EE im Gebäudesektor ab 2024

  • Mein Vater war Langstreckenläufer, 100 km am Stück und so verrückte Sachen. Ich hab mal ausgerechnet was seine Laufschuhe pro km kosten und was mein Moped pro km kostet. Seine Schuhe waren teurer. :)

  • Für Nutzung im Nahbereich ist ein E Auto vollkommen ausreichend.

    Schwierig wird es wenn man

    - Langstrecke fährt

    - Ladefläche / gr. Kofferraum braucht.


    Such mal ein (bezahlbares) E-KFZ als Kombi, daß 800km problemlos mit Ladung fahren kann.

    Der Mondeo als Diesel fährt mit vollem Tank 1200km.

  • Es gibt auch noch den Toyota Mirai (allerdings nicht als Kombi), und in drei Jahren will BMW den iX5 mit Brennstoffzelle auf den Markt bringen. Aber fürs Klima bringt das nur was, wenn man so ein Fahrzeug auch mit grünem Wasserstoff betankt. Und der ist am Markt noch kaum verfügbar – man muss ja mit so einem Auto froh sein, wenn man überhaupt eine H2-Tankstelle findet. So lang der getankte Wasserstoff im Wesentlichen aus Erdgas gewonnen wird, ist wahrscheinlich mein alter A6 TDI vom Klima-Fußabdruck her kaum schlechter als so ein Wasserstoff-Auto.


    Aber wenn wir schon von Klima-Fußabdrücken reden: Wir müssen ja spätestens in diesem Winter das Erdgas in der Stromproduktion so weit wie möglich durch Stein- und Braunkohle ersetzen – nicht zu vergessen die 4,1 GW weitgehend Klimagas-freier Kernenergie, die wir zum Jahresende auch noch stilllegen, weil wir ja Strom im Überschuss haben :/ . Vor diesem Hintergrund bin ich mal gespannt, wie sich in nächster Zeit der CO2-Fußabdruck unseres Strommixes entwickelt. Wir waren ja mal schon fast runter auf 400 g CO2/kWh, aber ich fürchte, dass dieser Wert erst mal wieder in Richtung 500 drehen wird. Dann steigt auch der Fußabdruck der BEV (bei 20 kWh/100 km einschl. Ladeverlusten) von 80 g CO2/km wieder auf 100 und wird dort auch bleiben, bis endlich der Ausbau der Windkraft in Fahrt gekommen ist.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • 32 von insgesamt 56 Reaktoren stehen gerade. Macht immer noch 24 Reaktoren am Netz. Das sind 8 mal soviel wie bei uns.

    Und von den 24 müssen viele aktuell noch mit reduzierter Leistung fahren, da die Flüsse zu warm sind / werden würden 🙈🙈

  • Irgendwie scheint mir da eine gewisse Schadenfreude durchzuklingen. Dabei ist da nix lustiges dran, wenn es unseren Strompreis zum Mond treibt. Die negativen Auswirkungen erfassen uns alle, Vorteile beim Einspeisen mit BHKW hin oder her. |__|:-) :bodycheck:

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • https://www.next-kraftwerke.de/wissen/merit-order


    Wenn man sich das Bild zum Merit-Order-Effekt ansieht, dann passiert doch genau das, worauf wir Jahrelang hingearbeitet haben. Wenn wir Kohle und KK aus der Erzeugung rausnehmen und die Residuallast aus Erdgas decken, dann bestimmen die Gaskraftwerke den Strompreis.

    Aus Sicht des Klimaschutzes ist das m.E. auch nach wie vor eine valide Strategie.


    Da der Kauf von Gas in Schurkenstaaten offensichtlich zu unkalkulierbaren Risiken führt, dürfte die kurzfristig wirksamste Strategie tatsächlich in der Reduzierung von Energieverbrauch liegen.


    Weiß nicht mehr, wo ich das heute gelesen habe: Kernkraftwerke sind die einzigen Kraftwerke mit negativer Lernkurve. Jedes neue Kernkraftwerk ist erheblich teurer geworden als die Vorgängergeneration, ohne dass sich dabei die abgegebene Leistung erhöht hat. Und die Kalkulation für Endlagerung und Rückbau haben wir noch nicht einmal gemacht, weil wir noch keinen Plan haben, wie das überhaupt gehen soll.

  • Und von den 24 müssen viele aktuell noch mit reduzierter Leistung fahren, da die Flüsse zu warm sind / werden würden

    Es hängt wohl auch viel davon ab, wie man die Kühlung so eines Großkraftwerkes baut. Bei uns steht jedenfalls derzeit trotz Trockenheit kein Reaktor, und nach meiner Erinnerung musste auch 2003 (als es bei uns mindestens so heiß und trocken war wie heuer und wir noch 16 KKW hatten) in Deutschland wegen zu warmer Flüsse kein KKW abgeschaltet werden (kann sein, dass einige etwas runtergeregelt werden mussten).


    Ich darf übrigens bei dieser Gelegenheit daran erinnern, dass auch Braun- und Steinkohlenkraftwerke sowie Gaskraftwerke Wärmekraftwerke sind und deswegen (soweit sie nicht Nutzwärme liefern, was im Sommer außerhalb der Industrie kaum der Fall ist) ganz genau so Kühlung brauchen. Dass es längere Trockenperioden und zu warme Flüsse geben kann, ist jedenfalls kein Argument gegen Kernkraft, höchstens generell gegen Wärmekraftwerke. PV- und Windstrom wird ja gern als "Flatterstrom" verunglimpft – jetzt hat halt in Frankreich auch mal der Atomstrom wetterbedingt die "Flatter" gekriegt.


    Nur besteht darob kein Anlass zur Schadenfreude: Ein Teil unserer hohen Strompreise liegt auch daran, dass wir wegen der langen Hochdruckphasen dieses Jahr den ganzen Sommer über noch weniger Wind hatten als sonst um diese Jahreszeit. Die PV allein reißt's halt auch nicht raus, und auch unsere BHKW's (selbst wenn es hundertmal so viele davon gäbe) stehen zur Zeit meistens still.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Vorteile beim Einspeisen mit BHKW hin oder her. |__|:-) :bodycheck:

    Meine Firma hat das 50kW BHKW im Frühjar nach ca. 8 Jahren und 60.000Bh stillgelegt, obwohl wir das noch 2 Jahre weiter hätten treiben können, da wir die 10-Jahre-Option gewählt hatten. Das strategische Interesse Gas zu sparen war dann doch größer als die Gewinne aus der Lizenz zum Gelddrucken. Sehr viel mehr Strom kommt inzwischen von einer sehr großen PV und die Wärme haben wir an einer anderen Stelle im Prozess gefunden. So rückwirkend hat das KWKG vielleicht doch mehr geschadet als genützt.

    Wenn man sich ansieht, wie viele Wärmenetze seitdem den ganzen Sommer durchlaufen, um minimale Mengen WW in den angeschlossenen Einheiten zu machen, dann frage ich mich, wie man da jemals wieder rauskommen will.

  • sailor773 die Kraftwerke in Frankreich und auch in den USA ( da gibt es das Problem auch)

    Fördern nicht verdunstetes Wasser vermischt zurück in die Gewässer an denen sie liegen.


    Das abgeschaltete Steinkohle Kraftwerk Block B bei mir im Ort hatte wenn ich es noch richtig im Kopf habe einen Wasser verbrauch von 2000 oder 3000 Badewannen Wasser pro Stunde ( 300.000 bis 450.000 Liter Wasser)


    Die Kühltürme waren innen drin mit einer Verregnungsanlage die den HD Dampf wieder bis flüssig aber noch heiß herunter kühlten.

    (Geschlossener Dampf - Wasser Kreislauf)


    Dabei entsteht natürlich der von uns bekannte Dampf bei den Kraftwerken. Das ca. 40-50°C heiße Wasser unten ist bei dem Kraftwerk aber nicht zurück in den 20km entfernten Kanal gepumpt worden sondern wurde wieder oben in den obersten Schichten zur Kühlung versprüht.


    Durch dieses System werden Flüsse nicht wärmer aber die Kühlstrecke etwas länger.

  • Eine Zahl: Das KKW Gundremmingen hat mit 2 Blöcken 1500 l Wasser in der Sekunde verdampft. Dieses kam dann irgendwo als Regen wieder herunter.


    Zum Thema des Threads: Es sollte sich jeder der kann eine Solarthermie installieren, das spart schonmal einen Haufen Primärenergie.