Trinkwasser Wärmepumpe: Planungsfragen

  • Hi zusammen,

    erst hatten wir überlegt alles auf WP umzubauen. Wird aktuell erstmal schwierig. Sowohl bzgl Aufstellungsort, als auch finanziell.


    Da die Ölheizung aktuell nur für die Trinkwassererwärmung läuft, konnte ich mal eine grobe Hochrechnung machen.


    Im Jahr (habe eine sehr gepflegte ausführliche Tabelle), brauchen wir im Schnitt zwischen 550 und 610 Liter Öl für die Trinkwassererwärmung.

    Also nehme ich mal 580L im Durchschnitt an.


    Akutelle (ohne Hauswärme) liegen wir bei 2,2 Liter Öl pro Tag.

    x365 Tage = 803 Lliter

    Klar ist das höher, da die Heizung aktuell ja eher ineffizient läuft.


    Würde ich (dank viel PV auf dem Dach), das Trinkwasser nur mit WP erwärmen das ganze Jahr über, könnte ich ca 580l an Öl sparen.

    Bei den aktuellen Preisen um die 600 Euro.


    Bei einem Verbrauch von 5220kWh Wärme....das durch 4 = 1305kWh Strom


    1305 * 8Cent (Stromkosten die ich nicht bekomme, da ich diese nicht einspeise) = 104,4 Euro


    Fazit: 495 Euro ca Ersparnis mit der WP gegenüber Öl


    Ich wüsste nicht, dass ich einen Fehler drin habe? ;)


    In meinen Augen hätte sich die WP sich bereits nach etwa 5 Jahren amortisiert!?


    Wollte erstmal das hier posten und eure Meinung wissen ob alles richtig ist.


    Danach hätte ich noch 2-3 Fragen.


    lg

  • Hallo, das sieht soweit richtig aus.


    Je nach Größe deiner PV Anlage kann es sogar möglich sein, die WP im Winter weiter zu betreiben, da der Aufstellungsort normalerweise im Heizungskeller ist und eine PV Anlage auch im Winter geringe Erträge liefert. Die meisten BWWP habe eine Leistungsaufnahme von ca 500W.


    Damit wäre die Armortisationszeit noch kürzer.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • super freut mich.


    ja definitiv würde ich die WP dann auch durchlaufen lassen.

    Den Trinkwasserbereich in der Buderus Ölbrennwertheizung würde man dann wohl "abklemmen" oder?


    Die PV bringt im Winter wenn kein Schnee liegt so 18-24kWh.

    Aber hängen auch 2 Haushalte dran. Und der Stromspeicher freut sich auch über ein paar kWh :D


    Muss ich dann einfach schauen und entsprechend die Uhrzeiten anpassen. Würde halt gerne nur zwischen 10-17Uhr die WP für Brauchwasser laufen lassen um so viel wie möglich PV zu nutzen.


    Meine Hauptüberlegung aktuell:


    Haben einen sehr hohen großen Wohn/Esszimmerbereich mit offener Empore....

    ganz oben unterm Dach staut sich somit oft die Wärme.

    Somit vom Heizungskeller 2 Bohrungen machen (durch 2 Decken) und oben unterm Dach die Luft absaugen für die WP. Evtl sogar die kalte Luft durch einen 2. Kanal auch wieder nach oben pumpen.


    Frage mich halt. Geht das technisch überhaupt, oder ist das eine "Quälerei" für die WP?

  • Haben einen sehr hohen großen Wohn/Esszimmerbereich mit offener Empore....

    ganz oben unterm Dach staut sich somit oft die Wärme.

    Somit vom Heizungskeller 2 Bohrungen machen (durch 2 Decken) und oben unterm Dach die Luft absaugen für die WP. Evtl sogar die kalte Luft durch einen 2. Kanal auch wieder nach oben pumpen.

    Wenn die Dimensionierung der Rohre entsprechend ausgelegt ist, hört sich das nach einem guten Plan an. Ich habe meine BWWP auf dem ungedämmten Speicher stehen, da sinds im Sommer auch mal eben 40 Grad.


    Aber was zu bedenken ist: die Energieentnahme aus dem Wohnbereich wird man wohl kaum merken, wenn die Sonne scheint, wenn es in den Übergangstagen aber nicht mehr so sonnig ist, kühlt man sich u.U. den Wohnraum unnötig ab.

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  • hatte auch schon daran gedacht, die WP direkt unters Dach zu stellen, aber würde "Wohnfläche" wegnehmen und man müsste dort die Wand vom Gästebad öffnen um an die Kalt und Warmwasserleitung zu kommen.
    gehe von aus, dass die nur 230V bekommen oder?

    Speicher ist leider zu flach für die WP, oder ich leg sie flach*haha*


    Ich denke nicht, dass man hier in dem großen Raum das bisschen Wärme merkt, welche ich entnehmen würde.

    wir haben sehr große Fenster richtung Süden und ab 5°C und kälter draussen wird der Kamin an gemacht.


    Nun heißt es aber:

    - Welche WP Marke

    - welche Puffergröße? hatte an 350l mind gedacht, da die Ölheizung aktuell 160l hat und die WP soll zu 99% tagsüber laufen.

    -geht das mit der Zu und Abluft bei jeder WP?

  • Wie viele Personen sind in eurem Haushalt?

    Speicher ist leider zu flach für die WP, oder ich leg sie flach*haha*

    Meine BWWP ist separat vom Wasserspeicher, das Gerät ist dann ca 0,5m hoch

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  • Bei einem Verbrauch von 5220kWh Wärme....das durch 4 = 1305kWh Strom

    Ganz so optimistisch sehe ich das nicht.


    Zum Einen ist ein Aufstellungsort im Heizkeller zwar möglich und wegen der WW-Anschlüsse auch praktisch, aber wenn nicht der Heizkessel sehr schlecht isoliert ist und dadurch einen Haufen Abwärme in den Keller abgibt (scheint mir bei einem Öl-Brennwertkessel eher unwahrscheinlich), pumpst Du nur die Wärme aus Deinem Haus ins TWW. Im Sommer ist das kein Problem und kann sogar angenehm sein, aber während der Heizperiode führt das letztendlich nur dazu, dass Du (bei einer angenommenen Arbeitszahl von 4) jeweils vier kWh Warmwasser aus einer kWh Strom und 3 kWh Öl erzeugst.


    Und zweitens ist die Stromerzeugung aus PV im Winter doch sehr begrenzt, und das meiste davon dürfte schon in den beiden Haushalten benötigt werden. Auch das spricht dafür, die WP im Winter eher nicht zu betreiben.


    An Deiner Stelle würde ich deshalb die Wärmepumpe wetterabhängig (je nach PV-Angebot) mindestens zwischen November und Anfang März stilllegen und in dieser Zeit das WW mit dem Ölkessel erzeugen.

    ja definitiv würde ich die WP dann auch durchlaufen lassen.

    Den Trinkwasserbereich in der Buderus Ölbrennwertheizung würde man dann wohl "abklemmen" oder?

    Aus den o.g. Gründen würde ich von beidem abraten.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • stephans-garage :

    2 Erw , 2 Kids.

    ist die BWWP nicht immer auf dem Wasserspeicher aufgesetzt?

    Aber ok scheint da Unterschiedliche Techniken zu geben.

    Aber trotzdem glaube ich, würde das Aufstellen im Keller bei uns mehr Sinn ergeben.








    das mit dem zeitweise stilllegen ist gar nicht so unschlau. Müsste man einfach entsprechend bauen, dass man hin und her switchen kann.

    Nur müsste man die stillgelegte "Heizungsart" dann immer leer laufen lassen damit sich keine Keime drin bilden?


    Letztendlich sehe ich ja wieviel PV über ist.

    Habe Nord und Süddach voll mit PV.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sunpower11 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sunpower11 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Nur müsste man die stillgelegte "Heizungsart" dann immer leer laufen lassen damit sich keine Keime drin bilden?

    Leer laufen lassen nicht, das tut auch den Speichern nicht gut. Wenn nicht sowieso beide Wärmeerzeuger auf denselben Speicher arbeiten, würde ich bei Wiederinbetriebnahme eines Speichers diesen einmalig eine Stunde lang auf knapp 70° erhitzen, das müsste den Legionellen den Garaus machen - und dann auch die Warmwasseranschlüsse kurz spülen bis es richtig heiß kommt. Das müsste ausreichen. Oder (was ich empfehlen würde) einen Frischwasserspeicher anschaffen, dann kann es mit Keimen keine Probleme geben.

    Habe Nord und Süddach voll mit PV.

    Na ja, ob das das Norddach im Winterhalbjahr viel bringt....


    Aber der Knackpunkt bei einer TWW-WP im Heizkeller (oder überhaupt innerhalb der thermischen Gebäudehülle) ist weniger die Frage wo der Strom für die WP herkommt, sondern wo die Wärme herkommt.


    Früher waren die Heizkessel (oder auch die WW-Speicher) so schlecht isoliert, dass es im Heizkeller allein von der Kessel-Abwärme ganzjährig 26°C haben konnte. Manche Leute haben deshalb da ihre Wäsche zum Trocknen aufgehängt. Diese Wärme – die von der Wäsche abgesehen so oder so verloren war – konnte man natürlich gut für eine TWW-Wärmepumpe nutzen.


    Heutzutage sind die Kessel sehr gut isoliert und geben kaum noch Abwärme ab. In unserem Heizkeller liegt die Temperatur im Winter bei 18°C oder darunter. Wenn Du jetzt mit Hilfe einer TWW-WP dem Heizkeller Wärme entziehst (nach der o.g. Rechnung ca. 15 kWh pro Tag), dann kühlt der Raum zwangsläufig ab. Im Sommer (oder in einem gut isolierten Weinkeller) kann das sogar nützlich sein, aber ansonsten musst Du Dir die Frage stellen, aus welchen Quellen die von der WP entnommene Wärme in den Heizkeller nachsickert. Vermutlich kommt sie (direkt oder indirekt) aus anderen Räumen Deines Hauses. Und das bedeutet, dass Du während der Heizperiode die von der WP verbrauchte Wärme über die Heizkörper wieder aus Deiner Ölheizung nachliefern musst. Das solltest Du bei Deinen Wirtschaftlichkeitsrechnungen berücksichtigen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)


  • Die Berechnung ist nicht richtig. Die Amortizationszeit kann aber trotzdem stimmen. Das liegt an der häufige Taktung der Ölheizung in Sommer. Die tatsächliche Wärmebedarf für WW ist wahrscheinlich viel geringer.


    Du hast ja nicht immer Sonnenschein und ein Teil des Hauses in Winter zu kühlen ist auch kontraproduktiv.


    Neue Kalkulation:

    Annahme mit 50% PV Strom + 50% Netzbezug

    WW Wärmebedarf = 3200 kWh (aus google/Thermondo)

    Kosten für PV Strom = 0,08€/kWh (Anteil die du nicht einspeist) + 0,07€/kWh (Umsatzsteuer für Eigenverbrauch) = 0,15€/kWh

    Preis pro kWh Strom = 50% x 0,40€ + 50% x 0,15€ = 0,275 €/kWh

    JAZ = 4,0 (nach deiner Angabe)

    Preis pro kWh Wärme = 4,0 x 0,275 = 0,07€/kWh

    Kosten = 2500€ (2000€ WWWP + 500€ Einbau)

    Betriebskosten = 0,07€/kWh x 3200kWh = 224€/Jahr

    Öl-Heizung = ca. 600€/Jahr

    Amortisation = 2500/(600-224) = 6,6 Jahr


    Es ist eigentlich noch effizienter, wie sailor773 erwähnt hat, wenn du einfach dein Wasserspeicher gegen eine WWWP tauscht und die Ölheizung für Warmwasser für Winter einfach laufen lässt.

  • Du kannst einerseits einen Speicher mit oben aufgesetzter WP nehmen oder beides getrennt.


    Ich habe auch 2E + 2K im Haushalt, habe den Buderus 160L Speicher gegen einen stehenden 300Liter Speicher getauscht, dieser hat zwei Wärmetauscher, einer wird von der WP geheizt, einer von der Holzheizung.

    Werkstatt:

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    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Leer laufen lassen nicht, das tut auch den Speichern nicht gut. Wenn nicht sowieso beide Wärmeerzeuger auf denselben Speicher arbeiten, würde ich bei Wiederinbetriebnahme eines Speichers diesen einmalig eine Stunde lang auf knapp 70° erhitzen, das müsste den Legionellen den Garaus machen - und dann auch die Warmwasseranschlüsse kurz spülen bis es richtig heiß kommt. Das müsste ausreichen. Oder (was ich empfehlen würde) einen Frischwasserspeicher anschaffen, dann kann es mit Keimen keine Probleme geben.

    kann ich denn beide Speicher (den von WP und von Ölheizung) koppeln?

    Na ja, ob das das Norddach im Winterhalbjahr viel bringt....

    Dach hat nur 16° Neigung. Süd 8,8kWp, Nord 19,7kWp. Im Winter bringt Nord genauso viel wie Süd ;) besser wie nix.
    Mache im Jahr 26.000kWh Strom.


    sondern wo die Wärme herkommt.

    Deshalb ja Kanäle durch die Decke führen. 2 Etagen höher, wo es IMMER zu warm ist die Wärme absaugen.


    Temp bei uns im Keller der auch Hobby und Waschraum ist, beträgt eigentlich immer so 21-23°C mehr oder weniger nicht.


    Von Anfang März bis Ende Oktober habe ich IMMER von 8-20uhr genug Strom. Auch wenn es Regnet.

    Ausser es schmeißt jemand 2 Backöfen an.

    Im Notfall kommt mal kurz Strom aus dem Stromspeicher (Eigenbau)

    Daher 50% PV 50% Netz...nene dazu wird es nicht kommen.

    Umsatzsteuer auf Eigenverbrauch zahle ich nicht. (EEG bedingt)


    letztendlich egal...ob 5 oder 7 Jahre...wo hat man schon so Amortisierungszeiten ;)

    Danke trotzdem für deine Berechnungsmühe!!!






    Welche Marke und Leistung und Puffergröße würdet ihr bei mir Empfehlen? Auch mit dem Hintergedanke umschwitchen zu können mit der Trinkwassererwärmung auf die Ölbrennwertheizung?




    .

    2 Mal editiert, zuletzt von Sunpower11 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sunpower11 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • 2 Etagen höher, wo es IMMER zu warm ist die Wärme absaugen.

    Wenn das wirklich (so gut wie) IMMER ist, alles klar - kein Problem. Dann arbeitet die WP de facto als Klimaanlage und es entstehen keine Verluste.

    kann ich denn beide Speicher (den von WP und von Ölheizung) koppeln?

    Im Prinzip geht alles, aber was in Deinem Fall die beste Lösung ist bitte ich Dich nach den Gegebenheiten vor Ort mit dem installierenden Fachbetrieb zu klären.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • ok klar werde ich dann mit meinem Heizungsbauer besprechen!


    Welche Marke und Leistung und Puffergröße würdet ihr bei mir Empfehlen? Auch mit dem Hintergedanke umschwitchen zu können mit der Trinkwassererwärmung auf die Ölbrennwertheizung?