Beiträge von Valerian

    Werte Foristi,
    ein Stirling der mit einer Rückholfeder arbeitet, erinnert an gewisse (-nicht grundlos-) verstaubte Bereiche der Patentliteratur über Kolbenmotore.
    Was bei einem MG seit den Zeiten von Sir Hiriam Maxim eine brauchbare Lösung ist, ist nicht unbedingt für einen Kolbenmotor brauchbar.
    Wenn ich mich noch richtig erinnere (-Alzheimer läßt grüßen-) gab es Ende der 70er Jahre (2. Ölkrise) in Kalifornien schon eine bessere Lösung - einen (Solar) Sterling in Doppelkolben - Schwingkolben Konstruktion (gegenläufig) ohne Rückholfeder!
    Wenn man von einer Heizung nur ein Bisschen elektrische Energie für den Eigengebrauch erwartet und nicht das Opfer von Wartungs- u. Instandhaltungskosten werden will, könnte man Peltierelemente schon fast als sinnvolle Alternative ansehen.
    Angeblich gibt es da schon jetzt 1 kW für ca. 5 k€, Tendenz fallend.
    Verschleiss- u. Wartungsfrei, Lebensdauer angeblich an die 200 kBh.
    Sicherlich ist die max. Eingangstemperatur von ca. 175°C eine Hürde, aber nach einem NT-Kessel könnte man dies zum Übergang zur Brennwertnuntzung einsetzen, wenn man nicht nur den Heizungsrücklauf sondern auch die angesaugte Verbrennungsluft als Kühlmedium heranzöge, hätte man in Summe ein optimales Delta T.
    5% ist kein "berauschender" Wirkungsgrad, aber diese 5% beziehen sich auf den gesamten Wärmestrom, der ja ansonsten erhalten bleibt und zur Anhebung der Rücklauftemperatur und der Ansaugtemperatur des Brenners dient, also auf diesem Wege Eta verbessert.
    200 kBh liegen bei realistischer Betrachtung eine Gößenordnung über der "Lebensdauer" eines mechanisch-motorischen BHKWs bis zur 1. Generalüberholung der Antriebseinheit (Gas mag etwas besser wegkommen).
    Auch für eine eventuelle "Nachverstromung" (Abgase) könnte man eine derartige Lösung in Betracht ziehen.
    Man sollte das vielleicht einfach einmal andenken - Spezialisten gibt es ja in diesem Forum in ausreichender Zahl.
    Nicht wieviel kW man herausholt ist entscheidend, entscheidend sind die (Voll-) Kosten pro KWh!
    Aber wie schon gesagt, nur ein Denkanstoß.
    mfg
    Valerian

    Werter GB 1530 im Teufelsmoor,
    dank dieses Forums ist mir die Konstruktionsweise der Dachs Abgasführung bekannt - inklusive der Ratschläge zum Auskochen des Rußfilters.
    Dein Verweis auf die Rechtslage in der BRD ist sicherlich richtig, hier bei mir sieht die (in einem Punkt leider diffuse) Rechtslage anders aus.
    Micro-BHKWs mit einer el. Engpassleistung unter 5 kW sind hier weder genehmigungspflichtig noch meldepflichtig, auch die im 2. Hauptteil unseres lokalen Gesetzes normierten Technischen Anforderungen an BHKWs müssen nicht eingehalten werden; allerdings mit einer Ausnahme: die Abgasemissionen müssen "dem Stand der Technik" entsprechen, wobei die deutsche TA Luft nicht anwendbar ist.
    Es gibt zwar eine -leider nicht bindende- ministeriale Empfehlung über die Emissionen von Stationärmotoren, im Ernstfall ist man deshalb den nicht immer nachvollziehbaren Ansichten eines Sachverständigen ausgesetzt.


    Ganz abgesehen davon, sollte man sich doch überlegen, ob es das Konstruktionsziel einer BHKW Abgasanlage sein sollte, den produzierten Ruß rückstandsfrei (was Ablagerungen im Abgassystem betrifft) in die Umwelt zu blasen oder den Aufwand für Reinigung und Entsorgung zu übernehmen.
    Irgendwie erinnert mich das entfernt an gewisse Mitbürger die ihren Müll am Straßenrand ablagern, um sich die Müllgebühren zu ersparen.


    Muß es eigentlich immer ein keramischer Rußfilter sein - den CRT Effekt kann man auch (bei einem nicht modulierenden Diesel BHKW) ohne größeren regeltechnischen Aufwand über eine Kombination von Metall-Kats mit entsprechender Temperaturführung erreichen - bei konstanter Drehzahl, Last, Volumensstrom und nach unten fast unbeschränkter Raumgeschwindigkeitszahl sind die Voraussetzungen doch ideal - im Gegensatz zum KfZ, weshalb dieser Weg dort nicht weiter verfolgt wurde.


    Dass die nachträgliche Rußabscheidung in der Kondensationsphase sehr effektiv ist, zeigt sich doch am Gejammer gewisser Spezialisten über die Folgen.
    Vermutlich gibt es noch einen dritten Weg, der Wartungsfreundlichkeit und die Vermeidung unnotwendige Rußemissionen unter ein Dach bringt.


    Hierzu folgendes:
    2003 hat mir „Meister Kaminski“ (hiesige Variante des „Schornis“) zu Recht die Rote Karte gezeigt, mein Zentralheizungskessel (WSB Modell 1962 BJ 1967) sei abgasmäßig eine „grausige“ Angelegenheit.
    Es folgten der Umbau des HEL Brenners, Modifikationen in der Brennkammer sowie der Rauchgasführung und Ersatz des 2,8 m langen Schwarzblech Abgasrohres zum Kamin durch ein V4A Rohr.
    Dieses habe ich dann gleich als Wärmetauscher nach dem Heller-Verfahren und für raumluftunabhängigen Betrieb ausgeführt.
    Bei Hs (brennwertbezogenem) Wirkungsgrad von 99,2%, CO unter der Messgrenze des Brigovision und keiner feststellbaren Trübung nach Bacharach, war „Meister Kaminski“ dann mehr als verwundert und hat mich fürderhin in Ruhe gelassen: nicht kehrpflichtige Brennwertanlage. Über meine BHKW Experimente habe ich ihn informiert, er hat nichts dagegen, solange ich das Abgas nicht in den Kamin leite.


    Bei den Messungen zur Optimierung der Zerstäubung habe ich damals versuchsweise (nur zur Reduzierung der Oberflächenspannung des Kondensats) eine kleine Menge eines Industriereinigers in den Kondensatzwischensammler zugesetzt.
    Der Nebeneffekt war verblüffend - der Wärmetauschers wurde insgesamt selbstreinigend. Lediglich die 6 kleinen transparenten Kondensatfilter vor der Einspritzpumpe müssen 1 –2 Mal im Jahr ausgewechselt und der Kondensatzwischensammler 1 Mal jährlich gereinigt werden (dicke Schlammschichte sehr feiner Konsistenz am Boden).
    Dass man diese Konstruktion nicht 1:1 auf ein Micro-BHKW übertragen kann, ist mir klar – schon wegen der u. U. wesentlich höheren Rußmengen.
    Das Prinzip ist aber – mutatis mutandis – auch beim BHKW anwendbar.
    Der Abgasgegendruck sollte bei dieser Bauweise kaum steigen, am Prüfhahn zwischen Kessel und Wärmetauscher wird die Flamme eines Gasfeuerzeuges eingesaugt und verlischt, der natürliche Kaminzug (h~7,5m) wird also nicht wesentlich beeinträchtigt.
    Z.Z. überlege ich mir eine Variante für meinen BHKW Betrieb (VK Kleindiesel, HEL, - später vielleicht HEL/APÖL 50/50, wenn die Ölpreise wieder weiter steigen sollten); einen Versuch ist mir die Sache jedenfalls wert – wie damals der Wärmetauscher nach dem Heizkessel.


    mfg
    Valerian

    Die Fragestellung ist doch eine gänzlich andere!
    Wenn wir (notgedrungen), je nach Motorbauweise und Betriebsart mehr oder weniger Ruß produzieren, sollten wir dann:
    a) mit der Abgastemperatur unter den Taupunkt gehen, den Brennwert nutzen und die erzielbare Rußabscheidung als Positivum ansehen,
    oder
    b) über dem Taupunkt bleiben, auf die Brennwertnutzung verzichten und den Ruß zur Gänze in die Gegend blasen?
    mfg
    Valerian

    Werter GB 1530 aus dem Teufelsmoor,
    (Welchem ich viele nützliche Hinweise verdanke!)
    Wo soll der Ruß denn bleiben/bzw. hin - (inkl. der karzerogenen Feinstaubpartikel!) - in der BHKW-Anlage oder in die "freie Atemluft".
    Sollte BHKW-Technik eigentlich umweltfreundlich oder umweltschädlich sein?
    Wenn wir (notgedrungen) auch Dreck produzieren, sollten wir ihn auch selbst entsorgen.
    mfg
    Valerian