Stromspeicher für Photovoltaikanlage oder Brennstoffzelle?

  • Die Überlegung ist, dass dann die PV Anlage den Sommerstrom produziert (Haus 2 PV Anlage => Haus 1 Klimaanlage) und in der Übergangszeit und im Winter die Brennstoffzelle.

    Wenn Du eine BG-15 installierst (was bei dem genannten Stromverbrauch sinnvoll wäre) läuft die auch im Sommer mit 1,5 kW durch. Eine neue PV-Anlage würde also nur dann etwas zur Verbrauchsdeckung beitragen, wenn der Verbrauch in beiden Anwesen (z.B. durch die Klimaanlage) tagsüber längere Zeit deutlich über 1,5 kW steigt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

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  • Die Überlegung ist, dass dann die PV Anlage den Sommerstrom produziert (Haus 2 PV Anlage => Haus 1 Klimaanlage) und in der Übergangszeit und im Winter die Brennstoffzelle.

    Wenn Du eine BG-15 installierst (was bei dem genannten Stromverbrauch sinnvoll wäre) läuft die auch im Sommer mit 1,5 kW durch. Eine neue PV-Anlage würde also nur dann etwas zur Verbrauchsdeckung beitragen, wenn der Verbrauch in beiden Anwesen (z.B. durch die Klimaanlage) tagsüber längere Zeit deutlich über 1,5 kW steigt.

    Wenn ich im Sommer die Wärme nicht los bekommen, dann ist die BG-15 doch eher ineffizient oder habe ich das falsch verstanden? Sollte man sie dann nicht lieber auf 0,5kW runter fahren (kann man sie auch ganz ausmachen?) - vor allen, wenn Solarstrom zur Verfügung steht?

    Btw. bei der Brennstoffzelle verkauft man den Strom an der Strombörse - mit allen Vor- und Nachteilen. Wieso kann man das nicht auch mit dem PV Strom machen?

  • Wie viel kostet eigentlich eine 5kWp Photovoltaikanlage (Markenmodul obere Mittelklasse; wieviel mit SunPower Modulen); wie viel ein passender 5 kWh Speicher?

    Im Netz finde ich zwar so einiges, kann die Angebote aber nicht wirklich einschätzen (teilweise von vor ein paar Jahren, teilweise Panels mit mir unbekannter Qualität der Module (Viessmann; LG).

    Ich will mal probieren, ob mir der Panelhersteller von den Panels die mir abgeraucht sind nicht so etwas finanziert. Probieren kann man es ja.


    Auch wenn sich die BG-15 nicht mehr so schnell amortisiert - aber wenn man sie auf Garantie oder Kulanz bekommt ...

  • Ich würde auf jeden Fall eine neue PV Anlage installieren lassen, diese erzeugt umweltfreundlich und ohne Brennstoff Strom.


    Die Strompreise erwarte ich künftig auf hohem Stand, so das dies für mich Alternativlos wäre. Meines Wissens wird eine PV Anlage mit Energiespeicher gefördert also würde ich es machen, bin mit meinem selbst nachgerüsteten Energiespeicher sehr zufrieden. Link zur Kurzbeschreibung

  • Dachsfan : Als ein Photovoltaiker der ersten Stunde (naja seit 2002) fand ich das anfangs auch gut - vor allen wegen der Förderung - ich habe noch 57 Cent/kWh inkl. MwSt bekommen. Damit war klar, man verkauft den selbst produzierten Strom zu 100% ein und kauft den selbst genutzten Strom zu 100% ein.


    Jetzt nach 20 Jahren stellt sich das für mich ganz anders dar (ist aber nur meine Sichtweise - es mag je nach Bedarf und Umstände anders sein. Sollte ich ganz falsch liegen lasse ich mich auch gerne eines Besseren belehren):


    Im Sommer ist der Photostrom ist in rauen Mengen da, wenn ich ihn nicht gebrauchen kann. (OK, für die Klimaanlage ist er gut - aber die habe ich nur selten an. Die Wärmepumpe (die ich nicht habe) braucht im Sommer nicht zu laufen. Warmes Wasser aus Strom brauche ich auch nur selten, Beleuchtung auch nicht. Bei 3 km Arbeitsweg verbraucht der Hybrid auch nicht wirklich viel Strom (und das Fahrrad sowieso nicht)).


    Im Winter, wenn ich fast den halben Tag über Licht brauche, die Wärmepumpe (die ich immer noch nicht habe) auf Hochtouren läuft und ich im kalten Heim mir warmes Tee/Essen koche, dann ist kein Strom da. Und der Hybrid braucht zu allen Überfluss auch noch mehr Strom (fürs Fahrrad ist es mir zu kalt).


    Verallgemeinert verschenkt man ein halbes Jahr lang Strom für inzwischen 6 Cent und das andere halbe Jahr kauft man reichlich für 30 Cent (Tendenz steigend) dazu. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man ohne Speicher gerade mal auf 25% Eigenbedarfsdeckung kommt - mit Speicher auf einiges mehr - aber vor allen im Winter bringt das vermutlich nicht viel.


    Ich habe die Preise noch nicht so verinnerlicht - aber wenn man 40% (Prozentwert geraten - habe auf die Schnelle keinen Wert gefunden) des Stroms bei der "Photovoltaikanlage mit Speicher" dazu kaufen muss oder ich kann mit einer Brennstoffzelle 95% des Stroms für 8 Cent produzieren und den Überschuss zur Zeit für 18 Cent verkaufen, dann glaube ich, dass ich finanziell besser da stehe.

    Von der ökologischen Seite betrachtet: ich brauche vermutlich keinen Batteriespeicher (Rohstoffe, Produktion energieintensiv), keine in der Produktion energieintensiven Solarzellen ... die Technik ist doch eher "einfach und konventionell". Auch die CO2 Belastung durch die 40% zugekauften Strom muss sich nicht gegen die 95% der Brennstoffzelle verstecken ...


    Wenn ich auf Garantie eine neue PV Anlage bekomme, nehme ich die gerne. Kaufmännisch macht zu Zeit meiner Meinung nach die Brennstoffzelle mehr Sinn. Wenn irgendwann mal der Gaspreis näher an den Strompreis ran rückt, dann wir es bei mir Zeit, mich nach einer anderen Energiequelle (z.B. Wasserstoff) umzusehen.


    Wie geschrieben, wenn ich auf dem Holzweg bin, lasst es mich gerne wissen - ich lerne immer gerne dazu.

  • kann mit einer Brennstoffzelle 95% des Stroms für 8 Cent produzieren

    - wo kommen diese 8 Cent her ?

    - die BZ kostet nix und hält ewig ?

    - laufende Kosten der BZ für Wartung ?


    Auch die CO2 Belastung durch die 40% zugekauften Strom muss sich nicht gegen die 95% der Brennstoffzelle verstecken ...

    Das versteh ich gar nicht. Der zugekaufte Strommix verursacht CO2, Eigenverbrauch/Einspeisung aus BZ setzt CO2 aus Gas frei , PV-Strom verursacht kein CO2 bzw. nicht laufend.


    Kaufmännisch macht zu Zeit meiner Meinung nach die Brennstoffzelle mehr Sinn.

    Nö völlig falsch. PV ist fast auf den Cent kalkulierbar über 20J+1 , BZ angesichts der Gaspreise überhaupt nicht. Du vergleichst Staatsanleihen mit Wettscheinen.

  • Als ein Photovoltaiker der ersten Stunde (naja seit 2002) fand ich das anfangs auch gut

    Unsere große PV Anlage ist von 1996, läuft noch wie am ersten Tag ! ( Auch mit den ursprünglichen Wechselrichtern )


    Im Sommer ist der Photostrom ist in rauen Mengen da, wenn ich ihn nicht gebrauchen kann.

    Na ja im Sommer sollte Gefrierschrank, Kühlschrank, Waschmaschiene ... usw. doch auch mal arbeiten oder nicht.

    Aber Du hast Recht, ich hatte Dir ja einen Energiespeicher empfohlen, ich fand die Installation ganz easy, allerdings benötigt man unbedingt jemanden der sich damit auskennt und die wichtigen Dinge macht. Marktstammdatenregister und Anmeldung beim Netzbetreiber nicht vergessen, als "Konzessionierter" konnte ich das selbst erledigen.


    Verallgemeinert verschenkt man ein halbes Jahr lang Strom für inzwischen 6 Cent und das andere halbe Jahr kauft man reichlich für 30 Cent (Tendenz steigend) dazu.

    Wie kommst Du auf 6 ct / kWh ?

    Ich bekomme das doppelte für meinen PV Strom.

    Ja für 30 ct / kWh kannst Du mir sofort Strom liefern, wir zahlen im neuen Vertrag ab dem 1.6.22 ca. 37 ct / kWh zwei Jahre festgemacht. 50 ct / kWh ist leider normal.


    Ich habe die Preise noch nicht so verinnerlicht - aber wenn man 40% (Prozentwert geraten - habe auf die Schnelle keinen Wert gefunden) des Stroms bei der "Photovoltaikanlage mit Speicher" dazu kaufen muss oder ich kann mit einer Brennstoffzelle 95% des Stroms für 8 Cent produzieren und den Überschuss zur Zeit für 18 Cent verkaufen, dann glaube ich, dass ich finanziell besser da stehe.

    Wie geschrieben, wenn ich auf dem Holzweg bin, lasst es mich gerne wissen - ich lerne immer gerne dazu.

    Ich denke, dass Du auf einen ganz breiten Holzweg bist.


    Ja ich denke, dass Du übers Jahr 50 % des Strom zukaufen wirst, bedeutet aber im Umkehrschluss 50 % vermiedene Stromkosten.

    Die Stromkosten einer Brennstoffzelle rechne ich lieber gar nicht erst aus, sie liegen auf jeden Fall deutlich über den PV Stromkosten.

  • Zitat

    - wo kommen diese 8 Cent her ?

    - die BZ kostet nix und hält ewig ?

    - laufende Kosten der BZ für Wartung ?

    Anteil vom Gaspreis;

    Preis würde ich als gleich ansetzen: PV Anlage mit Speicher 15kWp: 25.000 Euro zu BG-15 21.000 Euro; Ist in der Wartung (300€/a) drinnen (auch der Austausch des Stacks); den Preis kannst du auch bei der PV rechnen (mit Versicherung, Reinigung, neuer Wechselrichter...).


    Zitat

    Das versteh ich gar nicht. Der zugekaufte Strommix verursacht CO2, Eigenverbrauch/Einspeisung aus BZ setzt CO2 aus Gas frei , PV-Strom verursacht kein CO2 bzw. nicht laufend.

    Es geht um den immensen Energieverbrauch (und damit CO2 Ausstoß) bei der Produktion - da kann die BZ lange deutlich weniger CO2/kWh ausstoßen als der zugekaufte Strom bei der PV Anlage produziert hat ...


    Zitat

    Nö völlig falsch. PV ist fast auf den Cent kalkulierbar über 20J+1 , BZ angesichts der Gaspreise überhaupt nicht. Du vergleichst Staatsanleihen mit Wettscheinen.

    Ich vergleichen den zugekauften Strom bei der PV Anlage (und nur den) und dessen CO2 Fußabdruck (und natürlich den CO2 Ausstoß bei der Produktion) mit dem CO2 Ausstoß der BZ. Das bei der PV Anlage on Top noch CO2 freier Strom dabei ist erfreut das Herz - aber damit ist es ja leider nicht getan.

    Bei der PV Anlage wird Strom dazu gekauft - egal wie teuer er dann ist. Bei der Brennstoffzelle auch - aber deutlich weniger. Das Gas für die BZ wird natürlich auch teurer. Und dabei geht es nicht um den absoluten Preis der Energieträger, die steigenden Preise müssen beide bezahlen (die PV Anlage mehr teuren Strom, die BZ mehr preiswerteres Gas). Das ist aber erst dann ein Problem für die BZ, wenn sich das Energiekostenverhältnis von Strom 33 Cent/kWh zu Gas 7 Cent/kWh (Quelle: https://www.destatis.de/DE/The…hnittsPreise/_inhalt.html) zugunsten des Stroms ändert.

    Oder sehe ich da etwas falsch?

  • Gas bekommst du nicht (mehr) für 8 Cent , 11-15Cent trifft es eher. Der CO2 Ausstoß für die Produktion von PV Anlagen wurde in einer Fraunhofer Studie mit 50g/kWh über die Laufzeit von 20Jahren ermittelt - wenn ich mich recht erinnere.

    Dein letzter Abschnitt dreht sich wieder voll im Kreis, entweder CO2 vergleichen oder Preis in €.


    In 20Jahren würden die 15kWp PV theoretisch 30.000kWh Strom erzeugt haben, der CO2 Rucksack aus der Herstellung betrug 1500kg (30000*50)

    im selben Zeitraum hätte die BZ theoretisch 490.000kWh Gas benötigt was 89.980kg CO2 entspricht

    Um die Sache rund zu machen kannst du dazu nun den dazu gekauften Strommix addieren, das CO2 des eingespeisten Stromes abziehen und das CO2 der übrigen Heizung nicht vergessen !

  • Hatte letztes Jahr einen insolventen Strom und Gasanbieter - bin dann Ende des Jahres zum örtlichen Anbieter gegangen und habe für die nächsten 18 Monate einen Konstant-Tarif fest gemacht:


    Strom 22,05 Cent/kWh + 11,83 Euro pro Monat

    Gas 6,92 Cent/kWh + 11,67 Euro pro Monat


    alles zzgl. MwSt. Anfang des Jahres haben die keine Konstantoptionen mehr angeboten und die Preise sind gut in die Höhe gegangen.

    Mal gewinnt man, mal verliert man - dafür haben ich es versäumt vor der Zinserhöhung den Baukredit zu verlängern :(