Umzug eines Senertec Dachs

  • Moin zusammen.


    Vermutlich leben nicht wenige DACHSE im Heizungskeller. Die Kellertreppe runter geht’s irgendwie, doch rauf scheint es nahezu unmöglich.


    In wieviele Teile kann man das Aggregat zerlegen, ohne dass es Schaden nimmt? Zylinderblock, Kurbelgehäuse, Generator, Rahmen?


    BG, maxnicks

  • In wieviele Teile kann man das Aggregat zerlegen, ohne dass es Schaden nimmt? Zylinderblock, Kurbelgehäuse, Generator, Rahmen?

    Da gibt es zahlreiche Optionen.


    Im Normalfall mit einem zerlegten Transport wird der Maschienenteil komplett ausgehoben und auf einen Holzschlitten gepackt. Mit einem Kettenzug bekomt man den dann Treppen raufgezogen. Rahmen, Bleche usw. dann einzeln.


    Bei einem älteren Dachs und schwierigem Weg, kann es sein, dass man den komplett zerlegt und dann alle Dichtungen erneuert. Das schwerste ist dann der Generator und Kurbelhaus mit jeweils 75 kg.

  • Und den Generator zu demontieren ist schwer.

    den muß man mit einem Hebegeschirr und Krangestell sichern zum Ausbau. Der ist schwer und man kann ihn nicht per Hand halten.

  • Der ist schwer und man kann ihn nicht per Hand halten.

    Es ist zwar so wie Du schreibst, auch ich empfehle die empfohlenden Hilfsmittel ( den kleinen Kran ) zu nutzen.

    Ich habe allerdings auch schon gesehen, wie jemand das mit einem Balken und zwei Personen die diesen hielten, der Generator demontiert und wieder montiert wurde.

    Tatsächlich ist vieles schon möglich und wird auch vieles gemacht, wenn auch aus meiner Sicht weder wünschenswert und empfehlenswert!

  • Ich hab das folgendermaßen gemacht, und wer weiß, was er tut, bekommt das Ding auch wieder zum Laufen. Sicher entsprechen nicht alle Schritte den Vorgaben von Senertec, aber bei meinem Dachs hat das so geklappt. Hilfreich ist, wenn derjenige, der das Ding wieder zusammenbaut, auch beim Abklemmen dabei ist - das war ich nicht und der Elektriker hat beim Abklemmen einen der Stecker am Bedienteil des MSR2-Reglers nach Demontage auf die falsche Steckverbindung zurückgesteckt. Die Steuerung nahm dadurch keinen Schaden, blieb aber dunkel. Jedenfalls erst mal Schreckmoment...


    Zerlegen war dann in meiner Werkstatt, Aufbau im Heizungskeller.


    Meine Reihenfolge war, wenn ich das aus der Erinnerung wieder richtig zusammenbringe


    Ausganssituation: Dachs steht in meiner Werkstatt, Kühlwasser ist abgelassen.


    Zerlegen, dabei alles reichlich fotografieren.

    Schallkapsel teilweise weg

    Kabelbaum und alle Sensoren abbauen

    Steuerung und Rest Schallkapsel weg.

    Verkleidung Schwungrad weg

    Zum Transport ist der gefederte Motorträger mit dem Rahmen verschraubt. Schrauben lösen. Motorgewicht hilft dabei.

    Anlasser weg

    Kühlwasserschläuche und Thermostatdeckel weg

    Heizölrohre und Schläuche weg

    Motorölfiltergehäuse weg

    Immer alle Öffnungen verschließen, damit nichts reinfällt.

    Wärmetauscher Deckel abschrauben: Gleichmäßig reihum Schrauben lösen, der Deckel wird von einer kräftigen Feder nach oben gedrückt. Deckel abnehmen, Rußfilter und Gedöns entnehmen.

    Auspuff weg. Eine der Schrauben ist nur innen vom Wärmetauscher aus zu erreichen.

    Wärmetauschergehäuse abnehmen.

    Generator abnehmen (Kran! er wiegt 90kg).

    Ölansaugrohr von Motorblock und Ölwanne abschrauben

    Motorblock von Ölwanne trennen

    Motorblock mit Kran vom gefederten Motorträger heben. Der Motorblock mit Schwungrad wiegt jetzt noch 120kg. An den Stehbolzen zur Ölwanne können später Profile zum Tragen befestigt werden.

    Den gefederten Motorträger vom festen Maschinenrahmen abnehmen.

    Alles andere Zeug vom Maschinenrahmen abnehmen


    Zusammenbau:

    Zerlegen rückwärts.

    Am beabsichtigten Aufstellort habe ich als Behelfskran mit zwei dicken Gerüstbauschrauben und M14 Dübeln ein dickes gut 150cm langes Rohr unter der Heizungskellerdecke an der Stelle montiert, unter der später die Kurbelwelle liegt. Aus einer gelagerten Schwerlast-Kunststoffrolle und zwei Laschen habe ich mir eine Art Laufkatze gebaut und einen Flaschenzug eingehängt. Damit konnte ich den Motorblock und später den Generator leicht montieren, ohne dass zwei Männer die sackschweren Teile halten müssen, während ein Dritter versucht, die Teile zusammenzufuddeln. Ein 'normaler' Motorkran ist nicht einsetzbar, weil man ja nicht unter die Maschine kommt.

    Zum Aufsetzen des Wärmetauschers habe ich von zwei Schrauben die Köpfe abgeschnitten, damit ich sie als Führungsstifte für Dichtung und WT verwenden konnte. Wärmetauscher erst festschrauben, wenn Auspuffrohr und Schalldämpfer aufeinander ausgerichtet sind. Allgemein: Teile spannungsfrei montieren.

    Dichtungen, die erneuert werden mussten, habe ich aus geeignetem Dichtungspapier ausgeschnitten und mit Hylomar montiert.

    Alle O-Ringe habe ich durch geeignete Neuteile ersetzt. Alle Filter durch Neuteile ersetzen. Alle demnächst fälligen Wartungsschritte auch gleich erledigen.

    Als alles soweit fertig war, Heizungswasser und Motoröl aufgefüllt. Strom anschließen - Drehfeld beachten.

    Dann dafür sorgen, dass der Motor das Motoröl auch ansaugt. Meiner hat nur mit orgeln ohne Unterstützung durch eine Vakuumpumpe nicht angesaugt. In jedem Fall Einspritzdüse demontieren, damit Motor ohne Kompression orgeln kann. Mit einer Autobatterie und Starthilfekabeln am Anlasser den Motor ohne Kompression!!! durchdrehen lassen. Gleichzeitig an der Entlüftungsschraube vorne am Ölfilter mit Vakuumpumpe o.ä. ansaugen und damit der Ölpumpe helfen. Nicht zu lange orgeln lassen, immer wieder Pause, damit der Anlasser abkühlt. Das Öl sollte aber nach ca. 30 Sekunden an der Entlüftungsschraube anstehen. Zuschrauben und weiter orgeln, bis der Motor Öldruck hat (Durchgang am Öldruckmesser rechts am Block). Dann Einspritzdüse wieder montieren. Heizölsystem entlüften (Servicemenü: Heizölpumpe ein). Evtl. mit Vakuumpumpe nachhelfen. Kühlwassersystem entlüften (Servicemenü: Kühlwasserpumpe ein).

    Ein letzter Check.

    Einschalten, Daumen drücken. Mein Dachs kam sofort. Falls zu viel Luft in der Leitung zur Einspritzdüse ist, an der Verschraubung entlüften.


    Viel Erfolg

    Arno

  • …perfekt. Ganz herzlichen Dank, Arno, für diese detaillierte Beschreibung.


    Inzwischen hat unser Dachs dank tatkräftiger Unterstützung eines sehr versierten Forumsmitglieds und seiner Freunde unseren Keller verlassen und wird hoffentlich woanders ein neues Zuhause finden.


    BG, maxnicks


    Und den Generator zu demontieren ist schwer.

    den muß man mit einem Hebegeschirr und Krangestell sichern zum Ausbau. Der ist schwer und man kann ihn nicht per Hand halten.

    …nach dem Lösen der vier Muttern bleibt der Generator sicher auf den Schraubgewinden sitzen. Wir haben ihn zu zweit an den Anschlüssen der Kühlwasserschläuche gepackt und vorsichtig abgezogen. Das Teil ist zwar sauschwer, aber es hat problemlos geklappt.


    BG, maxnicks

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  • …nach dem Lösen der vier Muttern bleibt der Generator sicher auf den Schraubgewinden sitzen. Wir haben ihn zu zweit an den Anschlüssen der Kühlwasserschläuche gepackt und vorsichtig abgezogen. Das Teil ist zwar sauschwer, aber es hat problemlos geklappt.

    Ja der Generator bleibt normalerweise "kleben" auch da sein Zahnrad ihn in der Position hält.


    Habt Ihr oben die Schraube zum halten genutzt oder mit Gurten oder ähnlichem ?

  • Com/TA sollte Masse sein, Die Reglereingange evtl. eine Spannungsquelle mit Widerstand. Je nachdem, wie belastet wird, beispielsweise durch das Poti, ändern sich die Werte. Aus meiner Sicht kann man das Poti weglassen und an die I und V Eingänge eine Spannung anlegen - mit dem gleichen Ergebnis.


    Ich würde die Spannung dieser Eingänge abhängig von der Potieinstellung messen. dann könnte man die Spannung mit einer Siemens Logo erzeugen und aufprägen.