Ecopower 1.0 am Ende des Wartungsvertrags - was nun?

  • Mal überlegt das BHKW zu erneuern? Die Infrastruktur wie Pufferspeicher müsstest du ja haben.
    Z.b. den Dachs , mit 5,5kw elektrisch und 14,5kw thermisch?

    Die Gastherme würde somit weniger laufen und dank der KWK-Förderung ist die Anschaffung auch wieder eingespielt.


    Förderung kennst du ja und ist hier schon geschrieben worden....


    30.000 VBH x 5,5kwh x (8Cent/kwh Förderung + Stromersparnis, 35Cent€/kwh) = knapp 71.000€

    Du wirst den Strom nicht zu 100% selber verbrauchen, also speist du auch ein...


    30.000 VBH x 5,5kwh x (16Cent/kwh + 0,08€/kwh) = 39.600€.

    Also irgendwo dazwischen wirst du liegen... 39.600€ - 71.000€.

    Betreiber von folgenden BHKWs in mehreren Wohnhäusern.

    RMB nT 12.5, RMB nT 20.0

    SenerTec Dachs G 5.5 Gen1.0, SenerTec Dachs G 5.5 Gen2

    Vaillant EcoPower 4.7, Vaillant EcoPower 1.0

  • So lang das Ecopower noch betriebsfähig ist bzw. mit vertretbarem Aufwand betriebsfähig gehalten werden kann, hielte ich es für Unsinn es zu ersetzen – zumal ein neues BHKW unter dem GEG vermutlich mit 65% Biogas betrieben werden müsste. Solches Gas ist mit Mühe am Markt erhältlich, aber – wenn ich mir die wenigen Angebote so ansehe, die es gibt – muss man wohl damit rechnen, dass sich die Gaskosten dadurch um 50% erhöhen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Investition in ein neues BHKW damit über die Dauer der Förderung amortisieren lässt. Wir sehen hier jetzt schon einen relativ hohen Gaspreis gepaart mit einem relativ niedrigen Bezugsstrompreis und würden außerdem noch v.a. im Winterhalbjahr mit dem Stromüberschuss aus einem großen BHKW günstigen PV-Strom substituieren. Letzterer ist vielleicht nicht viel, aber alles zusammen wäre nicht gerade optimal für die Wirtschaftlichkeit eines neuen BHKW.


    Also wenn das mein Haus wäre, würde ich das Ecopower so lang weiter betreiben wie das technisch und wirtschaftlich machbar ist. Danach würde ich – je nach den Heizkreistemperaturen – auf eine monovalente Wärmepumpe oder eine Hybridheizung umsteigen. Und ich würde prüfen, an welchen Stellen man mit vertretbarem Aufwand den Energieverbrauch des Hauses senken kann: Bei 35 MWh Wärmeverbrauch sollte das möglich sein, es sei denn es würde sich hier um eine 400 Quadratmeter-Villa handeln.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • sailor773


    Das sehe ich anders.

    Soeben bei den Vergleichsportalen geschaut.


    Normaler Gaspreis: 7,90Cent/kwh

    mit 10% Bioanteil: 10,72Cent/kwh


    Ab 2029 wird 10% Bioanteil benötigt, sollte Harbecks Irrsinn wirklich in die Tat kommen. ;)

    Betreiber von folgenden BHKWs in mehreren Wohnhäusern.

    RMB nT 12.5, RMB nT 20.0

    SenerTec Dachs G 5.5 Gen1.0, SenerTec Dachs G 5.5 Gen2

    Vaillant EcoPower 4.7, Vaillant EcoPower 1.0

  • m.W. bezieht ein Kunde von mir 100% Biogas für 12ct/kWh. Bei Interesse erfrage ich die Quelle.


    Was genau 'Habecks Irrsinn' sein soll, bedarf noch einer genaueren Erklärung.


    Wir erwarten hier den dritten 'Jahrhundertregen' in einem Monat. Noch nie hatte ich so viele unwetterbedingte Feuerwehreinsätze wie in diesem Jahr.


    Es wäre schön, wenn endlich mal erkannt würde, dass nicht Staaten CO2 ausstoßen, sondern Menschen. D ist einfach nur durch direkten Verbrauch für einen Pro-Kopf-CO2-Ausstoß verantwortlich, der doppelt so hoch ist wie der Pro-Kopf-Durchschnitt der Welt.


    Dazu kommen Emissionen in China, die dadurch entstehen, dass wir nahezu alles dort herstellen lassen. Diese sind logischerweise auch uns bzw. den sog. 'entwickelten' Ländern zuzuschreiben.


    PS.: dies und die vorhergehende Bemerkung gehören nicht in diesen Thread, wo es um den Weiterbetrieb eines Ecopower 1.0 geht. Wir können das aber gerne in 'Umweltfragen und Energiepolitik' weiter führen.

  • 15 % meines Wissens siehe z.B. hier für Neuanlagen die nach 29 in Betrieb gehen.

    Ich habe gerade im GEG (§ 71 Abs. 8 und 9) nachgesehen: Es sind 15% Biogas ab 01.01.2029, und zwar für alle Anlagen, die ab 01.01.24 in Städten über 100.000 EW bis 30.06.26 eingebaut werden bzw. in kleineren Orten bis 30.06.28. Wer also zwischen jetzt und den genannten Daten ein neues BHKW einbaut, darf ab Inbetriebnahme bis einschl. 2028 100% fossiles Erdgas nutzen. Ab 2029 muss er 15% Biomethan (oder grünen Wasserstoff, sofern verfügbar) einsetzen, ab 2035 30% und ab 2040 60%. Wer sein BHKW später als an den genannten Daten in Betrieb nimmt, muss von Anfang an die 65% Regel aus Absatz 1 erfüllen. Und sofern ein kommunaler Wärmeplan vor den genannten Daten aufgestellt wird, gilt dies schon vorher, nämlich ab einen Monat nach Inkrafttreten des Wärmeplans.

    Normaler Gaspreis: 7,90Cent/kwh

    mit 10% Bioanteil: 10,72Cent/kwh

    Das zeigt doch was ich meine. Mit lediglich 10% Bioanteil kostet das Gas in dem Fall schon 35% mehr. Anders gerechnet: In den 10,72 ct/kWh des Bio-Gemisches ist für 7,9*0,9= 7,11 ct fossiles Erdgas enthalten. Die hundert Wattstunden Biomethan kosten also 10,72-7,11= 3,61 Cent, d.h. die Kilowattstunde Biomethan wird hier mit 36,1 Cent bewertet. Ein 15% Gemisch, welches die Anforderungen von § 71 Abs. 9 GEG ab 2029 erfüllt, könnte bei diesem Anbieter folgerichtig 7,9*0,85 + 36,1*0,15 = 12,13 ct/kWh kosten. Das wären 53,5% mehr als reines Fossilgas.


    Kann sein, dass diese Preissetzung für Biomethan mit 36,1 ct/kWh extrem ist. Bei unserem Lieferanten ESB wird fossiles Erdgas aktuell für 7,08 ct/kWh angeboten (ohne Preisgarantie), ein Gemisch mit immerhin 65% Biomethan für 13,8 ct/kWh (ebenfalls ohne Preisgarantie). Hier wird also die kWh Biomethan – entsprechend dem obigen Rechenschema – mit "lediglich" 17,4 ct bewertet. Für ein (hier nicht angebotenes) 15% Gemisch würde sich daraus ein theoretischer Preis von 8,63 ct/kWh errechnen, also 22% mehr als für rein fossiles Erdgas.


    Wie sich die Märkte hier in den kommenden zwei Jahren einstellen werden, weiß niemand. Aber die Kosten für die Herstellung von Biogas sind beachtlich, und ich sehe keinen technischen Fortschritt, der diese Kosten zukünftig stark senken könnte. Hinzu kommt die aufwändige Aufarbeitung zu reinem Biomethan, für die dasselbe gilt. Und spätestens ab 2026 dürfte eine zunehmende Nachfrage wegen des GEG auf ein begrenztes Angebot treffen, was natürlich preistreibend wirkt. Ich gehe deshalb davon aus, dass – jedenfalls für Kleinkunden mit Gasthermen oder Mikro-BHKW's – der Preis für Biomethan auch langfristig deutlich höher liegen wird als der für fossiles Erdgas – CO2-Abgabe hin oder her.


    Ist natürlich nur meine persönliche Glaskugel. :glaskugel:

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    3 Mal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Wer das BHKW nutzt ohne nicht selbst genutzten Strom aufzufangen (Speicher) der kann das Teil ruhig abbauen. Es rechnet sich einfach nicht. 4kwh Gas pro Stunde braucht der Motor. Rechnet man Wartung, Ersatzteile usw. dazu bleibt nichts im Geldbeutel.