Ölheizung raus Wärmepumpe rein ?

  • Hallo an alle,


    wir sind die neuen, Stefan(43Jahre Jung) und Ellen, aus dem schönen Hohenlohekreis.

    2003 haben wir ein EFH gebaut und möchten nun unserer Ölheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen.

    Wir haben uns die Viessmann Vitocal 252A ins Auge gefasst.


    Warum wollen wir vom Öl weg:

    1: Steigender Ölpreis

    2: aktuelle Förderung

    3: Heizung 20 Jahre alt


    Würdet Ihr in unserem Fall in eine neue Heizung Investieren ?


    Zum Einstieg haben wir mal so gut wie möglich den Fragebogen ausgefüllt.



    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 4000Kwh, PPV Anlage mit Speicher vorhanden, aktueller Bezug noch vom Netzbetreiber ca 900 Kwh/Jahr

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 1000L Öl + 5-6m Holz aus dem eigenen Wald für den Schwedenofen




    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: ÖL

    Alter und Typ der der Heiztechnik: 2003 Buderus

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: ja für Brauchwasser

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: nein

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Brauchwasser 300l

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: nein

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt:keine Ahnung

    Temperaturen der Heizkreise: boh da sind wir überfragt

    Art der Heizkörper: Standard Kermi von 2003




    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 110 / 2

    Art und Baujahr der Immobilie:2003

    Erfolgte Modernisierungen: nein

    Weitere geplante Modernisierungen: nein

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei:nein

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich:nein

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich:nein





  • "Temperaturen der Heizkreise" das ist der Knackpunkt. Habt ihr Fußbodenheizung oder Radiatoren /Heizkörper in Zimmer?

    Habt ihr Dach/Fassaden Dämmerte? Welche Material, wie dick, usw.

  • Moin, er hat ja "Standard Kermi" angegeben also Flächenheizkörper. Wenn zumindest die beheizten Quadratmeter bekannt wären könnte über den Verbrauch der Wärmebedarf ermittelt und Rückschlüsse auf den Dämmzustand des Gebäudes getroffen werden.

  • Dank der momentanen Förderung, Solaranlage WWB und der Zuheizung mit Holz wäre der Wechsel zu Wärmepumpe möglich. In den wenigen sehr kalten Wochen mit Holz fleißig zuheizen. Anpassen der Heizflächen an Wärmepumpenbetrieb wird ja auch gefördert. Wirtschaftlich wird aber sich das ganze in diesen Fall mit kostenlosen Holz trotzdem nicht rechnen.

  • Wirtschaftlich wird aber sich das ganze in diesen Fall mit kostenlosen Holz trotzdem nicht rechnen.

    Das verstehe ich jetzt nicht. Ist die Aussage "nicht wirtschaftlich WEIL" das Holz nichts kostet, oder "nicht wirtschaftlich OBWOHL" das Holz nichts kostet?

    Nebenbei ist Holz auch aus dem eigenen Wald nicht wirklich kostenlos, allenfalls billig, zum anderen kann man das auch verkaufen, aktuell gibt's jede Menge Nachfrage.


    Außerdem ist die Aussage in jedem Fall zu pauschal. Wenn jemand PV hat, läßt sich eine WP für die Übergangszeit fast immer rechnen |__|:-)

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Ich weiß es nicht. Mag sein das basiert auf die Gaspreise für 2022, rechnet sich eine Umstellung auf WP als einzelmaßnahme. Aber ich denke die Situation mit Gas/Öl wird sich mit der Zeit normalisieren.


    Was wird auf jeden Fall rechnen wurde ist wenn man PV Anlage, Fußbodenheizung und Fassadendämmung (sofern nicht vorhanden) kurzfristig noch dazu realisiert. Wenn das Kapital dafür fehlen würde, sollte meine Meinung nach WP eine niedrige Priorität als alle diese Maßnahmen bekommen.

  • Ein guter Stückholzkessel wäre auch eine Möglichkeit, wird auch gefördert. Manchmal geht es wegen Feinstaub und Geruchsbelästigung bei Holzverbrennung nicht, aber hier wird ja schon fleißig Holz verheizt.

    Die Frage ist wie viel eigener Wald hat man und will man überhaupt soviel Brennolz machen damit sich der Verkauf und Mühe lohnen. anderfalls ist das Brennholz aus eigenen Wald aus meiner Sicht kostenlos, fällt immer an und wächst nach. Der Wald wird dabei auch aufgeräumt.

  • Wenn man einen eigenen Wald hat stellt sich die Frage nicht. Man muss ihn eh bewirtschaften. Ob man das Holz verkauft oder selber verheizt ist Nebensache. Wir haben 4 ha Wald, der mit einem Nießbrauch belastet ist. Sobald dieser endet, wird der Wald verkauft. Ich kaufe mir lieber mein Holz, als dass ich jedes Wochenende im Wald verbringe. Wenn man mit Holz heizt, sollte auch immer jemand zu Hause sein. Darum steht bei uns für den Notfall ein Dachs im Keller.
    Im Alter von 30 hätte ich was anderes geschrieben. ;)

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Moin,

    Würdet Ihr in unserem Fall in eine neue Heizung Investieren ?

    Bei einem 20 Jahre alten Ölkessel jedenfalls ja. Fragt sich nur was für eine.

    Wenn zumindest die beheizten Quadratmeter bekannt wären könnte über den Verbrauch der Wärmebedarf ermittelt und Rückschlüsse auf den Dämmzustand des Gebäudes getroffen werden.

    5-6 m (Raummeter?) Holz wären umgerechnet mindestens 9.000 kWh, plus 9.000 kWh aus 1.000l Heizöl mal Wirkungsgrad 90% würde irgendwas um 18.000 kWh Wärmebedarf geben. Geteilt durch 110 m2 gibt einen Wert zwischen 150-200 kWh pro qm und Jahr, also ein ziemlich mäßiger Dämmzustand. Da sollte man schon mal prüfen ob eine (Teil-)Sanierung nicht was bringen könnte.


    Mit einem eigenen Wald würde mir ansonsten als erstes eine Scheitholz-Heizung einfallen. Das gilt insbesondere wenn am Haus nichts gemacht werden kann bzw. soll, denn die Dinger scheint es für niedrige Heizleistungen nicht zu geben. Dazu ein ordentlich großer Wärmespeicher, und als Ergänzung für die Sommermonate (wenn noch Platz auf dem Dach ist) eine Solarthermie ggf. mit Röhrenkollektoren, damit man die Heizung im Sommer komplett aus lassen kann.

    Die Frage ist wie viel eigener Wald hat man und will man überhaupt soviel Brennolz machen damit sich der Verkauf und Mühe lohnen. anderfalls ist das Brennholz aus eigenen Wald aus meiner Sicht kostenlos, fällt immer an und wächst nach. Der Wald wird dabei auch aufgeräumt.

    Richtig. "Kostenlos" ist allerdings ein relativer Begriff. Sofern und soweit es möglich wäre das Holz stattdessen zu verkaufen, muss man in einer Vergleichsrechnung den erzielbaren Verkaufspreis als Opportunitätskosten ansetzen. Und wenn der Zuwachs bei nachhaltiger Bewirtschaftung nicht mehr hergibt als die "5-6 m" im Jahr, muss Holz am Markt zugekauft werden. Trotzdem würde ich eine Scheitholz-Heizung zumindest mal als Alternative zur WP rechnen. Immerhin wäre sie (anders als eine WP) nahezu 100% klimaneutral, und man wäre (anders als bei einer Stromheizung) nicht mehr von möglichen Knappheiten oder Unterbrechungen netzgebundener Energien abhängig. Auch die Frage der Heizkreistemperaturen wäre (anders als bei der WP) selbst im Hochwinter ohne Bedeutung.


    Die WP ist vermutlich möglich, zumal es nur um ungedeckte ca. 9.000 kWh Wärmebedarf geht (bei JAZ 3 also 3.000 kWh Stromzukauf) und für die Spitzenlast der Ofen zur Verfügung steht. Ich würde das aber nur machen, wenn es sich nach jeweiliger Förderung – auch zu aktuellen Strompreisen – deutlich besser rechnet als eine Scheitholz-Heizung. Die Parameter der PV kennen wir nicht, aber falls noch geeignete Dachfläche übrig ist, sollte man in dem Fall eine Erweiterung der PV-Anlage prüfen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • So jetzt ist es amtlich, nach intensiver Beratung und Heizlastberechnung usw...

    kommt die Wärmepumpe ins Haus inkl neuer Heizörper.

    Die Berechnungen sagen eine Jahresarbeitszahl von 4,0 bei 42 Grad Vorlauftemperatur bei minus 11 Grad.

    Minus 11 Grad ? Das hatten wir die letzten Jahre nur an 2 Tage.