Guten Abend BHKW-Gemeinde!
(Endgültige Klarheit werden wir erst haben, wenn Diagramme aus der Heizperiode vorliegen.)
Tja @salor773, die Heizperiode haben wir, die Log-Diagramme bringen wieder etwas mehr Klarheit bzgl. Regenerations- und Reformationsprozess. Wahrscheinlich jedoch nicht so, dass man endgültige Klarheit hat.
Was man sieht ist, dass die theoretisch möglichen Laufzeiten und die daraus erforderlichen Regenerationszeiten bei meiner Anlage nicht annähernd der Theorie entsprechen. Deine irgendwann mal gemachte Aussage, dass der Energieverbrauch für eine Startphase mit abnehmender Stillstandszeit abnimmt, scheint zu stimmen.
In den ersten Logs war die elektr. Leistung relativ konstant. Leicht abnehmende Leistung mit Erhöhung der Rücklauftemperatur/Speichertemperatur. Jetzt zeigen die Logs manchmal tiefe Leistungseinbrüche. Ursprünglich dachte ich, dass dies vielleicht damit zusammenhängt, dass das Dreiwegeventil der BSZ zwischen Speicherwassererwärmung und HK-Rücklauferwärmung umschaltet. Das habe ich aber wieder verworfen, da es Perioden gibt, wo Einbrüche stattfinden, aber der Speicher geladen ist.
Neben der unzureichende Laufzeit steht auch die Leistung nicht sehr konstant an, was den erwarteten Ertrag noch mehr schmälert.
Ich habe zwei Log-Diagramme hier angehängt.
- Laufzeit 1 (LZ1)
01.11. bis 07.11.2019 (vor BSZ-Wartung und Update [Hard- und Software]) - Laufzeit 2 (LZ2)
13.11. bis 19.11.2019 (nach BSZ-Wartung und Update [Hard- und Software])
| LZ1 | LZ2 |
Theoretische Laufzeit (ohne Regenerationszeit 1,25h/d)
| 7d = 159h
| 7d = 159h |
Tatsächliche Laufzeit
| 111h (69,8%)
| 132h (83,3%)
|
Starts | 9 | 6 |
Obere gemittelte Außentemperatur
| 12,8°C | 7,0°C |
Untere gemittelte Außentemperatur
| 7,8°C | 2,2°C |
Jetzt könnte einer ums Eck kommen und behaupten, die Laufzeitverlängerung basiert auf den gesunkenen Aussentemperaturen. Ich könnte dieser Behauptung nicht mal mit Fakten begegnen, da die Datenbasis dazu zu dünn ist und mir die Regelparameter unbekannt sind.
Ich behaupte allerdings immer noch, dass die BSZ schon in der LZ1-Periode 159h hätte laufen müssen. In der Abrechnungsperiode vom 01.09.2018 bis 31.08.2019 war meine verbrauchte Energiemenge 39.142 kWh. Da gibt es als Grund fürs nicht laufen nur zu hohe Rücklauftemperatur. Die sind aber erst bei HK-Vorlauftemperaturen größer 50°C zu erwarten und die habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Also, woran liegts, dass keine 159h erreicht werden?
Ohne die Außentemperaturbetrachtung sprechen die Zahlen aber erstmal dafür, dass der Update eine Laufzeitverbesserung gebracht hat.
Ich komme aber immer noch nicht vollständig dahinter, was alles Einfluss auf die Laufzeit der BSZ hat.
Was aber nach wie vor des Updates vorhanden ist, sind Stillstände, welche nicht einer Regeneration zu zuordnen sind. Einen solchen Stillstand hatte ich am 17.11. kurz nach 07:00Uhr. Ich sah dies und habe bewußt nicht eingegriffen, weil ich beobachten wollte, wann die BSZ wieder von selbst startet. Die obere/untere Speichertemperatur war um 14:09Uhr bei 51/50°C (WW-Soll 48°C). Das Zeitprogramm für WW war an diesem Sonntag von 08:00 bis 11:00 Uhr eingestellt. Dass die BSZ nicht wegen WW startet war somit klar. Aber die Außentemperatur war an diesem Tag zwischen 5,4 und 2,0°C. Die BSZ kann m.E. bei wesentlich höherer Außentemperatur zum HK beitragen, aber nachdem um 17:48Uhr immer noch keine BSZ lief und die Speichertemperaturen immer noch bei 49,5/46,5°C waren und die Außentemperatur irgendwo bei 4,0°C war, habe ich mich in den Keller begeben, um die BSZ von "Hand" zu starten.
Als erstes habe ich die WW-Solltemperatur auf 50°C gesetzt. Keine Reaktion. Habe mir gedacht, dass da vielleicht ein Integral erst hochlaufen muss und habe, um das Einschalten zu beschleunigen, das WW-Zeitprogramm auf die aktuelle Zeit gestellt.
Dadurch lief sofort die Speicherladepumpe des Brenners an. Da ich die WW-Solltemperatur auf 50°C gesetzt hatte, war der Start eine logische Auswirkung. Dies bewirkte, dass die untere Speichertemperatur sofort von 46,5°C auf 24°C absank. Der Sensor für die untere Speicherschicht war demnach gerade noch im warmen Wasser und nachdem die Speicherpumpe lief, strömte sofort kühleres Wasser von weiter unten nach.
Ich stellte den WW_Sollwert und das Zeitprogramm wieder auf die alten Werte zurück.
Die BSZ startet nun auf Anforderung WW, da ja die untere Speichertemperatur nun bei 24°C liegt. Mein primäres Ziel, die BSZ zu starten, war erreicht.
Warum sie aber von 07:00 bis 18:00Uhr nicht den Rücklauf des Heizkreises unterstützte, ist mir ein Rätsel.
Ich hänge hier auch noch Screenshots vom Betriebsstatus ein. Da kann man erkennen, dass m.E. keine zu hohe Rücklauftemperatur den Start der BSZ verhindern dürfte.
Ich wollte nun beim nächsten BSZ-Stillstand an anderen "Schräubchen" drehen, aber nun ist erst mal wegen Fehler C2F0 (F.303) (lt. Viessmann-Community = Unterspannung am Brennstoffzellen-Stack) Schluss.
Ich hoffe, dass ich noch vor Auslaufen des Wartungsvertrages die Startparameter der BSZ verstehe bzw längere Laufzeiten bekomme wie bei x-bommel.
Bei der ganzen Beobachterei ist mir noch was aufgefallen. Die Vorlauftemperatur Weiche verändert sich am 17.11. zwischen 50 und 59°C. Die Vorlauftemperatur HK zwischen 43 und 48°C. Die Rücklauftemperatur Weiche steht wie angenagelt bei 33°C. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwo ein Stellglied im System ist, das die Temperatur so konstant halten kann. Oder täusche ich mich da?
Vielleicht gibt es hier mal jemanden, der schon erleuchtet ist und mir mal diese Ungereimtheiten erklären kann. Wenn mir auf diesen Post hin keiner erklären kann, welche Parameter das BSZ-Dreiwegeventil dazu veranlasst auf Heizkreis umzustellen, dann werde ich mal den Viessmann-Support nerven.
Im übrigen hat der Update dazu geführt, dass nun endlich auch die so wichtigen Rücklauftemperaturen der BSZ und der hydr. Weiche über die ViCare-App angezeigt wird.
Auf jeden Fall habe ich auch festgestellt, das die Zahl der Vitovalor-Nutzer zunimmt, die Erklärungen für das Betriebsverhalten suchen.
Gruß
Loule