Beiträge von gunnar.kaestle


    Die Honda-Einheit wird in Japan und USA mit 3,2 kW thermisch angegeben. Vaillant garantiert nur 2,8 kW, weil die den schlechtesten Fall annehmen mit 70°C VL-Temperatur wg. dem WW. Daher bezweifele ich, dass das OTAG oder die anderen bei 70°C 95%-Wirkungsgrad bringen. Hier gilt das Gleiche wie bei den Brennwertgeräten. Je Höher die VL-Temperatur um so schlechter der Wirkungsgrad.


    Es gibt die sprachliche Feinheit mit dem Brennwertgerät und dem Vollbrennwertgerät. Das Brennwertgerät braucht niedrige Temperaturen im Wärmetauscher, damit es anfängt zu kondensieren. Mit hohen Rücklauftemperaturen ist man schnell aus dem Kondensationsbereich von 55° heraus. Warum eigentlich hohe Vorlauftemperaturen? Die sind doch erstmal egal, hauptsache der Heizkreis kühlt das Wasser schön für den RL aus.


    Vollbrennwertgeräte kondensieren nicht (bzw. nicht nur) gegen Rücklauf, sondern gegen die kalte Zuluft. Das kann wie beim Vetter-Kessel ein zweiter Wärmetauscher sein, oder das kann auch ein koaxiales LAS-Rohr im Schornstein sein. Vorgewärmte Verbrennungsluft bringt allerdings nur etwas bei externen Brennern, da bei Verbrennungsmotoren die Zylinderfüllung gestört wird (wozu gibt's sonst Ladeluftkühler?). Bei einer Brennwerttherme kann man somit die Abgasluft gegen die eisige Zuluft im Winter wärmetauschen, im otag wird die ganze Abwärme des Inneren eingesammelt, bevor es dann in den Brenner geht.


    Und die Aussage, es lohne sich nicht bei einem kW zu modulieren, kann ich nicht nachvolliehen. Warum lohnt es sich bei 5 und 20 kW, aber nicht bei 1 kW? Gerade bei den Geräten zu 1 kW lohnt es sich, weil der elektrische Lastverlauf viel zackiger ist als im MFH, wo durch statistische Effekte einiges vergleichmäßigt wird.


    Gruß,
    Gunnar


    Der Vorteil ist aber der bessere Wirkungsgrad als z.B. beim Otag oder andren Stirling-Motoren.


    Der Wirkungsgradvorteil auf der elektrischen Seite schmilzt dahin, wenn zum einen die Abgasverluste höher sind. Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber lass uns mal ein Beispiel annehmen: a) 20 % el + 65 % th vs. b) 10% el + 85% th; Input: 1000 kWh Brennstoff zu 50 €


    Output und Wert (p_el: 5-20ct/kWh, p_th: 5 ct/kWh


    a) 200 kWh_el, 650 kWh_th -> Eigenverbrauch Strom 50%:
    20ct/kWh*100kWh + 5ct/kWh*100kWh + 5ct/kWh*650kWh
    = 20ct/kWh*100kWh + 5ct/kWh*750kWh = 57,50 €


    b) 100 kWh_el, 850 kWh_th -> Eigenverbrauch Strom 80%:
    20ct/kWh*80kWh + 5ct/kWh*20kWh + 5ct/kWh*850kWh
    = 20ct/kWh*80kWh +5ct/kWh*870kWh = 59,50 €


    Dazu kommen noch die höheren Wartungskosten des Verbrennungsmotors.


    Bitte nicht falsch verstehen: Das Mikro-BHKW von Honda finde ich Klasse. Aber jede aufgrund nicht aktivierter Modulation in Netz rückgespeiste kWh ist etwa soviel wert wie die kWh Wärme, die das Stirling- oder Dampfmotorkonzept besser im externen Brenner einfangen kann. Es ist absolut schädlich für die Wirtschaftlichkeit, die Modulation nicht zu nutzen - erst recht im Einfamilienhaus. Den Vorteil des hohen elektrischen Wirkungsgrades von 22% kann die Maschine nicht ausspielen, wenn die Stromführung nur eingeschräkt per Taktung realisiert werden kann.


    Gruß,
    Gunnar

    Wirtschaftlich ist es in der Tat nicht sinnvoll die Anlagen in Teillast zu fahren.


    Wenn man die Anlage in Teillast fährt, z.B. bei 80%, dann kann man Primärregelleistung von +-20% anbieten. Das sollte kein Thema vom Wirkungsgrad sein und auch die Auslastung ist in der Übergangszeit und im Sommer nicht so groß, dass rund um die Uhr Volllast für die Wärmeabdeckung benötigt wird.


    Die BNetzA überarbeitet momentan die Rahmenbedingungen für den Regelleistungsmarkt: grobe Marschrichtung sind kleinere Losgrößen und kürzere Angebotsdauern. Die Angebotsgröße für Primärregelleistung ist auf 1 MW verringert worden und die Ausschreibungsdauer wurde auf eine Woche verkürzt. Zudem wird die Bildung von PRL-Pools erlaubt.


    Das bringt pro MW Bandbreite und Stunde ca. 10 Euro Ertrag, pro kW also einen ct pro Stunde.


    Gruß,
    Gunnar


    Modulierender Betrieb macht , wenn überhaupt, nur in der Abgabe der elektrischen Leistung Sinn, bei einem Inselbetrieb kann das etwas Einsparung bringen, wenn die Generatorleistung an den Bedarf angepasst werden kann.


    Auch bei einem "virtuellen Inselbetrieb", d.h. der Minimierung des Stromflusses zwischen der Kundenanlage und dem Netz.


    Zitat

    Bei Teillast sinkt die elektrische Abgabeleistung proportional stärker als die thermischen Abgabeleistung.


    Üblicherweise geht der elektrische Wirkungsgrad nichtlinear zurück. Der thermische Wirkungsgrad nimmt zu, da die Verluste üblicherweise als Wärme auftreten. Ggf. ist die Zunahme der thermischen Effizienz sogar überproportional, da gewisse Wärmetauscher besser arbeiten, wenn Sie langsam durchströmt werden. Das sagte aber Fire schon weiter oben.


    Gruß,
    Gunnar

    Habe heute von Vaillant die ersten Infos über das neue Gerät erhalten.


    Der elektrische Wirkungsgrad liegt bei 22%, das ist wirklich Spitze. Dennoch glaube ich, dass es das Gerät gegen die Wandthermen Marke Microgen schwer haben werden.


    Das Remeha Gerät evita kann bis etwa auf die Hälfte runtermodulieren und hat einen Gesamtwirkungsgrad wie eine Brennwerttherme. Der elektrische Wirkungsgrad liegt zwar nur bei 10-15%, aber dafür verliert man nicht soviel Abgaswärme wie der Motor und durch die Modulation kann man besser den eigenen Strombedarf nachfahren. Otag zeigt die angepasste Regelung sehr anschaulich. Das ist um so verwunderlicher, als dass der Honda sowieso einen Umrichter wie die großen ecopwer an Bord hat, mit dem er eine "krumme" Fixdrehzahl fahren kann.


    Zudem ist die evita Wandtherme eine Kiste, der ecopower 1.0 sind 3: Motor, Wärmetauscher, Zusatzbrenner. Das muss alles in eins, sonst nimmt es zuviel Platz weg und ist unpraktisch.


    Gruß,
    Gunnar

    Windig ist gut...


    Quelle: Einstellung sämtlicher Vertriebsaktivitäten, GFE Homepage - Aktuelles


    Warum darf man keine Auskünfte mehr erteilen? Wenn es sich nicht auf das laufende Ermittlungsverfahren bezieht, sondern um den regulären Geschäftsbetrieb dreht wie z.B. BHKWs zu bauen...


    Gruß,
    Gunnar

    Der Link hilft mir nicht besonders weiter.


    "Erster Mai macht in Holzgas mit einer Insidern sehr bekannten Firma AHT"
    Ist das die hier: A.H.T. Pyrogas?
    Dummerweise bin ich kein Insider - was sagt denn der Holzgasexperte zum dem System? Welche Meinung hast Du zur technischen Reife und Teerfreiheit?


    Gruß,
    Gunnar

    Zitat

    Komme jetzt auf einen Gesamtwirkungsgrad von 55 %.


    Das ist noch reichlich wenig. Für ein BHKW mit Brennwerttechnik müsste ein Gesamt-Nutzungsgrad von 80-90% bezogen auf Hs (Brennwert) darstellbar sein. Die Angaben im Datenblatt sind nach DIN auf Hi (Heizwert) bezogen, dass muss man dann mit dem Faktor 1,11 umrechnen.


    Bei einer 4-kW-Maschine müssten elektrische Wirkungsgrade von 20-25% erzielbar sein, d.h. der thermische Wirkungsgrad wäre der Rest 70-65%.


    Wie liegen die Vorlauf/Rücklauf-Temperaturen an den beiden Wärmezählern für den Motor und den Abgaswärmetauscher. Kann es sein, dass der Abgaswärmetauscher für den Motor-Betrieb zu groß ist und dann zuviel Wärme verloren geht? Wo gehen die Verluste hin? Die Abgasleitung vor dem Schornstein ist die handwarm oder richtig heiss?


    Gruß,
    Gunnar

    Zitat

    Stadtwerke und auch einige Konzerne nutzen KWK, also wieso machen die das?


    Weil da einige rational denkende Menschen vor zig Jahrzehnten gesagt haben: Das ist zwar teuer (gerade der Anschluss der Wärmesenken über ein Wärmenetz), aber energetisch sinnvoll und dann machen wir das, wenn es sich auch wirtschaftlich darstellen lässt. Mit Heizkraftwerken und Fernwärme - im Gegensatz zu Kondensationskraftwerken auf der Grünen Wiese - wird allerdings oft nur eine schwarze Null geschrieben. Das hängt halt auch viel davon ab, wie der Gaspreis steht, wie hoch der Aufwand zum Unterhalt des Fernwärmenetzes ist, wie hoch die Anschlussdichte ist, etc. Das ist ein sehr langfristiges Geschäft und hat garantiert keine Kapitalrücklaufzeit von 2 Jahren.


    Zitat

    Und wenn Senertec mit dem Dachs auf 1 kW elektr. Leistung 1,8 kW termische Leistung erbringen kann, wieso sollten das, andere Systeme nicht auch können? Und wenn es keine 1,8 zu 1 kW sind, dann sind es eben 1,25 zu 1 kW ..... aber selbst damit läßt sich auf die nächsten Jahre noch genügend Geld verdienen.....


    Die Stromkennzahl vom Senertec Dachs liegt etwa bei 1 : 2,5-3 (je nach Kondensereinbindung), nicht bei 1 zu 1,8. Das Gerät macht also in der 5 kW-Klasse deutlich weniger Strom pro Wärme, das ist aber für die Größe nicht unüblich bzw. richtig gut. Apropos Dachs: der Heizöldachs wurde mal weiterentwickelt zum Rapsöl-Rachs. Das hat richtig lange gedauert und war durchaus kniffelig. Momentan ist der Verkauf dieser Geräte annähernd, null weil die Rapsölpreise so hoch liegen und auch die Wartungskosten noch höher sind als die der Heizölmaschine. ECPower hat sich von den Heizölmaschinen getrennt und baut nur noch einfacher zu handhabende Erdgas-BHKWs.


    Gruß,
    Gunnar


    Je früher der Erfinder einen Investor sucht so weniger wird sein Anteil sein, wenn die
    Erfindung funktioniert, wenn sie nicht funktioniert hat der Investor mehr in den Sand gesetzt.
    Das ist alles kein Betrug, Betrug wird es erst wen man wissentlich Falsches behauptet und
    den Anschein erweckt Gewinne seien Garantiert und kein Risiko vorhanden.


    Falscher Erfinder zockt Millionen mit Wundermotor ab


    Wie potentielle Betrüger entlarvt werden könnten


    Gruß,
    Gunnar