Das kann ich nicht sehen. Zum einen wird auch hier die gesamte Antriebsleistung des E-Motors über ein Getriebe geführt (Planetengetriebe verursachen eher mehr Verluste als Schaltgetriebe) Ich kann nicht erkennen, wo das sparsamer ist, als die Technik anderer Hybride. Im Gegenteil, bei der „seitlichen“ Einkoppelung, wie es der HSD macht, sind die Verluste, die der E-Antrieb zusätzlich abzudecken hat, relativ hoch.
Zum anderen sehe ich nicht ein, warum man immer das volle Gewicht von ZWEI ausgewachsenen Antrieben, plus Kopplungsgetriebe für die beiden Antriebe, durch die Gegend fahren muss. Das kostet einfach unnötig Antriebsenergie.
Jaja, die Vorurteile und Denkansätze hatte ich auch, bis ich mich mit dem HSD beschäftigt hatte und vier dieser Fahrzeuge gefahren habe. Fakt ist: Ich hatte davor keinen Verbrenner und lustigerweise danach kein E-Auto, das so sparsam war wie die Priuse. LWarum das so ist, erklärt Dir gerne Prof. John D. Kelly von der Weber State University auf Youtube per Videovorlesung direkt an der zerlegten Technik. Sehr anschaulich und leicht verständlich.
Das die Technik funktioniert, sieht man gut an der Sparsamkeit des reinen Verbrenner Prius. Da lösen sich die ganzen Stammtischweißheiten in Luft auf. Der Plugin ist nun das gleiche Auto nur mit etwas mehr Akku (der eine höhere Leistungsdichte hat). Interessanterweise ist der Plugin auch im reinen Verbrennerbetrieb nochmal etwas sparsamer - trotz schwererem Akku. Jaja, hab ich auch nicht glauben wollen, ist aber so.
Meine Logik: Mit einer elektrischen Reichweite von 200km können Autofahrer mit durchschnittlichen Anforderungen das allermeiste abdecken
Das sind Deine Anforderungen. Jeder hat ein anderes Nutzungsprofil! Für Lieschen Müller auf dem Dorf, die Ständig in die Stadt muss oder für Pendler mit kurzen Strecken aber der Anforderung auch Mittel- und Langstrecke fahren zu können kann ein PHV (mit effizienter Technik!) das perfekte Auto sein - ökonomisch wie ökologisch. Zwei Autos, ein Verbrenner für die Autobahn und ein E-Auto für die kurzen Strecken wäre die schlechtere Alternative.
Es gibt inzwischen für beinahe jeden Anwendungsfall das perfekte Auto! 800-Volt-Superschnellladende Langstreckenkutschen und Autos mit kleinem Akku und Plugins. Man muss nur schauen, was man braucht und was die Technik kann. Es gibt super viele ineffiziente Alibi-Plugins - das ist natürlich Mist, den man über den Verbrauch bezahlt.
Ich will jedenfalls nicht mehr Tanken und bin vom leisen aber harten Drehmoment der E-Autos verwöhnt, mir kommt kein Verbrenner und kein Plugin mehr ins Haus. Das bedeutet: Die Frau fährt einen praktischen kastenförmigen E-Kleinwagen und ich eine langstreckentaugliche, flache E-Limo mit niedrigem Luftwiderstand. Meine Mutter hingegen ist das ganze Ladekartenchaos zu blöd, die lädt daheim ihren Prius PHV und wenn es weiter geht, tankt sie mal ein paar Liter Dinosauriersaft gegen Bargeld. Und das ist auch schlau: Der Prius Plugin war sehr preiswert in der Anschaffung und fährt jetzt etwa 70 Prozent elektrisch aber sie hat keinen Ladestress auf langen Strecken. Tolle Lösung: Für genau den Einzelfall.
Wie gesagt: Es gibt für jeden die passende (effiziente!) Lösung, man muss nur mal den Tunnelblick verlassen.