KWKGesetz Novellierung

  • Hi,


    wie ich gestern bei einer Infoveranstaltung von Senertec in Erlangen erfahren habe, soll die von Herrn Glos vorgeschlagene Degression vom Tisch sein (y)


    Kann das noch jemand bestätigen ?(


    Gruß
    Tom

  • Wie ich höre, gibt es noch erheblichen Abstimmungsbedarfe zwischen den verschiedenen Ministerien in Berlin. Die Novelle ist also nicht vom Tisch, aber wird diskutiert. Man geht auch davon aus, dass die Novelle in den Fachausschüssen beraten wird, bevor sie zur Abstimmung kommt. Auch im Bundesrat. Hier haben wir die Chance jetzt bereits unsere Umwelt- und Energieministerien in den Ländern zu bitten das Gesetz nicht so wie vom BMWi vorgeschlagen zu verabschieden. Insbesondere Bayern sollte sich hier hervortun, denn auch Senertec hatte seinerzeit wohl erheblichen Einfluss auf die bayrische Haltung genommen und könnte dieses jetzt wieder tun.
    Die Zeitschiene ist noch nicht ganz klar. Möglicherweise soll aber das Kabinett im Januar die Novelle verabschieden. Allerdings spricht man auch davon, dass erst wenn die anderen Gesetzesänderungen vorliegen gemeinsam entschieden werden soll. Also der Termin ist noch offen. Das erhöht die Chance jetzt noch die Ministerien, Politiker etc. zu mobilisieren.
    Ich melde mich sobald ich was neues erfahre.

  • Hallo!


    Die Stellungnahme des B.KWK zum aktuellen Referentenentwurf kann hier heruntergeladen werden: http://www.bkwk.de/bkwk/aktuelles/politik/view_html?zid=313


    Zitat

    Zu §7 Absatz 6 Satz 2
    Während für Brennstoffzellen auch künftig weiterhin die bisherige Zuschlagshöhe 5,11 ct/kWh zehn Jahre lang gezahlt werden soll wird für kleine KWK- Anlagen bis 50 kW diese Zuschlagshöhe gekürzt und auf acht Jahre begrenzt. Zu bedenken ist, dass hier, insbesondere im Bereich bis 10 kW, wie bei Brennstoffzellen noch ganz wesentliche Weiterentwicklung erfolgen muss. Daher plädiert der B.KWK dafür, die gleichen Bedingungen wie für Brennstoffzellen beizubehalten.


    Dieser Punkt sollte IMHO noch getoppt werden und für Kleinanlagen unter 10kW ein höherer SeH -Tarif gefordert werden. Brennstoffzellen könnten darüber hinaus als noch F&E-intensivere Anlagen einen Technologiebonus erhalten (so wie es auch im EEG für innovative Anlagentechnik geregelt ist).


    Auf der Seite findet man auch einen Link zum Text des Gesetzesentwurfs.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

    Einmal editiert, zuletzt von Tom3244 ()

  • Hallo,


    hat jemand eine Ahnung ab wann der Gesetzentwurf gültig werden soll?
    Muss man sich beeilen? Noch gilt ja das alte Gesetz.


    Grüße gab

  • Hi Gab,


    das wird voraussichtlich Mitte nächsten Jahres werden.


    Gruß
    Tom

  • Wahrscheinlich aber rückwirkend zum 01.01.2008.
    Das schafft keiner mehr, die Anmeldung beim Bundesamt bis 31.12.07 und das heißt für ihn: nur noch 8 Jahre. Das sind 2.550,-€ weniger auf der Ertragsseite, wenn man alles einspeist, bei 50 v.H. eben die Hälfte.Basis waren 5.ooo Bh-
    bei 6.oooBh eben entsprechend mehr.


    Entweder werden Kistchen tatsächlich billiger (die Entwicklungskosten müssten ja mal "drin" sein beim Dachs) oder es rentiert sich nur noch bei min. 80 v.H. Eigenverbrauch des Stromes.

  • das Gesetz muss erst mal so beschlossen werden.


    Es gibt Stimmen, die behaupten, dass es bei den 5,11ct für 10 Jahre bleiben soll.


    Grüße


    Bruno

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  • Heute gab es - zu Weihnachten - Post vom WiMin/Herr Kalkutschky:


    Auszüge(ohne die Füllsel):


    ...Eine Änderung der Netzentgeltverordnung, wie von IHnen gefordert, ist in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen....


    "Im Interesse der weiteren Markteinführung wird mit der Novelle des Gesetzes, wie bisher, ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung der kleinen dezentralen KWK-Anlagen, einschließlich der Brennstoffzellen,
    gelegt. Diese KWK-Anlagen sollen im Vergleich zu den anderen KWK-Anlagen wesentlich länger und mit höheren Zuschüssen auf die KWK-Stromerzeugung unterstützt werden"


    -Achtung jetzt kommt der Trick-


    "Gegenüber der ohne eine Gesetztesnovelle ab 2009 eintretenden Fördersituation für die kleinen KWK-Anlagen stellt der Inhalt der Novelle eine wesentliche Verbesserung dar."


    - aber jetzt was Positives(?)-


    "Eine Verringerung der Zuschlagsätze in Abhängigkeit der Strompreisentwicklung an der EEX ist in dem vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf des KWKG nicht vorgesehen."

  • Zitat

    Original von reinhard
    Heute gab es - zu Weihnachten - Post vom WiMin/Herr Kalkutschky:


    Ich lese aus dem Text lediglich heraus, das es nicht schlechter wird. Von einer Verbesserung der Fördersituation für die stromerzeugende Heizung im Vergleich zum jetztigen Zeitpunkt kann nicht die Rede sein.


    Damit im Umfeld ansteigender Gaspreise (Betriebskosten) und nur moderat ansteigender Strompreise (Erlöse) die Mikro-KWK wirtschaftlich attraktiv bleibt, muss der Aufpreis für ein Mini-BHKW runter. Das geht z.B. per Massenfertigung mit Fertigungsstraßen ala Automobilbau (O.K. auf die Stückzahlen werden Heizungsbauer nicht kommen - aber die Tendenz ist richtig).


    Weiterhin sind zur Verbesserung der Ertragssituation verstärkt Anstrengungen notwendig, in Mehrfamilienhäusern den Strom direkt an die Bewohner zu vermarkten. Das tut in erster Linie dem lokalen EVU weh und wegen der zusätzlichen Rennerei auch dem Betreiber der Anlage. Mir persönlich würde die Lösung besser gefallen, dass ein höherer SeH-Einspeisetarif die Mehrinvestition in eine stromerzeugende Heizung kompensiert, der dann per Umlage auf alle Nutzer des Stromsystems solidarisch verteilt wird.


    Adventliche Grüße,


    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hi,


    Zitat

    Von einer Verbesserung der Fördersituation für die stromerzeugende Heizung im Vergleich zum jetztigen Zeitpunkt kann nicht die Rede sein.


    Das stimmt leider ;(


    Zitat

    Damit im Umfeld ansteigender Gaspreise (Betriebskosten) und nur moderat ansteigender Strompreise (Erlöse) die Mikro-KWK wirtschaftlich attraktiv bleibt, muss der Aufpreis für ein Mini-BHKW runter.


    (y) (y) (y) (y) Ich denke das regelt der Markt. Wenn sich an den momentanen Preisen und Rahmenbedingungen nichts ändert werden mit Sicherheit immer weniger BHKW gekauft werden. Die Hersteller werden das bestimmt schon gemerkt haben und ich hoffe sie reagieren dann auch entsprechend.


    Zitat

    Mir persönlich würde die Lösung besser gefallen, dass ein höherer SeH - Einspeisetarif die Mehrinvestition in eine stromerzeugende Heizung kompensiert, der dann per Umlage auf alle Nutzer des Stromsystems solidarisch verteilt wird.


    Mir auch, denn das EEG hat gezeigt das es funktioniert. Alternativ wäre es nicht schlecht wenn man seinen Strom an dritte verkaufen könnte ohne "abgezockt" zu werden. Das würde dem Betreiber und dem dritten etwas bringen ohne die Allgemeinheit zu belasten ;)


    Gruß
    Tom

  • Zitat


    Wenn sich an den momentanen Preisen und Rahmenbedingungen nichts ändert werden mit Sicherheit immer weniger BHKW gekauft werden. Die Hersteller werden das bestimmt schon gemerkt haben und ich hoffe sie reagieren dann auch entsprechend.


    [SeH-Tarif für Mini-BHKW]


    Mir auch, denn das EEG hat gezeigt das es funktioniert. Alternativ wäre es nicht schlecht wenn man seinen Strom an dritte verkaufen könnte ohne "abgezockt" zu werden. Das würde dem Betreiber und dem dritten etwas bringen ohne die Allgemeinheit zu belasten ;)


    Die mKWK-Hersteller sind den Marktkräften relativ passiv ausgesetzt. Verkaufen kann man die Anlagen nicht unter den variablen Herstellkosten - dann ist man ruck-zuck pleite. Die Vorinvestitionen / Anfahrverluste will man auch wieder reinspielen und die Gemeinkosten müssen auch gedeckt werden, sonst verliert man den unternehmerischen Spaß an einem Engagement in dieser Technologie -> d.h. die Fertigung soll und muß profitabel sein.


    Fertigungskosten runter bringt man u.a. durch höhere Stückzahlen - weil sich dann auch teure automatisierte, aber auch leistungsfähige Fertigungsstraßen lohnen. Sofern man aber nur eine überschaubare Anzahl liefern muss, ist die Werkstattfertigung mit einem hohem Anteil manueller Vorgänge zu bevorzugen. Da beisst sich die Schlange selbst in den Schwanz und aus diesem Kreis kann man nur schwer ausbrechen.


    Impulse könnten verbesserte Rahmenbedingungen liefern, die die Attraktivität beim Käufer dieser Technologie verstärken. Das wäre wie oben genannt die vereinfachte Stromvermarktung an die Nachbarn oder auch ein angehobener KWK-Fördersatz für die kleinen SeH unter 15 kW. Bei der ersten Möglichkeit ist mit strategischem Widerstand der EVUs (egal welcher Größenordung) zu rechnen, da hier die Kundenbasis geschwächt wird. Betrieb von Netzen und Kraftwerken ist ein kapitalintensives Geschäft und wenn die Auslastung zurückgeht, ist das für das Betriebsergebnis tödlich.


    Bei der Finanzierung über den Zuschlag kommt zusätzliches Geld von außen herein, an den Margen von Netzbetrieb und Vertrieb wird nicht geknabbert. Im Gegenteil, die Mikro-KWK liefert Mittellaststrom, vergütet wird allerdings nur per Basis-Last-Preis; darüber sollte sich das EVU am Ort doch freuen.


    Angst vor einer zu hohen finanziellen Belastung durch die KWK-Umlage habe ich auch nicht. Zum einen macht die m-KWK am gesamten Kuchen nur einen minimalen Anteil aus (ich schätze, dass die Anlagen unter 50kW in Summe keine 100 MW ausmachen) und zum anderen sollte ähnlich wie im EEG durch den Merit-Order-Effekt auch bei KWK eine Strompreisstabilisierung die zusätzliche Belastung durch die Umlage kompensieren.


    Frohes Fest!


    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo,


    hier eine Zusammenschrift des neuen KWKG-Entwurfs in der Fassung vom Anfang Januar. Die Stellungnahme des Bundesrates soll bis Mitte Februar erfolgen.


    Doll ist das, was da bis jetzt drin steht, nicht ;( ;(


    Deswegen nochmals folgender Aufruf:


    Ladet euch die vorgefertigten Schreiben aus der Database herunter und schreibt "Landesfürsten" und "lokale Wirtschaftsminister" an.


    Ändert die Schreiben evtl. noch etwas ab und verweist auf parallelen zur PV.
    Auch kommt es gut wenn man darauf hinweist das von einem Zubau der KWK auch das Handwerk profitiert.


    Einfacher als wie mit KWK kann man kein CO2 einsparen.


    Also Hintern hoch und in die Tasten geklopft ;)


    Gruß
    Tom

  • Zitat

    Original von Tom3244
    Ladet euch die vorgefertigten Schreiben aus der Database herunter und schreibt "Landesfürsten" und "lokale Wirtschaftsminister" an.


    Ändert die Schreiben evtl. noch etwas ab und verweist auf parallelen zur PV.
    Auch kommt es gut wenn man darauf hinweist das von einem Zubau der KWK auch das Handwerk profitiert.


    Die stromerzeugende Heizung kann durch Installation und Wartung eine Wohltat für das lokale Heizungsbau-Handwerk sein und verringert den Kaufkraftabfluss aus der Region durch Reduktion des Energiebezugs von Außen. Das Schlagwort regionale Wertschöfung gilt nicht nur für Erneuerbare Energien, sondern auch für Effizienztechnologien wie die Mikro-KWK.


    Das Gegenargument ist immer: Nicht noch mehr Abgaben und Umlagen auf den Strom, das belastet nur den Verbraucher. Dazu nur soviel: Wulf Benotat hat recht, wenn er sagt, der Strom ist noch viel zu billig. Der Würzburger Wirtschaftsphysiker Rainer Kümmel tritt dafür ein, die Energie zu verteuern und die Arbeit zu verbilligen - das sei für Volkswirtschaften gesünder als anders herum.


    Außerdem hat sich bei den Erneuerbaren Energien der sogenannte Merit-Order-Effekt nachweisen lassen, der den Strompreis dadurch senkt, dass die teuren Spitzenlastkraftwerke, die zuletzt angeworfen werden und damit marktpreisbestimmend sind, weniger häufig benötigt werden. KWK-Strom hat ähnliche Auswirkungen und kann als funktionaler Stromspeicher Preisspitzen kappen.


    Gruß,


    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)