verbrannt wie Heizöl...
Wie dem auch sei, ich muss da noch mal in mich gehen. Das Gute ist, ich brauche ja jetzt nicht wirklich dringend eine neue Heizung. Ich hatte mir das halt gerade in den Kopf gesetzt wegen den horrenden Heizölpreisen gegen Ende des letzten Jahres.
Ich denke ich werde jetzt einfach noch mal abwarten und schauen wie sich der Markt und auch die Technologie weiter entwickelt. Vielleicht geschieht ein Wunder und wir bekommen ja doch irgendwann mal einen Erdgasanschluss. Und vielleicht gibt es dann auch bezahlbare Alternativen.
Trotzdem, es hat mir schon geholfen mit euch darüber zu diskutieren. Vielen Dank dafür!