Mensch Fuchs,
da wolltest Du wohl einne Teil meiner Vorschusslorbeeren glatt zurückgeben, was???
Ein wirklich bermerkenswert sachlicher Beitrag (y)
Den ich natürlich in einzelnen Punkten gleich zerpflücken möcht (auch sachlich )
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die Sache mit den Subventionen. Kleines Beispiel. Stell Dir vor auf den Benzin und Dieselpreis würde eine zusätzliche Abgabe aufgeschlagen um mit diesem Geld den Kauf von sparsamen Autos zu fördern. Was wird passieren?
Diese Autos werden teurer, weil der Kunde ja einen Zuschuss erhält und somit auch mehr bezahlen kann. Was hat es dem Käufer gebracht, nichts.
Da geb ich Dir recht,
Subventionen müssen immer äußerst kritisch betrachtet werden. Sie nicht immer zielführend und benötigen eine strenge Kontrolle.
Drum find ich es ja gut, dass z.B. die Subventionen per EEG öfters auf dem Prüfstand kommen
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Als die Förderung der Photovoltaik erhöht wurde, stiegen gleichzeitig mit sicherlich vielschichtigen Begründungen die Preise für die Anlagen. Auch auf dem Gebiet der Photovoltaik soll ja nun die Einspeisevergütung jährlich schneller sinken. Schauen wir doch mal ob sich dann noch Anlagen mit den heutigen Preisen verkaufen lassen.
Nun ja, die Preise mögen sehr kruzfristig angestiegen sein. Kurz danach sind diese gefallen und fallen immernoch kontinuierlich ab. Durch die Beobachtung des Sinns der Subventionen wurde erkannt, dass das EEG in Bezug auf die PV so erfolgreich ist, dass die Hersteller mittlerweile so kostengünstig produzieren können, dass die Höhe der Subvention momentan eher die Taschen der Hersteller füllt(die zum Glück die Gewinne noch immer reinvestieren, als es Großaktionärten als Dividende auszuschütten), als weitere Nachfrage zu fördern.
Mit der Novellierung werden mit Sicherheit auch die Preise weiter sinken.
Übrigens am Rande: neulich hab ich ne Studie gelesen, dass ein Normal-PV-Interessent eine durchschnittliche Rendite von 6,6% erwartet. Wetten, dass sich der Marktpreis genau so einpendeln wird
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Subvention ist sicherlich nötig um einen Anstoß für bestimmte gewünschte Entwicklung zu geben. Dauersubvention dagegen bremst die Suche nach besseren Lösungen.
Wie gesagt, ganz @:-
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Die Sache mit den vermiedenen Netzkosten ist natürlich von der Höhe der Beträge unfair. Zum anderen kann es auch nicht funktionieren, wenn das EVU den Strom teurer einkaufen soll, als es diesen abgibt. Wenn der private Stromkunde 20 Cent für die kWh bezahlt, hat sie ihm das EVU für 12 Cent netto, also ohne alle staatlichen Abgaben geliefert. Da ist es sicherlich logisch, wenn es für den Ankauf nicht mehr als vielleicht 9 Cent zahlen möchte. Schließlich ist ein Klein BHKW ein etwas unzuverlässiger Lieferant (liefert nur Strom, wenn dem Eigentümer etwas kalt wird), es müssen Zähler und Abrechnung bezahlt werden, das Netz muss unterhalten werden und ein Gewinn ist für den Fortbestand nötig. Über dessen Höhe kann man sich streiten, aber ohne Gewinn geht es nicht auf Dauer.
hmm, vom Grundsatz...Klar dürfen ein (ausnahmsweise nicht die bösen 4, sondern ich bezeichne sie mal als normale Unternehmer) nicht aufgrund der KWK-Betriebes draufzahlen. Deine Argumentationskette klingt etwas übertrieben...zumindest sind ein paar Zahlen nicht ganz stimmig.
Das EVU oder auch die freien Händler kaufen den Strom für 3-5c, darauf packt er seine Marge, die wir hier mal ruhig vernachlässigen können, dann bezahlt der Händler NNE in Höhe von ??? (hab da Angaben von 5,5c im Niederspannungsbereich bis zu 10c die ganze Kette)....Summa sumarum hast Du recht und frei Haus und ohne Steuern kommt der Strom für 12c+/- beim Verbraucher an.
Ein bhkw-Betreiber hat eine andere Kostenstruktur, er produziert den Strom deutlich teurer (siehe oben Bsp-wirtschaftlichkeitsrechnung) aber er brauch nicht die langen Transportwege und damit die gigantischen Netzkosten. Der bhkw'ler ist schon direkt vor Ort (die 30-100m zum Nachbarn möcht ich mal kurz zurückstellen...aber nicht vergessen) und würde mit Freude dem Händler den Strom für diesen Preis anbieten. Der Händler kann immernoch (seine wie oben schon zu vernachlässigende Marge draufpacken) und es dem Nachbarn zu annähernd den Preis verkaufen.
Der Händler würde also nix extra bezahlen müssen und hätte die gleiche Marge.
Die von Dir genannten Kosten wie Zähler und Abrechnung würden weiterhin vom Kunden bezahlt (Zählermiete und co.). Der Unterhalt der Netze würde kaum ins Gewicht fallen, da die Kosten des beanspruchten Netzes (die paar Meter zum Nachbarn) kaum ins Gewicht fallen.
Nun zu der Netzbeanspruchung, klar wird in ganz geringem Maße das Netz beansprucht. m.E aber nicht wirklich anders, als durch normalen Gebrauch. Jedes Haus hat doch ein vielfaches an Anschlusswert als ein Kleinst-bhkw liefern wird. Wenn 100% der Einfamilienhäuser ein BHKW hätten und diese alle zeitgleich anspringen, dann müsst man evt. Regelungen finden...aber solang wir nicht über nennenswerte Stückzahlen sprechen ist der Effekt garantiert geringer als ne Halbzeitpause während eines Fussballspiels.
Mittelfristig sehe ich sogar einen positiven Einfluss auf das Netz, da bhkw's ja prinzipiell in der Lage sind Lastspitzen positiv abzufedern.
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Wenn man liest, welche Ziele sich die Regierung setzt, dann geht es doch auch darum die Abhängigkeit von Energieimporten zu senken und da macht es eben keinen Sinn den Verbrauch von Erdöl und Erdgas durch Subvention zu erhöhen.
Da hast Du ein gutes Argument.
Es ist wohl unbestritten, dass ein massiver Einsatz (wovon wir meilenweit entfernt sind) der bhkw's die Abhängigkeit an Öl+Gas geringfügig steigern könnte. Dies ließe sich durch die bereits erfolgte und weiter steigenden Anteil an Zumischungen von Bio-öl und Biogas abfedern.
Doch wie Du sagst, hat sich die Bundesregierung große Ziele gesetzt...nicht nur bei der Abhängigkeit der Importe, sondern auch bei der Co2-Minderung. Jede kw aus einem BHKW spart 2/3 an CO2 im Vergleich eines Öl/Gas-kraftwerks...da die Co2-Bilanz von Kohle noch viel schlechter ist, wäre die CO2 Einsparung bei unserem Energiemix sogar noch größer.
Würden 20% der Haushalte ein BHKW haben, dann hätte dies glatt den Effekt als ob (Achtung! Größenordnung) 20% der Haushalte Ökostrom beziehen würden. (eigene Schätzung auf Basis der Gemis-Studie)
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Die Zukunft liegt nunmal in Sonne, Wind und Erdwärme verbunden mit sparsamer Energieverwendung.
Jepp,
doch ist dies trotz riesiger Fortschritte noch weit entfernt...Zukunft halt
Kurzfristig ließe sich neben der von Dir geforderter Einsparung nur durch Einsatz effektiver Energieverwendung nennswerte Effekte erzielen.
Und hier sollte m.E. die bhkw's einen entscheidenden Beitrag leisten können.
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Puh,
soviel Text am frühen Morgen...hoffe ich verprell Euch hier nicht