Beiträge von polsprung

    Wenn man wirklich massiv in die KWK rein will muss man


    1. die Abwicklung radikal vereinfachen (= auch für Nicht-Energiewirtschaftler machbar)


    und


    2. das wirtschaftlich interessant machen.


    Die Systemfrage stellen wir vielleicht besser woanders.....


    Wenn man in der Nische bleiben will kann man ja so unsäglich kompliziert weitermachen wie bisher. (Das ist wie bei der Steuer, die extrem hohe Komplexität dient nur den Etablierten + Vermögenden).



    Gruss
    Horst Bernauer BET ....in der Praxis gestählt

    Kann das wahr sein - 5 Seiten und kein Wort über Wärmenetze. Ab 20 kWel sind heute bereits 35 % el. Wirkungsgrad verfügbar; Vernünftige Wärmenetze sind kostengünstiger als jede Einzelheizungslösung ; Mit der Abwärme der momentanen Stromerzeugung kann D locker geheizt werden. Um dieses extrem hohe und kostengünstige Potential auszuschöpfen brauchen wir vor allem KWK bei großen Wärmeverbrauchern/Industrie und Wärmenetze für die kleineren Wämeverbraucher. Einzelheizungen - so gut sie auch sein mögen (WP/Nano-BHKW etc.) machen nur da Sinn wo keine Netze möglich sind und sind da wo Wärmenetze möglich sind sogar höchst kontraproduktiv.


    Gruss


    Horst Bernauer BET

    Wenn man es wirklich ernst meint mit der schnellen und umfassenden Realisierung des 60 %-Potentials (an der Stromerzeugung) der KWK , ergeben sich aus 28 Jahren realer KWK-Praxis (5-2000 kWel, nicht an der Hochschule...) folgende Vorschläge zur Beseitigung der tatsächlichen massiv vorhandenen Verhinderungstatbestände:


    1. Kostendeckende Vergütung für KWK-Strom ist dringend erforderlich (analog EEG)
    Alles andere ist für den Laien-Betreiber (Wohnungsverwalter, Eigentümergemeinschaften, Wohnbaugesellschaften, Gewerbe- und Industrie-Geschäftsführer, Dorfbürgermeister etc.) viel zu kompliziert und nicht handhabbar und führt dadurch direkt und massenhaft zur KWK-Verhinderung. In den letzten 12 Monaten ca. 20 mal live erlebt (20-1000 kWel).


    2. 2-MW-Grenze Stromsteuerbefreiung muss weg
    In den letzten 12 Monaten live erlebt 4 Industrie-Anlagen, die deshalb statt 4-6 MWel nur 2 MWel gebaut werden.


    3. Bindende KWK-Verpflichtung bei Neubau und Sanierung,
    Wärme ohne Stromerzeugung nur noch in begründeten Ausnahmefällen.
    Nachrüstungspflicht innnerhalb 10 Jahren.


    4. Wärmenetzemit KWK müssen die Regel werden
    Einzelheizungen/Micro-/Nano-BHKW/Wärmepumpen etc. nur da wo keine Wärmenetze möglich sind.



    The times they are a changing (Bob Dylan)


    Horst Bernauer BET

    Sowas ähnliches haben wir 2008 in Lauffen/Neckar gebaut (65 WE, bestehendes Wärmenetz).
    Ergebnis für BHKW 50 kWel:
    Invest 179.000 € (mit Pufferspeicher 10 m³, Überg. Steuerung, Brennwertkessel 600 kW, Druckhaltung, Hydraulikoptimierung etc. NEU)
    Laufzeit 7140 VBH/a
    Anteil Wärme BHKW 50 %
    3,9 Jahre Amortisationszeit mit Vollrückspeisung.
    Die 110-kWel-Variante war nicht viel schlechter in der Wirtschaftlichkeit.


    Wichtige Punkte:


    Reicht der Stromanschluss der Zentrale für die BHKW-Einspeisung aus?
    Genug Platz für Pufferspeicher vorhanden?
    Rücklauftemperaturen?
    Schall?
    Kamin?


    Aktuell zu berücksichtigen ist, daß zukünftig für die geregelte Netzeinspeisung im Stromnetz-Lastmanagement (Ausgleichsfunktion EE) aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich bessere Preise bezahlt werden, was bei Neuplanungen zu deutlich größeren Leistungen mit großen Pufferspeichern und kürzeren Laufzeiten führt (bis hin zu nur noch 1500 VBH/a).



    Schönen Gruss aus Grün-Rot


    Horst Bernauer BET

    Also ich würde Dir sehr empfehlen die Erdgaslösung nochmal zu prüfen:


    1. Du kannst dem Heim auch Strom verkaufen und nicht nur die Wärme, das bringt auch eine gute Wirtschaftlichkeit.
    2. Erdgas-KWK ist auch ökologisch völlig in Ordnung, zudem wird gerade an der Kommerzialisieurng von synthetischem Erdgas aus Windstrom gearbeitet.


    Vielleicht bringst Du mal die Verbrauchsdaten Wärme + Strom in Erfahrung und machst dann mal eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung für die in Frage kommenden Varianten?



    PS:
    Wir waren die letzten 4 Jahre 3x bei Talbott in Stafford, sehr nett abends im Pub; inzwischen soll die 100 kW-Maschine wohl nicht mehr weiterverfolgt werden, sondern nur noch die 25 kWel. Da gibts noch einiges zum Entwickeln und Optimieren......



    Gruss
    Horst Bernauer BET

    Es werden 5-10 %, manchmal auch 8 % angegeben, vermutlich vom Brennstoff-Input.
    Bei einem 1000 MWel-Block beträgt die Brennstoffleistung rd. 3000 MW, davon 8 % sind 240 MWth, die abzuführen sind. Macht bei Verdampfungskühlung rd. 340 m³/h, bei Wasserkühlung mit 60 K dT rd. 3500 m³/h. Vermutlich gegen einige bar Druck....


    Sayonara
    Horst Bernauer BET

    Die Sicherheitskultur verschlechterte sich seit den 90er-Jahren erheblich unter den Renditeerwartungen der Betreiber. s.Anhang.


    und auch:
    http://www.energieverbraucher.…2055/ContentDetail__3663/


    Übrigens: AKW-Strom macht lediglich 4,9 % unserer täglichen Energiebedarfs aus (Stromanteil am Endenergieverbrauch 21,5 %, davon Atomstrom 22,6 % /www.ag-energiebilanzen.de).



    Aloa
    Horst Bernauer BET

    1. Qf ist die Feuerungsleistung (= Gas-Input)
    2. Neben dem Anteil Dampf kann der Rest der Wärme komplett ins Heiznetz eingespeist werden - deshalb die Frage nach den Deckenstrahlern.
    3. Wíe gesagt, die Praxisergebnisse konkreter aktueller Projekte sind Kapitalrückflusszeiten von 4-6 Jahren. Genaue Ergebnisse lassen sich nur nach umfangreichen Vorarbeiten berechnen. Pauschale Aussagen aus der Hüfte sind zur Beurteilung nicht geeignet.


    ALoa
    Horst Bernauer BET

    Aber natürlich ;-).


    1. Zu kaufen gibts die entsprechenden Wärmetauschersysteme -wie schon geschrieben- zB bei Aprovis.
    Die notwendige Planung und Projektleitung gibts bei kompetenten Spezialisten (u.a. bei uns ;-)).


    2. In Dampf kommen ganz grob an: 10-25 % Qf , je nach gewünschten Dampfparametern. Genaueres bleibt einer detaillierten Voruntersuchung vorbehalten, die hier sicherlich noch erfolgen wird, es wird niemand eine solche Investitonsentscheidung auf unserer losen Diskussion basieren lassen....


    3. Eine belastbare projektbezogene Investitions- und Wirtschaftlichkeitsberechnung mit detailliertem Vergleich verschiedener sinnvoller Varianten, basierend auf den konkret ermittelten Energiebilanzen, zeitbezogenen Lastgängen, Jahresdauerlinien und darauf aufbauenden Simulationsrechnungen kann sinnvoll nur im Rahmen der o.g. Voruntersuchung durch kompetente und erfahrene Fachleute erstellt werden.
    Aktuelle Projektergebnisse zeigen bei richtig konzipierten vergleichbaren BHKW-Projekten Kapitalrückflusszeiten im Bereich von 4-6 Jahren.


    4. Ein kompetenter Betreiber ist Vorraussetzung bei jedem Dampfnetz.


    Viel Spass noch
    Horst Bernauer BET

    Sowohl die Dampferzeugung aus BHKW-Abgas als auch Heizwasser-Deckenstrahlplatten sind erprobter Stand der Technik, sowohl technisch als auch wirtschaftlich mit vielen Praxisbeispielen belegt.


    bluwi


    1. Strompreis
    Bei dem Verbrauch liegt der Strompreis über alles bei ca. 8-10 Ct/kWhel zzgl. Mwst. Eine Angabe des aktuellen Strompreises wäre natürlich hilfreich.


    2. Dampf/Korossion
    Das Speisewasser muss natürlich konditioniert werden, ob mit BHKW oder Kessel oder Schnelldampferzeuger. Es gibt zigtausende Dampfnetze die ohne größere Probleme seit Jahrzehnten betrieben werden.


    3. Verdampfungstemperatur
    Völlig richtig, das muss genauer untersucht werden, dann wird der nutzbare Abgas-Anteil kleiner oder größer. Die Frage ist auch ob die 188 ° wirklich gebraucht werden oder ob mans halt schon immer so macht.....


    4. Heizwasserbeheizte Deckenstrahlplatten brauchen eigentlich nicht mehr Platz weil die Gasstrahler so heiss sind daß viel Abstand eingehalten werden muss. Kosten tun die über die Jahre auch nicht mehr, weil die Gasstrahler bissle weniger Invest kosten, dafür viel mehr Wartung und Instandhaltung und nicht so lang halten. Ausserdem scheuen viele Hallenbesitzer die vielen Dachdurchdringungen und die fehlende Flexibilität der Gasstrahler.
    Gibts denn schon Gasstrahler oder muss das alles neu?


    Aloa
    Horst Bernauer BET