Wie in Zukunft heizen? Wie würdet Ihr euch entscheiden?

  • Seppel ich wollte dir gerade schreiben. Wir haben so ein pool Steuerung gerät. Ziemlich einfach Kiste, man kann die Filterzeiten und Wassertemperatur einstellen. Wenn das Wasser unter der temperatur-grenze fällt, springt der heizkreispumpe ein. Sowas gibt's im Markt. Mit so ein Gerät kannst du ruhig mit 40 Grad VL das Sytem laufen lassen.


    Ich weiß es immer noch nicht was ich machen soll. Der Pool ist in ein Keller Anbau, bj 1996, gut isoliert, fußbodenheizung. Also perfekt für eine Wärmepumpe. Das Wohnhaus ist aus 1957 uns ist alles andere als WP-geeignet. Sicher ist, dass ich eine Höhe und ziemlich gut verteilt ganzjährig Wärmebedarf habe, d.h. ideale Voraussetzung für ein BHKW, daher hänge ich hier rum 😇


    Google mal Aquacontrol. Man kann es natürlich auch mit eine Wifi-Steckdose und einen Wifi-Thermostat güntig und smart selber basteln.

    Einmal editiert, zuletzt von at450hz () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von at450hz mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Aber das hängt doch zusammen. Klar hast du eine mehrverbrauch von ca. 50W x 6 Stunden am Tag. Das Pool Wasser filtern muss du so oder so.


    Aber durch die reduzierte Vorlaufzeit hast du weniger Wärmeverluste und auch die Möglichkeit eine moderne Heizungsart zu installieren.

  • Update


    Zur Tankanlage

    Leider kann die geplante Tankanlage mit nur zwei Tanks nicht umgesetzt werden. Der Umbau wäre eine "bauliche Veränderung der bestehenden Tankanlage" gewesen und muss von der Behörde genehmigt werden. Dieses wurde in meinem Fall abgelehnt, da Tanks zu alt und Wasserschutzgebiet. Ausführen und gekümmert hat sich nur eine Firma. Alle anderen wollten direkt eine neue Tankanlage verkaufen.


    Die Demontage und Entsorgung von Anlagen ist übrigens deutlich günstiger wie alle anderen Arbeiten an den Tanks, da hier Haftungsrisiken für eventuelle, spätere Umweltschäden eingepreist werden müssen.


    Zur Heizung

    Die Beratung und Empfehlungen meines Heizungsbetriebes decken sich mit denen des Forums (Insbesondere mit denen von sailor773).


    Planung einer neuen, monovalenten Luft - WP, oder Sole - WP. Die Geräte sind in der Anschaffung ungefähr gleich teuer. Bei Sole - WP aber + Bohrung. Alle Maßnahmen werden gefördert. Könnte dann später durch eine PV - Anlage ergänzt werden.


    Von einer bivalenten Heizung hat er eher abgeraten:

    Tankanlage müsste erneuert werden.

    Heizung ist 14 Jahre alt. Bei - Brennwertheizungen ist die Lebensdauer ca. 20 Jahre - Also theoretisch "nur" noch 6 Jahre.

    Der Kessel könnte durch die wenigen Einsatzzeiten "schnell durchrosten" - dann wirtschaftlicher Totalschaden

    Bei den sehr niedrigen VL - Temperaturen macht die zusätzliche Heizung keinen Sinn.

    höhere Wartungskosten

    zweite Heizung durch den Holzofen schon vorhanden.

    keine Förderung, oder zumindest deutlich weniger.


    Wenn ich später was "ergänzen möchte" dann lieber in 10 + Jahren wieder neu anfangen und nicht jetzt. Ob man dann aber z.B. einen alten, gebrauchten Dachs noch "neu betreiben darf" kann er nicht versprechen. Gleiches gilt für zukünftige Energiepreise.


    Grüße Seppel


    at450hz


    Das stimmt. Die Heizungspumpen gehören für mich eher zur neuen Heizung dazu. Bei der Poolsteuerung würde ich aber erst warten wollen, was denn die neue Heizungssteuerung so alles kann.


    Seppel

    Einmal editiert, zuletzt von Seppel () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Seppel mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Sorry falls es irgendwo hier steht aber weiß jemand zufällig ausm Stehgreif wie hoch der Anteil an Hausbesitzern bzw. Bewohnern ist? Das Gegenstück wäre der klassische Mieter. Der in der Regel kein Mitspracherecht besitzt über die Art der Heizung. In Berlin haben wir natürlich Deutschlands größtes Fernwärmenetz, aber nicht sooo groß. Das Netz in Warschau ist bei halber Einwohnerzahl größer.

    Bei uns (Berlin-Mitte/Moabit, 2er WG Altbau) beziehen wir Warm- und Heizwasser aus dem um die Ecke liegenden Kohlekraftwerk, gekocht wird aber mit Gas. Unser WG-Verbrauch ist sehr gering, bin Dez 2014 eingezogen mit ~60-70m³ aufm Zähler, jetzt sinds 246,7m³.

    Wieviel braucht ein 1-Familienwohnhaus für Heizen mit relativ moderner Gasheizung pro Jahr so etwa an Kubikmetern? Werde mich mal durchklicken hier, beobachte die Energiepreise (die Preise an den Energiebörsen bzw. Strom für Privatverbraucher) seit ~2005, wobei Gas zu Lasten von Öl in den Foren wo ich war kaum eine Rolle spielte.

  • Sorry KilonBerlin , ich verstehe nicht ganz worauf Deine Frage abzielt. Willst Du den Verbrauch Eures Gasherdes (ca. 180/7= 25 m3/Jahr) mit dem Gasverbrauch für die Beheizung eines EFH vergleichen?


    Jedenfalls: Was den Gasverbrauch im EFH betrifft, so gibt es extreme Unterschiede je nach Stand der energetischen Sanierung. Bei Neubauten fast schon Standard ist KfW55, da bräuchte man im Jahr ca. 29,5 kWh/m2 fürs Heizen und ca. 11 kWh/m2 für Warmwasser. Bei 150 m2 beheizter Fläche käme man auf knapp 6.100 kWh/a bzw. (wenn man eine Gasheizung hätte, was ich für so ein Haus kaum empfehlen würde) ca. 600 m3 im Jahr. Ich habe hier im Forum aber auch schon Häuser gesehen, bei denen der Verbrauch beim Fünf- bis Zehnfachen lag. Bei einigermaßen vernünftig gebauten bzw. sanierten Gebäuden aus den Nullerjahren kann man mit Werten von 75-100 kWh/m2 rechnen, das wäre dann im Energieausweis Klasse C. Für 150 m2 käme man so auf 11.500-15000 kWh/a bzw. mit einem guten Brennwertkessel auf 1.200-1500 m3 Erdgas.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ich glaube ich bin im falschen Forum bzw stilles mitlesen ist interessant. Ich wohne wie gesagt ein Weilchen schon in einer WG, zahle 36€ Strompauschale/Monat - unabhängig vom Verbrauch ;) Würde ich Kryptowährungen nicht verfluchen, hätte ich evtl. das ausgenutzt mal ;)

    Hab eher etwas wie damals das "Peak Oil"-Forum gesucht wo über alle möglichen Energiequellen diskutiert wurde, es existiert aber lange nicht mehr. Generell sind Foren zunehmend obsolet.

    Sprich: Ich werde wohl nie eine echte Frage haben, finde es aber interessant die Entwicklung! Sorry für das Missverständnis und dennoch Danke für dein Beispiel. Beim Gas ist es ähnlich wie beim Strom. Werde dann hier suchen bzw habe schon gefunden was ich wollte (26 x 350Wp PV-Module im Jahr 7700 - 8600 kWh z.b, wenn der Preis da stünde wärs perfekt aber ich werd fündig sicherlich.

    Kann dann gelöscht werden? Schönes WE!

  • sailor773


    Ich habe mich am Wochenende mit dem Thema Wärmepumpen befasst und hätte noch zwei grundsätzliche Fragen zur Anlagenplanung:


    1. Würdet Ihr in meinem Fall sogar zu einer Kaskade aus zwei Wärmepumpen tendieren? Oder macht das wirtschaftlich keinen Sinn?


    2. Würdet Ihr in meinem Fall die Solarthermie - Anlage erweitern? Wenn wir den Pool nicht hätten, würde ich auch eher bei 4 Kollektoren bleiben. Von der Dachfläche her, wären max. 10 Stück in einer Reihe möglich. Platz für PV wäre dann auch noch ausreichend. Im Moment tendiere ich, die Anlage nur in soweit zu erweitern, wie die anderen Komponenten ebenfalls weiter verwendet werden können? Wie ist eure Meinung?


    Grüße Seppel

  • Sehe ich auch so: Im Haus kann das nichts bringen. Was den Pool betrifft solltest Du mit jemandem, der sich mit Pools auskennt (was bei mir nicht der Fall ist) eine Lösung finden. Aber wenn Du schon an zwei Wärmepumpen denkst, mag es Sinn machen den Pool mit einer separaten Pool-Wärmepumpe zu versorgen und den Zirkus mit dem Hochtemperatur-Wärmetauscher an der Zentralheizung einfach bleiben zu lassen. Dann kannst Du Deine Hauptanlage auf den Bedarf des Gebäudes hin optimieren. (Meine Meinung als zertifizierter Pool-Laie...)


    Was die Erweiterung der ST betrifft: Holzschnittartig würde ich sagen, dass das in den 3-4 Wintermonaten kaum was bringt (mangels Sonne) und in den 3-4 Sommermonaten auch nicht (mangels Wärmebedarf). Der Knackpunkt ist also ob Du das Gefühl hast, in den 4-6 Übergangsmonaten dadurch signifikant zusätzliche Energie zu sparen. Mit einem Wärmezähler könntest Du die Wärmeerzeugung auch messen: Außerhalb der Sommermonate (genauer: So lang die tägliche Wärmeerzeugung der ST niedriger ist als der tägliche Wärmebedarf) müsste der energetische Beitrag einer ST für die Heizungsunterstützung proportional zur Fläche wachsen. Aber pauschal kann man da schlecht einen Ratschlag geben.


    Eine Alternative für Dächer, auf denen noch Platz ist, könnte sein für eine Wärmepumpe Luftkollektoren zu installieren. Das bitte ich Dich aber mit einem Fachmann zu prüfen – ich weiß nur dass es das gibt, aber nicht was es kostet und auch nicht was es bringt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Bei Viessmann wird das so erklärt, dass eine Sole - WP von denen nicht modulieren kann und daher zwei flexibler sind. Preislich ist da auch kein so großer Unterschied zwischen einem 30kw Gerät und 2 X 14kw. Auch eine derart große Luft - WP kann nicht unbegrenzt modulieren. Deshalb die Frage?


    Bei mir benötigt im Sommer nur der Pool und WW die Energie. Und nicht zu vergessen die WW - Zirkulation. Sieht man deutlich am Speicher.

    Die Heizung habe ich mal das ganze Jahr durchlaufen lassen. Kaum Nutzen und hohe Stromkosten durch die Pumpen.


    Aber warten wir ab, was der Heizungsinstallateur plant.


    Danke Seppel

  • Darf ich fragen warum du auch eher eine bivalente Anlage favorisierst.

    (Sorry für die späte Antwort, hab die Frage erst jetzt gesehen.)

    Da spiegelt sich meine teils subjektive Erfahrung wieder.

    1. Ich mag grundsätzlich keinen SPF (single point of failure) also geht monovalent nicht (für mich)

    2. Ich schlage mich seit 25 Jahren mit WP rum und bin sehr skeptisch Brunnenwasser zu nutzen, km-weit Schlangen zu verlegen oder tiefe Löcher in den Boden zu treiben. Deshalb mag Ich LWWP, nur eben nicht wenn's richtig kalt wird.


    Für mich sind LWWP der Hit, die großteils mit PV betrieben werden. Als Monoblock sind die so kostengünstig und einfach in jede Heizung zu integrieren, dass sie sich immer rechnen und ökologisch sind sie sowieso das Maximum.

    Ob die Spitzenlast dann mit Gas oder Holz gedeckt wird muss jeder selber entscheiden, ich persönlich ziehe da Stückholz vor.


    Neu ST zu verbauen ist in meinen Augen schon lange überholt, weil ich mit PV in jeder Beziehung viel viel mehr erreiche.


    Und zur Frage Pool: Da würde ich in jedem Fall eine genau dafür maßgeschneiderte Maschine nehmen.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • bluwi

    Danke, dass du mich nicht vergessen hast.


    Das verstehe ich in deinem Fall. Bei mir müsste ich aber um einen Spitzenlastkessel zu bekommen, oder zu erhalten:


    - Entweder die Tankanlage erneuern und meine Öl - Brennwertheizung könnte ich dann weiter benutzen.

    - Einen neuen Gasanschluss ins Haus legen lassen und eine neue Gasheizung installieren lassen.


    Erst dann könnte ich eine zusätzliche Luft - WP installieren lassen. Gefördert wird das ganze auch nicht mit 45%.


    Nicht falsch verstehen - Ich betreibe selber zwei monovalente 18kw Panasonic - Wärmepumpen und bin damit sehr zufrieden.

    Ich sehe aber für mein eigenes Haus derzeit keine sinnvolle, bivalente Möglichkeit. Vielleicht ändert sich meine Meinung durch die Investitionskosten.


    Da kein BHKW mehr würde ich in 2 - 3 Jahren eine PV - Anlage installieren.


    Seppel

  • Bei mir müsste ich aber um einen Spitzenlastkessel

    1. Ich widerspreche nicht, dass eine WP im Altbau schwieriger zu positionieren ist.

    2. Es ist doch eine Frage der Perspektive. Irgendeine Heizung wirst Du brauchen und nach meiner Logik kommt da einfach eine zusätzliche LWWP oben drauf. Klar muss man das auch rechnen, das hat bei mir bisher immer funktioniert.


    Förderung: Ich hab im letzten Jahr im Familienumfeld 3 Monoblocks von Panasonic installiert zwischen € 5.000 und 6.700 plus ein paar Wasserleitungen. Mit PV sind die in 6 Jahren bezahlt. (bei aktuellen Gaspreisen eher in 4 Jahren)


    p.s. die 3 Monoblocks waren ganz ohne Förderung

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    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

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