Beiträge von tom.too

    Das mit den Pellets finde ich sehr spannend. Ich hab mal für ein paar Brennstoffe umgerechnet, was die kWh Heizwert so kostet. Pellets waren da mit ca. 30% Abstand am günstigsten. Durch EEG gibt's mehr Geld für den Strom. Und das auch noch für 20 statt für 10 Jahre. Bekommt man für den eigen verbrauchten Strom dann auch noch die 5,11Cent erstattet? Ich kann auch noch besser größere Mengen Pellets lagern, als Flüssiggas. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, geht also so schnell nicht aus. Von den jährlich entstehenden Kosten scheinen Pellets günstiger zu sein. Man muß das aber noch in Relation sehen, was das BHKW kostet...

    Ja gut, so macht das natürlich dann einen Sinn. Hm, Pellet und BHKW geht auch?


    Gruß,


    Jörg

    Die 5,11 Cent habe ich von http://www.elicon.de. Die sind ein Ableger der enviaM. Ich hab die Daten geglaubt, denn wer diesbezüglich Leute berät, sollte die aktuellen Werte ganz genau kennen. Außerdem ändert sich das doch ziemlich regelmäßig und das was ich für meinen Strom erstattet bekomme, hängt doch sehr oft davon ab, in welchem Jahr ich ans Netz gehe... Das KWK-Gesetz habe ich auch im Internet gefunden und da finde ich auch immer wieder 5,11 Cent genannt. Ich hab das Gesetz aber sicherlich nicht Wort für Wort durchgeackert. Was mich da auch gewundert hat, daß wohl zwischen Rapsöl und Flüssiggas kein Unterschied bei der Stromvergütung gemacht wird. Rapsöl hat einen ca. 30% besseren Heizwert , kostet aber mind. 50% mehr. Wenn über die Stromvergütung nichts extra raus springt, würde sich demnach Flüssiggas immer noch lohnen.

    a) Gib doch bitte Deine Kosten pro kWh für Flüssiggas und Strom an, dann kann ich es am Beispiel vorrechnen, bzw. die Kalkulation mit den Ersparnis von 2000 € -> 1300 € -> 890 € nachrechnen.


    b) Mit einem guten BHKW (gut = wenig Abwärmeverluste, d.h. Brennwertbetrieb) wird der zusätzlich benötigte Brennstoff fast vollständig in Strom gewandelt. Wenn man Gas für 5 ct/kWh einkauft, kann man damit KWK-Strom für ~5 ct/kWh erzeugen (plus Wartungskosten). D.h. es ist wenig zielführend, Gas erst in Strom zu verwandeln und dann in Wärme, wenn der direkte Weg von Gas in Wärme einfacher und billiger zu haben ist.


    Das soll jetzt kein Argument gegen ein BHKW sein, auch nicht gegen eine Heizpatrone als Notlösung für selten auftretende Sonderfälle, sondern ein Argument für ein gut dimensioniertes BHKW , das sowohl von der Wärmeseite aus passt, als auch von der Stromverwendungsseite. Wenn man im Netz keinen Abnehmer sitzen hat, der einen einen auskömmlichen Preis bietet, dann sollte die Dimensionierung so gewählt werden, dass nicht allzuviel Rückspeisestrom entsteht. Das mag dann bedeuteten, dass die KWK-Anlage thermisch gesehen tendentiell eher klein ausgefallen ist.

    Vielen Dank erst mal zwischendurch, an alle Beteiligten, die ihre Zeit opfern und meine Fragen beantworten.


    zu a) Meine Stromkosten belaufen sich auf 1.850 EUR im Jahr, bei ca. 7.800 kWh. Das war die letzten Jahre ziemlich konstant. Flüssiggas verbrauche ich 4000-4500 Liter. Der Preis schwankt hier etwas mehr. Ich hab schon von 37 Cent bis 52 Cent für den Liter brutto in den letzten 3 Jahren bezahlt. Ich denke, wenn man 1.900 - 2.000 EUR ansetzt, ist das vernünftig. Flüssiggas hat einen Heizwert von 12,9kWh/kg und eine Dichte von 0,535kg/l. Sind umgerechnet also 6,9KWh/l. Der Heizwert , des durchschnittlich verbrauchten Flüssiggases ist demnach ca. 30.000 kWh. Wir haben von MAN B&W einen Micromat ME25Z Gas-Brennwert-Kessel (10-27kw). Klar, wenn der Wirkungsgrad bspw. nur 80% ist, dann gehen 6.000KWh verloren. Wird sonst noch was gebraucht? Da ich nur einen mittelgroßen Tank habe, bekomme ich pro Lieferung auch nur max. 4.200 Liter Flüssiggas rein. Höherer Verbrauch an Flüssiggas, bedeuten dann auch gleich ca. 2.500 EUR einmalige Kosten für einen Zweittank. Oder ich müßte im Winter nachtanken, wenn das Gas relativ teuer ist...


    zu b) Hm, wenn _nur_ der zusätzlich benötigte Brennstoff in Strom umgewandelt wird, ist doch ein BHKW weniger wirtschaftlich. Ich bekomme zwar Geld für den Strom, muß andererseits aber mehr Flüssiggas kaufen. Oder?


    Mit der Heizpatrone würde ich immer nur den Strom in Wärme umwandeln wollen, den ich selber gar nicht verbrauchen kann. Ist natürlich klar, daß die Sache nur Sinn macht, wenn ich den produzierten Strom erst mal selber nutze und damit weniger Strom vom EVU kaufen muß. Mir geht's halt immer nur um den Strom, der danach noch übrig ist. Das sehe ich nicht ein, daß ich den für 5,11Cent verkaufe, wenn ich doch den gleichen Betrag bekomme, wenn ich den selber verbrauche. Dann kann ich doch diesen überschüssigen Strom im Wärme umwandeln...


    Viele Grüße,


    Jörg

    Ja, was würde dann so ein BHKW für einen Sinn machen?? Ich bin der Meinung, daß im Motor einfach das Gas verbrannt wird und dabei entsteht sowieso eine bestimmte Menge an Wärme, die (grob gerechnet) ebenso entstehen würde, wenn ich das Gas einfach so verbrenne. Im Motor erzeugt das Gas aber zusätzlich die Drehbewegung, die man wiederum in Strom verwandeln kann.


    Um bei deinem Beispiel zu bleiben. Wie viel Strom erhalte ich dann, wenn ich 1.000 EUR mehr für Flüssiggas ausgebe?


    Ich sehe die 890 EUR im Verhältnis zu den 2.000 EUR! Also, so wie ich jetzt heize. Momentan zahle ich ca. 2.000 EUR für Flüssiggas (ca. 4200-4500 l) im Jahr. Ich rechne das über den Heizwert von Flüssiggas: 6,9kWh/l. Das sind dann ca. 30.000 kWh. Geht nicht so? Unsere Therme ist von ca. 2001/2002. Klar, daß die nicht 100% Wirkungsgrad hat, aber das würde ich vernachlässigen, denn der Motor im BHKW hat das ja auch nicht.

    Es ist nur kein gestuftes Automatikgetriebe mit dabei, weil das teuer ist und kaputt gehen kann.



    Den KWK-Strom in einer Heizpatrone zu verpulvern ist nicht sehr sinnvoll, weil man den Brennstoff fürs BHKW leichter über einen Brennwertkessel in Wärme wandeln kann. Dazu braucht man kein teures BHKW - Wartungskosten sind bei einem Kessel auch geringer.




    Automatikgetriebe ist teuer und kann kaputt gehen? Das mit der Preisgestaltung bei BHKW verstehe ich eh nicht ganz. Wenn ein BHKW-Hersteller von einem Autohersteller Motoren in nenneswerten Stückzahlen einkauft, zahlt der sicherlich auch nur 1000-1500 EUR. Was wird dann so ein Getriebe kosten? 500 EUR? Sicher, theoretisch kann auch ein Automatikgetrieb kaputt gehen. Von Autos her kenne ich das aber eher nur von Ami-Fahrzeugen. Aber das liegt daran, daß deren Automatikgetriebe für den dt. Fahrstil nicht taugen. Die Getriebe sind da unterdimensioniert. Entweder man fährt mit so einem Auto etwas sachter oder braucht wirklich aller 100Tkm ein neues Getriebe. Bei dt. Autos sind die Automatikgetriebe m.E. viel robuster. Ich weiß nicht, wie man das tot kriegt...


    Was soll ich aber sonst mit dem Strom machen, den ich nicht verbrauche? Wenn so ein BHKW 12kWh/th. und 5,5kWh/el. erzeugt, dann brauche ich 2500 Betriebsstunden, um meine 30.000 kWh Wärme zu produzieren. Dabei fällt 13.750 kWh Strom an, für den ich 700 EUR erstattet bekomme. Dafür verbrenne ich für 2.000 EUR Flüssiggas, kostet mich im Endeffekt die Hütte für 1 Jahr warm "nur" noch 1.300 EUR. Wandel ich den produzierten Strom in Wärme um (1:1), dann brauche ich nur noch 1.715 Betriebstunden. Im Verhältnis verbrauche ich auch nur noch 1.372 EUR Flüssiggas. In den 1715 Betriebsstunden erzeuge ich 9432 kWh Strom, für den ich 482 EUR vergütet bekomme. Heizen mit einer Heizpatrone kostet dann nicht mehr 1.300 EUR, sondern nur noch 890 EUR. Was ist da nicht sinnvoll??? Das sind weit über 50% Heizkostenersparnis!! Service wäre bei den niedrigeren Betriebsstunden auch nur noch nach 2 Jahren fällig.


    Gruß,



    Jörg

    Hallo,


    wenn ich das richtig verstanden habe, haben die BHKW kein Getriebe. Der Motor ist mit dem Generator fest verbunden. Warum ist da kein Automatikgetriebe drin? Ist doch wie beim Auto... Um in Schung zu kommen, braucht es viel Kraft und wenig Geschwindigkeit. Wenn das System läuft, brauche ich wenig Kraft, um die Geschwindigkeit zu halten.


    Ob ein BHKW Sinn macht, hängt m.E. nur davon ab, wie viel Strom es erzeugen kann. Die Wärme entsteht beim verbrennen von Flüssiggas (oder was auch immer) sowieso. Wenn ich das richtig verstanden habe, bekommt man für den an den EVU verkauften Strom 5,11 Cent/kWh. Verbrauche ich den Strom selber, bekomme ich den gleichen Betrag. Warum soll ich dann Strom verkaufen??? Warum nicht mit dem produzierten Strom eine Heizpatrone befeuern? Damit würde ich signifikant den Bedarf an Flüssiggas senken.


    Viele Grüße,


    Jörg