Beiträge von bluwi

    Macht da evtl. ein Speicher nicht eher Sinn?

    Das Thema Speicher wird allgemein heiß diskutiert und enthält viele subjektive Parameter.


    In der Tat erscheint mir (rein subjektiv) die Kombination mit einer Brennstoffzelle insofern ein guter Ansatz, weil die BSZ ne Menge Geld kostet und der Speicher demgegenüber nicht sehr teuer erscheint, aber den Eigenverbrauch deutlich steigern kann. Inwieweit das wirtschaftlich aufgeht, steht auf einem anderen Blatt. Dazu musst Du ermitteln / abschätzen, wie viel kWh Strom Du über ein Jahr zwischenspeichern würdest und was Du pro kWh einsparen würdest. Das war dann der leichtere Teil der Aufgabe. Schwieriger wird es, die Investition auf eine Laufzeit umzulegen. Da gehen die Meinungen (wieder recht subjektiv) deutlich auseinander.


    Sinn und Unsinn von Akku-Speichern für die stationäre Stromversorgung

    Andererseits, da bin ich ganz ketzerisch, halte ich es für nicht unangebracht, dafür zu bezahlen, dass man das Netz so quasi als "Müllkippe" für allen nicht selbst verbrauchten Regenerativstrom verwenden darf. Die EEG-Umlage auf hohen Eigenverbrauch halte ich deshalb für prinzipiell vertretbar.

    Klar muss jemand dafür bezahlen, nur ist die Art der Errechnung der Umlage in sich unlogisch. Nach Deiner Logik kippen die am meisten auf den Müll, die am wenigsten selbst verbrauchen und bekommen dafür auf der anderen Seite die meiste Förderung. Umgekehrt bezahlen die am meisten Umlage, die am wenigsten auf die Kippe schmeißen. Sowas tut mir im Kopf weh!


    p.s. Zur Klarstellung: Das war kein Seitenhieb gegen Dich, das Kopfweh betrifft nur die Logik der Umlage

    Tandemlösung PV und BHKW, geschätzt 10kW elektrisch, vor.

    Ohne konkrete Zahlen ist immer schwierig aber aus dem Bauch raus würde ich meinen, man sollte eine Kombination BZ+PV (+Speicher??) betrachten.

    Ein Laden wird ja nicht so warm gehalten wie eine Wohnung, da wird die Wärme eines BHKW schnell überschüssig und die Abwärme der Kühlanlagen wird ja im Winter sicher mit verheizt werden. Im Sommer kann dann die PV unter Tags die höhere Kühlleistung abdecken. Ob bzw wie lange die BZ durchläuft kann man nur mit genaueren Zahlen bewerten. Mit einem Speicher ließen sich die Lastschwankungen der Kühlanlagen ausgleichen und im Sommer eine gewisse Menge vom langen Tag in die dann eher kurze Nacht verschieben. Damit will ich nicht sagen, dass sich ein Speicher unbedingt rechnet, aber wenn überhaupt, dann wohl in solchen Situationen.

    p.s.

    Tatsächliche Lebenserwartung der Zellen völlig außer acht

    Bei Dir geht die Kalkulation natürlich auf. Der Restwert des Speichers wird ja aus dem regulären Preis abzuleiten sein. Wenn also nach 5 Jahren der Neupreis nur noch 50% ist, dann hast du mit 40% Einkaufspreis noch immer weniger bezahlt, als Du dann für einen neuen berappen müßtest. Durch Subventionen müssen solche Rechenmodelle natürlich ganz anders ausfallen, sonst wäre die Subvention ja sinnlos.

    Lässt diese Betrachtungsweise nicht sowohl Mögliche- als auch Tatsächliche Lebenserwartung der Zellen völlig außer acht ?

    Außer Acht insofern, als technisch mögliche Zyklenzahlen massiv an Wert verlieren, wenn sie nicht in relativ kurzer Zeit auch ausgenutzt werden. D.h. imho in Anwendungen, wo mehrere Zyklen pro Tag ablaufen, macht eine Lebensdauer von >6.000 Zyklen schon Sinn, aber nicht, wenn ich dazu 20-30 Jahre brauche.


    Hinter dem Link, den ich oben zu Natrium-Akkus angegeben habe, wird behauptet, dass in den letzten Jahren die Halbwertszeit von Li-Akkus bei 3 Jahren lag. Das erscheint mir überzogen und ich gehe weiterhin von 5 Jahren aus. Wenn also ein Akku, der heute €1000 kostet in 5 Jahren neu nur noch €500 kostet, dann muss ich in diesen 5 Jahren mit diesem Akku mehr als €500 Gewinn machen, sonst habe ich wirtschaftlich Geld verloren, auch wenn mein Akku noch weitere 10 Jahre hält. Ich könnte den Akku ja dann für €500 kaufen und der wäre dann neu (und vermutlich ökologisch weniger belastet) Da könnte ich natürlich ein anderes ökologisches Gegengewicht einrechnen, wenn ich einem Akku (von heute) eine ökologisch positive Gesamtbilanz zuordnen könnte. Aber das fällt mir in den meisten heute gültigen Rahmenbedingungen auch schwer.

    Stimmt, aber z. B. der LG Resu10 kostet ca. 4500 € macht 450€/kwh. Deine Variante kostet ca. 200€/kwh.

    Bedeutet man spart auf 10 kWh 2500€ dafür muss man 1000 Einzelzellen miteinander verbinden, verzichtet auf die Garantie, steht selbst in der Haftung wenn der Eigenbau das Fackeln anfängt etc.

    Den Aufwand für den Zusammenbau würde ich nicht so kritisch sehen, das sind ein paar Stunden wenn man ausreichend Kompetenz (und Werkzeug) hat oder mit an Bord holt. Das sehe ich als zwingende Voraussetzung. Aber das Thema „abfackeln“ ist bei Li-Ion sicher ein kritischer Punkt.


    Und falls die Zellen wie alicante andeutet nur halb so lange halten, reduziert sich die Einsparung auf 500€, für jede Menge Arbeit und Risiko.

    Hier kalkuliere ich komplett anders. Die Speicherentwicklung ist auf so breiter Basis so sehr in Fluss, dass für mich Kalkulationen nur auf Sicht sinnvoll sind und „sehen“ kann ich nicht weiter als 5-7 Jahre. Deshalb sage ich, ein Speicher muss nach 5 (max. 7) Jahren auf Null finanziert sein, sonst macht das imho keinen Sinn.


    Aber so lang die Kosten für den gespeicherten Strom nicht im breiten Markt auf 10 ct/kWh brutto oder darunter fallen, bleibt das in Privathaushalten aus meiner Sicht was für den Hobbykeller.

    Hier liegt in meinen Augen das zentrale Problem der allermeisten Kalkulationen von Speichern. Es ist ja recht üblich, Preise für kWh zu ermitteln, weil das eine einfache Rechnung zulässt. Das Problem: Wenn Du die Kosten des Speichers auf die mögliche Zyklen-Zahl umlegst, dann bekommst Du akzeptaböe Preise oft hin, sogar bzw. gerade bei LTO-Speichern. Die werden dann rechnerisch richtig rentabel. Da können die „billigen“ Li-Ion nicht mithalten. Nur dauert es halt bei LTO dann 50 Jahre.

    Ich bevorzuge deshalb ganz klar die Rechnung: Was spare ich pro kWh ein, wenn ich sie speichere und wie lange dauert es dann, den Speicher abzubezahlen.

    Wo liegt der Unterschied ? Wenn 80% bei 6000Zyklen angegeben sind dann ist das sowohl im Labor als auch im RL so. Da im RL eher keine Vollzyklen gefahren werden halten die Dinger um so länger, über 15Jahre habe ich da schon anvisiert.

    Der entscheidende Faktor ist imho die Laufzeit.

    Wenn ich Dich richtig verstehe, dann hast Du 12,5kWh Kapazität und in 2 Jahren 3500kWh "Umsatz" gemacht.?

    Das wären nach meiner Rechnung 350 Zyklen a 80% bzw. 175(80%) Zyklen pro Jahr. Da kommst Du in 5 Jahren dann auf knapp 1000 Zyklen(80%). (Um die genannten 6.000 auszuschöpfen, gehen dann 30 Jahre ins Land.)


    Die 1000 Zyklen sind in etwa das, was ich in einer nicht gewerblichen Umgebung zugrunde legen würde.

    Der Unterschied ist, dass meine Planung für Speicher nicht viel weiter gehen soll, als diese 5 Jahre. D.h. ich wäre mit einem Akku zufrieden, der 1200 Zyklen kann. Wobei ich zugeben muss, dass mich Dein Listenpreis von €500 / kWh vor zwei Jahren schon überrascht. Ich dachte, der wäre damals deutlich höher gewesen, aber man lernt nie aus :)

    .

    Was ich sagen kann ist, das auf meinem Kaufvertrag nach 6000 Vollzyklen 80% Kapa. verbürgt sind ( das Nachfolgemodell hat 10.000).

    Meine "Utopie" bezog sich nicht auf die technisch Qualität der Speicher, sondern auf das, was man im echten Leben damit erreichen kann. Wenn ich jeden Tag einen Vollzyklus rechne, dann brauche ich 15 Jahre, bis ich die 5000 voll habe und ich denke ein Vollzyklus pro Tag muss auch erst mal erreicht werden.


    Rechnerisch kostete mein Modell unter 0,5€/Wh, bezahlt hab ich davon nur 40%.

    Vielleicht bist Du ja bereit, das noch etwas ausführlicher zu erläutern?


    Seit Inbetriebsetzung vor 2Jahren hat das gute Stück ca 9600kWh 3500kWh gespeichert.

    Mit dieser Zahl alleine läßt sich nicht viel sagen.


    Rechnerisch kostete mein Modell unter 0,5€/Wh, bezahlt hab ich davon nur 40%

    Verstehe ich das richtig, dass Du vor 2 jahren für einen "Speicher ToGo" €200 pro kWh bezahlt hast?


    Das würde ich für extrem-extrem günstig einstufen und es wirft bei mir die Frage auf, wo die Preise heute allgemein liegen. Der günstigste "ToGo"-Speicher, den ich kenne, wäre ein Pylontech-System mit €1.000 für 2,4kWh. Gibt es was günstigeres für "jedermann"?

    Sich ein Schweißgerät für die Anschlussfahnen kaufen

    Es gibt jede Menge Anleitungen, um sowas selber zu basteln, wenn man genug Zeit übrig hat.

    Ich verwende das hier:


    https://www.ebay.de/itm/737G-P…ksid=p2057872.m2749.l2649


    Elektronik rundrum basteln

    Schlüsselfertig ist hier nicht. Der Aufwand ist aber überschaubar. Wichtig ist, dass man was davon versteht oder jemanden hat, der einem das beibringt.

    das die Dinger zumindest auf 50% der Zyklen für LiFePo4 kommen

    Das ist der Grundgedanke für Anwendungen, wo das passt.
    Wenn man die theoretisch möglichen Zyklen von LiFePo zugrunde legt, dann geht die Rechnung immer auf. Nur sind die > 5.000 Zyklen fast immer Utopie. Aber zwischen 100% LefePo und 0% Garnichts geht imho aktuell ein Fenster auf, wo mancher Speicher wirtschaftlich sinnvoll werden kann. Die Überlegung zielt primär auf PV nach der Förderung.





    p.s. noch ein Link

    https://www.ebay.de/itm/737G-P…id=p2047675.c100005.m1851