Alles anzeigenMoin e-fan,
ich kann mich da unserem "Dachs" nur anschließen: Bei dem relativ geringen Wärmeverbrauch ist es sinnlos, gleich zwei teure Wärmeerzeuger anzuschaffen. Sowohl eine Sole-WP als auch ein BHKW könnten bei Dir evtl. Sinn machen, aber nicht beides zusammen.
Zunächst sollten wir aber die Frage des Stromverbrauchs klären, mit den Angaben komme ich nicht ganz klar.
Eigenverbrauch ohne PV Deckung mind. 1400 KW im Winter incl. Nachbar 3800 KW ges.
Stromverbrauch incl. Nachbar und E- Fahrzeug mind. 24 KW am Tag = 9000 /Jahr
Noch mal zur Kontrolle, verstehe ich das richtig:
- Du verbrauchst demnach zusammen mit dem Nachbarn einschl. E-Auto ca. 9.000 kWh Strom im Jahr (gut 24 kWh am Tag).
- Davon werden insgesamt 3.800 kWh für Dich und den Nachbarn aus dem Netz bezogen (Du 1.400, der Nachbar die verbleibenden 2.400), und zwar fast ausschließlich im Winter.
- Die Differenz von (9.000-3.800=) 5.200 kWh kommt aus der PV-Anlage.
Soweit korrekt? Wenn nicht bitte um Korrektur.
Zusatzfrage: Wie viel Strom wird denn aus der PV-Anlage ins Netz eingespeist? Eine O/W-Anlage mit 24 kWp müsste doch selbst in Schleswig-Holstein ihre 16-18.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen, oder?
Aber wenn das alles so stimmt, geht es doch am Ende des Tages (abgesehen von der Erneuerung der Heizung) nur um die Substitution der o.g. 3.800 kWh Netzbezug.
Du meinst also nur Dachs ohne Wärmepumpe ?
Dafür wäre ein Dachs (selbst der kleine 2.9) völlig überdimensioniert: Der hat in der Flüssiggas-Version 3,0 kW(el) und würde an einem Wintertag 72 kWh Strom erzeugen, also etwa das Dreifache der von Euch benötigten Strommenge - selbst wenn die PV-Anlage überhaupt nichts bringt. Auch ein NeoTower 2.0 BHKW, das wärmeseitig passen könnte, wäre mit voraussichtlich 9.000 kWh/a Stromproduktion (48 kWh/Tag im Winter) überdimensioniert. Und selbst eine BlueGen Brennstoffzelle mit 1,5 kW(el) wäre überdimensioniert, auch wenn es sie für Flüssiggas gäbe, weil sie das ganze Jahr über Strom produziert – auch in den 6-8 Monaten, wo Ihr wahrscheinlich jetzt schon vollständig aus der PV versorgt seid.
Wenn Du unbedingt im Winter die Strom-Autarkie steigern möchtest, könnte bei den genannten Zahlen am ehesten noch die Flüssiggas-Brennstoffzelle von Sunfire passen. Die produziert während der Heizperiode ca. 17 kWh Strom am Tag, was im Winter zusammen mit PV und Speicher womöglich schon für annähernd 100% Autarkie reicht. Auch sie würde aber (weil sie mit 1,25 kW thermischer Leistung wahrscheinlich 6000 Stunden im Jahr läuft) in der Übergangszeit einiges an PV-Eigenverbrauch substituieren. Und ich habe keine Ahnung, was dieses relativ neue Gerät bei Anschaffung und Wartung kostet und wie zuverlässig es arbeitet. Immerhin hätte es den Vorteil, dass die Förderung aus einem anderen Topf kommt (KfW anstatt BAfA) und nicht zum Jahresende ausläuft. Ob da wie bei der Vitovalor eine Flüssiggastherme für die Spitzenlast eingebaut ist, oder ob man die zusätzlich kaufen muss, weiß ich nicht.
Je länger ich darüber nachdenke, tendiere ich aber dazu, Dir stattdessen "Wärmepumpe ohne Dachs" zu empfehlen und das BHKW bzw. die BZ ganz wegzulassen. Mit der großen PV-Anlage und dem Speicher könntest Du wahrscheinlich acht Monate im Jahr die WP aus jetzt nicht genutztem PV-Strom regenerativ betreiben. Natürlich werden 70% des WP-Stroms in den vier Wintermonaten anfallen, den musst Du dann zum größten Teil kaufen. Aber wenn ich mir überlege, wie viel Windkraft bei Euch da oben im Winter abgeregelt werden muss, weil die Leitungen für den Abtransport fehlen, erscheint mir unter ökologischen Aspekten eine Steigerung des regionalen Stromverbrauchs im Winter gar nicht so schlecht. Und soweit ich weiß wird eine WP, wenn man sie als Ersatz für eine alte Ölheizung einbaut, auch in den nächsten Jahren bis zu 40% der Gesamtkosten gefördert.
Ach ja:
Die Fußbodenheizung ist zu hoch das ist wahr, ich wollte ausprobieren, ob ich damit die Räume warm bekomme, ohne die Heizkörper zu benutzen. Das geht offenbar, aber nur mit dieser hohen Temperatur. Mit Wärmepumpe würde ich dann niedriger fahren und Heizkörper mit nutzen..macht man doch so ?
Natürlich, das macht man so. Wenn Heizkörper da sind, spricht absolut nichts dagegen sie auch zu nutzen, und bei einer Wärmepumpe steigert jedes Grad weniger im HK den Wirkungsgrad. Eigentlich müsste die optimale Heizkreistemperatur ja im Rahmen des hydraulischen Abgleichs schon ermittelt worden sein, und da werden selbstverständlich sämtliche vorhandenen Heizkörper bzw. -Flächen berücksichtigt.
Gruß, Sailor
Wenn Du unbedingt im Winter die Strom-Autarkie steigern möchtest, könnte bei den genannten Zahlen am ehesten noch die Flüssiggas-Brennstoffzelle von Sunfire passen. Die produziert während der Heizperiode ca. 17 kWh Strom am Tag, was im Winter zusammen mit PV und Speicher womöglich schon für annähernd 100% Autarkie reicht. Auch sie würde aber (weil sie mit 1,25 kW thermischer Leistung wahrscheinlich 6000 Stunden im Jahr läuft) in der Übergangszeit einiges an PV-Eigenverbrauch substituieren. Und ich habe keine Ahnung, was dieses relativ neue Gerät bei Anschaffung und Wartung kostet und wie zuverlässig es arbeitet. Immerhin hätte es den Vorteil, dass die Förderung aus einem anderen Topf kommt (KfW anstatt BAfA) und nicht zum Jahresende ausläuft. Ob da wie bei der Vitovalor eine Flüssiggastherme für die Spitzenlast eingebaut ist, oder ob man die zusätzlich kaufen muss, weiß ich nicht.
Je länger ich darüber nachdenke, tendiere ich aber dazu, Dir stattdessen "Wärmepumpe ohne Dachs" zu empfehlen und das BHKW bzw. die BZ ganz wegzulassen. Mit der großen PV-Anlage und dem Speicher könntest Du wahrscheinlich acht Monate im Jahr die WP aus jetzt nicht genutztem PV-Strom regenerativ betreiben. Natürlich werden 70% des WP-Stroms in den vier Wintermonaten anfallen, den musst Du dann zum größten Teil kaufen. Aber wenn ich mir überlege, wie viel Windkraft bei Euch da oben im Winter abgeregelt werden muss, weil die Leitungen für den Abtransport fehlen, erscheint mir unter ökologischen Aspekten eine Steigerung des regionalen Stromverbrauchs im Winter gar nicht so schlecht. Und soweit ich weiß wird eine WP, wenn man sie als Ersatz für eine alte Ölheizung einbaut, auch in den nächsten Jahren bis zu 40% der Gesamtkosten gefördert.
Moin Sailor,
Danke für deine Überlegungen, sehr gut !
die Sache mit der Stromversorgung hast du genau richtig interpretiert, nur das bei 3800 KW die WP noch nicht dabei ist = ca. 40 KW Tag ! , wenn sie 180 KWh/Tag Wärme produzieren soll.9000 ist der Stromverbrauch ohne die geplante WP. Im Sommer nutze ich 5500 KW PV Strom und speise 11000 ins Netz, die Einschätzung von 16 - 17000 KW ges. Leistung sind genau richtig.
Wirtschaftlich ist die zusätzliche Sunfire wohl auf lange Zeit nicht, der damit erzeugte Strom kostet auch 21 Cent(ohne Abschreibung) nur die 24 KW th/Tag sind dann umsonst und die WP würde dadurch 10 % weniger laufen.
Von Oktober bis Februar würde der Strom nicht reichen, ansonsten hätte ich viel Überschuß.
Auf die Wärmepumpe würde ich jedenfalls Wert legen, damit ist der Sommer erledigt und im Winter 3/4 der benötigten Energie gespart.
Aber woher die fehlenden ca 4800 KW Strom nehmen? (bei 22 KW th WP Leistung , LAufzeit 8 Std bei 5 KW Verbrauch und 120 Tage Winter)
(Braucht man 3 Sunfire 750 )
Wenn der Neubau in der Nachbarschaft kommt könnte man noch effektiver gemeinsam arbeiten, vielleicht ist der Dax doch besser ?
Mit der Windkraft hast du schon Recht, aber der Strom ist leider genau so teuer, außerdem bekommt ihr den bald günstig in den Süden.,
da wollen wir euch den doch nicht verbrauchen.
Hab ich da einen rechenfehler drin ?
Bis Morgen
e-fan