Altbausanierung Expertenrat zu Modernisierung

  • Hallo Forumsmitglieder,


    Ich heiße Baris, 34 Jahre Alt, Vater von zwei Kindern und komme ausm schönen Odenwald.


    Wir haben ein altes Haus gekauft und sind Grad an der Umsetzbarkeit der Modernisierungsarbeiten beschäftigt. Ein Statiker und Energieberater, Schornsteinfeger und Heizungsfirma werden Anfang des Jahres zwecks Besichtigung vorbeikommen und weitere Details besprechen.


    Unabhängig davon wollte ich von euch, eure Vorgehensweise erfragen.


    Details zum Haus:


    -Grundmauern aus 1579, im Jahr 1927 wurde das Haus neu aufgebaut und im Jahre 1958 der kleine Anbau fertig gestellt. Letzte Modernisierungsarbeiten waren 1978, Elektrik, Heizung, Fenster, Dach und co wurden hierbei saniert.


    Das Problem ist nur, dass das Haus mit Nachtspeicheröfen beheizt wird und wir diese natürlich auf eine zentrale Versorgung umbauen werden. Zeitgleich müssen wir außen dämmen um ein solide Energiebilanz zu haben.


    Da wir vieles selbst machen wollen und müssen rechne ich mit der Sanierung ca. 2-3 Jahre. Das gute ist, dass wir in den jetzigen kleinen Anbau einziehen wollen und peu a peu den großen Teil sanieren und dort einziehen wollen. Aktuell ist heizungstechnisch alles schlecht und nichts mehr wirklich vorhersehbar. Ich will auch nicht ein riesen heckmeck aus der Sanierung machen, also auf gut deutsch kein neues Haus draus machen sondern grundsolide umbauen und wer weiß eventuell ergibt sich in 5-10 Jahren ein anderes Haus und wir vermieten es und ziehen woanders ein. Also keine Fußbodenheizung, wand/decke wäre interessant aber. Eigentlich Aufputz Zuleitungen und ganz Standart Heizkörper mit zumindest großer Fläche damit die Vorlauftemperaturen niedriger sein können. Ich weiß es nicht wirklich :/


    Aktuell schwebt mir vor zum kleinen Anbau einen ganz klassischen holzofen zu montieren und so zu beheizen, 45qm groß und bestehend aus Küche, WZ, Bad und SZ.


    Der große Teil ist mit EG, 1.Stock und Dachboden ca. 150qm groß.


    Dämmung wird sobald der Frühling beginnt in Angriff genommen, die Heizung macht mir eher Kopfzerbrechen was man da jetzt spekulieren soll, Gas gibt es nicht. Grundstück ist nur 230qm groß.


    Was sagt ihr dazu, was würdet ihr machen

  • Moin Baris,


    also ich finde was Ihr vorhabt hört sich – unter den gegebenen Umständen – doch schon ziemlich gut an. Nur weil Du es nicht erwähnt hast: Der Energieberater sollte sich jedenfalls auch die Fenster und die (offensichtlich vorhandenen) Rollladen-Kästen daraufhin ansehen, ob man da was machen muss.

    die Heizung macht mir eher Kopfzerbrechen was man da jetzt spekulieren soll, Gas gibt es nicht.

    Wenn Du so wie beschrieben eine energetische Grundsanierung einschließlich Einbau leistungsfähiger Heizkörper machen willst, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass danach sowohl der Wärmebedarf insgesamt als auch die Heizkreistemperatur in einen Bereich kommen, der für eine elektrische Wärmepumpe geeignet ist. Fußboden- oder Wandheizungen braucht es dafür nicht, wenn der Rest stimmt. Das sollte noch klarer rauskommen, wenn der Energieberater da war und die zukünftigen Parameter für das sanierte Haus ausgerechnet hat. Aber auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen glaube ich, dass nach der Sanierung sogar eine monovalente WP gehen könnte. Wenn nicht, würde ich hier eine Hybridheizung empfehlen, wobei je nach den Umständen die Spitzenlast von einer Flüssiggas-Therme (die bequeme Lösung) oder von einem Holzofen mit Wassertasche (die klimafreundliche Lösung) übernommen werden könnte. Nachdem Du in dem Anbau sowieso einen Holzofen einbauen willst, drängt sich der Gedanke auf den Ofen gleich so auszulegen, dass er später diese Aufgabe übernehmen kann. Aber das solltest Du mit den Fachleuten besprechen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin,

    was mir sofort auffällt ist der fehlende Dachüberstand an der Rückseite - der muß für VWS unbedingt verlängert werden. Und die Frage ob das Mauerwerk gegen aufsteigende Nässe geschützt ist, wenn es nasse Ecken gibt muß da unbedingt vor der Dämmung was gemacht werden sonst gibts massiv Schimmelprobleme.

  • Danke für die rasche Antworten :)


    Der Dachüberstand lässt mich auch grübeln wie das machbar sein wird.

    Flüssiggas wird auch ausfallen, unser Garten ist 8x3 Meter klein und würde mit so nem Aufputztank schon reichlich eingeschränkt werden und in die Erde will ich auch nichts montieren ehrlich gesagt. Bis vor kurzem haben wir noch über einen Scheitholzvergaser nachgedacht, wird aber ausfallen, da 1. zu umständlich für die Frau und 2. Zuviel Lagerplatz flöten gehen würde, zudem es dann nach der Dämmung garnicht so ein hoher Wärmebedarf bestehen sollte. Das Mauerwerk im großen Teil ist nicht geschützt, die Seite am Anbau wurde eine Dränage/Noppenbahn verlegt. Problem hierbei, mein Haus ist auf die Grenze bebaut.


    Wir haben eine blöde Zeit erwischt, die Dämmung sollte eigentlich so schnell wie möglich beginnen, jedoch bedarf es guten Temperaturen und ob die Firmen dann Zeit haben wird sich zeigen.


    Mal schauen was die Fachmänner sagen werden.

    Danke und Gruß

  • Bezüglich der Heizungsinstallation sollte ein Fachbetrieb Rat geben können. Vielleicht reicht eine Heizungssanierung. Wobei wenn es von 1978 ist, wer weiss.