Jetzt auch noch etwas Text von mir (vieles deckt sich mit den Aussagen von fetti0).
Zum eigentlichen Problem:
Mit der genannten Kompression sind "mangelhafte Abdichtung am Kolben" und "mangelhafte Abdichtung bzw. Verblockung Ventile"
augenscheinlich die Haupt-Verdächtigen.
Und - ja - Verkokung Einlaßventil steht am ecoPower 1.0 hier aus Erfahrung an Nummer 1.
Jedoch finde ich die hier berichtete schnelle Abnahme der elektrischen Leistung suspekt.
Normal zieht sich dieser Verkokungs-Prozeß aber über Monate/Jahre. Und auch Verschleiß im Bereich Kolben(ringe) würde sich derart ziehen.
Da drängt sich dann leider "Schäden" auch etwas auf; also Schaden am Ventil oder am Kolben.
Aber alles "Denken und Schreiben" hilft nix: da muß zur weiteren Diagnose der ZK runter (was eine vergleichsweise einfache Arbeit ist).
Und wenn tatsächlich nur der ZK Schuld hat (Ventilverkokung oder Ventilschaden o.ä.), dann würde ich sicher nicht den
ganzen Motor tauschen, sondern halt nur den ZK überholen.
Ein Aspekt: ist das innere Gehäuse vom Luftfilter sichtbar mit Öl (teil)-gefüllt? Dann ginge der Trend zum Motortausch.
Und sollte es tatsächlich nur die banale Verkokung Einlaßventil sein, dann brauchst Du auch keine "Zylinderkopfschleifwerke". Das Ventil kann man ausbauen und mechanisch reinigen. Also abkratzen halt; wobei die Kohle in sich sehr fest ist. Also mit etwas Gewalt kratzen. Dito ggfs. die Kohle im Einlaßkanal entfernen.
Ja, die Dichtflächen vom Ventil und vom Ventilsitz können außerdem mehr oder weniger unzulässigen Verschleiß haben. Aber hier hätte ich Mut zur Lücke. Wenn die Dichtflächen keine sichtbaren Schäden haben; dann ok.
Nebenbei: ich kenne auch das Phänomen eines klemmendes Einlaßventils.
Auch dabei liegt die Ursache wieder in Kohle-Harz-artigen Produkten, die sich zwischen Ventilschaft und -führung befinden. Und - ja - auch hier wieder verursacht vom Motoröl. Aber hier speziell von dem Öl, das in mehr oder weniger unzulässiger Menge an der Ventilschaftdichtung vorbeigeht.
Nebenbei: wenn ich einen ZK abgebaut hätte, würde ich ihn - so oder so - nur mit neuen Ventilschaftdichtungen wieder montieren.
Das geeignete Kühlmittel:
Vorab: ein weites Feld.
Von "nur Glykol und Wasser" rate ich dringend ab.
Das Kühlmittel muß unbedingt auch die geeigneten Korrosionsschutz-Inhibitoren enthalten.
Gretchenfrage: "...was da genau geeignet ist". Das hängt zuletzt an den innermotorischen Werkstoffen und den Temperaturen usw. usf.
Persönlich würde ich beim Honda-Kühlmittel bleiben.
Es wurden in diesem Thread ja auch schon alternative Produkte benannt; also jetzt ich auch. Wenn es etwas anderes als Honda sein soll, würde ich vom VW-Konzern "VW G12evo" nehmen. Bei BASF heißt dieses Produkt-Spezifikation dann "Glysantin G65".
Und Mischung 40% G65 und 60% Wasser; Leitungswasser "geht" demineralisiert ist besser.
Aber wie gesagt: ich würde Honda nehmen. Bei dem seltenen Wechselintervall sparst Du durch ein anderes Kühlmittel doch fast nichts.
Beim Motoröl hatte ich ´mal nach günstigen Alternativen gesucht (und ich bin noch dabei). Und siehe: neben einem gewissen Spaßfaktor hat mir die Aktion auch nennenswert Ärger bereitet (da berichte ich später ´mal drüber).
Reinigung Kühlsystem:
Das hat mit dem Problem "Motor startet nicht" doch eigentlich nichts zu tun. Wenn ich keinen speziellen Grund dafür hätte, würde ich das IMHO nicht tun. Außer jemand sagt: das ist erfahrungsgmäß auf jeden Fall sinnvoll.
Und folgende Aussage ist auch nicht an den Haaren herbeigeholt:
Wenn ich das ideale Kühlmittel fahre und die Wechselintervalle einhalte, dann gibt es auch (fast) keine Korrosion, Schlammbildung usw. und ich muß auch nie reinigen :-).
Von VW gibt es da einen besonders leistungsfähigen zweistufigen Reiniger; ich meine speziell für den VW Phäton entwickelt. Wenn es interessiert, suche ich die Bezeichnung raus. Aber der Bezug davon ist u.U. weder einfach noch billig.
Eine weitere Anmerkung
Ich hoffe, daß das Ergebnis der Kompressionsmessung "gut und belastbar" ist. Sonst schraubst Du ja in die falsche Richtung.
Wenn am 1.0 "der Motor spontan nicht mehr geht", würde ich immer zuerst blind die Zündkerze tauschen und dann außerdem auch Startversuche mit Startpilot durchführen.
Warum Startpilot? --> Diese Anlage kann sich "regelungstechnisch verlaufen" und da Erdgas nur einen schmalen Zündbereich hat, kommt die Regelung manchmal nicht mehr auf den Pfad der Tugend zurück. Mittels Startpilot kann man der Anlage dann oftmals den Weg weisen. Dazu beim Start direkt in den geöffneten Luftfilterkasten sprühen, aber nicht unbedingt das Gesicht davor halten. Ich weiß nicht, ob da Rückzündungen denkbar sind.
Und noch eine Anmerkung:
Am 15.12. kam bei Rober ja die Fehlermeldung "WAM: A_Kühlmittel Vorlauf zu hoch (lang)"
Man muß sich fragen, ob das einen Zusammenhang mit dem "startet nicht" hat.
Prinzipiell ist diese Fehlermeldung bekannt. Die Ursache ist IMHO typischerweise ein defekter Kühlmittel-Thermostat. Ja, dadurch würde das Starten eigentlich nicht beeinflußt. Aber auch wenn der Motor aktuell "sein privates Problem" hat: dieser Thermostat ist weiterhin defekt und der Fehler kommt wieder und dann muß das Teil gewechselt werden.
Ich habe einen solchen defekten Thermostat im Keller liegen. Wenn gewünscht, trage ich hier die Typenbezeichnung später nach.
Und: danke an stromsparer99.
Das "Protec CarbonX" werde ich im Frühjahr mal probieren.
Eigentlich könnte Rober das Mittel ja auch anwenden: Den noch montierten ZK kompletteauf 80°C anwärmen und in den geöffneten Einlaßkanal einbringen. Aber - ehrlich gesagt - bevor ich das täte, würde ich in diesem "harten und etwas unklaren Fall" lieber den ZK abbauen usw.