Zählerkonzept bei Victron Multiplus, PV und BHKW

  • Hallo Liebe Forengemeinde,

    Ich habe etwas im Forum gelesen, auch im Netz, aber so ganz durchblicken tue ich da noch nicht:

    Ziel: Stromversorgung mit PV und BHKW, netzsynchron mit hoher Eigenverbrauchsquote und Insel/Notstrom Möglichkeit.

    Bevor es im Frühjahr teuer wurde konnte ich meinen Vater noch überzeugen Akkus und PV einzukaufen. 3x Victron Multiplus 5kVA + 6xUS3000 Pylontech + 9,9kWp PV DC gekoppelt. Ein gebrauchter Dachs HR 5.3 3000Bh MSR1 ist mir auch zugelaufen.

    Es gibt einen neuen HAK (Dachständer zu Erdkabelumbau), der Zähler sitzt aber noch auf einer Platte im Holzschrank. Ein neuer Zählerschrank ist demnach auf jeden Fall nötig.

    Hintergund: Meine Geschwister, Vater, ich sind seeehr Bastel- und Technik -affin. Das ganze macht Spaß und damit ist die Zeit die hineinfließt die Dinge um zu setzten nur von untergeordnetem interesse. Ich habe eine Elektroausbildung und es studiert, aber damit gibt es immernoch so viele Dinge die man nicht weiß, weswegen ich hier Frage.


    Die Frage die mich im Moment am meisten umtreibt ist, welche Zähler brauche ich wo wie? Die Victron Ladewechselrichter hängen konzeptionell ja zwischen Netz und Kundenanlage. Einen Zweirichtungszähler für Gesammtbezug und -einspeisung sehe ich ohne Problem. Solar separat zählen bei DC habe ich mich noch nicht schlau gemacht, würde ich aber eher auch drauf verzichten wollen. BHKW Erzeugung zählen wäre hingegen einfach, wie auch Verbrauch von Haus und Wallbox, wenn nötig. Ich sehe allerdings keinen Weg messtechnisch (RLM-ist preislich keine Option) auseinander zu halten welcher Strom von Solar und welcher vom BHKW gerade im Akku ist. Wie wird dann verrechnet, was ich einspeise PV/KWK? Will ich überhaupt einspeisen, oder macht das so viel Aufwand, dass es das schlicht nicht wert ist? Gibt es Einspeiseverträge, denen es egal ist wo der Strom herkomt KWK/PV/(zuvor aus dem Netz bezogen)? Ich träume davon ggf. auch netzdienliche Leistungen mit den Wechselrichtern / der Anlage bereit zu stellen. Die Wechselrichter liesen sich diesbezüglich leicht regeln.

    Der Dachs soll auf jeden Fall hinter die Ladewechselrichter, denn nur so kann er auch im Inselbetreib mitlaufen -- die WR können das -- und mit dem alten MSR1 Regler kann der alte Dachs nicht mehr an neuer Stelle angeschlossen werden, ohne seperaten NA-Schutz. Ist der Dachs hinter dem WR, trennt ihn der NA-Schutz des WR vom Netz.


    Bestimmt habe ich noch Dinge übersehen und Fragen vergessen. Hier eine Übersicht wie ich mir das Vorstelle und unten die Frageliste zur BHKW Beratung.

    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 8000 kWh wird steigen durch E-Auto

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 2000 L Heizöl + Holz


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Öl

    Alter und Typ der der Heiztechnik: 30 J Vissmann

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Geplant

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: Geplant 5-6000L

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: 160L Vissmann Horicell

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten:

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: Nein, überdimensioniertes System, Ursprünglich schwerkraft betrieben

    Temperaturen der Heizkreise:70°C

    Art der Heizkörper: Klassisch


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner:150qm 7

    Art und Baujahr der Immobilie: Haus Freistehend BJ 55 + Abgesetztes Nebengebäude

    Erfolgte Modernisierungen:

    Weitere geplante Modernisierungen: Dämmen vorallem das Dach

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: außen an zu bauen

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: Heizöl BHKW

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein

  • Erste Frage wird sein ob du den Dachs am Netz betreiben darfst oder ob er rein für die Insel ist ?

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

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  • Dein Konzept sieht so recht gut aus, in etwas abgewandelter Form habe ich das so in Betrieb, aber ohne Einspeisung.



    Du benötigst prinzipiell nur einen Zweirichtungszähler vom EVU, nach diesem wird dann eingespeister PV und BHKW Strom nach Börsenpreis vergütet. Die Differenz zwischen Börsenpreis und EEG Vergütung für PV rechtfertigen meiner Meinung nach nicht den Aufwand, den PV Strom separat zu erfassen.

    Interessant wäre aktuell die Einspeiseleistung des BHKW einzeln zu erfassen, da hier nach KWK aktuell recht interessant vergütet wird. Wenn das BHKW aber hauptsächlich nur zur Ladung der Batterien verwendet werden soll, würde ich von der Einspeisung absehen.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Ob der Preisunterschied das deiner Meinung nach rechtfertigt oder nicht ist rechtlich unerheblich. Bhkw-Strom ist nunmal vom KWKG gedeckt und PV vom EEG. Davon ab wäre es aktuell dämlich den teuren KWK Strom nicht als solchen Vergüten zu lassen - soweit das Zulässig ist. Im vorliegenden Fall hat Remag die richtige Frage gestellt, was sagt der NB zum Dachs ?

  • was sagt der NB zum Dachs ?

    Was soll der dazu schon sagen? Der Dachs hängt nicht unmittelbar am Netz sondern hinter einem zum Netzanschluß zugelassenen Gerät. Bei meinem NB (Westnetz) war das unproblematisch.


    Bhkw-Strom ist nunmal vom KWKG gedeckt und PV vom EEG

    Daran habe ich keinen Zweifel, ich kann mir aber beides auch nach Börsenpreis ( der ja niedriger ist ) vergüten lassen. Wenn ich so oder so nur ein paar kW einspeise, sollte man schon eine Kosten-Nutzen-Rechnung zur Einspeisung anstellen, gerade wenn der BHKW Strom vorrangig oder ausschließlich der Batterieladung dienen soll.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Such eine passende Zählerkaskade raus:


    - 1x 2-Richtungszähler (EVU/Netzbetreiber/Messtellenbetreiber) am Netzanschlusspunkt

    - dann die PV-Anlage kurz danach anbinden

    - danach leider dann wieder 1x 2-Richtungszähler (EVU/Netzbetreiber/Messtellenbetreiber) für dein BHKW (Abgrenzung)

    - danach dann Unterverteilung / Verbraucher etc.

    - und leider direkt am BHKW aber noch 1 X 2 Richtungszähler (EVU/Netzbetreiber/Messtellenbetreiber) für die BHKW-Produktionsmessung


    So kann BHKW-Einspeisung und BHKW-Produktion und die PV-Einspeisung berechnet werden ->> Netzbetreiber wird zufrieden sein.


    Schaut auf die Homepage deines Netzbetreibers, dort wirst du die Messkonzepte nummeriert vorfinden was du beim Antrag angeben musst......



    Gruß

    300P

  • - dann die PV-Anlage kurz danach anbinden

    die PV Anlage ist DC gekoppelt., das geht so nicht. PV Strom kann nur über die Software im MPPT erfasst werden.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • ich kann mir aber beides auch nach Börsenpreis ( der ja niedriger ist ) vergüten lassen

    Ich kenne keinen Stromhändler der aus Kleinanlagen Strom kaufen würde und zum aktuellen (1/4h) Börsenpreis Vergütet.
    Ausgeförderte EEG Anlagen bekommen 7,5Cent, ausgeförderte KWK Anlagen den Quartalswert EEx z.Z.18,7Cent dazu ist es natürlich nötig die Anlagen als solche beim NB anzumelden und zu messen. Wer noch alte Strombezugspreise hat, so wie ich 21Cent, der wäre mit dem Klammersack gepudert auf Eigenverbrauch oder Autarkie zu machen.

  • Soweit ich mitgekriegt habe macht das Voltego auch für Kleinanlagen.

    Oder es soll demnächst kommen, man braucht aber einen anderen Zähler, welchen genau weiß ich nicht.

    Aber auf keinen Fall einen RLM Zähler.

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  • Guten Abend,

    hatte leider sehr turbolente Tage, sodass ich erst jetzt wieder dazu komme.


    Danke für eure Rückmeldungen!


    Das mit der passenden Zählerkaskade ist genau die Sache. Beim Netzbetreiber war ich noch nicht auf der Seite. Ich hatte allgemein gesucht und unteranderm ein Merkblatt vom FNN über Bateriespeicher gefunden. Aber ich habe noch kein Schema gefunden, das ich auf meine Anlage übertragen konnte. Sie mag durchaus etwas speziell sein, autarkie ist ein schöner Nebeneffekt den ich nicht links liegen lassen will. Zumal ich die Victrons ja als NA Schutz nutzen will.

    Ich habe schon darüber nachgedacht ggf. einen Teil der PV Module nicht DC zu koppeln sondern AC. Dann könnte ich sie davor über seperaten Zähler einspeisen.


    Voltego, werde ich mich mal einlesen vielen Dank!

  • Ok, war falsch ausgedrückt von mir, ich meinte damit:

    Das nicht unbedingt ein RLM Zähler erforderlich ist (sondern es genügt auch das iMSys)

    Weil ein RLM Zähler wäre wohl für viele Nutzer wieder ein KO kriterium.

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