BHKW Inbetriebnahme

  • Moin,


    spricht aus finanzieller bzw. steuerlicher Seite irgendwas dagegen oder dafür ein BHKW noch dieses Jahr in Betrieb gehen zu lassen?


    Evtl. noch zu Nebeninfo:

    Es ist noch eine PV Anlage mit 5 KWp aus 2007 mit Volleinspeisung vorhanden.


    Ich hab das Gefühl das viele Steuerberater mit dem Thema KWK überfordert sind. :/


    VG

  • spricht aus finanzieller bzw. steuerlicher Seite irgendwas dagegen oder dafür ein BHKW noch dieses Jahr in Betrieb gehen zu lassen?

    Würde ich auf jeden Fall wenn möglich realisieren. Wer weiß schon was im neuen KWKG stehen wird, dass möglicherweise rückwirkend ab dem 1.1.2023 gilt.

    Aktuell sind mir bis auf die Fortführung der reduzierten Vollbenutzerstunden für Klein KWK Anlagen nichts negatives bekannt, jedoch zeigt die Bundesregierung einen starken und unübersehbaren Hang dazu fossile Energienutzung nicht mehr zu fördern.


    Ich hab das Gefühl das viele Steuerberater mit dem Thema KWK überfordert sind. :/

    Es gibt einige darauf spezialisiere Steuerberater, die anderen kennen sich meines Wissens gar nicht damit aus.

  • Ja danke für die Info.


    Ich sehe gerade das ab 01.01. 2023 sogar die Vergütung für VnE wegfällt.


    Ich hatte 2 Steuerberater angerufen. Die fingen sofort mit Tips in Sachen PV Anlagen an. Als ich dann sagte, nein hier geht es um eine KWK Anlage, war ruhe 😃

  • Im Moment komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus, dass KWK Förderung nicht weitergeführt wird. Bei mir sind derzeit neben dem Senertec Dachs zwei Wärmepumpen die ausschließlich mit KWK Strom betrieben werden in Betrieb. ( Eine Sole WP und eine Luft Wasser WP ) Künftig kommt eine weitere Luft Wasser WP dazu.


    Ein Konzept womit wir bezahlbar durch den Winter kommen.


    Wärmepumpenstromtarif der Stadtwerke Bochum steigt zum Jahreswechsel 2023 von 21 ct / kWh auf 34,71 ct / kWh, da können wir den Strom über unseren zwei Jahres Haushaltsstromtarif günstiger beziehen.

    Dies ist allerdings bei Neuverträgen bis zu 60 ct / kWh natürlich nicht der Fall.

    Die Lösung für uns ist nach wie vor, Strom mit KWK selber machen!

  • Dachsfan, woher nimmst Du die Behauptung dass der KWK-Bonus nicht mehr weiter gezahlt wird?


    Beim KWK-Verbändedialog des BMWK am 24.11.2022 wurden wir über den Stand der Evaluierung des KWKG 2020 unterrichtet. Danach ist nicht mit wesentlichen Veränderungen im gültigen KWKG das bis 2026 gültig ist und für Anlagen, die bis zum 31.12.2026 bestellt, im Genehmigungsverfahren oder im Bau sind wird der gültige Förderung gezahlt. Die vNNE entfällt für Neuanlagen ab Inbetriebnahme 01.01.2023 aber bisher nicht für Bestandsanlagen mit Inbetriebnahme bis 31.12.2022.


    Hier einige Links zur Klarstellung:


    https://www.bkwk.de/kraft-waer…lung/praxishilfen/#zahlen


    https://www.bkwk.de/biomethan-kehrt-zurueck-ins-kwkg/


    Um auf den Laufenden zu bleiben kannst Du den Newsletter des B.KWK bestellen:


    https://www.bkwk.de/aktuelles/newsletter/


    Durch die Mitgliedschaft des BHKW-Forum e.V. beim B.KWK haben Vereinsmitglieder beider Vereine eine gut Vertretung ins Ministerium und in die Politik, kostet allerdings auch Mitgliedsbeiträge.

    Jeder Verein lebt vom Erfolg, dieser darf sich auch beim BHKW-Forum e.V. in einer steigenden Mitgliederzahl widerspiegeln! :)

  • dass KWK Förderung nicht weitergeführt wird.

    Was tatsächlich zum 31.12.22 abgeschafft (bzw. nicht verlängert) wurde ist die KfW-Förderung von Brennstoffzellen. Das war aber offenbar schon lange vor der jetzigen Gaskrise so geplant – warum auch immer.


    Den – ohnehin nicht üppigen – Investitionszuschuss vom BAfA für klassische BHKW's gibt es schon seit einigen Jahren (ich glaube seit 2021) nicht mehr.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

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  • Dachsfan, woher nimmst Du die Behauptung dass der KWK-Bonus nicht mehr weiter gezahlt wird?

    Habe ich nie gesagt !


    Die vNNE entfällt für Neuanlagen ab Inbetriebnahme 01.01.2023

    Die vNNE macht z.B. bei uns in Bochum 1,28 ct / kWh im Sinne einer notwendigen Einnahme für KWK Betreiber aus.


    Der Betrag ist für viele Betreiber sehr wichtig und entfällt für neue KWK Anlagen, die ab dem Jahreswechsel in Betrieb gehen oder gehen sollten, weil die Planung unter den neuen Voraussetzungen beendet wurden.


    Um auf den Laufenden zu bleiben ...

    Danke bin durch andere Quellen auf dem laufenden, nur leider gefällt mir der neue Trend nicht.


    Den – ohnehin nicht üppigen – Investitionszuschuss vom BAfA für klassische BHKW's gibt es schon seit einigen Jahren (ich glaube seit 2021) nicht mehr.

    Das heiß für Dich ist das kein Entfall von KWK Förderungen ?


    KWK wurde mal gefördert, nach dem Investitionszuschuß den der Käufer eines neuen Kleinkraftwerkes bekam entfällt nun auch noch die vNNE und ihr wollt mir sagen, dass dies keine Verschlechterung für die KWK bedeutet ?


    Verstehe ich nun leider nicht.


    Von etwas anderem habe ich nie gesprochen, die KWK Zuschläge werden weiterhin bezahlt. Aber die kann man ja auch noch streichen um hier noch mehr KWK zu vernichten.


    Unter Energiewende verstehe ich etwas anderes, die Förderung von Eigenerzeugungsanlgen die sinnvoll vernetzt werden.


    Gut finde ich das die 70%-Regelung aus dem novelliertem EEG nun gefallen ist, ab IB 15.09.2022 ist die „Begrenzung der Einspeiseleistung auf 70%“ Vergangenheit. Einspeisepreise werden erhöht usw.

    Ist alles richtig was man da macht aber ....


    Komisch bei regenerativen wird "alles" getan, diese sind wie auch hier im Forum zutreffend bemerkt wird, Witterungsabhängig.


    Wir benötigen aber auch Witterungsunabhängige Stromerzeugung um das Stromnetz in den nächsten Jahren zu stabilisieren. Einen sinnvollen Weg dies zu realisieren vermag ich derzeit nicht zu erkennen.

  • Das System (Berechnung) mit den vNNE verstehe ich ehrlich gesagt sowieso nicht ganz.

    Wir hier (Bayernwerk) bekommen irgendwas mit 0,08 Cent, sind bei mir 12 Euro im Jahr mit einem 50kw elek. BHKW


    Da steht wahrscheinlich Aufwand der Berechnung und Nutzen nicht so ganz im Verhältnis.

    Eigentlich müsste es doch (nach meiner Logik) in Bayern gerade sehr hohe vNNE geben, weil ich durch meine Vor-Ort Erzeugung

    ja weniger Leitungskapazität zum Beispiel an die Küste benutze.

    Vielleicht kann mir ja hier jemand ein bißchen Input geben zur Berechnungsmethode.


    Was wirklich gut tut als Strom Eigenverbraucher ist die entfallene EEG-Umlage bzw. auf den Selbstverbrauch bei Erzeugungsanlagen. (egal ob PV oder BHKW)


    Die 70% Regel wird meines Erachtens von vielen Nutzern überbewertet, die Jahresüberschüsse die bei 70% abgeregelt werden sind marginal,

    und dürften höchstens bei einer reinen Südanlage eine Rolle spielen.

    Nachdem es sich ja eh qua Gesetz um Kleinanlagen handelt (bis 30kwp bzw. 25kwp) dürfte die abgeregelte Jahreserzeugung keine große Rolle spielen.

    Die Selbstnutzung der abgeregelten Energie (über den 70%) ist ja erlaubt, aber vor allem da wo Netzengpässe bestehen glaube ich schon

    daß die 70% Regel einen Sinn hat. (Entweder unnötigen Ausbau vermeiden oder eben mehr Anlagen auf eine beschränkte Leitungskapazität zulassen)

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Die vNNE richten sich nach den vorgelagerten Netzen. Im Verteilnetz 400 Volt sind es Hoch und Mittelspannung, im Mittelspannungsnetz bis 20 kV sind es nur die ÜNB (Fernübertragungskosten). Der Strom vom Norden hat aber keine Leitungen der ÜNB nach Bayern, da die Bevölkerung in Bayern den Strom aus der Steckdose bekommt, benötigte man kein Fernleitungssystem und hat immer gegen Netzausbau protestiert.

  • Wir hier (Bayernwerk) bekommen irgendwas mit 0,08 Cent

    Also unser VNB ist auch Bayernwerk, und laut der letzten Abrechnung zum 30.09.22 (als unser BHKW aus der Förderung lief) haben wir – wie in den letzten Jahren auch – für "Vermeidungsarbeit" 0,48 ct/kWh netto bekommen. Das mit den 0,08 ct/kWh solltest Du anhand Deiner letzten Abrechnung noch mal überprüfen.

    Vielleicht kann mir ja hier jemand ein bißchen Input geben zur Berechnungsmethode.

    Hierzu fand ich auf der Website des Bayernwerkes das aktuelle Preisblatt für dezentrale Einspeisung gemäß § 18 StromNEV. So ganz konnte ich die dortigen Ausführungen nicht nachvollziehen, aber offensichtlich entsprechen die vNNE für Mikro-KWK dem dort genannten Arbeitspreis auf der Niederspannungsebene.

    Der Strom vom Norden hat aber keine Leitungen der ÜNB nach Bayern, da die Bevölkerung in Bayern den Strom aus der Steckdose bekommt, benötigte man kein Fernleitungssystem und hat immer gegen Netzausbau protestiert.

    Als Bürger Bayerns möchte ich dazu folgendes anmerken:


    Nicht die "Bevölkerung in Bayern" hat gegen Fernleitungen protestiert, sondern eine winzige Minderheit in den von Fernleitungen betroffenen Gebieten – dies allerdings sehr lautstark. Bedauerlicherweise hat die damalige CSU-Regierung unter "Crazy Horst" Seehofer diese lautstarken Minderheiten – genau wie Du – für die Stimme des bayerischen Volkes gehalten und daraufhin den Leitungsausbau verzögert bzw. auf der langwierigen, kostspieligen und bei Störungen höchst anfälligen Erdverkabelung bestanden. Der Vorsitzende der Freien Wähler (CSU-Koalitionspartner), der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, hat über lange Jahre sogar die Notwendigkeit zum Ausbau des Leitungsnetzes überhaupt geleugnet mit dem Argument, dass man den Leitungsausbau durch den Ausbau der "dezentralen Stromerzeugung" in Bayern ersetzen könne. Inzwischen hat er sich allerdings – unter dem Druck der Realitäten – eines Besseren besonnen. Nur den Blödsinn mit der Erdverkabelung werden wir jetzt nicht mehr los, sonst müsste wohl das ganze Genehmigungsverfahren von vorne aufgerollt werden und alles dauert noch länger.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Also unser VNB ist auch Bayernwerk, und laut der letzten Abrechnung zum 30.09.22 (als unser BHKW aus der Förderung lief) haben wir – wie in den letzten Jahren auch – für "Vermeidungsarbeit" 0,48 ct/kWh netto bekommen. Das mit den 0,08 ct/kWh solltest Du anhand Deiner letzten Abrechnung noch mal überprüfen.

    Als Bürger Bayerns möchte ich dazu folgendes anmerken:

    Danke für den Link zum Bayernwerk. Ich hab vergessen/übersehen/nicht bedacht, daß wir ja direkt an der Mittelspannung hängen mit eigenem Trafo.

    Und im Link ist bei Mittelspannung eben genau der Wert von 0,08 Cent angegeben.

    Hätte nicht gedacht, daß der "Kostensprung" von der Niederspannung in die Mittelspannung so groß ist.

    Irgendwas mit Faktor 2-3 würde ich als normal ansehen, aber Faktor 6 ? _()_


    Zum Thema Bürger Bayerns: bin ich ja auch, und schließe mich Sailors Ausführungen komplett an.

    Hier im Landkreis Ebersberg bei München gab es letztes Jahr einen Bürgerentscheid ob im Ebersberger Forst 5 Windräder errichtet werden sollen.

    Man muss dazu sagen, der Ebersberger Forst ist bayerischer Staatsforst, gemeindefreies Gebiet und Landschaftsschutzgebiet, aber eigentlich

    größtenteils "Fichten-Monokultur"

    Der Entscheid wurde mit 52% bejaht, bei 61% Wahlbeteiligung. Ich denke das wäre im gesamten Bundesgebiet ein relativ ähnliches Ergebnis.

    Wobei man schon sagen muss, daß die Windkraft-Gegner wesentlich aktiver in der Öffentlichkeitsarbeit waren.

    Wenn man die Wahl Ergebnisse genauer ansieht, ist in den direkt angrenzenden Gemeinden die Ablehnung höher und in den größeren Städten

    gibt es mehr Befürworter. Ich denke auch das dürfte bundesweit ähnliche Ergebnisse liefern.

    https://www.windenergie-landkreis-ebersberg.de/

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp