Wie in Zukunft heizen? Wie würdet Ihr euch entscheiden?

  • Gleiches noch einmal zur Solaranlage. Ich habe gestern Bilder gemacht. Die Sonne hat sich gerade ein wenig gezeigt.


    Ich hoffe man kann auf den Bildern ein paar Daten erkennen. Ich würde mir von der Solaranlage wünschen, dass der Pufferspeicher im März so wie die letzten Wochen bei schönstem Wetter abends voll geladen ist und sich dann über Nacht entlädt. Das war nicht der Fall. Ist das überhaupt realistisch? Oder mit dem einen 750l Speicher nicht zu machen?


    Ich würde alle Vorschläge und Anmerkungen bis Ostern mitnehmen. Zurückmelden würde ich mich hier erst wieder mit einer konkreten Anlagenplanung voraussichtlich irgendwann nach Ostern.


    Danke noch einmal....

  • Moin Seppel,

    Ich würde mir von der Solaranlage wünschen, dass der Pufferspeicher im März so wie die letzten Wochen bei schönstem Wetter abends voll geladen ist und sich dann über Nacht entlädt. Das war nicht der Fall. Ist das überhaupt realistisch? Oder mit dem einen 750l Speicher nicht zu machen?

    Hierzu ein paar Erfahrungen aus unserem Haus, das vielleicht ungefähr vergleichbar ist – allerdings ohne Pool:


    Unser Haus hat Südlage und mit 400 qm Nutzfläche (lt. Wärmegutachten) eine Nennheizlast von ca. 15 kW. Wir haben (nach einem größeren Dach-Umbau) seit diesem März auf zwei Dachgauben eine neue Vakuumröhren-ST-Anlage mit 9,2 qm Brutto- und 6,4 qm Aperturfläche installiert (Südlage mit 30° Röhrenneigung). Die hat an den zurückliegenden sonnigen Märztagen lt. Wärmezähler immer so um 24 kWh pro Tag gebracht. Die Heizleistung aus der ST war genug um den Vitotwin vormittags gegen 10:00h stillzulegen und tagsüber sogar unseren 750l Speicher etwas aufzuladen: Die Wärme hat dann (je nach Außentemperatur) bis ungefähr 20:00h gereicht, dann ging das BHKW wieder an. Gelaufen ist es z.B. in der sonnigen Woche vom 21. bis 27. März etwa 11 Stunden am Tag, d.h. es hat pro Tag ca. 66 kWh Wärme erzeugt. Insgesamt haben wir somit (einschl. Warmwasser für 4 Personen) am Tag 24+66= 90 kWh Wärme verbraucht.


    Um an sonnigen Märztagen bei der Wärme Autarkie zu erreichen, müssten wir also die ST-Anlage mit dem Faktor (90/24=) 3,75 vergrößern, das wären 34,5 qm Bruttofläche. Bei einer Flachkollektor-Anlage kämen wohl mindestens 40 qm heraus.


    Was den Wärmespeicher betrifft: Angenommen eine so große Anlage würde an einem sonnigen Märztag zehn Stunden lang ausreichend Wärme erzeugen um das Haus zu heizen, so müsste der Speicher den Wärmebedarf von 14 Stunden aufnehmen, also ca. 90/24*14= 52,5 kWh. Umgerechnet wären das ca. 45.000 kcal, was bei 750 Litern einem Delta T von ca. 60 K entspricht. Das wäre – unter der Annahme, dass der Speicher am Morgen mit durchgängig 30°C vollständig entladen ist – mit Ach und Krach zu schaffen. Speicherverluste sind hierbei allerdings nicht berücksichtigt.


    Und wäre so etwas überhaupt sinnvoll? Wenn Du die 30 Quadratmeter zusätzlicher Dachfläche anstatt mit ST mit PV belegst, so kommen mit gängigen Modulen ca. 6 kW(peak) heraus. Damit könntest Du an einem sonnigen Märztag ca. 30-35 kWh Strom erzeugen und den (mit einem CoP von 4) in Deiner Sole-Wärmepumpe in 130 kWh Wärme verwandeln. Das ist ziemlich genau das Doppelte von dem, was Du durch eine Vergrößerung der ST aus der gleichen Dachfläche herausholen könntest. Allerdings ist auch hier die Speicherung das Problem, denn wenn Du versuchst mit der WP das Speicherwasser bis 90°C zu erwärmen, ginge natürlich auch bei einer Sole-WP der CoP massiv in die Knie. In dem Fall würde ich das Speichervolumen verdoppeln und keinesfalls über 60°C laden. Ob sich das rechnet, müsstest Du sehen, aber es wäre jedenfalls sinnvoller als eine Vergrößerung der ST-Anlage.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ist das überhaupt realistisch?

    Nein ist es nicht!

    Man spricht ja allgemein von einer Heizungsunterstützung, aus ökologischen und ökonomischen Gründen.

    Wir haben siehe hier es damals rein aus ökologischen Gründen gemacht, heute ist es auch ökonomisch bei den Wahnsinns Energiepreisen.


    Autark zu sein ist mit Sicherheit nicht ökonomisch, je nachdem wie Du das machen willst, mache es so das es Dir gefällt.

  • Update


    zur Sole - WP :thumbdown:


    Eine Sole-WP dürfte wenn nur mit einem Flachkollektor betrieben werden. Auch hierbei hätte es Einschränkungen gegeben. Bohrungen sind nicht zulässig.


    zur Solarthermie  :thumbdown:


    Die Erweiterung der Solarthermie ist nicht wirtschaftlich darstellbar und wird nicht umgesetzt. Empfohlen werden hier generell nur noch 4 Kollektoren und diese habe ich schon.


    zur Heizung:


    Viessmann hat die neue Vitocal 250 - A empfohlen. Diese soll von der Effizienz nahezu genauso gut wie eine Sole - WP sein. Daher sei eine Sole - WP eigentlich schon jetzt nicht mehr wirtschaftlicher, wie diese neuartige WP. Ähnlich hat sich hier im Forum die Tage auch remag geäußert.


    Vitocal 250 - A 13 kW monvalent


    Aufgrund der Empfehlungen des Forums und meiner eigenen Erfahrungen mit Luft - WP's tendiere ich eher zur bivalenten Ausführung. Auch Viessmann sieht hier eher Vorteile und hat empfohlen:


    Vitocal 250 - A 13 kW mit dem bestehenden Ölkessel und einem neuen Öltank unter 1000 Liter.


    Meiner Frau und mir kam am Wochenende noch folgende Idee:


    Vitocal 250 - A 13 kW in Kombination mit einem Holzvergaser Vitoligno 200 - S, oder Vitoligno 300 - S


    So könnten wir nahezu das komplette "mit Scheitholz heizen" in den Keller verlegen. Zu bedenken gebe ich noch, dass beiden bivalenten Varianten deutlich teurer sind wie die obere und die Kombination mit dem weiterbetrieb der Ölheizung deutlich weniger gefördert wird, wie die beiden unteren Anlagen. Kann mir einer zu den Holzvergasern noch Infos geben? Im Netz findet man eigentlich so gut wie gar nichts zu den Systemen!


    Jetzt warte ich auf die Angebote.

  • Weil Wasserschutzgebiet.

    Sagt wer ?


    Wir haben als Firma Wärmepumpenanlagen erstellt, sind jedoch jetzt auf SenerTec Dachsen fixiert.

    Selbstverständlich kann man im Wasserschutzgebiet der Zone III nach Einzelfallprüfung bohren, sofern es keine Bedenken gibt.

    Es mag sein, dass es Auflagen für die Befüllung der Erdwärmesonden gibt ( Wasser anstatt Frostschutzmittel etc )

    Aber so pauschal wie Du kann man das keinesfalls sagen.


    Ebenfalls warum sollte nur ein Flachkollektor mit einer Sole WP betrieben werden dürfen ?

  • Dachsfan


    Alles was ich hier schreibe betrifft nur mich und sollte nicht verallgemeinert werden. Grundsätzlich hast du natürlich recht - Ich wollte mich bei der o. g. Zusammenfassung eher kurz fassen - Mein Fehler. Dann halt noch einmal ausführlicher:


    Ich bin bei solchen Sachen eben nicht sehr kompromissbereit. Jeder Kompromiss macht eine Sache unwirtschaftlicher. Die Genehmigung der Bohrung gilt nur für 25 Jahre, usw. So kostet die eine Bohrung nicht mehr 8000€, sondern sind es dann nachher eher 3 oder 4 Bohrungen und geschätzt 15000 - 20000€. Dann wäre ich von meinen Investitionskosten her schnell wieder bei bivalent + Holzvergaser. Gleiches gilt für WP + Flachkollektor.


    Mein Problem ist weiterhin, dass ich versuche die nächsten 20 Jahre zu reflektieren und nicht nur die einmalige Investition. Bei nur WP + Bohrung setzt man voll auf Strom. Bleibt der Strompreis so niedrig, oder geht der wirklich wie du in einem anderen Thema geschrieben hast auf 1€ / kWh? Also fassen wir zusammen:

    • Scheitholz beziehe ich seit Jahren lokal. Wird konstant teurer, kaum Preisschwankungen, bisher immer zu bekommen. Wenn, sehe ich hier nur die Feinstaubproblematik. Kann man die dauerhaft politisch durchhalten. Wie wären die Alternativen?
    • Strom kann ich preislich überhaupt nicht einschätzen. Man kann auch nicht alles mit Strom machen (Mobilität, Heizen, usw.) Kohle und AKW Strom sollen demnächst auch noch wegfallen. Wo soll der ganze Strom herkommen?
    • Öl und Gas wird auch schwieriger. Ich glaube nicht, dass die Preise noch einmal wieder Richtung unter 70cent gehen, bzw. bleiben werden. Öl und Wasserschutzgebiet könnte auch die nächsten 20 Jahre noch einmal verschärft werden und dann habe ich wieder ein Problem!
    • Pellets hatte ich bisher nichts mit zu tun und möchte ich bei mir auch nicht haben. Ist halt ein industriell gehandeltes Produkt und damit für mich etwas anderes wie Scheitholz. Wo sich Pellets preislich einordnen kann ich absolut nicht einschätzen!

    Wie soll man sonst heizen?

  • Ich halte ein ölbetriebenes BHKW, Batteriespeicher und Luftwärmepumpe (Für Warmwasser) für ideal, dazu einen einfachen Holzofen. Und PV. Das wird mein Konzept.


    Die Inspiration habe ich von stromsparer99. Also nicht meine Idee.

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  • BHKWFiasko


    Problem wäre bei mir nur das gebrauchte Dachs - BHKW. Mein HB macht nur Viessmann.


    • Vitocal - 250 A wird es denke ich wohl werden. Monovalent bin ich halt skeptisch. Die hat nur 13kW.
    • PV - Anlage würde ich auch in 2 Jahren in Angriff nehmen.
    • Speicher auch
    • Holzofen auch nur Luft habe ich schon.


    Ergänzend zu der WP muss auf jeden Fall irgendetwas kommen. Die Frage ist halt nur noch, ob Holz, Ölheizung, oder doch ein gebrauchter Dachs?

    Einschränkung wäre aber definitiv nur noch 1000Liter Heizöl. Meinem Lieferanten wäre das egal. Er würde auch 5 mal im Jahr kommen. Hatte ich schon

    abgeklärt!

  • Sonne hast du doch auch schon, warum warten?

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • 1000l sind 3000kwh Strom


    PV mit Speicher schnellstmöglich. Ölkessel drinlassen. Gebrauchten Dachs suchen.


    Oder BHKW Eigenbau?

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  • Sonne hast du doch auch schon, warum warten?

    Ich mache alles was machbar ist selbst und der Tag hat nur 24Std. Das Hobby steht leider erst an 3er Stelle > Siehe mein Profil ;)



    1000l sind 3000kwh Strom

    Meinst du wenn der Dachs die 1000l verarbeitet? Ab welcher Außentemperatur mit meinen VL - Temperaturen wäre denn überhaupt die o. g. WP wirtschaftlich überfordert und der andere Wärmeerzeuger müsste übernehmen? Über wieviel Einsatzzeit spricht man da denn überhaupt?

  • Naja, trüber Himmel und < 5 Grad wäre für mich Dachs mit Wärmepumpe. Könntest Du genauer ermitteln, man braucht die Arbeitszahl abhängig von Vorlauftemperatur und Aussentemperatur.


    Ja, wenn der Dachs die 1000l verarbeitet. Und es entstehen 6000kwh Wärme

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