Wie in Zukunft heizen? Wie würdet Ihr euch entscheiden?

  • 2x Bohrung a 60m hier bei uns an der Hanglage in Sandstein. (Ca. 80w pro Meter mit ~9,5kw) haben laut Rechnung 5800,-€ gekostet

    5.800 EUR für zwei 60 Meter-Bohrungen? Das erscheint mir extrem günstig. Wenn das für so einen Betrag machbar ist, würde ich auch dazu raten. Hängt aber wohl sehr stark von der Bodenbeschaffenheit ab.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • sailor773 mein Nachbar hatte auch erst mit knapp 10.000,00€ gerechnet. Hatte er wohl Glück gehabt. Die waren 1,5 Tage da gewesen.


    Evtl. War es etwas günstiger weil sie danach direkt 100m weiter auf der nächsten Baustelle waren.


    Aber bei solchen Preisen sollte man mittlerweile immer mal nen Angebot dafür einholen...


    Kein Lüftergeräusch im Garten und im Winter Strom sparen....

  • Zu den ersten beiden Heizkreisen wurde schon alles gesagt und auch die Werte passen. Problem ist aber der dritte Heizkreis. Dieser geht auf einen 35KW Wärmetauscher um das Poolwasser zu heizen und benötigt eigentlich 90° oder 70° Vorlauf. Habe damit auch schon einmal experimentiert, aber unter 50° wird es schwierig.

    Da stimmt was nicht. Wir haben auch ein indoor Schwimmbad. Der Vorlauftemperatur ist durch ein Mischer auf 40°C reduziert. Es funktioniert ganz gut, auch in Winter. Wir haben eine 50.000 l Wassermenge. Also, nur wenn der Schwimmbad eine höhere Vorlauftemperatur braucht, dann kann man vermutlich das Problem umgehen -> Pumpenleistung prüfen, ggf. größere Wärmetauscher installieren, Umwälzpumpe länger laufen lassen, usw.


    Ich habe allerdings Monovalent-WP abgeraten weil ich vermute dass bei dir die Einstellungen für den Heizkreis Heizkörper nicht stimmen. Du brauchst 2 Raummeter Holz, wozu? Aber wenn du eine Lösung gefunden hast die niedriger VLT von Heizkörper umzugehen, dann spricht nichts gegen eine Monovalent WP.


    Mein Ansatz ist immer dass man die Solarthemie entfernt und dagegen PV Anlage installiert. Bei dir ist das so dass du ein Indoor Pool im Sommer in Betrieb hast, das ist eigentlich ideale Voraussetzung für Solarthermie. Kann man den Ertrag von dein Solarthermie messen? Wenn man für WP entscheidet, wäre es besser wenn man die komplette Dach mit PV deckt.


    Bei dir ist das "Problem" dass du eine niedrige Verbrauch hast, besonders in Bezug auf Strom. Daher eine anspruchsvolle Lösung wird auch sehr lange dauern, wenn überhaupt, zu amortisieren.

    Dachvoller PV + monovalent WP (+ vorhandene Kamin) kann ich dir daher vorschlagen. In normalen Zeiten hätte ich "neuer Gaskessel" als ökonomische Lösung vorgeschlagen aber wir haben momentan keine normale Zeiten.

  • Man sollte sich davor hüten, den momentanen Zustand in die Zukunft fortschreiben zu wollen. Ich sehe das 70-er Jahre Inflationsthema, aber diesmal ohne die Option der Inflationsbekämpfung durch Zinserhöhung. Das muss diesmal eine harte Rezession erledigen. Oder ein Währungsreset.

  • BHKWFiasko


    Wie meinst du das? In den 70ern habe ich noch nicht gelebt...


    Grüße Seppel


    at450hz


    Die Einstellung der beiden Heizkreise habe ich über die Jahre so eingestellt. Wir haben außer in einem Vorrats - Kellerraum und den Technikräumen überall FBH und Heizkörper kombiniert. Ich nutzte so zusagen alle verfügbaren Heizflächen als Flächenheizungen. Nachteil ist so, dass alle Pumpen 24/7 laufen.


    Ich kann diesen Sommer versuchen die VL für den Pool weiter zu reduzieren? Allerdings steigen auch hier die Pumpenlaufzeiten deutlich an und der Stromverbrauch dementsprechend dann auch! Gleiches gilt für die Daten der Solarthermie. Kann gerne dieses Jahr immer wieder schauen und die Daten hier schreiben.


    Dachfläche habe ich glaube ich genug. Die Frage wäre, ob PV geht - Siehe meinen letzten Beitrag.


    Mit dem Kamin können wir den Hauptwohnbereich zu heizen. Problem ist die Trägheit bei schnell abfallenden Außentemperaturen. Wir haben ungefähr 450m² FBH und die Heizung geht ja mit der Kesseltemperatur nur knapp über die VL der beiden Kreise. Also nicht mehr wie früher 90° und dann herunter gemischt. Ich bin der Meinung mit diesem Kompromiss müssen wir leben.


    Grüße Seppel

    Einmal editiert, zuletzt von Seppel () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Seppel mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Google mal nach Langfristcharts Öl, Gold und Inflation. Sowie "Superzyklus Rohstoffe".


    Aus meiner Sicht werden wir 2-3 extrem harte Jahre bekommen, dann baut D neue AKWs und die Grünen sind Geschichte. Anschließend fallen die Preise für Öl und Gas wieder. Schwierig wird sein, mit den Russen wieder ins Geschäft zu kommen. Nach den Vertragsbrüchen können wir dann dauerhaft politisch und ökologisch perfektes Frackinggas aus den USA nutzen.


    Schauen wir mal.


    P.S.: Inflation kann nur bekämpft werden, wenn die Zinsen oberhalb des Inflationsniveaus liegen. Oder durch externe deflationäre Schocks. Das können Wirtschaftskrisen mit breiter Arbeitslosigkeit sein. Die derzeit praktizierte "Modern Monetary Theory" ist ein (extrem teurer) Irrweg.

  • MarAlz


    Das wäre auch eine Möglichkeit. Wenn man sich für ein monovalentes System entscheiden würde, müsste man das gegen die Investitionskosten abwägen.

    Bei uns im Münsterland sind die letzten Winter nicht mehr so kalt gewesen wie früher einmal.


    Grüße Seppel

  • Wenn Du jetzt in sehr teure Heiztechnik investierst, zahlst Du durch teure überlastete Handwerker extrem viel.


    Ich würde derzeit nur Dinge machen, die sehr günstig umsetzbar sind und eine hohe Wirksamkeit haben. Beispiel Dämmung Kellerdecke, (und/oder) obere Geschossdecke. Das geht prima in Eigenleistung.

  • Seppel wie viele Stunden Pool-Umwälzung findet statt? Was ist die Wassertemperatur? Wie viel Wasserkapazität hat das Pool? Kannst du mal nachschauen welche Wärmetauscher eingebaut ist (Modell-Nummer, Baujahr)?

  • Ein weiteres Konzept könnte sein, den Pool nicht mehr zu beheizen. In ein paar Jahren ist das Thema mit den Energiepreisen durch, und der Spaß kann wieder beginnen.

  • Die allgemein wirtschaftspolitische Diskussion ist hier nur insoweit von Bedeutung wie sie vielleicht hilft, zukünftige Entwicklungen am Energiemarkt abzuschätzen.


    Eine jetzt angeschaffte neue Heizung (egal ob Brennwertkessel, BHKW oder Wärmepumpe) soll ca. 20 Jahre lang in Betrieb sein. Um sich für eine dieser Alternativen entscheiden zu können wäre es deshalb schön, die Preise für Heizöl, Erdgas und Bezugsstrom voraussagen zu können. In der aktuellen Situation halte ich das für absolut unmöglich. Die Aussage "alles wird teurer" ist wahrscheinlich korrekt, bringt uns aber bei der Entscheidung über zukünftige Heizsysteme um keinen Schritt weiter.


    Das Einzige, was in dieser Situation extremer Unsicherheit nie verkehrt sein kann, sind Investitionen in die Einsparung von Energie – genauer: von Energie, die man von außen zukaufen muss. Dazu gehören folgende Maßnahmen:

    • Energetische Sanierung des Gebäudes: Teuer (auch abzüglich staatlicher Förderung), aber der beste Inflationsschutz den es gibt. Für Energie, die man nicht mehr verbraucht, muss man sich über zukünftige Preissteigerungen keine Gedanken machen.
    • Photovoltaik und Solarthermie: Kosten beide erst mal Geld, aber wenn man sie hat, liefern sie Energie so gut wie ohne laufende Kosten. (Das Gleiche würde für Windanlagen und andere EE-Erzeuger gelten, nur meistens kommen diese für Privathaushalte nicht in Frage.)

    Bei allem anderen würde ich – wenn kein Zeitdruck besteht, z.B. weil ein Heizkessel droht auszufallen – zunächst mal abwarten.


    Seppel , in Deinem Fall würde ich deshalb empfehlen, die Tankanlage zu sanieren, da wo es geht eine PV-Anlage zu installieren (wenn das mit der Verschattung schwierig ist, reichen vielleicht 6 kW(Peak) an der vergleichsweise günstigsten Stelle), Wärme-"Löcher" im Gebäude zu stopfen (evtl. mit Hilfe eines Energieberaters) und ansonsten erst mal nichts zu machen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • BHKWFiasko


    Ich bin auch immer vorsichtig gegenüber neuen Investitionen. Schon in 2008 haben sich viele Bekannte, Verwandte, usw. gewundert, dass ich noch einmal in Öl investiere. Letzten Endes habe ich es nicht bereut. Ich konnte in den Jahren 2 oder 3mal günstig volltanken. Aber diese Möglichkeit wurde mir

    seit 2017 durch den Mängelbericht genommen. Habe es dann nicht mehr riskiert, weil letzten Endes hafte ich dann als Anlagenbetreiber für Schäden.


    Ich denke in eine derart große, neue Tankanlage zu investieren macht auch keinen Sinn mehr. Also nutzt Ihr die alle so lange ihr könnt :)


    Wie ich bereits schrieb, werde ich die Tankanlage anpassen lassen und dann 5 Jahre weiter schauen.


    Im Moment tendiere ich (wenn PV nicht sinnvoll ist) sogar zu dem gebrauchten Dachs mit WP. Immer noch die Wahl zwischen zwei Energieträgern!

    Habe aber zu der Anlage von stromsparer99 nichts gefunden? Ich habe das System nämlich noch nicht ganz verstanden.


    Danke und Grüße Seppel

  • Stromsparen99 hat einen sehr gut durchdachten Eigenbau. Mir hat sich die Schönheit erst nach einiger Diskussion richtig erschlossen. Er lädt den 48V Akku direkt, er speist nicht ein. Es ist ein sehr einfaches, robustes Konzept.


    Wer allerdings bereits eine 3-phasige Victron Anlage oder einen anderen 3-phasigen Netzbildner hat, der kann auch über einen Senertec nachdenken. Das kann günstiger sein.

  • Da kann ich dir fast zustimmen aber letztes Jahr war es 2 Wochen lang mit ca. Minus 10 ein bisschen kalt.


    Grüße aus dem nördlichen Münsterland.


    Wenn es nach alten stabilen Heizungen geht möchte ich im alten Haus den Kohlekessel den wir da 2007 eingebaut hatten.


    Mein Schwager bekam noch 7to debutat und die letzten 3 to haben wir dann für ca. 300€ zugekauft.

    (Alter Bauernhof 2x 250m2 fast nichts isoliert aber 50cm Sandstein Wände.)