Beiträge von Bernhard_Konrad

    Bin zwar ncht Sailor, aber meine Beobachtung der politischen Situation über die vergangenen 15 Jahre (vorher hatte ich keine Zeit dafür) lässt mich nur schließen, dass die Politik vor allem der Herren Schäuble und Gabriel die Eigenerzeugung kleiner Verbraucher unterbinden will.
    Es gibt nun mal solche, die verdienen sollen und solche, die bezahlen sollen. (Vgl. auch den §19 NEV - eine unverschämte Subvention der Industrie durch private Stromverbraucher)
    Der gesamte administrative Aufwand hat mich veranlasst, selbst meine PV-Anlage mit Speicher als reine Eigenverbrauchsanlage zu betreiben.


    Christian Meyer referiert ja regelmäßig über die monströsen adminstrativen Hürden, die ja immer abstruser konstruiert werden.
    Erinnert mich an Kafka.
    Erst gestern kam ein Rundschreiben (Mail), in dem er sogar um finanzielle Beteiligung an der aufwändigen Arbeit bittet.
    Das ist ein Novum!


    Nützlich wäre in der Tat, einmal die Liste von Meldepflichten zusammenzustellen, die dem BHKW-Betreiber aufgehalst werden.

    270TKM sind erheblich mehr Zyklen

    Die Anzahl Vollzyklen ist DER Maßstab für die Lebensdauer einer Batterie. Aus technischen Gründen wird man kaum Vollzyklen fahren, weil die den Batterien nicht gut tun.
    Aber als Summe ist die Zahl nützlich zum Vergleich der Lebensdauer.


    Meine Staplerbatterie (48V, 575Ah) garantiert praxis-bewährte 1250 Vollzyklen bei Kosten von rund 3000 Euro, das macht rund 10 ct/kWh (nur die Batterie!!!, da kommt noch der Ladestrom drauf, die Amortisation des Drumherum...). Nach 10 Jahren wird sie getauscht und zu (fast) 100% recycelt.
    LiIon-Speicher fangen bei 50ct/kWh überhaupt erst an...


    Deswegen: stationär und mobil sind völlig unterschiedliche Kisten! Autofahren darf halt mehr kosten als Wohnen.

    Und zu den Akkus:
    Ich kenne Leute, deren Tesla hat 270.000 KM auf der Uhr und der Akku funzt noch immer...

    Nun stelle man die 270Tkm in Relation zu den 400km Reichweite je Akkuladung.
    Was zu rund 700 Vollzyklen führt...das ist nicht überaus beeindruckend.
    Übrigens zeigte das KIT (neudeutsch für Hochschule Karlsruhe) auf der letzten Intersolar die Ergebnisse seiner Zyklentests an LiIon-Akkus vor.
    Zwischen Werbeversprechen und Realität klafften da Welten.
    Leider waren die Ergebnisse anonymisiert, weil das Auftragsarbeit war.
    Die Ergebnisse stimmten überein mit denen der Universität Dalhousie; es gibt auf Youtube einen aufschlussreichen Vortrag darüber, leider (für Sprachmuffel) englisch.


    Was zurückführt zu den Kosten der Stromspeicherung, und zum "Loch in die Tasche lügen".


    Im Übrigen waren wir bei "Häuschen"-Anwendungen, ausgehend von der Frage nach Sinnhaftigkeit einer Pelletsheizung.


    Ach ja: Vor kurzem hatte ich einen Interessenten (Rentner, alleinstehend, krank..), der einen Tesla S in der Garage stehen hat und sich energietechnisch verbessern wollte
    Wie das so meine Art ist habe ich ehrlich Auskunft gegeben, mit Benennung der Kosten und Wechselwirkungen.
    Worauf sein Interesse schnell erkaltete.

    Im Sommer lädt die PV den Batteriespeicher, im Winter, wenn die PV fast nix bringt, macht das eben das BHKW, in der Übergangszeit eben beide...

    Der Sinn und Nutzen des Batteriespeichers ist, ohne Batterie nicht speicherbare PV-Energie aufzubewahren für Zeiten, wo eben keine Sonne scheint.
    Der Treibstoff für BHKW ist aber bereits gespeicherte Energie, in der Regel langfristig ohne wesentliche Kosten speicherbar.
    Aus einem Energiespeicher Strom zu machen, diesen dann in einen anderen - sehr teuren! - Speicher zu schieben, um ihn irgendwann später zu nutzen, das ist erneut kaum sinnvoll. Eine weitere "Steigerung" wäre, den Strom vom BHKW in den Batteriespeicher und dann in den Tesla zu speichern...
    Der Batteriespeicher kann aus systemtechnischen Gründen für den Betrieb mit BHKW sinnvoll sein, sinnvoller ist allemal, das Netz als Speicher zu nutzen.


    Das eigentliche Problem, das solchen Unsinn wie Heimspeicher hervorbringt, ist die Industrie- und Steuerpolitik dieser Regierung.
    (Dies sagt einer, der selbst einen Heimspeicher betreibt...)

    Ich meinte die Kombi aus PV, BHKW und Batteriespeicher. Dies ist bei E-Mobilität High-End.

    Das ist nicht High-End, sondern Verhältnisblödsinn! Die Kosten der (im eigenen Batteriespeicher) gespeicherten kWh liegen Stand heute bei 50ct plus!
    Wer Gegenteiliges behauptet, der lügt sich - meistens anderen... - ein Loch in die Tasche!
    Selbst mit meiner eigenen Anlage mit der vergleichsweise billigen Bleibatterie, alles selbst zusammengebaut, muss ich ehrlicherweise rund 30ct rechnen. Eigenleistung natürlich nicht eingerechnet. Ein Pumpspeicher macht es übrigens für ca. 5 ct, da ist in der Tat eine Größenordnung dazwischen.


    Der Zweck des BHKW ist die Ausnützung der Kraftwirkung des Brennstoffs bei der ohnehin nötigen Wärmeerzeugung. Das scheinen manche in der Diskussion vergessen zu haben.
    Ein Betrieb eines Generators im Sommer zum Laden einer E-Auto-Batterie bei gleichzeitigem Wegwerfen der Wärme ist nicht der Sinn der Sache! Und auch kaum wirtschaftlich, es sei denn man macht sich verschlungene Steuerspartricks zunutze.


    Wer ein E-Auto mit - eigenem - Solarstrom betreiben will, der muss sein E-Auto dann an der eigenen Steckdose haben, wenn die PV-Anlage produziert.
    Es sei denn, er macht das aus Spaß und es stört ihn nicht, dass er das Doppelte für den Strom zahlt wie beim Netzbetreiber. Siehe oben...


    Hier übrigens ein kleines "Bonbon": Eine der ältesten PV-Anlagen Deutschlands, gebaut 1986, heute noch in Betrieb und produzierend.
    Steht im Schwarzwald auf dem Rappenecker Hof, der übrigens energieautonom ist
    Allerdings sieht man dort auch schön, wieviel Mist mit Subventionen gemacht wird (nicht bezüglich der PV-Anlage!)


    Und aus Kanada, aus rumänischen Urwäldern...
    Im NDR kam vor einiger Zeit die Dokumentation "Die Holzlüge"


    Wollen wir wirklich wirksam handeln, dann bleibt uns nur
    - sorgfältige energetische Sanierung des Gebäudebestandes bzw. intelligenter Neubau
    - Nutzung lokaler Sonnenenergie
    - nur ein Minimum an Biomasse (z.B. Holz) oder saisonal gespeicherter Energie (z.B. P2G) einsetzen
    - auf fossile Energieträger bei neuen Anlagen verzichten


    Das bedeutet allerdings auch, BHKWs mit kurzen Laufzeiten wärmeorientiert zu betreiben.

    Würde doch mal zu bedenken geben, dass im deutschen Wald pro Jahr nur rund 100 Mio Festmeter Holz nachwachsen.
    Davon will aber Bauholz, Möbelholz, Papierholz... hergestellt werden. Für Heizzwecke bleiben vielleicht 20% übrig, mithin rund ein viertel Festmeter oder 750kWh pro Kopf der Bevölkerung.
    Im Neubau sollte also unbedingt großztügig heizungsunterstützende Solarwärme genutzt werden, damit die Pellet/Gas/Öl- oder was auch immer Heizung vor allem die richtig kalten Temperaturen abdeckt.
    Immerhin ist im Neubau ein guter Dämmstandard mittlerweile obligatorisch.


    Nur Pellet als angeblich "regenerative" Heizung ist Selbstbetrug.

    Was heute unter dem Schlagwort "Sektorkopplung" gehandelt wird, ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nichts anderes als eine Rückkehr der Elektroheizung.
    Die Argumentationslinie geht etwa so:
    - Wir haben mehr Erneuerbaren-Strom im Netz, als wir benötigen
    - Also verwenden wir ihn dazu, Wärme zu erzeugen, sei es mit Heizstab oder mit Wärmepumpe...


    Nur:
    - Es gab noch nie einen Zeitpunkt, wo die Menge des verfügbare Erneuerbaren-Stroms größer gewesen wäre als der Verbrauch zum gleichen Zeitpunkt. Wenn es einen "Überschuss" gab, dann deswegen, weil zur gleichen Zeit fossile Kraftwerke bollerten. Letzteres hat aber vor allem mit den Gewinnen der fossilen Kraftwerksbetreiber zu tun.
    - Dann, wenn Heizenergie in großem Umfang benötigt wird, haben wir v.a. in Süddeutschland praktisch keinen Erneuerbaren-Strom zur Verfügung (und auch im Norden nicht zuviel).
    Den Strom dann in Heizungen zu verklappen ist schlicht unwirtschaftlicher Frevel! Denn die hochgelobten Wärmepumpen sind dann nichts als Elektroheizungen


    Dennoch denke ich, dass zukünftige Heizungskonzepte Erneuerbaren-Strom mit einbeziehen können und sollten, aber eben unter Berücksichtigung der tatsächlichen Verfügbarkeit.
    Dies sollte aber immer als Hybrid-Heizung erfolgen, sodass bei großer Kälte mit BHKWs oder auch Gasbrennern geheizt wird. Sonst wird die Abhängigkeit von der fossilen Strommafia noch größer...

    Die Seite stellt eine Übersicht über ein umfangreiches Projekt an der Fachhochschule Winterthur (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften).
    Es ist kein umfassender Projektbericht.
    Immerhin finden sich darin brisante Aussagen, die sonst nur quasi hinter vorgehaltener Hand weitergegeben werden.
    Die Wärmepumpe ist von Haus aus ein Kind der fossilen Elektrizitätswirtschaft, weshalb viel Information darüber "gefärbt" ist.
    Vor allem was heute unter dem Schlagwort "Sektorkopplung" propagiert wird, ist häufig nichts als eine Rückkehr zur Elektroheizung...


    Zur sogenannten saisonalen Wärmespeicherung gibt es eine ganze Reihe von Studien, vieles davon aus den 80er Jahren, erstellt als Folge der Ölkrise.
    Ich hab vor mir eine "Wegleitung zur saisonalen Wärmespeicherung", erstellt vom SIA (Schweizer Ingenieur- und Architektenverein) 1989. Da findet sich eine Menge Material drin.
    Wegen des billigen Ölpreises wurde kaum etwas umgesetzt. Erst jetzt mit dem drängenden Problem des Klimawandels wird wieder einiges aus der Mottenkiste hervorgeholt.

    Diese Zusammenhänge sind qualitativ dargestellt.
    Die Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität des Untergrunds hängt ganz erheblich von der lokalen Geologie ab.
    Sand beispielsweise hat schlechte Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit, die von Granit bzw. kristallinem Gestein ist hoch (günstig).
    Darüber hinaus gibt es Gebiete mit geologischen Störungszonen, wo viel Wärme aus dem Untergrund aufsteigt. In Riehen bei Basel beispielsweise kann in einem sogenannten Aquifer Wasser mit über 60°C!! genutzt werden.
    Wenn hingegen fließendes Grundwasser vorliegt, ist saisonale Speicherung zwecklos, da die Wärme weggetragen wird. Andererseits ist fließendes Grundwasser, sofern es genutzt werden darf, häufig schon recht warm (gut 10°C)...
    Deswegen kommt es immer darauf an, wie die lokalen Verhältnisse sind. Erst wenn die bekannt sind (auch die Gebäudecharakteristika, das lokale Klima, Sonneneinstrahlung...) kann wirklich bestimmt werden, welche Lösung infrage kommt.
    Eine seriöse Beratung setzt eine gute Kenntnis der Verhältnisse voraus. Deswegen hatte ich auch geschrieben, ich würde prüfen, ob die Lösung infrage kommt.
    (Immerhin nennt er im Artikel als Faustregel die gut 50m Abstand zwischen Erdsonden, ab denen die sommerliche Regeneration nicht zwingend ist.)

    Die Wärmepumpe hat einen gravierenden Nachteil: Bei großer Differenz zwischen Heizkreistemperatur und Quelltemperatur, d.h. bei Kälte, sinkt die Effizienz (COP) drastisch.
    D.h. besonders bei einem Objekt mit eher hohen Heizkreistemperaturen geht die Effizienz in den Keller bzw. der Stromverbrauch in die Höhe.


    Hybrid PV/Solarthermiekollektoren liefern hohe Stromerträge und erlauben gleichzeitig die Nutzung von Sonnenwärme. Durch die Wärmeabfuhr (mit Speicherung im Untergrund) kann die Modultemperatur im Sommer niedrig gehalten werden und damit die Stromausbeute erhöht werden.
    Wird die Wärmepumpe so betrieben, dass sie vor allem tagsüber bei Verfügbarkeit von PV-Strom arbeitet, wird die Abhängigkeit von Kohlestrom deutlich reduziert.


    Darüber hinaus favorisiere ich ohnehin den Einsatz modulierbarer Mini-BHKWs als Spitzenlast-Wärmeerzeuger mit Laufzeiten um 2000 Bh/Jahr
    Dagegen stehen aktuell leider noch die sehr hohen Preise solcher BHKWs, meines Erachtens bedingt durch die niedrigen abgesetzten Stückzahlen.
    Hier könnte der Ansatz von @bkohl mit seinem Billig-BHKW reinkommen.


    Früher hieß es mal "Macht unsere Bücher billiger" - heute müsste es heißen "Macht unsere BHKWs billiger"...

    Fazit: Ich würde bei der Brennstoffzelle bleiben und sowohl auf die Solarthermie (einschl. großem Speicher) als auch auf die Batterie verzichten.

    Wenn die Wirtschaftlichkeit der Brennstoffzelle die Nutzung lokaler Solarenergie quasi verhindert, dann würde ich eher auf die Brennstoffzelle verzichten.
    Zumal diese ohnehin fast nie "passt" - im Sommer ist sie zu groß und im Winter zu klein.
    Ich würde folgendes - innovatives (wird z.B. in der Gemeinde Fischbach Nähe Offenburg umgesetzt) - überprüfen:
    - Passt die Dachfläche und Dachausrichtung für eine großflächige PV-Anlage?
    Falls ja: Ist der Untergrund für eine Erdwärmesonde geeignet? Wie dicht stehen die Häuser beieinander?
    Dann käme folgendes infrage:
    . Großflächige Hybrid-PV/Solarthermie-Kollektorfläche aufs Dach sowie 2 - 3 Erdwärmesonden (nur, wenn kein fließendes Grundwasser!).
    . Im Sommer Speicherung der überschüssigen Solarthermie im Untergrund (aka Regeneration des Untergrunds zur Erhöhung der Quelltemperatur der Wärmepumpe), das kühlt gleichzeitig die PV und sorgt für bessere Effizienz.
    . Die Heizkörper durch Niedertemperaturtypen, geeignet für Wärmepumpenbetrieb, ersetzen
    . Während der Übergangszeit und an sonnigen, bzw. nicht zu kalten Wintertagen mit der Wärmepumpe heizen, die niedrige Spreizung dank hoher Quelltemperatur nutzen.
    . Im richtig kalten Winter mit einer Gastherme zuheizen.