Dachs HR als Zündstrahlmotor mit Flüssiggas/Heizöl betreiben

  • Hintergrund:


    Ich betreibe einen Dachs HR und könnte ca 2to Flüssiggas frei Haus im Tank geschenkt bekommen, habe aber keine Gasheizung. Kann bei so Geschenken schlecht "nein" sagen...


    Überlegung:


    Den Dachs HR über diesen Winter als Zündstrahler zu betreiben. Heißt, mit Heizöl starten, warmlaufen lassen, dann dosiert bis zu einer gewissen Grenze ( wie erkenne ich die? ) Flüssiggas (gasförmig) in das Ansaugrohr, evtl durch ein T-Stück in der Kurbelhausentlüftung, zuführen. Die Steuerung müsste ja dann die eingespritzte Heizölmenge analog der zugeführten Gasmenge herunter regeln, um auf Nennleistung zu bleiben.


    Um ein Ausströmen des Gases bei Stillstand zu vermeiden, würde ich ein Magnetventil parallel zum Generatorschütz schalten und evtl einen Nulldruckregler verwenden.


    Kann das so funktionieren? Andere Vorschläge?


    Bitte keine Kommentare zur Vorschriftsmäßigkeit usw. Ich kann und darf mit Flüssiggas arbeiten, bin mir auch bestens über die Vorschriften diesbezüglich im Klaren.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Klar sollte m.E. machbar sein. Ob sich der Aufwand lohnt ist wohl eher eine Frage, die du dir nur selbst beantworten kannst. Hauptproblem dürfte die m.E. Klopfgrenze sein. Probieren was geht und dann ausreichend Sicherheitsreserve halten. Erwartungsbereich dürfte m.E. so zwischen 10...50% LPG Anteil liegen.

  • Alternativ lieber einen gebrauchten Gasdachs besorgen?


    Meine Sorge wäre, dass es zu Klopfschäden kommt und dann der Kostenvorteil verpufft. Aber das kannst Du sicher besser einschätzen.

    Einmal editiert, zuletzt von BHKWFiasko () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von BHKWFiasko mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Aufwand:


    2to Flüssiggas gratis


    Magnetventile und Nulldruckregler sowie Schläuche, Kleinmaterial, vorhanden, also gratis


    10 Stunden Installation, Anpassung, Kiste Bier - sicherlich kein Problem


    LPG hat ca 110 Oktan, Erdgas 100 - 130 laut meinen Recherchen. Der Gasdachs hat doch die gleiche Verdichtung wie der öler, da Zylinder, Kolben, Zylinderkopf identisch sind oder irre ich da? Dann sollte klopfen eigentlich kein Problem darstellen.


    Ich würde jetzt einfach erst mal zum testen hingehen, Dachs Warmlaufen lassen, Schlauch von der Gasflasche nach Druckminderer ins Ansaugrohr am Geräuschdämpfer legen, langsam Gas aufdrehen und beobachten / hören was passiert.

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    Einmal editiert, zuletzt von stephans-garage ()

  • 2to Flüssiggas gratis

    würde mich sehr interessieren wie die zu Dir rüberwandern, habe aber auch Verständnis für Betriebsgeheimnisse ;)

    Kiste Bier

    die wirst Du brauchen

    LPG hat ca 110 Oktan

    hängt von der Qualität Deiner Spende ab, bei Brenngas sollte das passen evtl. sogar minimal besser sein. Autogasmischungen können bis auf 103 Oktan runtergehen. Hab in meinem mal eine C4 lastige Mischung gefahren, da hat es schon leicht und ab und zu gut geknistert.

    Gasdachs hat doch die gleiche Verdichtung wie der öle

    hab mir vor langer Zeit mal die Zündung von meinem LPG-Dachs angeschaut. Soweit ich mich auf die Schnelle erinnere steht die recht spät, also bei abgesenkter effektiver Verdichtung. Der Brennbeginn von Deinem Öler bzw. die zeitliche Lage des Zündstrahls dürften entscheidend sein. Kannst man mit begrenzeten Mitteln wohl nur vorsichtig ausprobieren. Eine Druckindizierung wirst Du wohl nicht haben? Es gibt da mittlerweile nette Glühkerzen mit Drucksensor. Ich weiß aber nicht was man so in einen Öler reinschrauben kann. Hat der standardmässig eine Glühkerze? :tomate:

  • würde mich sehr interessieren wie die zu Dir rüberwandern

    Stammt aus einem Rückbau, Gas wird abgesaugt, Tank wird leer bei mir abgestellt und anschließend mit dem abgesaugten Gas befüllt. Wenn der Tank dann leer ist, werden zwei Feuerschalen daraus gemacht.



    Hat der standardmässig eine Glühkerze?

    Nein.

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  • Hallo zusammen,


    die Idee hatte ich auch schon mal.


    Ich hatte das Ganze mit Biogas geplant.


    Problem:


    Die Verdichtung mit knapp 20:1 ist für die Verbrennung von (F)-Gas viel zu hoch!


    Die Gas-Dachse haben ca. 13:1 Verdichtung.


    Es wird nur eine minimale Gasbeimischung möglich sein, da sich der Flammbeginn immer weiter in Richtung früh verschieben wird, bis die Verbrennung ins Klopfen übergeht.


    Damit das einigermaßen laufen könnte, müsste der Spritzbeginn in Abhängigkeit der zugeführten Gasmenge nach spät verschoben werden.


    Dafür gibts an der Einspritzpumpe vom Dachs aber leider keine Möglichkeit der Verstellung.


    Man kann evtl. den Spritzbeginn pauschal später einstellen und das Ganze mit Flüssiggas einigermaßen lauffähig bekommen.


    Dann rußt sich der Motor aber im reinen Heizölbetrieb zu Tode!

  • Was wäre, wenn ich die angesaugte Luftmenge zusätzlich reduziere? Daraus resultiert ja eine niedrigere Verdichtung

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  • Dann läuft das Ganze noch früher/schneller ab, da der Luftüberschuss kleiner wird. Auch der Diesel läuft ja als Magermotor.


    Und es entsteht noch mehr Ruß.

  • So stimmt das aber eher nicht ganz, durch den Oktangehlt vom Gas verschlechtert sich die Cetanzahl und der Zündverzug wird anfangs größer.

    Hier solltest du einfach testen wie weit du mit der Gasmenge gehen kannst. Das hörst du recht deutlich wenn das klopfen anfängt.

    Vielleicht solltest du zur Sicherheit einen Klopfsenor installieren, der dann die Gasmenge reduziert.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Cetanzahl und Oktanzahl sind aber leider komplett unterschiedliche Parameter.


    Das Problem ist die Selbstentflammung des F-Gases! Also an sich kein allgemeines Klopfen, sondern die Selbstentflammung.


    Das passiert ja unabhängig vom Spritzbeginn, bei dem die Cetanzahl überhaupt zum tragen kommt.


    Heißt, es passiert schon was in Richtung Verbrennung, bevor überhaupt Diesel eingespritzt wird.


    Das geht dann in Richtung HCCI und ist nicht ganz so einfach zu händeln.


    Anders wäre es, wenn man auch das F-Gas zeitlich gesteuert direkt in den Brennraum einspritzen würde.


    Mit den serienmäßigen Einspritzzeiten und der Diesel-typischen Verdichtung kann man kein Zündstrahl-Verfahren mit annehmbarer Gasmenge wie bekannt betreiben.

  • stephans-garage du merkst es wird langsam wissenschaftlich. FMTS hat schon drauf hingewiesen. Eigentlich muss zwischen Vorentflammung und Klopfen unterschieden werden. So tief wolltest Du nicht rein? Für das ideale Dual-Fuel-, Zündstrahlverfahren etc. gibt es für die Brennverfahrensoptimierung einen Haufen Parameter, dann reicht dein Kasten Bier sicherlich nichtmehr. Ich hatte Dich so verstanden, dass erstmal vorsichtig experimentieren wolltest. Wenn Du mit der genannten Erwartungshaltung 10 bis max 50% Heizölersatz ran gehst solltest Du auch nicht enttäuscht werden. Höhere Raten sind IMHO mit einem "Jugend forscht Ansatz" und ohne Motoranpassungen definitv unrealistisch. Un achte gut drauf was du da selbstständlich ausschließlich eigenverantwortlich tust!

    BTW: Umfüllen in einen TKW => Du bist aber bestens vernetzt chapeau! Dennoch wenn es einmal im TKW drin ist, wäre es doch sicherlich sinnvoller die Suppe an eine Bestandanlage zu weiterzuverkaufen und die Feuerschalen direkt anzugehen .....