Beiträge von Energiepionier

    Gibt es jetzt schon eine vernünftige Lösung, wie man den Strom an den Mieter bringen kann?
    Ich plane eine neue Wohnanlage im WEG-Recht. Am liebsten würde ich alle Wohnungen bei Verkauf/Vermietung an eine Alternativ-Versorgung aus eventuell WKA, BHKW und PV per Kauf- Mietvertrag zwangsanschließen,
    so wie es früher auch die Monpolversorger gemacht haben. Aber man muss ja jeden einzeln in die Grundversorgung entlassen können.
    Es sollen alle WEG Wohnungen mit einem privaten Stromnetz und auch privaten Zählern versorgt werden.
    Will ein Mieter/Käufer den Strombezieher wechseln, so muss ich muss eine direkte Verkabelung von der Grundschiene Netzbetreiber zum privaten Zählerkasten der Wohnung erfolgen. Gibt es dafür Stromanschlusskästen oder Zählerkästen, wo man auf die Netzbetreiber-Grundschiene wechseln kann?
    Wie löst man dieses technische Problem?
    Die Lieferung aus WKA, BHKW und PV würde ein Contractor übernehmen, der den Strom in etwa 10% günstiger als der Orstnetzbetreiber anbietet.

    Ich hab mir das heute (Regenwetter) mal zu 50 % rein gezogen. Ist ja interessant was der Bernd so schreibt. An Fachwissen kaum zu überbieten.
    Bernd spricht mir in vielen Dingen aus der Seele.
    Ist natürlich sehr viel Zynismus dabei.
    Zum Transmissionsriemen, und Übertragung des Stromes ins Niederspannungsnetz, oder nur zum Nachbarn:
    Was hältst Du vom Tauschhandel in diesen Bereichen?
    Wir liefern heute Ware in Form von Strom, gemessen in kWh, und erhalten diesen zeitversetzt
    vom Nachbarn, oder BHKW-Betreiber im Netz, oder EVU wieder zurück. Was natürlich nichts anderes ist, als der "saldierende Zähler".
    Die Schönauer habens richtig gemacht, und haben das Netz gekauft. Wir sollten kleine Inselnetze raus kaufen und dann selbst vermarkten.
    Eine neue Idee hab ich, wir liefern Strom und zahlen in BitCoins. Ich habe ein Walletkonto schon eröffnet. Ich teil Euch die Nummer mit, und wir
    können handeln. Wo kein zentralbankengesteuertes Geld fließt (€ und $), da fließen auch keine Netzentgelte und EEG-Abgaben.
    Und die Staatsschulden sollen die bezahlen, die sie gemacht haben.


    Oder meinst Du, dann bräche das Hochspannungsnetz wegen Stromspitzen und -täler zusammen?

    Irgendwie geht jetzt die Diskussion in Richtung, dass es nicht sinnvoll ist Strom mittels KWK dezentral selbst zu erzeugen. Und wenn jemand seine
    Tomaten selbst anbauen will, dann soll er dies tun. Ich persönlich bin auch gern autark. Am liebsten hätte ich auch noch eine Ölader unterm Grundstück, die ich anbohren könnte. Nach Wasser habe ich schon gebohrt und gefunden.


    Wichtig ist hier im Forum, eine gute Technologie, die mit weniger Schadstoffen auskommt zu fördern. Dazu zählt m.E. die KWK immer noch.


    Wir hätten in der Vergangenheit uns im Forum schon mehr für gute Rahmenbedingungen einsetzen sollen. Wir hätten mehr und eine bessere Lobbyarbeit in Richtung Berlin Umweltministerium anstreben müssen. Stattdessen haben wir oft uns gegenseitig bekriegt mit Besserwisserheit.


    Wir raten heute jedem ein BHKW mit möglichst kleiner elektrischer Leistung zu installieren, damit nur kein Strom eingespeist werden muss.
    Wir folgen den Gesetzesvorgaben. Wir hätten versuchen müssen, Gesetze zu bekommen, die es ermöglichen, Strom möglichst unbürokratisch an die
    Mieter und unseren Nachbarn liefern zu können.
    Im Niederspannungsnetz (380 V) wo wir alle hantieren, hätte man die Barrieren erheblich abbauen müssen, bis hin zum "saldierenden Zähler" den ich schon früher immer gefordert hatte.
    Die Entwicklung Micro-BHKWs zu bauen, mit 1 kW el., ist verkehrt, wenn nach thermischer Größe ein Vielfaches möglich wäre.
    Wie soll sich so was rechnen wirtschaftlich.
    Im Fall Philheizung, wäre denke ich ein BHKW bis zur Größe von 15-20 kW sinnvoll einsetzbar, wenn er den überschüssigen Strom gut vermarktet
    bekommt. Wir haben uns aber durch die Politik so knebeln lassen, dass wir jetzt nur noch ein BHKW mit 4 kW bei Phil vorschlagen können.
    Lieber Alikante und Hans_Dampf, sicher ist Euer Ansatz wegen der Knebel§§ heute so richtig. Aber sinnvoll und wirtschaftlich ist es nicht, jedenfalls nicht momentan. Die Investition pro elektrischem kW ist zu hoch.
    Viele hier lügen sich in den eigenen Geldbeutel.


    Was ich eigentlich ausdrücken will, KWK Technik steckt heute in der Sackgasse.
    Wir sollten verstärkt gemeinsame und gute Lobbyarbeit im Forum leisten.

    Ja, ich weiß das ist frustrierend!
    Mein Rat ist, sehe bei allen Umbauarbeiten vor, dass Du die Heizung und Elektroanlage zentral einrichtest.
    Wenn die Energiewende Erfolg haben soll, dann müssen die Parameter noch verändert werden. Vielleicht werden die Bedingungen noch besser.
    So handhabe ich es jedenfalls bei meinem MFH. Ich werde umrüsten auf eine zentrale Gasversorgung, welche ich noch mit BHKW zu gegebener Zeit kombinieren kann.
    Einen Spitzenlastkessel oder Therme brauchst Du immer, da man immer mit einem Ausfall des BHKWs (Wartung, Störung) rechnen muss.
    Und plane einen Pufferspeicher ein, von welchem die Wärme verteilt werden kann.

    Da spricht endlich mal ein Weiterer die Wahrheit aus.
    Die Umfeld-Parameter sind miserabelst schlecht geworden.
    Wir werden gezwungen, die BHKWs nach elektrischer Leistung klein zu halten, damit kein Strom nach draußen gelangt.
    Nach optimal ausgelegter Wärmeleistung könnten wir meist, 10 Nachbarn um uns herum mit Strom beliefern.
    Dies wird jedoch aus politischer Sicht völlig unmöglich gemacht.
    Dezentrale KWK könnte Stromlöcher, die durch PV und Wind auftreten, ausgleichen und wir bräuchten vielleicht keine zusätzlichen
    Stromtrassen.
    Diese Entwicklung haben die Politiker uns komplett verbaut. Als es noch kein KWK-Gesetz und EEG-Gesetz gab, ich glaube vor 1998,
    war alles viel unkomplizierter. Das komplizierteste Gesetz mit ständig Ausnahmeregelungen, ist das KWK Gesetz.


    Fritz

    Hallo Phil,
    bei der derzeitigen Rechtslage rate ich Dir ab. Alles ist zu kompliziert und undurschaubar geworden. Vorschriften über Vorschriften.
    Ich bin vielleicht der älteste BHKW-Betreiber hier im Forum. 1993 habe ich 3 BHKWs ans Netz geschlossen. Damals war es, obgleich ich schon damals
    große Schwierigkeiten und Ärger mit den örtlichen Stadtwerken hatte, noch leichter. Heute hast Du Ärger mit dem Netzbetreiber, mit dem
    Zollamt, mit dem Finanzamt, mit dem Übertragungsnetzbetreiber (in meinem Fall Tennet), mit dem KWK-Zuschlag, der Dir strittig gemacht wird,
    nach 10 Jahren fällt der ganz fort. Du hast Probleme mit dem EEG-Zuschlag, musst für selbst verbrauchten Strom und auch für ins Netz gelieferten Strom die EEG Anteile zahlen. Du wirst im Formularkrieg ersticken. Nach 10 Jahren bekimmst Du noch den "üblichen Strompreis", der an der EEX-Börse in Leipzig gehandelt wird, derzeit ca. 3,5 Ct/kWh. Da zahlst Du drauf noch und nöcher.
    Das große Problem ist bei BHKWs, dass immer wieder auch Strom ins Netz nach draußen fließt. Und dieser Strom lässt sich einfach nicht gut vermarkten. Da Du den Strom im Haus, auch an Deine Mieter verkaufen musst, wirst Du nochmal Ärger mit den Mietern bekommen.
    Die Abrechnung wird um einiges komplizierter, und beim kleinsten formalen Fehler bekommst Du vom Mieter überhaupt keine Nebenkosten bezahlt.
    Zahlt der Mieter nicht, dann bleibst Du auf diesen Kosten auch noch sitzen. Strom und/oder Wärme abstellen darfst Du nicht, als BHKW-Betreiber.
    Die EVUs dürfen es, Du nicht. Stellst Du ab, dann zieht der Mieter vielleicht ins Hotel, und Du darfst auch noch die Hotelrechnung bezahlen.


    Es tut mir Leid, so negativ darüber berichten zu müssen. Aber es ist die Wahrheit.
    In einem 10 Familien MFH möchte ich am liebsten die 10 Gasthermen raus bauen und ein BHKW installieren. Ich wage es nicht bei der derzeitigen Rechtslage. Sinnvoll , umweltbezogen wäre es schon, aber die politisch geschaffenen Kriterien sind alles andere als förderlich.


    Grüße vom Energiepionier
    Fritz

    hättest Du das schhon Eingangs geschrieben wäre Dir die ordinäre Exkursion ins Energie- und Mietrecht erspart geblieben.


    Es ist traurig, dass man solche Verrenkungen machen muss, um den selbst erzeugten Strom an den Mieter zu bringen.
    Warum hat nur der Grundversorger das Recht, bei Nichtbezahlung den Strom abzustellen?
    Ware gegen Geld, bzw. Geld gegen Ware. Im Internet ist es sogar üblich, dass vorher bezahlt werden muss, dann bekommt man erst die Ware.
    Warum muss der dezentrale Stromerzeuger solch einen technisch immens großen Aufwand betreiben, und auch den Grundversorger auf seine Kosten
    anbinden.
    Und dann freut man sich hier im Forum noch, wenn man als BHKW Betreiber vor Gericht verlieren würde.


    Ich habe sehr oft den Eindruck hier, dass dieses Forum, ein BHKW-Verhinderungsforum ist.


    Man verkompliziert hier alles, bis es so teuer wird, dass es sich nicht mehr lohnt.


    Fritz

    Hallo Neuendorfer,
    ich verwende momentan Mietverträge mit pauschalen Nebenkosten, mit dem Muster
    Heizung pauschal x €
    Wasser pauschal x €
    Strom pauschal x €
    usw.
    Ich lege jedem Mietvertrag eine Betriebskostenanlage bei, und erwähne, "sollten sich die Nebenkosten erhöhen, so ist eine Anpassung der NK
    vorzunehmen.
    Ich verspüre im BHKW-Forum immer so viel Gegenwind. Ich suche nur nach Möglichkeiten um die dezentrale Energieversorgung voran zu bringen.
    Die Gesetzgebung hat bisher die KWK-Technologie nur verhindert. Niemals wird sich KWK dezentral durchsetzen, wenn der Mieter wegen jeder Kleinigkeit die Zahlung der NK verweigern kann. Warum arbeitet ihr nicht daran, die vorhandene Gesetzgebung zu verbessern.
    Bei meinen Lösungsansätzen, sollten sie realisierbar sein, hätten wir mit einem Schlag in jedem 5ten Haus ein BHKW, und bräuchten keine
    Stromtrassen.


    Fritz

    Hallo Neuendorfer,


    Und wie schaut es mit sogenannten "all inklusiv Mietverträgen" aus! Bei
    Studentenwohnungen ist es oft üblich eine Warmmiete zu verlangen, in der


    alles pauschal inklusiv ist.


    Auch bei Hotelvermietungen ist alles immer pauschal inklusiv. Ich komme
    selbst aus der Hotelbranche, hier gibt es nur pauschale all inklusive
    Preise.


    Der Begriff Hotelvermietung ist äußerst dehnbar. Es gibt einen Markt für
    Kurzaufenthalte 1-4 Nächte, und auch einen Markt für mittelfristige


    Aufenthalte für 1 - 12 Monate, und auch länger. Als Hotelier darf ich auch langfristig vermieten.


    Das neu entstehende MFH mit kleinen Apartmenteinheiten, will ich auch
    als Hotelapartments genehmigen lassen. Das Bauamt will dies auch so


    genehmigen. Das schon bestehende Wohnhaus lass ich momentan für ein
    Gästehaus (Hotel) umnutzen. Auch die Stellplatzberechnung ist hier


    wesentlich günstiger. Sollte ich spezielle Hotelmietverträge anlegen!

    Wie so "Diskriminierung" und bitte nicht gleich so eine ordinäre Antwort.
    Ich teile dem Mietinteressenten vor Unterschrift des Mietvertrages mit, dass dies die Gegebenheiten sind. Wenn er die Gegebenheiten
    so nicht akzeptieren will, muss er nicht unterschreiben. Ich hatte auch noch nie ein Problem, deshalb keinen Mieter zu finden.

    Dann kriegt er die Wohnung nicht. Es kann auch aus technischen Gründen nur einer die Wohnung mieten, wenn er mit den Gegebenheiten
    einverstanden ist.
    In einem MFH wurde dies vom Vorbesitzer schon seit Jahrzehnten so gehandhabt. Das MFH steht auf einem Industriegelände und wird vom
    Betriebsstrom einer privaten Trafostation mit versorgt. Das Wohnhaus hat gar keinen öffentlichen Anschluss.


    Ich habe es bei Neueinzügen genauso gehalten, und bis jetzt kein Problem damit.
    Wo steht geschrieben, dass ein Haus einen öffentlichen Stromanschluss haben muss.


    Die Juristen sind hier im Forum gefragt.!