Hallo Zusammen,
bin ein neuer Benutzer in diesem Forum, und möchte mich gerne zu vorgenanntem Thema mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Konkret möchten wir unsere alte Ölheizung (über 20 Jahre alt) gegen eine neue Heizung, mit dem Energieträger Gas, austauschen.
Vorgeschichte:
Wir bewohnen mit 3 Personen (alle Rentner) ein zweigeschossiges, Zweifamilienhaus aus den 70gern, und haben vor ca. 1 Jahr das Projekt Heizungssanierung gestartet. Nach ausgiebiger Beratung mit der Heizungsfachfirma unseres Vertrauens, sollte es dann eine Gas-Hybridheizung ( Buderus) werden.
Nach der BAFA Antragstellung und Genehmigung wurde als erstes der notwendige Gasanschluss ins Haus realisiert.
Unmittelbar danach ist unser Projekt, aufgrund von Lieferschwierigkeiten (Buderus Wärmepumpe), leider ins Stocken geraten und konnte bis heute nicht realisiert werden.
Status:
Fluch oder Segen - die aktuelle Weltpolitische Lage (Krieg in der Ukraine, massiv steigende Energiepreise) zwingt uns, die letztes Jahr getroffene Wahl noch einmal zu verifizieren. Der gewählte Energieträger Gas ist für uns m.E. alternativlos - die Gründe hierfür liegen in den Rahmendaten unserer Immobilie (siehe Auflistung am Ende).
Das Haus (UG massiv, OG ist ein Fertighaus) erhielt vor ca. 6 Jahren im UG eine Aussenwanddämmung, das OG eine Deckendämmung zum Speicher und das Dach selbst auch eine neue Dämmung und Eindeckung.
Die ursprüngliche Idee eine PV (10kwP, Sonne auf Ost-Süd-West) zu verbauen, mussten wir leider leider verwerfen, da die Statik des Daches (Fertighausdach aus 1974) dies leider nicht zulässt. Eine Verstärkung der Dachsparen wäre unverhältnismäßig teuer.
Alle Fenster besitzen eine Doppelverglasung.
Der Stromverbrauch des Hauses liegt bei ca. 6000 KWh/Jahr.
Der Ölverbrauch lag über die letzen 6 Jahre im Mittel bei ca. 2000 L/Jahr.
Fragestellung:
Unter Berücksichtigung der Investitions- und Energie-Verbrauchskosten stelle ich mir also die Frage, welche der nachgenannten Heizungen aktuell die beste Wahl wäre:
a) Gas-Hybridheizung
Der Betrieb der Wärmepumpe erfordert angeblich alleine einen Strombedarf von ca. 6000 kWh/Jahr.
Rechne ich den Hausstrombedarf (6000 KWh/Jahr) und den voraussichtlichen Gasbedarf (2000 l Öl = > 20000 kWh/Jahr) hinzu, sind das aktuell beträchtlich Verbrauchskosten, mutmaßlich steigend.
Hinzu kommt der hohe Invest für die Gas-Hybridheizung (nackt ca. 25000€) + Kosten für neue Heizkörper (Niedrigtemperatur), Hydraulischer Abgleich. Allerdings sind alle Invest-Kosten BAFA förderungsfähig.
b) Reine Gas-Brennwertheizung
Der Invest wäre deutlich geringer (< 10000€).
Der Wirkungsgrad soll ja so schlecht nicht sein.
Neue Heizkörper wären nicht unbedingt erforderlich.
Der Strombedarf für diese Heizung dürfte auch deutlich geringer als unter a) ausfallen.
c) Brennstoffzellenheizung
Der Invest liegt bei ca. 30000€ (Viessmann Vitovalor PT2) + Kosten für einen Warmwasserspeicher.
Angeblich erhält man über die KfW maximal 15000€ Förderung.
Neue Heizkörper wären nicht unbedingt erforderlich.
Allerdings soll der Gasverbrauch deutlich höher sein als 20000 kWh/Jahr?
Zu diesem Thema habe ich mich natürlich schon in dem vorliegenden Forum eingelesen/informiert. Die parallele Stromerzeugung klingt sehr smart, dennoch bleiben ein paar Verständnisfragen offen:
- ich habe gelernt, ohne Gas keine Wärme und kein Strom.
Ist die Brennstoffzellenheizung eigentlich regulierbar? Ich meine damit den Gasverbrauch im Sommer reduzieren und Winter erhöhen (Sommer-/Winterbetrieb), oder muss sie kontinuierlich mit einem festen Durchsatz laufen?
- könnte man sie auch zeitweise abschalten - z.B. während einer Urlaubsreise?
Würde mich sehr über Eure Einschätzung/Meinung freuen.
Gruß Zimtschnecke
(ein BZ Newbie)
Verbrauchsdaten
Jährlicher Stromverbrauch: 6000kWh
Jährlicher Brennstoffverbrauch: 2000 l Öl
Derzeitige Heizung
Energieträger der Heizung: Öl
Alter und Typ der der Heiztechnik: 1997 Ölzentralheizung
Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Nein
Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: 170 l
Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Warmwasserspeicher
Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: gewünschte 21,5°C
Hydraulischer Abgleich durchgeführt: Nein
Temperaturen der Heizkreise: ca. 70°C
Art der Heizkörper: Plattenheizkörper
Immobilie und Rahmendaten
Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 160m2, 3
Art und Baujahr der Immobilie: 1974
Erfolgte Modernisierungen: Außenwanddämmung UG, OG Deckendämmung zum Speicher, Dachdämmung, neue Dacheindeckung
Weitere geplante Modernisierungen: Austausch Ölheizung
Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: Ja
Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: Ja
Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein