Wie in Zukunft heizen? Wie würdet Ihr euch entscheiden?

  • 3 Tankanlage (Teil 2 schaffe ich heute nicht mehr)


    Das Haus befindet sich im Wasserschutzgebiet und hatte ursprünglich eine Tankanlage 2 X 5 X 2000 Liter einwandige Kunststoffbatterietanks.

    In den Raum geht es nur durch eine 80 X 80 cm Tür. Wie man den Raum damals betreten konnte - vermutlich nur als geübter Turner. Vom Vorbesitzer wurden 2 X 2000 Liter Tanks entfernt. Den Raum kann man nun betreten. So haben wir das Haus auch gekauft. Also mit 2 Tankreihen a 4 Tanks zu je 2000 Liter.


    Generell ist durch die Menge und die Tatsache: Wasserschutzgebiet eine Abnahme alle 5 Jahre erforderlich. Der Prüfer möchte die Tanks aufgrund des Alters und einiger Verformungen an den ersten beiden Tanks nicht mehr abnehmen. Kann ich ja grundsätzlich auch verstehen. Die Tanks sind über 40 Jahre alt und von dieser dichten, gestrichenen Wanne halten weder der Prüfer, noch ich viel. Ich haben nunmehr die Möglichkeit auf die zwei besten Tanks zu reduzieren und die anderen Tanks zu entsorgen - dann wieder 5 Jahre abgenommen. Kapazität dann noch 4000 Liter.


    Wären dann erst einmal zwei Möglichkeiten/Entscheidungen:


    Tankanlage auf 4000 Liter reduzieren und o. g. Plan weiterführen / vermutlich keine Förderung der Maßnahme / Kosten kenne ich noch nicht


    Neue Heizanlage / ggf. geförderte Heizung und Demontage Tanks mit gefördert / Dürfte aber zeitlich schwierig werden, auch mit Verhandlungsgeschick


    Teil 2 folgt nächste Woche...

    Schönes WE

  • Moin Seppel,


    das Haus scheint soweit in Ordnung zu sein. Bei den Fenstern solltest Du einen Fachmann fragen, wie viel man hier durch einen Scheibentausch erreichen kann – selbst wenn Dreischeibenglas möglich wäre. Wenn Deine Holzfenster nach mehr als 40 Jahren mechanisch noch so gut in Schuss sind wie Du beschreibst, sind die Rahmen wahrscheinlich aus schwerem (Tropen-?) Holz angefertigt. Solche Rahmen halten hervorragend, aber lassen bei niedrigen Außentemperaturen deutlich mehr Wärme durch als moderne Kunststoff- oder Alu-Rahmen mit Luftkammern. Außerdem halte ich es für denkbar, dass es bei Wind trotz allem doch mehr durchzieht als man so meint. (Wir haben auch noch ein paar aus 1973 – Scheiben wurden 2003 getauscht –, die kommen aber aus den genannten Gründen dieses Jahr 'raus, obwohl sie nach fast 50 Jahren selbst an der Nordseite noch einwandfrei aussehen.)


    Abgesehen davon: Was ich nicht verstehe ist, warum Du Dir bei einem Stromverbrauch von lediglich 5.200 kWh unbedingt ein BHKW zulegen möchtest, und dann auch noch einen Boliden wie den Dachs. Meiner Meinung nach kann sich das unmöglich rechnen. Wenn Du etwas für die Strom-Autarkie (und die Umwelt) tun möchtest, schaff' Dir eine PV-Anlage an – wenn's unbedingt sein muss auch mit Speicher. Die kostet weit weniger als ein BHKW, verbraucht für die Stromerzeugung keine zusätzlichen fossilen Brennstoffe, ist weitgehend wartungsfrei und macht keinen Stress.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Leider bin ich mir durch die unsicheren Zeiten (Energiepreise, Forum hier*) und die momentane Förderungen so unschlüssig wie eigentlich noch nie.

    Kann ich verstehen, alle Energiearten gehen hoch selbst der Kohlepreis ist auf Spitzenkurs. Auf Gas oder Öl zu setzen scheint derzeit auch nicht mehr so ganz sinnvoll, eine Wärmepumpe könnte möglicherweise die Lösung sein mit Eigenstrom ( PV Anlage ) ?


    Wir haben einen "Dachs" sind sehr zufrieden damit, haben aber auch ein etwas größeres Objekt

  • sailor773


    ich möchte nur versuchen auch die nächsten Jahre die laufenden Kosten für mich in einem akzeptablen Rahmen zu halten. Was dabei am sinnvollsten ist, versuche ich mit diesem Forum heraus zu finden. Dabei zählt für mich die Mehrheit der Helfer (insbesondere der Forenschwergewichte) hier viel mehr, als die Meinung von einigen Firmen. Die haben auch immer ein Eigeninteresse. Leute, die dass als Hobby betreiben ,haben oft einfach viel mehr Wissen - Ist zumindest meine Meinung.


    Der Prospekt von dem DACHS lag kurz nach Kauf des Hauses in der Post und die Idee fand und finde ich gut (Habe mich seinerzeit vielleicht ein wenig verliebt). Damals war das aber nicht realisierbar, da keine genauen Zahlen, kein weiteres Gewerbe, einfach lieber erst einmal Standard - nicht zu viel Risiko.

    Wir waren damals Mitte 20!


    Ich dachte bisher immer ganzjährige Laufzeit = fast kein Strom kaufen und den überschüssigen Strom verkaufen. Zumindest bei einem neuen Dachs.


    Wie ich bereits oben geschrieben habe, erfülle ich mir aber nicht einfach einen Traum, sondern lasse mich hier vorher neutral beraten. Ich bin für alle Optionen offen. Ob Fenstertausch, PV - Anlage, Alles egal. Die Wirtschaftlichkeit zählt am meisten, dann die Umwelt, etc. Ansonsten wäre ich ja zum Center gefahren und hätte schon einen bestellt.


    Jetzt aber schönes WE


    Seppel

  • aber für dieses Haus würde ich eine solche Lösung auf Basis der bislang bekannten Daten eher nicht empfehlen.

    Meine obige Rechnung hat doch mit dem ganzen Rest nichts zu tun. Welche Lösung auch immer zum Tragen kommt, die WP rechnet sich immer "oben drauf". Es kann nur besser werden, wenn man sich durch eine Förderung besser stellt oder mit PV rechnen kann. |__|:-)

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Ich dachte bisher immer ganzjährige Laufzeit = fast kein Strom kaufen und den überschüssigen Strom verkaufen. Zumindest bei einem neuen Dachs.

    Ein Dachs 2.9 (um das kleinste der von Dir genannten BHKW's zu nehmen) hat 7,0 kW thermische Leistung. Mit Deinen 45.000 kWh Wärmebedarf könnte er im Jahr ohne Weiteres auf 5.000 Laufstunden kommen und würde dann 14.500 kWh Strom erzeugen, aber auch über 53.000 kWh Erdgas verbrauchen. Die Frage ist: Was willst Du bei 5.200 kWh Stromverbrauch mit 14.500 kWh BHKW-Strom? Die Einspeisung bringt selbst bei der aktuellen – extrem hohen – Vergütung weniger als die Hälfte des Wertes von eingespartem Bezugsstrom. Hinzu kommt, dass der Dachs außerhalb der Heizperiode wegen des geringen Wärmebedarfs (Solarthermie) wahrscheinlich kaum läuft, und generell im Sommerhalbjahr eher wenig. In der Zeit hättest Du also sehr wenig (oder in sonnigen Sommern auch drei Monate gar keinen) eigenen Strom und müsstest trotz Dachs auch noch Strom zukaufen. Das ließe sich immerhin teilweise durch eine PV-Anlage ausgleichen. Einen Wärmeerzeuger für die Spitzenlast brauchst Du dann auch noch, wobei hierfür der vorhandene Ölkessel – so lang er hält – geeignet wäre. Das Geld für die Sanierung der Tankanlage müsstest Du aber auch dann ausgeben.


    Technisch ist das alles machbar. Aber dass sich das auch rechnet, halte ich bei dem geringen Strombedarf für so gut wie ausgeschlossen.

    Tankanlage auf 4000 Liter reduzieren und o. g. Plan weiterführen / vermutlich keine Förderung der Maßnahme / Kosten kenne ich noch nicht

    Die Kosten dürften sich im Rahmen halten, denn Du schaffst ja keine neuen Tanks an. Wir haben seinerzeit für Ausbau und Entsorgung unseres 8.000 Liter Tanks (Stahltank mit Inliner) weniger als 1.500 EUR gezahlt, und ich nehme an, dass Ausbau und Entsorgung von Kunststofftanks einfacher geht. Du könntest also die Tankanlage für vergleichsweise kleines Geld in Ordnung bringen und einstweilen mit Deiner Ölheizung weitermachen.


    Natürlich wäre es dann möglich, dem Rat von bluwi folgend eine bivalente Wärmepumpe einzubauen. Wenn die wie in der o.g. Rechnung etwa 25.000 kWh/a abdeckt, blieben für die Ölheizung noch 2000 Liter Verbrauch im Jahr. Du kämest also selbst mit der reduzierten Tank-Kapazität nahezu über zwei Heizperioden. Natürlich würde ich in dem Fall erst recht empfehlen eine PV-Anlage einzubauen, weil die bei einer bivalenten WP vermutlich den größten Teil des Betriebsstroms abdecken kann.


    Der Nachteil dieser Lösung ist folgender: Sofern Du Dich in – sagen wir – fünf oder zehn Jahren dann doch entscheiden solltest aus dem Öl auszusteigen (und sei es nur, weil der Ölpreis durch die Decke geht oder Dein guter Ölkessel irgendwann doch die Grätsche macht), ist die WP zu klein um das Haus allein zu heizen. Du müsstest dann zusätzlich eine Gastherme oder eine Pelletheizung anschaffen, oder eine zweite Wärmepumpe. Das geht dann auch wieder ins Geld.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo Seppel,

    meiner Ansicht nach gehört in die Überlegung auf jeden Fall mit rein: Hast Du ein Auto? Wenn ja, dann hast Du eines Tages, früher oder später ein Elektroauto. Oder zwei?

    Und schon passen Stromverbrauch, Stromerzeugung und Wärme eines BHKW wieder zusammen. Dazu z.B. einen Stückholzofen. Und für den Sommer Photovoltaik. So viel wie es geht, aber auf jeden Fall ca. 15kW.

    vg Arno

  • Guten Morgen,


    sailor773


    Ich glaube auch, dass ich die Tanks entfernen lasse. Dann habe ich ja wieder 5 Jahre Zeit zum planen. Ansonsten wäre das ja nicht besser wie damals.

    Deinen Stromrechnungen kann ich leider wie immer hier nicht folgen. Habe bei Dachsfan auf der Internetseite gesehen, dass sich die Bedingungen -leider zum schlechten- geändert haben.


    Daher noch einmal einfach gefragt:


    Ich kaufe eine neue PV-Anlage, oder eben ein BHKW. Die Vergütung beider Systeme bezüglich des erzeugten Stromes ist gleich? Jetzt habe ich aber beim BHKW einen Mehrverbrauch gegenüber der normalen Heizung und Wartungskosten. Bei der PV - Anlage bekomme ich den Strom kostenlos. Diese Mehrkosten der Stromerzeugung durch das BHKW werden nicht durch die Vergütung gedeckt? Also geht beim BHKW nur möglichst hoher Eigenverbrauch und bei der PV - Anlage wäre das egal? Ist das so jetzt von mir richtig verstanden?


    ASeitzinger


    Ich habe bereits zwei Firmenwagen als E - Autos. Eines ist geleast und das andere Auto ist gekauft. Dieses werde ich in ca. 4 Jahren übernehmen.

    Die E - Säule an der Firma steht Ende April ziemlich genau ein Jahr - Dann kann ich hier gerne schreiben, was die Autos in einem Jahr verbraucht haben.

    Meine Frau und ich fahren aber derzeit nur max. 15000km im Jahr, aber noch mit einem Diesel als Firmenwagen.


    Bei mir machen doch eigentlich beide Varianten BHKW und PV - Anlage wenig Sinn? Oder habe ich da auch einen Denkfehler? Einen Holzofen haben wir schon.


    Schönes WE


    Seppel

  • Bei der PV - Anlage bekomme ich den Strom kostenlos.

    Das sehe ich keinesfalls so, die Anschaffungskosten und auch die Erhaltungskosten bestimmen die Kosten der PV Energieerzeugung.


    PV-Anlage oder BHKW...... Die Vergütung beider Systeme bezüglich des erzeugten Stromes ist gleich?

    Nein, dass erstere geht nach dem EEG und das andere nach dem KWKG

  • Guten Morgen,


    ich sehe eine Kombination aus Photovoltaik und BHKW als pragmatische Lösung für eine nachhaltige Energieversorgung.

    Im Winter, bei wenig PV-Strom, da übernimmt das BHKW. Es entstehen (bei Gasmotor-BHKW) ca. 3 Teile Wärme, 1 Teil Strom.


    Im Vergleich zu Deiner alten Heizung wirst Du möglicherweise trotz Stromerzeugung insgesamt weniger Brennstoff benötigen. War jedenfalls bei meiner Anlage so - hatte einen 30kW-Kessel bei ca. 1200-1500l Heizöl-Verbrauch pro Heizsaison.


    Dazu auf jeden Fall ein großer Pufferspeicher, damit Du das BHKW dann laufen lassen kannst, wenn Du Strom benötigst. Aber den hast Du ja ohnehin wegen der Solarthermie?


    In den Pufferspeicher auch einen Heizstab mit 5kW einbauen. Dann kannst Du an sonnigen Wintertagen den PV-Strom ggf. auch verheizen, denn der kostet ca. 6-7ct/kWh und liegt damit gegenwärtig deutlich unter dem kWh-Preis von Gas, Heizöl, Holz.


    Einen Batteriespeicher kannst später auch noch nachrüsten. So lange der BHKW-Strom vergütet wird, lohnt sich das nur zusammen mit einer PV, und da auch nur bedingt. Wenn Deine Maschine mal ausgefördert ist, dann normalerweise schon, außer es gibt so viel Geld für eingespeisten Strom wie momentan...


    Allerdings: 'rechnen' wird sich so eine Installation im Vergleich zu einer Einfachst-Anlage möglicherweise nicht. Hängt u.a. von der zukünftigen Entwicklung der Energiepreise ab. Zumindest der Preis deines PV-Stroms ist erst mal fix.


    Hast Du denn noch Dachfläche frei für Photovoltaik? Garagendach?


    So, ich steck mal das Auto zum laden an, die Sonne scheint...


    VG Arno


    Nachtrag...


    Du schreibst in Deinem Eröffnungs-Post, dass Du alles am Haus selber machst.


    Dann wäre vielleicht auch die Installation eines gebrauchten, ausgeförderten Heizöldachses was für Dich (wurde weiter oben ja auch schon von BHKWFiasko vorgeschlagen).

    Den kannst zwar nicht mehr (ohne weiteres) netzparallel laufen lassen, weil sich die Anforderungen geändert haben - und KWK-Zulage gibt es auch keine mehr.

    Aber als Insellösung mit Hausbatterie ist das interessant und da gibt es auch verschiedene Lösungsansätze. Kommt halt drauf an, wie handwerklich geschickt Du bist und ob Dir evtl. jemand dabei hilft. Wegen der vorhandenen Heizölanlage wäre das eine durchaus interessante Option.


    Es gibt hier aktuell auch einen Thread, der sich mit dem Umbau eines Dachs zum Ladegerät befasst.


    vg Arno

  • Ich kaufe eine neue PV-Anlage, oder eben ein BHKW. Die Vergütung beider Systeme bezüglich des erzeugten Stromes ist gleich?

    Nein.


    Bei der PV-Anlage wird der eingespeiste Strom mit ca. 7 ct/kWh vergütet. Diese Vergütung ist ab Inbetriebnahme fest für 20 Jahre.


    Beim BHKW wird der eingespeiste Strom nach dem KWK-Index vergütet. Dieser Wert ändert sich jedes Quartal und entspricht grob dem Mittel der Börsenstrompreise des jeweils vorangegangenen Quartals. Zur Zeit sind das ca. 18 ct/kWh, ein extrem hoher Wert (in den letzten zehn Jahren bis Mitte 2021 war das immer so um die 3-5 ct/kWh). Die Vergütung in Q2/22 wird absehbar ähnlich hoch, aber wie sich das zukünftig weiter entwickelt weiß niemand. Zusätzlich gibt es eine Förderung nach KWKG. Diese beträgt 8 ct/kWh für selbst verbrauchten und 16 ct/kWh für eingespeisten Strom, allerdings mit zwei Deckeln: Pro Jahr erhält man diese Förderung für maximal 3.500 Vollbetriebsstunden, und insgesamt für 30.000 Vollbetriebsstunden.

    Diese Mehrkosten der Stromerzeugung durch das BHKW werden nicht durch die Vergütung gedeckt?

    Zur Zeit könnte es einschl. Förderung sogar hinkommen – hängt sehr stark von Gaspreis und Wartungskosten ab, da kann man keine allgemeingültige Aussage treffen. Aber insgesamt wird die Frage, ob ein BHKW wirtschaftlich betrieben werden kann, hauptsächlich davon entschieden, wie viel teuren Bezugsstrom man durch das BHKW sparen kann.

    Also geht beim BHKW nur möglichst hoher Eigenverbrauch und bei der PV - Anlage wäre das egal?

    Egal ist es auch bei der PV-Anlage nicht. Von den knapp 7 ct/kWh EEG-Einspeisevergütung allein trägt sich die Investition nicht. Würde man nur von den 5.200 kWh Stromverbrauch ausgehen, so hätte eine rein Eigenverbrauchs-optimierte Anlage eine Größe von etwa 6 kW(p). Unsere Empfehlung, hier größer zu gehen, hat zwei Gründe: Erstens sind die Mehrkosten für zusätzlich installierte PV-Module nicht allzu groß. Zweitens wäre eine größere Anlage nützlich, wenn Du – den Empfehlungen folgend – eine Wärmepumpe installieren solltest. Mit diesem Tool kannst Du recht gut abschätzen, wie sich unterschiedliche Anlagengrößen und ggf. Speicherkapazitäten auf Deine Autarkie auswirken würden.


    Der entscheidende Vorteil einer PV-Anlage im Vergleich zu einer KWK-Anlage ist, dass der daraus erzeugte Strom – wenn die Anlage mal installiert ist – keinerlei variable Kosten und nur sehr geringe Fixkosten hat. Bei der Investition in ein BHKW musst Du Annahmen über zukünftige Brennstoffpreise treffen und – spätestens seit dem 24. Februar dieses Jahres – Dir auch Gedanken über die Versorgungssicherheit machen. Die dadurch erzeugte Unsicherheit bei der Kalkulation entfällt bei einer PV-Anlage.


    Man kann im Übrigen (wenn man die Wirtschaftlichkeit nicht bis zum Äußersten ausreizen will) auch beides haben, sogar kombiniert mit einer Solarthermie (siehe meine Signatur). Aber ein BHKW ist bei Investition und laufenden Kosten so teuer, dass ich es nur dann empfehle, wenn es im Gegenzug einen hohen Nutzenvorteil bringt. Und dies scheint mir in Deinem Fall nicht gegeben. (Lass Dir doch einfach mal ein Angebot machen, dann siehst Du ja, um was für Beträge es geht und kannst weiter rechnen.)

    Bei mir machen doch eigentlich beide Varianten BHKW und PV - Anlage wenig Sinn? Oder habe ich da auch einen Denkfehler? Einen Holzofen haben wir schon.

    Ein BHKW macht aus den genannten Gründen meiner Meinung nach keinen Sinn, die PV-Anlage dagegen schon – und erst recht dann, wenn Du (der mehrheitlichen Empfehlung folgend ) mittelfristig Deine Heizung ganz oder teilweise auf Wärmepumpe umstellen solltest. Ein Holzofen ist prima als Ergänzung für extrem kalte Tage, und wenn mit der Heizung mal was ist (haben wir hier schon mehrfach ausprobiert). Aber er ersetzt keine Zentralheizung.

    ich sehe eine Kombination aus Photovoltaik und BHKW als pragmatische Lösung für eine nachhaltige Energieversorgung.

    Im Winter, bei wenig PV-Strom, da übernimmt das BHKW.

    Grundsätzlich richtig. Das Problem im vorliegenden Fall ist, dass der Stromverbrauch für den wirtschaftlichen Betrieb eines klassischen BHKW zu niedrig ist (voraussichtlich selbst für ein NeoTower 2.0) und der Einsatz einer Brennstoffzelle der 0,75 kW-Klasse – die ansonsten passen könnte – aus technischen Gründen (ST-Anlage) schwierig wäre.

    Im Vergleich zu Deiner alten Heizung wirst Du möglicherweise trotz Stromerzeugung insgesamt weniger Brennstoff benötigen. War jedenfalls bei meiner Anlage so - hatte einen 30kW-Kessel bei ca. 1200-1500l Heizöl-Verbrauch pro Heizsaison.

    Garantiert nicht. Es gibt hier hier einen vergleichsweise neuen und richtig dimensionierten Brennwertkessel von hoher Qualität. Das ist was anderes als ein um den Faktor 4 überdimensionierter Heizwert-Kessel vermutlich ehrwürdigen Alters.

    In den Pufferspeicher auch einen Heizstab mit 5kW einbauen. Dann kannst Du an sonnigen Wintertagen den PV-Strom ggf. auch verheizen, denn der kostet ca. 6-7ct/kWh und liegt damit gegenwärtig deutlich unter dem kWh-Preis von Gas, Heizöl, Holz.

    Richtig, wir haben auch einen (dreiphasig mit 6 kW): Schon allein um bei Heizungsausfall weiterhin Warmwasser erzeugen zu können, die Raumwärme wird dann mit Öfen und Kaminen notdürftig aufrecht erhalten. Aber das PV-Potential ist im Winter sehr begrenzt und langt i.d.R. gerade mal für den Bedarf des Haushaltes. Diese Methode eignet sich eher für die Übergangszeit. Aber ich würde Nägel mit Köpfen machen und den PV-Strom lieber mit 3-4fachem Effekt in einer Wärmepumpe verheizen.

    Einen Batteriespeicher kannst später auch noch nachrüsten.

    Stimmt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hallo zusammen,


    sailor773 Danke wieder mal für die hervorragenden Erklärungen und auch allen anderen Helfern.


    Also weiter geht es:

    Es fehlt noch Teil 2 Heizung.


    Zu den ersten beiden Heizkreisen wurde schon alles gesagt und auch die Werte passen. Problem ist aber der dritte Heizkreis. Dieser geht auf einen 35KW Wärmetauscher um das Poolwasser zu heizen und benötigt eigentlich 90° oder 70° Vorlauf. Habe damit auch schon einmal experimentiert, aber unter 50° wird es schwierig. Die Solaranlage alleine kann die benötigte Wärme nicht liefern. Ist es trüber, oder es setzt sich kurz eine Wolke davor - man merkt es sofort an den Temperaturen und der Solarpumpe. Ohne Sonne hilft die Solaranlage gar nicht. Also wenn Pool im Sommer genutzt wird, geht es in Deutschland nicht nur mit der Sonne!


    Solaranlage und eventuell PV


    Ich habe Dachflächen nach Südost und dementsprechend nach Nordwest. Dachneigung ist ungefähr 30°. Das Haus liegt am Waldrand und die Südostfläche wird im Frühjahr weiniger, aber im Herbst durch die Blätter deutlich verschattet. Die Blätter fallen oft erst im Dezember komplett.

    Auch unsere Solaranlage bringt im Herbst eigentlich nichts. Jetzt dagegen schon.


    Also mal eine kurze Übersicht (Solarthermie würde ich immer behalten, Anlage eventuell um 2 Platten verlängern, PV auch ggf. ergänzen) :


    Monovalent


    hier würde ich meinen Kessel spätestens in 5 Jahren tauschen. Eine gebrauchte Komponente käme als Hauptheizung nicht in Frage.

    Die beiden ersten Heizungen nur als Plan B, wenn irgendetwas unvorhergesehenes passiert:


    neuer Ölkessel

    z. B. Vitoladens 300-C schon Ölbrennwert modulierend und auch für modernere Brennstoffe geeignet. Geringe Investition, Tankanlage müsste mit doppelwandigen Tanks erneuert werden. Ältere Geräte dieser Bauart haben viele Probleme gemacht.


    neuer Gaskessel

    standard, geringe Investition, keine Tankanlage, Gas liegt nur in der Straße - nicht bis ins Haus.


    neues BHKW und Pelletkessel

    sind in der Anschaffung sehr teuer und Aufgrund der Risiken im Betrieb (auch wieder wirtschaftlich gesehen) keine Option.


    Luftwärmepumpe (hier mein Favorit)

    wäre zu prüfen, ob die Wärmepumpe auch den Pool über den Wärmetauscher heizen kann. Habe so etwas aber noch nie gesehen.

    Kein Schornsteinfeger, keine Tanks, kein Kamin, kein Gasanschluss. Wenn PV ohne direkte Sonneneinstrahlung nicht so schnell schlapp macht, wie eine Solaranlage, auch im Sommer nutzbar. Sollte das nicht gehen, wäre mir vermutlich Bivalent lieber. Pooltechnik = sehr teuer...


    Bivalent


    Wärmepumpe mit vorhandener Ölheizung (hier mein Favorit)

    Wärmepumpe mit neuer Gasheizung

    Wärmepumpe mit altem DACHS Heizöl als Insellösung

    Diese Variante wäre für mich auch vorstellbar. Es müssten aber vermutlich einige Sachen wie z.B. Kamin, Steuerung geändert werden, usw.

    Deshalb sollte diese Variante schon irgendetwas bringen. Wenn nur basteln und dann bei einem Bier schauen wie das Teil läuft,

    dann eher nicht.

  • Seppel schon einmal ein eine Erdwärme Pumpe gedacht?


    Im Winter ist der cop bedeutend besser.


    Der Neubau vom Nachbarn hat eine bekommen und mit deinen heizkreis Temperaturen bist du ja eigentlich voll dabei und über 50°C für den Pool sind dann auch noch erreichbar.


    2x Bohrung a 60m hier bei uns an der Hanglage in Sandstein. (Ca. 80w pro Meter mit ~9,5kw) haben laut Rechnung 5800,-€ gekostet und bringen selbst im nen guten cop / Jaz


    Laut seinem Heizungsbauer soll er auf 3,5-6 kommen ( je nach Warmwasser Anteil)

    Jaz Rechner: https://www.waermepumpe.de/jazrechner/






    Alles Natürlich mit Dachs oder Heizung als spitzenlast / Notnagel / zusätzliche Stromerzeugung

  • 1kwh Öl derzeit 14 Cent, 1kwh Strom derzeit 42 Cent.


    Gerade im Winter ist der Wirkungsgrad (Bei Luft-WP) sehr schlecht. Ich sehe hohe Investitionen, eventuell Ertüchtigung des Stromnetzes und die Frage: Wie dauerhaft funktioniert eine Tiefenbohrung?


    Ich mag Wärmepumpen nur als Add-on in der Übergangszeit.