Kleines Studentenwohnheim: ca. 100.000 kWh Wärme + 20.000 kWh Elektroenergie

  • Hallo miteinander,


    vielleicht könnt ihr mir mit Rat und Tat zur Seite stehen, da ich mit den neuen Fördermaßnahmen im Gebäudeenergiesektor (energetische Sanierungen) nicht mehr so vertraut bin. Da hat sich mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes und der Bundesförderung für energetische Gebäude doch so einiges getan. Ich bin noch auf EnEV-Stand.


    Es geht um ein Studentenwohnheim mit zwei Häusern auf einem Grundstück, in dem kleinen Haus sind 5 Zimmer und im großen Haus sind 8 Zimmer im OG, im EG sind Gemeinschaftsräume und im Keller sind in einer Einliegerwohnung auch noch 3 weitere Zimmer. Insgesamt werden um die 100.000 kWh Gas verbraucht (jedes Haus hat eine eigene Therme) und der kumulierte Verbrauch an elektrischer Energie liegt bei knapp 20.000 kWh.


    Die Fassade (Holzfassade auf Fachwerkbau) hat einen Schaden, so langsam beginnt an einigen Stellen das Holz zu gammeln. Weil damals bei der letzten Sanierung (um 2000) leider keine Standardbretter (Normmaße, Nut und Feder, etc.) verwendet wurden, lässt sich das ganze System nur unter hohem Aufwand reparieren. Es hat sich herausgestellt, dass es billiger sei, die ganze Fassade neu zu machen. Das soll um die 100 k€ kosten. Es ist geplant, nur die alten Bretter herunterzuholen und die neuen draufzutun - mehr nicht. Es wird angenommen, dass die hinterlüftete Fassade auch einen Wärmeschutz hat (Stand 2000) aber genaues weiss mein leider nicht mehr.


    Früher was es möglich, eine energetische Sanierung insgesamt zu beurteilen, d.h. nicht nur den Wetterschutz zu erneuern, sondern auch den Wärmeschutz aufzupolstern und vor allem die Heizung (Gasbrennwerttherme 70 kW, steht auf dem Dachboden) aufzupeppen. Ich denke hierbei an eine Brennstoffzelle. Das ganze Packet wurde dann mit dem Primärenergiefaktor bewertet und man hat dann verschiedene Effizienzhaus-Förderstufen erhalten - auf die kumulierte Bausumme.


    Wie läuft es heute ab? Welche Förderprogramme sind der der Pipeline, um den Gasverbrauch im Gebäudebereich zu minimieren? Die bisherige Sanierungsquote lag mit etwa einem 3/4 % recht niedrig, und man müsste eigentlich vom BMWK her eine Schippe auflegen, um die Sanierungsgeschwindigkeit im Bestand zu erhöhen.

    Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet an einer konsequenten Strategie für eine Reduktion des Gasverbrauchs, etwa über Heizungsoptimierung oder Gebäudedämmung, und die Umstellung der Wärmeversorgung, etwa über massive Investitionen in Wärmepumpen, Wärmenetze, Biomasse und Hybridsysteme.


    Gruß,

    Gunnar

  • Hallo Gunnar,

    das Problem siehst du schon bei dem Angebot für das bisschen Holz. Ich habe einen fertigen Plan für ein 6 Familienhaus. Ich werde aber nicht bauen, weil mir erster keiner ein Angebot macht und zweitens aktuell die Preise durch die Decke gehen. Musst du eine Holzfassade machen oder geht verputzen auch? Ich denke das wäre haltbarer und eine Isolierung wäre einfacher aufzubringen. Aber das war eigentlich nicht deine Frage. Du kommst an einem Energieberater nicht herum. Nicht mal mein Heizungsbauer hat einen Durchblick für was es genau Geld gibt. Die gleiche Erfahrung habe ich letzte Woche auf der Bank gemacht. Ich würde erst versuchen den Heizbedarf zu senken und mir dann Gedanken über die Heizung zu machen. Man möchte eigentlich vom Gas weg und dann bleibt nur die Wärmepumpe. Ich selber betreibe auch eine Studenten WG mit einem Dachs. Aktuell liegt mir ein Angebot für einen Austausch der Heizköper vor. 21 Stück für 21.000 €. Ich habe aber noch die alten Rippenheizkörper drin.
    Aktuell gibt es wohl wieder nichts mehr. https://www.deutschlandfunk.de…stunden-gestoppt-100.html


    Die untere Zeile meiner Signatur ist das, was in der WG verbaut habe. Der alte Dachs müsste inzwischen still gelegt sein. Ich wohne vom dem Haus 300 km weg aber ich verlasse mich da auf meine Handwerker. ;)

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Hallo Nesami,


    das Holz ist bereits bestellt bzw. liegt auf Halde.


    Wenn man eine Wärmepumpe betreibt (exergetische Effizienz ca. 50 %), die mit elektrischer Energie aus Gaskraftwerken (exergetische Effizienz ca. 50 %) betrieben wird, dann ist diese zweistufige Energiewandlung weniger effizient (0,5*0,5=0,25) als mit einer einstufigen Wandlung per Mini-KWK-Anlage (exergetische Effizienz ca. 50 %).


    Es ist wohl sinnvoll, sich zuerst darum zu kümmern, die Transmissions- und Lüftungsverluste zu minimieren und dann die Heizanlagentechnik zu optimieren.


    Weisst Du, welches Programm für energieeffizientes Bauen gestoppt wurde? Für Neubauten oder Bestandssanierungen?

    Bei der BAFA gibt es die Einzelmaßnahmen an der Gebäudehüllen und bei der KfW das Energieeffizienzhaus für bestehende Immobilien.


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Nein, das weiß ich nicht. Mehr als über diesen Artikel bin ich bisher noch nicht gestolpert. Aber da schieben sicher andere Medien noch nach.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • KfW für Neubauten.... schreibt die Zeit.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Bei Neubauten kann man - wenn man einen erfahrenen Planer hat, der weiss, wie es geht - für minimales Geld (ca 5% Aufpreis) ein Passivhaus bauen, habe ich mal gehört.


    In Deutschland ist der Knackpunkt aber der Immobilienbestand (ca 20 M WE in Ein- und Zweifamilienhäusern und ca 20 Mio WE in Mehrfamilienhäusern). Der Neubau betrifft nur 200k - 250k Gebäude (350 k - 400 k WE), also etwa 1% Zubau p.a. Die energetische Sanierungsrate liegt sogar noch darunter bei etwa einem 3/4 %.


    Ich frage mich nur, wie schnell man für das Dach ggf. noch Module bekommt - das soll ja alles ausverkauft sein. Gibt es Erfahrungen mit den Lieferfristen bei Nano-BHKWs?


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Im Moment ist alles schwierig, also alle Gewerke.

    Wir bauen gerade aus bzw um und manche Sachen sind am nächsten Tag da, manche haben 8 Wochen Lieferzeit.

    Und keiner weiß warum bzw. es ist kein Muster erkennbar.

    Fußbodenheizungsrohre haben zum Beispiel 3 Monate Lieferzeit, normal sollte sowas auf Lager sein im Großhandel.

    Also 3 Monate plus Estrichtrocknungszeit 6 Wochen, sind wir bei 4,5Monate Baustillstand.


    Gerade bei Rohren Edelstahl und Kunststoff wird mit Preiserhöhungen von 25-40% umhergeworfen, und das alle 6 Wochen.

    Das macht jetzt bei unseren 3 Wohneinheiten nur ein paar hundert Euro aus, aber in Summe (vom Erdboden bis zum Dach)

    sind das bei einem Neubau viele Tausend Euro.

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  • Wie sieht es denn aus bei den Lieferzeiten für Dämmstoffe aus?


    Die Bretter für die Außenfassade sind schon da, und ggf. müsste man die Unterkonstruktion verändern, um die bestehende (dünne) Dämmschicht aufzupolstern bzw. neu zu machen. Der Knackpunkt ist der, dass man adhoc einen Energieberater braucht, der sagen kann, ob es sich lohnt, nicht nur die Holzverschalung neu zu machen, sondern auch noch ein paar 10k Euro extra für ein Paket aus verschiedenen Einzelmaßnahmen (bessere Dämmung, PV-Anlage, Nano-KWK, Lüftung, ...) zu schnüren. Welche Fördergelder kann man ggf. abfordern, die nicht fließen, wenn nur die rissigen Bretter ausgetauscht werden? Zudem gehe ich nicht davon aus, dass die Fassade in den nächsten 20 Jahren noch mal angepackt wird, wenn sie jetzt wetterfest gemacht wird. Das scheint mir angesichts der Energiewendeziele strategisch zu kurz gehüpft zu sein.


    Dazu brauche ich aber gute Argumente im Trägerverein und die habe gehofft, hier zu erhalten. So schnell ist man nicht bereit, nur durch gutes Zureden die schon zugesagte Bausumme zu erhöhen.


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Dämmstoffe sind meines Wissens derzeit nicht das große Problem, sind wieder besser verfügbar.

    Hängt wohl auch von der Art des Dämmstoffes ab.


    Aber ja, einen Energieberater wirst du so und so brauchen, weil für eine Förderung brauchst du den ja zwingend.

    Erstens musst du dich fragen ob ein Kredit nötig ist --> KFW

    oder aus Eigenmitteln finanziert wird, dann auch bei der KFW einen Zuschuss beantragen.

    Soweit ich weiß sind die Sanierungsprogramme noch aktuell, nur das Neubauprogramm ist gestoppt.


    Welches Programm genau für dich gilt musst du raussuchen.

    Hier mal ein Beispiel:

    https://www.kfw.de/inlandsfoer…%C3%A4ude-Zuschuss-(461)/

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