Stromspeicher für Photovoltaikanlage oder Brennstoffzelle?

  • Im Moment bin ich eher in Richtung eines deiner ersten Vorschläge unterwegs - die alte Anlage weiter laufen lassen und den Strom nutzen der kommt (genauer an die Bewohnerin des Hauses 2 verkaufen).

    Gibt es einen Gebrauchtmarkt an Panels - vielleicht könnte man die Übeltäter austauschen?


    In Haus 1 dann eine BG-15 und den Überschussstrom auch wieder verkaufen.


    KWK und Photovoltaik gleichzeitig neu würde aus meiner Sicht die Zeit bis zu Amortisation unnötig verlängern.

  • Moin,


    wenn einzelne Zellen so heiß werden geht nicht nur Leistung flöten sondern es herrscht unter Umständen auch Brandgefahr. Reparieren lassen sich defekte Zellen nicht, wenn nur die Anschlussdose verbrutzelt ist schaut es anders aus.


    Soweit du noch die Rechnung/Typenblatt o.ä. für diese Module hast könntest du im Internet nach Ersatz suchen ( zb. bei Secondsol ) und oder in Erfahrung bringen ob hier noch eine Leistungsgarantie des Modulherstellers vorliegt. Ich habe erst kürzlich gelernt das sowas gern über Rückversicherungen gemacht wurde und diese auch noch zahlen wenn es den Hersteller schon gar nicht mehr gibt.

  • Bei SecondSol gab es die Module leider nicht mehr. Im GoogleCache von SecondSol habe ich eins gefunden, das da mal angeboten worden war. Das Modul musste aber scheinbar aus Gold oder Platin mit Diamanten hergestellt worden sein ;)

    Ich vermute die Wärmequelle in defekten Leiterbahnen (z.B. Übergänge nicht groß genug dimensioniert, Verbindung nicht so, wie sie gedacht war).


    Nach der Leistungsgarantie muss ich mal forschen ...

    Momentan sehe ich eher die Möglichkeit die Anlage zu verkleinern, indem die defekten Module entfernt werden.


    Im Anhang übrigens die Leistungsdaten der beiden Häuser und eine Gesamtleistungskurve.

    Man sieht gut, wann das Auto in Haus 1 geladen wird und wie lange (na - wie viele KM fahren wir am Tag? Wann kommt das Auto nach Hause? ;) ).

    Im zweiten Haus ist ein Kühlraum, der alle paar Stunden mal vom Netz getrennt wird.


  • Die Leistungskurven sind sehr interessant. Wenn die mehr oder weniger das ganze Jahr über so aussehen (und auf absehbare Zeit auch so bleiben), so zeigt sich hier eine dauerhafte Grundlast von etwa 1-1,2 kW, die hauptsächlich aus Haus 2 kommt und kaum je unterschritten wird.


    Vorausgesetzt der Stromverbrauch bleibt mindestens noch zehn Jahre so wie auf den Diagrammen, ist eine BG-15 zur Stromversorgung beider Häuser (nur für Haus 1 bringt das nichts, weil die hohe Grundlast aus Haus 2 kommt) vermutlich die richtige Lösung. Es würde mich wundern, wenn damit insgesamt nicht mindestens 10.000 kWh/a Bezugsstrom eingespart werden könnten. Die Wärme aus der BG-15 bringst Du wahrscheinlich im Haus 1 weg, auch im Sommer. Zur Ergänzung ist die alte Gastherme erst mal gut genug. Unter Kosten- und Klima-Gesichtspunkten sollte das Hauptaugenmerk auf Einsparungen bei dem aberwitzigen Wärmeverbrauch in Haus 2 gelegt werden. Wird eigentlich die Abwärme aus dem Kühlraum während der Heizperiode irgendwie genutzt? Das Ding scheint ja fast permanent zu laufen, da lohnt es sich vielleicht drüber nachzudenken.


    In PV würde ich unter den gegebenen Umständen (und insbesondere dann, wenn Du eine BG-15 anschaffst) nicht mehr viel investieren. Ich empfehle die alte Anlage so schnell wie möglich durchzumessen um die schadhaften Module zu identifizieren. Was man dann damit macht, solltest Du nach der Messung mit dem Solarteur besprechen. Wenn (was ich befürchte) die schadhaften Module mehr Leistung kosten als sie bringen, könnte die kostengünstigste Lösung sein sie einfach liegen zu lassen und nur zu überbrücken. Ob es sich bei Einsatz einer BG-15 überhaupt lohnt, die PV-Anlage nach Ende der Förderung auf Überschusseinspeisung umzuklemmen, kann man unterdessen in aller Ruhe rechnen, auch je nachdem wie viel Module nach Ausscheiden der defekten überhaupt übrig bleiben.


    Einen Stromspeicher würde ich erst mal weglassen: Die aktuellen Preise sind wegen der drohenden Energiekrise völlig überzogen, und wie viel Bezugsstrom in Zusammenarbeit von BG-15, Rest-PV und Einsparmaßnahmen übrig bleibt, lässt sich m.E. derzeit nicht abschätzen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Vielen Dank für die Antwort Sailor,


    Sie sind vor allen für uns interessant, weil wir wissen wann wir was gemacht haben und das an dem Diagramm genau sehen können. Wobei Kochen, Backen, Auto laden (und damit wann der Fahrer nach Hause gekommen ist ...) ist nicht so schwer zu identifizieren. Je mehr Strom wir selbst verbrauchen können, desto schneller lohnt sich natürlich die Anlage. Wobei nicht verbrauchter Strom natürlich noch lukrativer ist ;)


    Ich gehe davon aus, dass man Haus 2 wärmetechnisch in den Griff bekommt.

    Es wurde schon mal mit einer Wärmeisolierung verkleidet - auch wenn die damals nicht besonders dick war.

    Meine Eltern hatten mal zwischen Haus und Garage einen Fitnessraum gebaut, der heute nur noch für die Überwinterung von Blumen genutzt wird, der aber das ganze Jahr per Fußbodenheizung beheizt wurde (ist ne komische Regelung mit Außentemperaturfühler dran). Ich habe der Heizung jetzt erst mal das Wasser abgedreht. Ggf. kommt da mal eine andere Regelung dran.

    An den Heizkörpern im Haus sind alte Thermostate dran - mit ein wenig Elektronik (z.B. Homematic IP) kann man da sicherlich auch einiges einsparen.


    An dem Kühlraum ist eine neue Kältemaschine dran gekommen, der Installateur hat "vergessen" die in dem Paket enthaltene und abgerechnete elektronische Regelung mit einzubauen und hatte lieber die alte mit analogen Thermostat mit übernommen. Dadurch haben wir den Raum noch nicht auf der Temperatur, die er haben soll (er ist im Moment noch viel zu kalt - es müssen als kühler Lagerraum nicht 5 bis 6°C sein). Die elektronische Steuerung sollte jetzt recht kurzfristig eingebaut werden (der Chef wusste angeblich nicht, dass die Mitarbeiterin das 300 Euro Steuergerät nicht eingebaut hat, aber abgerechnet hat).


    Zu der BG-15 muss ich wohl eine passende Brennwertterme nehmen - ich habe keinen zweiten Zug für die Abgase einer alten Terme übrig, wenn die BG auch einen Schornstein braucht (der zweite Zug wurde als Entsorgungsleitung für das Kondenswasser der Klimaanlage genutzt). Oder braucht die BG-15 keinen Schornstein? Nen Schlauch von ner ST oder eine Stromleitungen von ner PV oder irgendwas kleines von ner Brennstoffzelle bekommt man da vermutlich locker noch durch. Nur für einen offiziellen Zug stört da ein Wasserschlauch.

  • Die BG-15 braucht jedenfalls eine Möglichkeit das Abgas nach außen zu führen. Wie die beschaffen sein muss, und insbesondere ob es möglich ist, für die Abgase von BG-15 und Therme denselben Zug zu nutzen, musst Du mit den Fachleuten klären.


    Die Abgase einer Brennwerttherme sind viel kühler als normale Abgase. Bei unserem BHKW (das eine eingebaute 18 kW Brennwerttherme hat) besteht die Abgas- und Luftführung aus zwei konzentrischen Plastikrohren, wo außen die Zuluft einfließt und innen das Abgas über Dach geht. Das Rohr hat einen Außendurchmesser von 95 mm und ist außen auch direkt über dem Gerät nicht mal handwarm. Das innen sitzende eigentliche Abgasrohr schätze ich auf weniger als 50 mm. Je nachdem wie viel Platz in dem Kamin ist, spricht m.E. rein technisch nichts dagegen, weitere "kühle" Leitungen auch dort durchzuführen. Aber wie die Vorschriften dafür lauten, weiß ich nicht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • (...) in Erfahrung bringen ob hier noch eine Leistungsgarantie des Modulherstellers vorliegt.

    (...)

    Hallo zusammen,

    inzwischen hat sich BP Solar gemeldet - vielen Dank für den Tipp:

    Zitat

    BP SOLAR möchte den Reklamationsprozess so einfach und unkompliziert gestalten, wie möglich. Aus diesem Grund akzeptiert BP SOLAR in vielen Fällen Bilddokumente und Messprotokolle von Untersuchungen als Nachweis für den reklamierten Produktfehler. So kann in der Regel auf das Einsenden der reklamierten Produkte an BP SOLAR zu Lasten des Kunden verzichtet werden. In Einzelfällen müssen wir uns eine Überprüfung vorbehalten. BP SOLAR behält sich vor zusätzlichen Nachweise für reklamierte Produktfehler einzufordern.

    Zitat

    Aus Sicherheitsgründen sollten alle Systeminspektionen und die Beschaffung von Informationen von einem zertifizierten Installateur durchgeführt werden. Deshalb bitten wir die Endkunden darum, nicht auf das Dach zu gehen, um diese Informationen zu besorgen.

    Leider sind die Elektriker hier in der Gegend alle auf den Dächern um neue Anlagen zu installieren und haben daher kein Interesse die Module durchzumessen. Der Solarteur, der mir die Anlage aufs Dach gesetzt hat, macht leider nicht mehr in PV.


    Was wir da eigentlich gemessen? Kann das auch der benachbarte Elektriker ohne Solaranlagenambitionen? An die Module und die Anschlüsse kommt man von unten dran (da Indachanlage).


    Weiß jemand wie das abläuft, wenn man weiß, welche Module nicht OK sind? Bekomme ich dann ein paar neue/andere/aktuelle Module die gerade verfügbar sind, die ich dann mit in den Strang hängen kann, um auf die versprochene Leistung zu kommen? Ich habe jedoch keinen Platz mehr auf dem Dach.


    Oder haben die noch ein paar 20 Jahre alte Module auf Halde?


    Viele Grüße

    Uwe

  • Weiß jemand wie das abläuft, wenn man weiß, welche Module nicht OK sind? Bekomme ich dann ein paar neue/andere/aktuelle Module die gerade verfügbar sind, die ich dann mit in den Strang hängen kann, um auf die versprochene Leistung zu kommen?

    Module verschiedener Hersteller (oder auch unterschiedliche Module desselben Herstellers) in einen Strang zu hängen dürfte so gut wie nie gut gehen, weil sie unterschiedliche Kennlinien haben, der Strang aber vom MPP-Tracker nach einheitlichen Kriterien gefahren wird. Im Ergebnis würden fast immer sämtliche Module (alte wie neue) unter suboptimalen Bedingungen betrieben und entsprechend weniger Leistung bringen als sie könnten.


    Uralt-Module als Ersatz nachzukaufen wird in aller Regel nicht möglich sein.


    Wenn nur wenige Module defekt sind würde ich diese deshalb einfach ausbauen oder überbrücken und so die Stränge verkleinern. So lang die Gesamtspannung pro Strang nicht zu niedrig wird ist das dem Wechselrichter bzw. dem MPP-Tracker egal: Das einzige was nicht geht ist zwei unterschiedlich lange Stränge an einen MPP-Tracker zu hängen.


    Wenn viele Module defekt sind, solltest Du diese ausbauen und die verbliebenen Module in einem Strang zusammenfassen. Wenn genug Platz auf dem Dach ist, könntest Du dann daneben eine neue Anlage bauen, die unter einem zweiten WR oder MPP-Tracker betrieben würde (und auch wieder für 20 Jahre die aktuelle EEG-Vergütung bekommen könnte). Im Parallelbetrieb mit einer BG-15 dürfte sich Letzteres allerdings kaum lohnen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin, du könntest als erstes die IR Bilder an die entsprechende Abteilung bei BP senden, verbunden mit der Anfrage was genau zu messen ist und ob BP die Kosten dieser Messung übernimmt ;) Wenn ja suchst du dir einen Sachverständigen im PV Handwerk.

  • Es ist unvorstellbar ...


    Vielen Dank für eure Ideen und Hilfe!!! Vor allen der Tipp von alikante war im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.


    BP forderte laut dem unten verlinkten Artikel aus dem Jahr 2006 die Anlagenbetreiber auf, sich mit ihren Solateur in Verbindung zu setzen, um die brandgefährlichen "Indach Module" (mit u.a. der Typenbezeichnung von meinen Modulen) auszutauschen ...

    https://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/bpsolarb


    Bei mir haben sie sich nicht gemeldet ...


    Ich habe mir die Module von unten angesehen - teilweise haben die Module gebrannt ...


    Da es jetzt ein laufendes Verfahren ist, möchte ich erst mal keine Bilder veröffentlichen. Ich hoffe, dass BP da eine zufriedenstellende Lösung für uns findet.

  • Ich gehe mal davon aus, dass die PV Anlage auf Haus 2 in irgendeiner Art und Weise mittelfristig wieder mehr Ertrag bringen wird 8)

    Da BP keine Panels mehr produziert, zahlen sie normalerweise einen "finanziellen Ausgleich".

    (Plan A ist das Dach neu zu belegen, Plan B die Anlage abzureißen und zugunsten des BHKW auf die solare Stromproduktion zu verzichten).


    Wie aufwändig ist es (wie viele Zwischenzähler braucht man) eigentlich, wenn man:

    - in Haus 1 ein BHKW

    - in Haus 2 eine PV Anlage hat

    in beiden Häusern den Strom nutzen will (mit einer Priorisierung auf PV Strom), wobei der Bewohner von Haus 2 den genutzten Strom bezahlen soll und der Überschuss von beiden ins Netz eingespeist werden soll.

    Mit welchen Anschaffungskosten/jährlichen Gebühren muss man rechnen und welches Bauteil kann das steuern?


    Die Überlegung ist, dass dann die PV Anlage den Sommerstrom produziert (Haus 2 PV Anlage => Haus 1 Klimaanlage) und in der Übergangszeit und im Winter die Brennstoffzelle.

  • So, das Angebot ist da - 2677,50 € bei "Erledigung gegen Ausgleichszahlung" und nochmal 1147,50€ wenn ich die Entsorgung nachweisen kann (jeweils zzgl. MwSt). Alle Kosten dazu habe ich selbst zu tragen. Da es eine Indach Anlage ist, muss ich mindestens das Dach neu decken lassen, wenn ich die Module abreiße.


    Was empfehlt ihr mir? Wenn Anwalt, welche Art kümmert sich um so einen Fall?

  • Da es eine Indach Anlage ist, muss ich mindestens das Dach neu decken lassen, wenn ich die Module abreiße.

    Wie ist das Indach System denn aufgebaut ?


    Zum Beispiel bei unseren Anlagen, siehe hier muss man nicht alles abreißen, sondern kann die Module entfernen, dass Dachs ist selbstverständlich weiterhin dicht, da Module üblicherweise nicht abdichten.


    Man kann ( und sollte ) dann neue Module montieren, kein Problem.

  • Bei uns sind die Module mit den Haltern einfach auf Dachlatten geschraubt und seit 20 Jahren dicht. Unter den Modulen ist keine Folie/Isolierung. (Das Foto ist ein Panel von unten gesehen)

    Ich gehe davon aus, dass BP von den marktüblichen Preisen von den Panels für 5,1kWp ausgeht - aber damit sind sie noch nicht ausgetauscht und einen neuen Wechselrichter brauche ich auch noch.