Beiträge von Valerian


    Hallo Oliver,


    zu Deinen Fragen:
    "Ist die Vorwärmung nur für den Start gedacht, oder macht es u.U. wg. des höheren Flammpunktes von PÖL Sinn diese (evtl. mit verminderter Temperatur) auch im Normalbetrieb weiter laufen zu lassen?"

    Wenn die VK/WK ihre Betriebstemperatur erreicht hat, erscheint mir eine weitere elektrische Ansaugluftvorwärmung nicht sinnvoll. Im Betrieb setze ich die elektrische Vorwärmung nur manchmal kurzzeitig ein, wenn es um die Beurteilung der Zündfähigkeit und des Verbrennungsverhaltens von APÖL Chargen unbekannter Zusammensetzung geht; auf diesem Weg kann man dann die ratsame Mindestmenge der HEL-Beimischung bestimmen - aber dieses Problem betrifft Dich ja nicht.


    Ein Motor, der unter Last (mindestens 75% des max. Drehmomentes bei Betriebsdrehzahl) in der VK/WK die für die vollständige Verdampfung von Pöl erforderliche Wandtemperatur von 550°C (andere Quellen 540°C - abhängig von der Pölsorte) nicht erreicht oder halten kann, wird zwangsläufig verkoken. Die Ansaugtemperatur lässt sich im Betrieb aber auch auf anderen Wegen beeinflussen (z. B. Ansaugung bei Kapseltemperatur oder von außen).


    Die elektrische Ansaugluftvorwärmung steuert man am besten über die Abgastemperatur, das hat auch den Vorteil, dass die Ansaugluftvorwärmung in der Nachlauf-(Abkühl-)Fase des Motors im Bedarfsfall wieder anspringt und misfire verhindert.
    [size=10]
    Sowie:

    "Gibt es zur Ansaugluft-Vorwärmung schon Erfahrungswerte?"

    Das hatte ich schon in Franks (wincc) thread geschrieben, die 400 W reichen auch für einen Motor der von Dir derzeit gewünschten Leistungsklasse. Auf einen neutralen Erfahrungsbericht habe ich Dich schon im Beitrag 32 hingewiesen.


     

    Zurückkommend auf die Alternative Ein- oder Zweizylinder:

    Zur Frage der Lebensdauer hat Dir Bernd Schlüter im Beitrag 8 ganz lapidar geschrieben:
    [b]
    "Langsam laufender, großer Einzylinder"

    Seine dortigen Ausführungen kann ich nur voll unterschreiben


    Eine Fraktionierung (=größere Begrenzungsoberfläche bei gleichem Volumen) ist bei dem von Dir in Betracht gezogenen Hubraumbereich m.E. weder für das Startverhalten noch für das Betriebsverhalten und erst recht nicht für den Verbrauch sinnvoll.


    Die (erforderliche!) Überwachung der Verbrennung ist bei Einzylindermotoren weniger aufwändig als beim Zweizylinder; eine nicht optimal funktionierende Einspritzdüse kann (wird) irreversible Schäden anrichten, bevor die Leistungsminderung auffällt. Dieses Problem ist bei einem Zweizylindermotor mit Drehzahlregelung - Du gehst ja von einem Synchrongenerator aus - in besonderem Maß ausgeprägt, da der 2. Zylinder dann mit erhöhter Einspritzmenge die beginnenden Verbrennungsprobleme in dem anderen Zylinder vorerst überspielt.


    Auch ist die Möglichkeit der GÜ vor Ort nur bei den Einzylindermotoren mit nasser Buchse gegeben (-es sei denn, man tauscht wie beim Dachs den halben Motor aus-), ein Vorteil den man mit in die Waagschale werfen könnte.


    Horizontale Einzylinder gibt es ja nicht nur aus China oder deutschen Altbeständen sondern anscheinend auch noch von Yanmar und Kubota.


    Vietnam Agritech stellt dem Vernehmen nach auch liegende Einzylinder in sehr guter Qualität her, modernisierte Nachkommen der Cunewalder, welche von der Deutschen-Dulder-Republik im Tausch gegen die begehrten Kafeebohnen geliefert wurden. Diese Motoren könnten für Deine derzeitigen Vorstellungen aber eine Nummer zu groß sein, außerdem ist mir nicht bekannt, ob dort nur DI oder auch IDI Versionen gebaut werden.


    Einen Punkt, der bei der Auswahl des Motors oft übersehen wird, möchte ich Dir noch ans Herz legen:

    Die ESD Vorwärmung
    .

    Zu den Irrlehren die im Bereich der Pölbetriebes kursieren und dort "allgemein anerkannt" werden, gehört die Behauptung, dass man durch PÖL-Vorwärmung vor den Eintritt in den ESD-Halter die Zündfähigkeit (Zerstäubung) verbessern könne.


    Schon eine kurze Betrachtung der Massen/Massenflussverhältnisse zeigt allerdings, dass die Einspritztemperatur nur eine Funktion der Temperatur der ESD und durch die Kraftstofftemperatur beim Eintritt in diese Baugruppe nicht wesentlich beeinflussbar ist.


    Um die gewünschten 70°C Einspritztemperatur zu erreichen, ist daher die elektrische Vorwärmung der ESD unerlässlich; dies insbesondere beim Startvorgang - im Betrieb wird dann doch einiges an thermischer Energie aus der VK in der Zapfenloch-ESD mit ihrer großen Stirnfläche enden.


    Wenn man von der (nicht unproblematischen) induktiven Vorwärmung absieht, sollte man daher auch auf die möglichen Einbauverhältnisse für die ESDH (Einspritzdüsenheizung) achten.


    Werde versuchen, Dir hier 2 Fotos als typische Beispiele zur Verdeutlichung des Problems anzuhängen.


    Das eine Foto zeigt eine einbaufertige Austausch-ESD (Typ Bosch alte Bauweise) für Chinaböller. Die ESDH (Wärmeübertrager mit 2x40W Heizpatronen und Thermofühler) kann hier genau an der richtigen Stelle platziert werden, nur der Abstand zwischen den Stehbolzen der ESD-Haltebrille ist das beschränkende Element.


    Das andere Foto zeigt eine ESD (Typ CAV alte Bauweise) auf einem Listeroid 6/1. Es ist klar zu erkennen, dass die wegen der Platzverhältnisse gewählte Ausführung der ESDH wohl nicht besonders wirkungsvoll sein kann.


    Abschließend hast Du geschrieben:

    "Natürlich halte ich euch auf dem Laufenden, wenn Ihr wollt"

    Du wirst beim Wort genommen.


    mfg


    Valerian


    P.S.: "Jemand" wird mich jetzt wieder bezichtigen Monologe zu halten, aber Manches ist eben nicht über hingeschmissene Schnellantworten sinnvoll zu beantworten.

    Hallo mcb,


    wie meinst Du das?

    So

    "Neuartige Dampfmotoren verwenden anstelle eines konventionellen Kolbens eine zur Rotationskolben-Expansionsmaschine umfunktionierte Flügelzellenpumpe. Das Wasser zirkuliert dabei in einem geschlossenen Kreislauf (Erwärmen per Durchlauferhitzer – Entspannung und damit Abkühlung des Dampfes im Dampfmotor – Verflüssigung des Restdampfes in einem Kondensator – Wiedereinspeisung des Wassers mit Hilfe einer Pumpe). Diese Bauform kann als Kleinblockheizkraftwerk vor allem in Einfamilienhäusern eingesetzt werden."

    Oder so

    http://www.rotatorque.de/entwicklungen/rotationsmotor/


    mfg


    Valerian

    Hallo Oliver,


    dass unter meinen archivierten Unterlagen zum Pölbetrieb auch spezifisches betreffend kleine horizontale Einzylinder war, hatte ich noch im Kopf; mittlerweile bin ich - dank des in diesem Forum bereits genannten Patentrezeptes "Kopfkratz" - auf einer alten Festplatte fündig geworden.


    Da gibt es z.B. einen 2000 Bh Vergleichstestlauf (1) Diesel/Palmöl der im Jahr 2003 an der Prince of Songkla University in Thailand durchgeführt wurde.


    Die verwendeten Motoren waren 2 gleiche "brand-new KUBOTA Model ET80 engines"


    Die Versuchsparameter waren:

    "For the endurance test, the engine operated at 2,200 rpm, 75% of maximum load"

    Kurz das Resultat:

    "Weighing the components of the engine at the beginning of the test and after each 500 hours of running is a way to evaluate engine wear. It is found that the weight losses from fuel pump, fuel valve, inlet valve, exhaust valve and piston rod bearing are almost the same for both engines fueled with diesel and refined palm oil, as shown in Figure 8."



    Weiters:

    "Compression ring from the engine fueled by refined palm oil has the most significant weight loss. At the first 500 hours of running, the compression ring from the engine fueled by refined palm oil has 6.1 times weight loss higher than the engine fueled by diesel oil and 4.4 times at the second 500 hours as shown in Figure 9. Figures 10 and 11 show the cumulative component wears at the first 1,000 hours of running time for both engines and the component wear at the second 1,000 hours of running time for the engine fueled by refined palm oil. The cumulative wear is 5.2 times higher for the engine fueled by refined palm oil which is in agreement with the increase in piston ring gap as shown in Table 2."



    Zur Interpretation sollte man beachten:

    "Results show that using 100% refined palm oil in the Kubota diesel engine and operating continuously at constant 75% maximum load and 2,200 rpm for 2,000 hours produce no serious problems. Starting the engine with refined palm oil is quite difficult because of its high viscosity and high flash point."



    Der erhöhte Verschleiß des ersten Kompressionsrings war demnach wohl nur eine Folge der Startschwierigkeiten, die lassen sich aber mittels Ansaugluftvorwärmung und ESD-Vorwärmung sicher vermeiden; alles Andere war soweit OK.

    Beachten sollte man allerdings, dass es sich um Raffinat gehandelt hat (Motorentlüftung!).


    Diese Information bringt Dir sicherlich mehr als das nette Geplauder mit Technikfreak über mehr oder weniger historische Dieselmotoren.


    Falls Du Dein Projekt durchziehen solltest, halte bitte die Foristen auf dem Laufenden.


    mfg


    Valerian

    1) SONGKLANAKARIN Journal of Science and Technology Vol.25 No.3 May-June 2003

    Hallo Technikfreak,


    vielen Dank für insbesondere den ersten Link; ob diese Vorschläge für Oliver sinnvoll sind, muss ich allerdings bezweifeln.


    Der Petter ist ein fantastisches Exemplar für jeden Sammler historischer Verbrennungsmotore und auch auf dem kleinen Foto eine Augenweide.


    Solche Motoren wieder auf einen neuwertigen Stand zu bringen ist sehr kostenintensiv, das wäre dann wohl das teuerste Dieselmotor-mini-BHKw das je gebaut wurde.


    Im Normalfall begnügen sich Sammler damit, solche Motoren wieder soweit zu restaurieren, dass sie als gelegentliche "Ohrenweide" einsetzbar sind; ausserdem wäre dieser Motor für den BHKW-Betrieb viel zu schade.


    Unklug ist, dass dieser Motor nur lokal angeboten wird, international angeboten könnte er vermutlich wesentich mehr bringen als die verlangten 690 € VB - habe mir erlaubt, Deinen Link an einen befreundeten Motorensammler weiter zu leiten.


    Zum Deutz:


    In der Deutz Nomenklatur bedeutet


    MA Motoragregat = Fremdzünder


    MAH Motoragregat Hochdruck = Selbstzünder (Semi-) Diesel.


    Fremdzünder werden im BHKW-Bereich bekanntlich (aus guten Gründen) nur in Form von Gasmotoren eingesetzt und der Motor in deinem 2. Link ist ein MA. Auch die Ersatzteillage ist bei MA und MAH nicht berauschend, die Preise der Motoren gehen teils schon in Richtung Sammler/Liebhaberpreise.


    Jedenfalls hast Du mich da auf eine Idee gebracht, die Oliver vielleicht weiterhelfen könnte - die als "Cunewalder" bezeichnete DDR-Variante des MAH.


    Diese Motoren wurden noch ziemlich lange gebaut, in verschiedenen Arbeitsgeräten eingesetzt und erzielen noch keine Sammlerpreise bei ausreichendem Angebot am Gebrauchtmarkt.


    Wie es da mit der Ersatzeilversorgung aussieht ist mir nicht bekannt, sie dürfte aber besser sein als bei den MAH; vielleich können da Foristen aus den Neuen Bundesländern mit Informationen weiterhelfen?


    In der Galerie dieses Forums findet man Bilder einer (rudimentären) BHKW-Konstruktion mit einem solchen Motor, die Problematik des Ölwechsels bei Pölbetrieb ist da "genial" gelöst.


    Ironie bei Seite, diese Art von Motor könnte eine Lösung für Oliver sein.


    mfg


    Valerian


    P.S.: Dass der MA ein "Benziner" ist, hast Du mittlerweile schon selbst erkannt; ein ausgelaufener 6/1 ohne Originalersatzteile würde Oliver nichts nützen - Anfertigung ist zu kostenintensiv.

    Hallo Technikfreak, hallo Oliver!


    Sehr richtig, der Lister 6/1 ist der langlebigste "Traummotor" unter den Dieselmotoren dieser Leistungsklasse.


    Er ist, obwohl nicht VK sondern WK (allerdings eine untypische WK,s.u.1) voll pflanzenöltauglich, selbst bei Verwendung motorisch schwieriger exotischer Pflanzenöle.


    Da er nicht für unattended service vorgesehen war, benötigt er für den BHKW-Betrieb 2 kleine Änderungen, die aber oft und erfolgreich durchgeführt wurden:


    -Selbsttätige Schmierung für das Kopfende der Stössel (2x täglich Ölkännchen ist heute nichtmehr akzeptabel)


    -Getriebe-Servo zur Betätigung des COV


    Die Berichte, dass solche Motoren (ohne GÜ) eine Lebensdauer von bis zu 80k Bh erreicht haben sollen, sind durchaus glaubwürdig (im Unterschied zu den "Propaganda 80k Bh" eines bekannten BHKW-Herstellers, über dessen Produkte man schon bei seltenen 40k Bh lesen kann: "bis auf den Grundrahmen wurde schon ziemlich alles ausgetauscht").


    Die Sache hat nur einen Haken, originale 6/1 haben Liebhaberpreise und die Ersatzteilversorgung beruht meist auf zweifelhaften indischen Nachbauteilen.


    Damit wären wir beim Thema:


    Dein Link Technikfreak, führt ja zu einem indischen Nachbau, eben kein Lister sondern ein "Listeroid" wie man diese Motoren im angelsächsischen Sprachgebrauch nennt.


    Schon ein erster kurzer Blick auf das Foto des Motors zeigt, dass hier Menschen am Werk waren, die nicht fähig sind die besondere Funktionsweise dieses Motors zu verstehen, denn:


    Dort wo eigentlich die Trumpfkarte für die Lebensdauer dieses Motors sitzen sollte - das COV -, befindet sich ein Gewindestopfen mit 4-kant Kopf!


    Kommentar überflüssig.


    Dass die indischen Listernachbauten eine Katastrophe (in allen erdenklichen Punkten) sind, kann man in den einschlägigen Foren nachlesen; die bei uns verachteten Chinaeintöpfe werden da vergleichsweise gelobt.


    Ein pensionierter deutscher Maschinenbaumeister (und das will etwas heißen!) hat sein BHKW mit solch einem Inder (den er vor der Inbetriebnahme generalüberholt und "zivilisiert" hatte) vor ein paar Jahren bei Fleabay verkauft und eingeräumt, dass der Motor - trotz aller Mühe- die 4k Bh nicht erreicht hatte.


    mfg


    Valerian


    1) Eine (seltene) moderne Untersuchung des Verbrennungsablaufes in dieser 80 Jahre alten Motorenkonstruktion (mit Erstellung eines Computermodells) findet sich bei:
    Barzegar, R., et al.: Computational Fluid Dynamics Simulation of the Combustion Process, ...(Dec 18, 2011)[color=#231f20][font='Helvetica'][color=#231f20][font='Helvetica']
    Die Expansionskammer wurde in dieser Untersuchung (der Einfachheit halber?) leider nicht berücksichtigt.

    Hallo Oliver,


    da kommen im Beitrag 33 schon wieder kuriose Einwände, es ist zwar nicht anzunehmen dass Du diese für Ernst nehmen könntest, trotzdem erlaube ich mir einen kurzen Kommentar.


    JAUs Maxime, Zitat:


    "man muss nicht auf jeden Blödsinn antworten"


    lasse ich kurz bei Seite.


    Selbst bei vorzeitigen Schulabgängern sollte man annehmen, dass sie mit der der Beziehung:


    A(=Konstante, Start), B(=Variable, Betriebszeit), C(=2.Konstante, Endspülung) nicht geistig überfordert sein sollten.


    Je kleiner B, wird, desto mehr fallen die Konstanten ins Gewicht.


    Die Behauptung:



    "Diese Variante ist zur Reinigung von Motor und Einspritzsystem recht gut geeignet auch im hinblick auf die eher kurzen zu erwartenden Laufzeiten"


    widerspricht den einfachsten Denkgesetzen, da kurze Laufzeiten -notwendiger Weise- einen hohen HEL/Dieselanteil bedeuten und von Fossilen Energien wolltest Du ja weg.


    Die Existenz eines Heizöltanks hast Du auch nirgends erwähnt.


    mfg


    Valerian



    P.S.: Im Übrigen gehe ich davon aus, dass Du mit dem Verständnis von Beitrag 9 ff im thread R180 Lochkreis Riemenscheibe und Drehzahl


    -im Gegensatz zu manch Anderem- auch sicher keine Probleme hast, also sofort verstehst, weshalb die Ansaugluftvorwärmung selbst bei reinem Dieselbetrieb einen erheblichen Einfluss auf das Startverhalten und damit die Lebensdauer des Motors hat.

    Hallo Oliver,


    im Beitrag 29 hast Du ja schon eine ganz gute (wenn auch sehr komprimierte) Auflistung der für den Pölbetrieb angeratenen Maßnahmen bekommen.


    Eine der wichtigsten Maßnahmen fehlt -(wie bei diesem Thema generell üblich-) allerdings.


    Da dieser grundlegende Punkt bei Pöldiskussionen fast nirgnedwo erwähnt wird, habe ich in diesem Forum a.a.O. bereits gründlich darauf hingewiesen; es ist die Ansaugluftvorwärmung.


    Der Schreiber des Beitrags 29 ist aber mutmaßlich ( von je her?) weitgehend belehrungsresistent und bleibt anscheinend bei seinen hierzu bereits geäusserten Ansichten, die da sind:



    "- warum Ansaugvorwärmung ?? der Start glückt bei normaler Kompression und vorgewärmtenr Maschine/Treibstoff ohne weitere Maßnahmen!"


    und weiters:


    "Ausserdem steht ein BHKW im "warmen" Heizungskeller und nicht in der Tundra bei -50°C "


    Auf die Folgen solcher Ansichten für die Lebensdauer des Motors habe ich bereits a.a.O. hingewiesen, also keine Wiederholung.


    Es ist aber eine (auch in Diskussionsforen!) nicht wegzudiskutierende Tatsache, dass der Flammpunkt von Rapsöl wesentlich höher als der von Dieselkraftstoff liegt.


    Das hat schwerwiegende Konsequenzen, eine berufenere Person hat das (nach einer grundlegenden wissenschaftlichen Versuchsreihe) wie folgt formuliert:


    "Der höhere Flammpunkt weist auf das grundlegend andere Siedeverhalten von Rapsöl hin. Der Siedebeginn liegt auf einem höheren Temperaturniveau (ca. 300 - 320 °C) und erreicht ein rasches Siedeende bei ca. 350 °C. Bei Dieselkraftstoff beginnen bereits ab etwa 180 °C niedermolekulare Bestanddteile zu verdampfen, was sich bis rund 350 °C gleichmäßig fortsetzt. Dadurch wird dem Verbrennungsmotor rasch ein zündfähiges Gemisch bereitgestellt. Bei Rapsöl hingegen beginnt die Verdampfung erst bei um 40 - 80 °C höheren Temperaturen."


    Ein Dieselmotor der mit Rapsöl bei einer Ansauglufttemperatur von z.B. + 20 °C startet, ist also - stark vereinfacht ausgedrückt - in der Situation eines Dieselmotors der bei Temperaturen von - 20 bis - 60 °C mit Dieselkraftstoff starten sollte.


    Das Problem kann daher wie man sieht - je nach Qualität des Rapsöls - sogar bis über die "in der Tundra bei -50°C" Annahme hinausgehen.


    Die Vorwärmung des Rapsöls (welche bekanntlich auf 70 °C beschränkt bleiben sollte) bringt angesichts der im Milligrammbereich liegenden eingespritzten Kraftstoffmasse, für die thermische Bilanz sehr wenig bis nichts. Entscheidend ist ausschließlich die Gastemperatur im Brennraum am Ende des mechanischen Einspritzverzuges.


    Bei manchen Ansichten, die gelegentlich in Diskussionsforen vertreten werden, assoziiere ich dann (spontan, ungewollt) nur das Sprichwort vom Schuster und den Leisten.


    Deswegen hält sich auch mein Mitgefühl für Personen die schon bei mehr als einem Rapsöl-BHKW - in deren kurzem Leben - eher "Sterbebegleitung" geleistet und dabei gleich mehere Motoren (sinnlos?) verschlissen haben, in engen Grenzen.


    Völlig unverständlich ist für mich in diesem Zusammenhang, dass manche Menschen da anscheinend keinerlei Tendenz zur Ursachenforschung entwickeln (es gibt aber viele und viel wichtigere Dinge die ich noch nicht, oder nicht ausreichend verstehe).


    Auch aus dem Satz (Zitat),


    "In den ersten 20 Minuten rußt er halt, dagegen läßt sich nichts machen"


    kann man jedenfalls auf ein beachtliches Maß an technischem Fatalismus schließen.


    Eigentlich bedarf es zur Frage der Nützlichkeit (Notwendigkeit) der Ansaugluftvorwärmung gar nicht der Lektüre wissenschaftlicher Quellen (was eben nicht Jedem liegt), schon ein Blick in die Archive dieses Forums (und ausländischer Stationärmotorforen) wäre da ausreichend gewesen.


    Unter den ersten Beiträgen in diesem Forum sind z.B. Beiträge eines "Elektrikers" der von der absoluten Zündunwilligkeit eines großhubigen mehrzylindrigen Dieselmotors bei Startversuchen mit Rapsöl berichtet. Freundlicher Weise hat er uns in der Folge auch wissen lassen, dass ebendieser Motor mittels einer erheblichen Ansaugluftvorwärmung dazu gebrachte werden konnte, mit Rapsöl lammfromm zu starten.


    mfg


    Valerian

    Hallo JAU,


    sei mit bitte nicht böse, aber was Du mir glaubst oder nicht glaubst ist für mich ohne jegliche Relevanz.


    Die Methode, zu provozieren um dann von der Entwicklungsarbeit Anderer zu profitieren, hat in diesem Forum eine lange Tradition.


    Was die Beiträge zu Frank (wincc) betrifft, können die geneigten Leser Deine Behauptungen ja in dem thread "R180 Lochkreis Riemenscheibe und Drehzahl" verifizieren, soweit sie es nicht ohnehin schon getan haben.


    Im Übrigen ist das Alles schon längst extrem off topic.


    Sind denn die "Üblichen Forengurus" wirklich nicht imstande auf die erfreulich klar umrissene Informationsbitte des threadstarters mit einem vernünftigen Rat zu reagieren?


    Kommt da nichts außer eigenartigen Behauptungen über den Synchrongenerator des Dachs, die man dann nicht belegen kann aber auch nicht zurücknehmen will und statt dessen versucht, mit niveaulosen argumenta in personam vom Thema abzulenken?


    mfg


    Valerian


    P.S.: Der Schriftgröße habe ich nie irgendwelche Bedeutung zugemessen, sie ergibt sich oft zufällig aus der Übernahme von Zitaten aus Originaldokumenten mit einem anderen Maßstab und der nachfolgenden Übertragung des Textentwurfes in das Antwortformular

    Hallo Alikante,


    mach Dir keine Sorgen um mein Ego und polemisiere ruhig weiter, wenn Du das brauchst.


    Zum Sachlichen:


    "Fragesteller", wie Du Gilesflieger nennst, hat geschrieben:


    "wie gesagt prinzipiell würden mir 2KW el. reichen, die Akkus können aber auch problemlos 20KW aufnehmen. Im Prinzip ist das ein Kostenthema, ein 20KW Ladegerät + BHKW ist nicht ganz billig und es mach wohl aus wirtschaftlichen Gesichtspunketen keinen Sinn ein solches System für 1h pro Tag Laufzeit hinzustellen. Auf der anderen Seite spielt es auch keine Rolle wenn das BHKW 10h mit 2KW läuft. Durch die erhöhte Laufzeit reduziert sich natürlich die Lebensdauer des Motors in Jahren gerechnet. D.h. in meinen Augen liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen."


    Weiters:


    "Daher will ich ja kein zu großes BHKW bauen, idealerweis so 2-5KW. Die frage ist nur welchen Motor nehme ich am besten. Wichtig wären mir (in dieser Reihenfolge):


    -Zuverlässig


    -Langlebig


    -Sparsam


    Gibt es niemand der hierzu Vorschläge hat?"


    Wo waren - sind denn Deine Vorschläge? Wo sind die Vorschläge anderer Foristen geblieben?


    Wenn sonst nichts kommt kann ja wohl auch kein Dialog entstehen.


    Du schreibst:


    "Er hat dann auch keinen Dachs mehr sondern ein BHKW mit Sachs Einzylinder."


    Richtig, genau das war ja mein Vorschlag, kennst Du denn einen anderen Motor in dem Leistungsbereich "irgendwo dazwischen" (2-20kW s.o.), außer dem Sachs Einzylindergasmotor (5 kW LowNOX), der den von Gillesflieger formulierten Ansprüchen genügt?


    Wenn man seine eigene Steuerung hat, kann man den Motor ja auch problemlos, im Interesse der Lebensdauer, mit 4 kW gedrosselt betreiben.


    Wenn Gillesflieger ohnhin gleichrichtet ist es doch völlig egal, ob er einen einphasigen oder einen dreiphasigen Generator verwendet und am Dachs ist eben schon ein dreiphasiger Assynchrongenerator angebaut - sollte man den wegschmeissen und einen anderen Generator kaufen?


    Zu Deiner Bemerkung:


    "Schade das Du keine Bilder oder Daten deines BHKW hochgeladen hast"


    Da ich kein Exhibitionist bin, benötige ich keine öffentlichen Bildergalerien oder Ähnliches für mein Ego, um das Du Dir ja unnötige Sorgen machst. Einmal habe ich eine Ausnahme gemacht, als ich Frank (WINCC) angeboten habe, ihm eine Zeichnung im DXF oder eine Foto zu einem Konstruktionsdetail zu schicken, um ihm bei seiner Konstruktion weiterzuhelfen. Von dritter Seite kam dann die Aufforderung, das Foto ins Forum zu stellen, was ich eigentlich gar nicht wollte.


    Daraufhin wurde ich dahingehenden belehrt, dass dieses Konstruktionsdetail (Ansteuerung des Deko) beim Foren-Volks-BHKW sehr viel schöner gelöst sei. Als ich mir daraufhin im thread des Foren-Volks-BHKW das Foto der dortigen Konstruktion angesehen habe, hat mich dann das Entsetzen darüber gepackt, wie abgrundhässlich meine Konstruktion doch sein muss, wenn die am Foren-Volks-BHKW "schön" ist. Letztlich stellte sich heraus, dass der Kritiker die Funktionsweise meiner Konstruktion gar nicht verstanden hatte. Wozu also Fotos einstellen? - Um Negativreaktionen auszulösen? Meine (wertvollen) Kritiker die mir mit ihren teils sehr kritischen Kommentaren oft bei der Entwicklung geholfen haben, sind alle kompetente Ingenieure in meinem Freundeskreis.


    Was nicht heissen soll, dass die Archive diese Forums nicht sehr nützlich waren.


    mfg


    Valerian



    Hallo Alikante,


    Du schreibst:

    Der Dachs ist aus dem "Stück" gefeilt, das gilt für den Block genauso wie für die "Einplatinen" Elektronik. Man kann dort nicht einfach Funktionen wie zb. die Netzüberwachung "ausprogrammieren" sondern muß das ganze Bauteil ersetzen.


    Bauteil gegen eigene Steuerung austauschen, na und? Lies Dir durch was Gillesflieger geschrieben hat.


    Scripsi:


    "Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass er sich grundlos die erforderlichen Fähigkeiten zu Selbstkonstruktion und Selbstbau eines BHKWs samt Steuerung zutraut"


    Jedenfalls habe ich keinen Grund daran zu zweifeln und eine BHKW-Steuerung ist wirklich kein "hochtechnisches Problem" (da spreche ich aus eigener Erfahrung).


    Du schreibst weiters:


    Lass den Treadstarter für sich entscheiden ob er sich den "Komplettumbau" antun möchte


    Wer sich eine Komplette Eigenkonstruktion "antun" will, hat wohl mit einem Umbau keine Probleme! - Vorschreiben kann und will ich ihm ohnehin nichts, ich habe ihm nur einen Vorschlag gemacht und nichts liegt mir ferner als den threadstarter bei technischen Lösungen zu bevormunden - Andere versuchen das allerdings, wie man lesen kann.


    Zu Deiner Bemerkung:


    Es ist schön das Du darin kein Problem siehst dann mach es doch bitte auch selbst!!


    Habe ich schon, komplette Eigenkonstruktion.


    Ganz im Sinne eines Zitates aus diesem Forum:


    "Nicht labern, machen"


    Dein Spezialwissen zur Assynchronmaschine des Dachs willst anscheinend - trotz meiner Bitte - nicht preisgeben, schade!


    Zur "Flughöhe": Wenn Du in diesem Forum der Fluglotse bist, weise doch einfach den Einzelnen Forenmitgliedern eine zulässige "Flughöhe" für ihre Beiträge zu, Polemik ist jedenfalls in einem Diskussionsforum kein geeigneter Flugkorridor, gleich in welcher Höhe.


    Um des lieben Friedens willen:


    Hiermit nehme ich alles zurück was ich geschrieben habe und behaupte das Gegenteil!


    Zufrieden?


    Wünsche Dir noch einen netten Sonntag Abend.


    Valerian

    Hallo Dachsgärtner,
    wenn Du Dir den thread von Anfang an durchgelesen hättest, hätten sich Deine Fragen erübrigt.
    Lies doch die Beschreibung des vorhandenen Netzes durch, dann wirst Du nicht nach der Stromversorgung für die Vorschmierung fragen.
    Da es um dem Motor eines Gasdachs geht, ist auch die Frage Netzstartgerät nicht pertinent, Gasdachse sind immer problemlos mit dem Startermotor gestartet worden; erst als man diesen Gasmotor zum Dieselmotor (mit wesentlich höherer Kompression) umfunktioniert hat, musste man die "Krücke" Netzstartgerät einbauen.
    Taucherausrüstung am Berg nein, Sauerstofflasche (wenn man wirklich hoch hinauf will) ja.
    mfg
    Valerian

    Hallo Alikante,


    es ist sehr nett von Dir, dass Du Deiner (in diesem Fall ja nur moralischen) Warn- und Hinweispflicht als Sachverständiger Fachmann (Elektriker,CNC-Einrichter,Mechatroniker etc.) nachgekommen bist.


    Gillesflieger ist EDV-Fachmann, reverse engineering gehört in diesem Job, wenn auch auf einem höheren Niveau (als einer BHKW-Steuerung!) zum täglichen Brot.
    Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass er sich grundlos die erforderlichen Fähigkeiten zu Selbstkonstruktion und Selbstbau eines BHKWs samt Steuerung zutraut, er ist ja nur auf der Suche nach Informationen/Erfahrungswerten über die zu erwartende Lebensdauer gewisser Motoren im BHKW-Betrieb. Also dürfte er es gar nicht notwendig haben, die Dachs-Steuerung auch nur teilweise "abzukupfern".


    Scripsi:
    "Da Du ja nur Deine Akkustation laden willst, kannst Du den Assynchrongenerator mit Selbsterregung und fester Leistung betreiben (dann ist die Sache elektrotechnisch problemlos),"


    Du schreibst:
    "Der Dachs läuft nur netzparallel alles andere kannst Du praktisch vergessen"


    Anscheinend verfügst Du als Elektrotechniker über spezielle (undokumentierte) Informationen über die (besondere?) Bauweise der Assynchronmaschine des Dachs, die Dich zu dem fachmännischen Schluss bringen, dass sich ausgerechnet diese Assynchronmaschine - im Gegensatz zu allen anderen gängigen Assynchronmaschinen - nicht über Selbsterregung bei konstanter Drehzahl und Leistungsabnahme problemlos als Generator betreiben ließe.


    Könntest Du diese Informationen - freundlicher Weise – auch mit diesbezüglich unwissenden Forenlesern (wie ich es bin) teilen?


    Weiters wäre es sehr Interessant zu wissen, was an der Bauweise und Sensorik eines nunmehr doch schon mehr als 30 Jahre alten Einzylindergasmotors technisch so fortschrittlich und komplex sein sollte, dass dieser sich nicht wie jeder andere Gas-Kolbenmotor steuern, regeln und überwachen ließe.
    Hoffentlich kannst Du uns Forenleser auch diesbezüglich aufklären, ohne (mutmaßliche) technische Geheimnisse zu verraten.
    Mit Bestem Dank im Voraus und
    mfg
    Valerian