Zitat
Original von Bernd der Dachsausbeuter
Bitte schreib etwas dazu, scheinbar gibt es dazu noch Aufklärungsbedarf.
Was ich hiermit tue ...
Achtung!
Alle von mir gemachten Angaben beziehen sich auf den Dachs mit dem Regler MSR1! MSR2er und Dachs-Solo-Betreiber müssen diese Angaben für Ihren Regler verifizieren und ggf. anpassen!
Wärme- oder Stromführung
Der Dachs ist immer wärmegeführt, auch dann, wenn man Stromführung vorgibt. Der Unterschied besteht lediglich in einer anderen Vorgabe der Sollwerte.
Lastgang
Der Lastgang dient dazu, die Stromproduktion des Dachs auf den Strombedarf des Objektes abzustimmen. Zu diesem Zweck wird in der Heizkurve (intern und automatisch über den Regler) ein anderer Sollwert vorgegeben. Der Sollwert wird für die Dauer des Lastgangs auf 90°C gesetzt.
Es gibt 4 verschiedene Arten des Lastgangs:
1. Interner Lastgang über den Regler
2. Externer Lastgang über das Freigabe Modul (Kontakte X2 5/6)
3. Digitaler Lastgang über Fühler 2
4. RS 232 Lastgang
Im Folgenden schreibe ich über den internen Lastgang.
Eine weitere Möglichkeit besteht über die Anforderung hoher Sollwert, das lasse ich hier aber außen vor.
Stromführung oder Strom- und Wärmeführung
Bei Stromführung ist die Solltemperatur während des Lastgangs 90° und außerhalb des Lastgangs 10°, diese Stellung ist also nichts für Warmduscher, es sei denn, es ist noch ein 2. Wärmeerzeuger vorhanden.
Bei Strom- und Wärmeführung ist die Solltemperatur während des Lastgangs 90° und außerhalb des Lastgangs der Sollwert aus der Heizkurve.
Bei monovalentem Betrieb empfehle ich Strom- und Wärmeführung.
Sommer-/Winterbetrieb
Der Sommerbetrieb wirkt ähnlich wie die Stromführung, nur wird hier auch die Anforderung hoher Sollwert ausgewertet.
Bei monovalentem Betrieb empfehle ich Winterbetrieb.
Spitzenpufferbetrieb
Wenn der Spitzenpufferbetrieb auf NEIN steht, wird der Puffer immer komplett durchgeladen und der Dachs schaltet erst über den internen Generatorfühler ab.
Wenn der Spitzenpufferbetrieb auf JA steht, wird der Puffer nur zwischen Fühler F1 und RF geladen und der Dachs schaltet bei Erreichen des Sollwertes aus der Heizkurve ab.
Der Parameter Spitzenpufferbetrieb steht nur im Programm S zur Verfügung.
Für den Lastgangbetrieb sollte der Spitzenpufferbetrieb auf JA stehen.
Bedeutung der Fühlerplatzierung
Da der Dachs im Spitzenpufferbetrieb nur zwischen Fühler F1 und RF auf den Sollwert der Heizkurve aufheizt, ist die Position dieser beiden Fühler ein entscheidender Faktor für die mögliche Dauer und somit die Effizienz der Lastgänge.
Liegen die Fühler höher, können längere Lastgänge gefahren werden.
Liegen die Fühler tiefer, ist die mögliche Lastgangzeit kürzer, weil weniger Wärme aufgenommen werden kann.
Meine Empfehlung: Das Puffervolumen zwischen F1 und RF muss mindestens so groß sein, dass der Dachs volle Heizleistung bringt, bevor der Vorlauffühler die untere Heizkurvenbegrenzung unterschreitet.
Takten
Takten erfolgt, wenn innerhalb der Mindestlaufzeit eine Abschaltung über den internen Generatorfühler erfolgt.
Ich vermute, dass dieses Problem mit Spitzenpufferbetrieb JA und einigermaßen geschickter Fühlerplatzierung aus der Welt sein sollte.
Optimale Temperaturen
Die hängen vom beheizten Objekt ab! Wer z.B. Brauchwasser über den Dachs macht, sollte die Heizkurve so einstellen, dass immer die nötige Temperatur für die Brauchwasserbereitung zur Verfügung steht.
Meine Empfehlung: der Heizkreislauf, der ganzjährig gebraucht wird, bestimmt die untere Heizkurvenbegrenzung.
Lastgangzeiten
Dem Dachs können je 3 Lastgangzeiten für Mo-Fr und Sa-So vorgegeben werden. Nachteilig ist hier nur, dass für Zeiträume über Mitternacht hinweg 2 Lastgangzeiten programmiert werden müssen (xx:xxh-24:00h und 00:00h-xx:xxh).
Die Lastgangzeiten werden berücksichtigt, wenn Lastgang intern auf JA steht.
Maximale Abschaltung
Da muss ich leider passen! Wahrscheinlich lädt dieser Parameter ebenfalls den Puffer komplett voll.
Meine Einstellung: maximale Abschaltung NEIN.
Weiteres Optimierungspotential: Tag- und Nachtbetrieb
Wenn man weiß, dass der Wärmebedarf in der Nacht geringer ist, oder auch tagsüber, weil dann alle am Arbeitsplatz sind, kann man den Tag- und Nachtbetrieb nutzen.
Im Nachtbetrieb kann der Sollwert um bis zu 64° abgesenkt werden.
Meine Empfehlung: da der erste Frühaufsteher und die letzte Nachteule die Schaltzeiten vorgeben, würde ich hier sehr vorsichtig vorgehen und diese Funktionen erst wenn alles andere rund läuft ausprobieren.
Mindestlaufzeit
Als empfohlene Mindestlaufzeit wurden hier im Forum schon 60 Minuten genannt.
Meine Empfehlung: die Mindestlaufzeit über den Parameter Mindestlaufzeit eingeben, da diese Laufzeit auch dann erreicht wird, wenn die Lastgangzeit kürzer ist.
Ansteuerung von Verbrauchern
Über den Ausgang X2/7 Ölförderpumpe kann man – am besten mit einem Relais – Verbraucher mit Strom versorgen, wenn der Dachs gestartet wird.
Achtung: dieser Ausgang wird bereits bei der Startvorbereitung freigegeben.
Meine Empfehlung: auch wenn das ein 230V-Ausgang ist, Sicherheit bzw. Dachsschutz geht vor. Immer ein externes Relais verwenden.
Offene Punkte bzw. weiterhin Handarbeit
Da der Wärmebedarf über das Jahr unterschiedlich ist, muss man die Lastgangzeiten im Sommer ggf. verkürzen und im Winter ggf. verlängern, je nach Strom- und Wärmebedarf .
Die wichtigste(n) Lastgangzeit(en) muss jeder für sich selbst herausfinden.
Elektrische Fallen
Wer den erzeugten Strom optimal nutzen will, sollte auch die elektrische Lastverteilung in seinem Objekt gut kennen. Wenn z.B. auf Phase L2 alle Großverbraucher hängen und auf L1 und L3 nur das selten benutzte Kellerlicht, wird einem die ganze Lastgangprogrammierung nur wenig Ersparnis bringen.
Je nach Bastellaune und persönlichen Überzeugungen gibt es hier verschiedene Möglichkeiten, den Stromverbrauch und die elektrische Lastverteilung zu ermitteln.
Ich bin da selber auch noch dran!
Ich hoffe, das hat jetzt alle Fragen beantwortet.
Habe ich irgendwelche Fragen vergessen (Techdachs, Bernd, Spornrad, AxelF, Dachsgärtner)?
Oder habt Ihr Rückfragen?
Grüße aus Böblingen
Stefan M.