Nord Stream 2 - Ukraine-Krise - Energieabhängigkeit

  • So einfach ist es nicht. Eine neutrale Ukraine ist für Russland ausreichend. Darauf wird es dann hinauslaufen. Und China, Indien und andere Staaten freuen sich derzeit über das günstigere russische Energieangebot.

  • Wir haben für Öl einen Weltmarktpreis. Der betrifft auch China Die Ukraine ist neutral.

    Ich verabschiede mich nun wieder von diesem Thema. ;)

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • So einfach ist es nicht. Eine neutrale Ukraine ist für Russland ausreichend. Darauf wird es dann hinauslaufen. Und China, Indien und andere Staaten freuen sich derzeit über das günstigere russische Energieangebot.

    Neutral wie Belarus? Lol. Ukraine ist und soll ein Sovereign Staat bleiben. Die können aussuchen mit wem die Bündnis schließen. Dabei sollte es egal sein ob es für Russland ausreichend ist oder nicht.


    Nein, Indien und China bekommen mehr als 20% Discount auf russisches Öl.


    https://www.nzz.ch/wirtschaft/…eferungen-gibt-ld.1672358

    Sollen wir einen Kriegsverbrecher unterstützen damit wir einige ärmere Länder (siehe pro Kopf Einkommen) 20% Rabatt auf Öl zu bekommen hindern können?

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  • China als armes Land zu bezeichnen ist lustig. Egal. Mir ging es darum zu zeigen, dass Öl und Gasembargo stumpfe Waffen sind.

    Die sind nicht stumpf - aber wir haben die scharfe Seite in der Hand...

  • Was völlig unterbelichtet wird in der Presse, ist der Umgang Kiews mit der russ. Minderheit. Wenn das so lief wie gegenwärtig in Lettland, ist das eine Steilvorlage für eine Invasion. (Status als Nichtbürger, kein Wahlrecht, Arbeitsverbot im ÖD, Amtssprachen ) Sowas ist hochgradig fahrlässig und ignorant.
    Warum hat Italien keinen Bürgerkrieg mit Südtirol oder die Briten mit den Schotten? Weil sie offensichtlich viele Dinge richtig gemacht haben.


    Was solls - wenn Multikulti scheitert, müssen neue Grenzen gezogen werden und die Bevölkerung ausgetauscht werden. Griechenland hat deshalb seit 100 Jahren Frieden mit der Türkei. (Vertrag von Lausanne) 2 Mio Menschen wurden in beide Richtungen friedlich umgesiedelt.

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Das kann ein Konzept sein. Russland trägt nicht die alleinige Schuld, es brauchte eine gewisse Vorarbeit.


    Alleine der Eingriff der USA in den Vertrag Russland-D bei Gazprom 2 zeigt, mit der deutschen Souvereignität ist nicht weit her...


    Schlimm ist, dass für den russisch-amerikanischen Stellvertreterkrieg viele Menschen sterben. Die USA gehen - ohne dass ein US Bürger Schaden nimmt - wie gewohnt über Leichen.


    Trotzdem bin ich kein Freund des Bevölkerungstauschs: Das italienische Konzept gefällt mir viel besser.


    Ich hoffe, es kommt schnellstmöglich zu einem Waffenstillstand. Dieser Krieg ist unerträglich.

    Einmal editiert, zuletzt von BHKWFiasko () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von BHKWFiasko mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Sogar in Österreich gibt es Orte, wo slowenische Minderheiten ihre Sprache als zweite Amtssprache verwenden können - da reden wir aber nur von wenigen tausend Menschen!

  • Wenn ich mich in einem land nicht wohl fühle, dann gehe ich da freiwillig weg und greife nicht zur Waffe.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Neutral wie Belarus? Lol. Ukraine ist und soll ein Sovereign Staat bleiben. Die können aussuchen mit wem die Bündnis schließen. Dabei sollte es egal sein ob es für Russland ausreichend ist oder nicht.


    Zur faktischen Berichtigung: Du folgst der Denkweise des Idealismus, das bezeichenet eine Theorie der zwischenstaatlichen Beziehungen die auf zwischenstaatlichen Verträgen und internationalen Organisationen beruht. Im Englischen wird dies auch als Liberalism bezeichnet. Nach dieser Theorie sind ist die UNO und ander Organisationen dazu da, um Auseinandersetzungen auf gewaltfreie Weise zu regeln. Internationaler Handel wird auch als Mittel zur Friedenssicherung gesehen, weil Abhängigkeiten im Geben und Nehmen an sich dazu führen, dass man diese Beziehung durch kriegerische Aktivitäten auf die Probe stellt. Weiterhin wird die Auffassung vertreten, dass sich Demokratien weniger häufig angreifen.


    Die andere Denkschule ist der des Realismus, in dem davon ausgegangen wird, das Staaten um ihr Überleben kämpfen und die Machtverteilung zwischen möglichen Konkurrenten um regionale bzw. globale Hegemonie ein wesentlicher Beweggrund ist, für das Verhalten von Regierungen in Bezug auf ihre Außenpolitik. Großmächte halten sich an internationale Regeln, wenn sie ihnen genehm sind, und brechen sie, wenn sie dadurch Vorteile beim Durchsetzen der eigenen Interessen sehen.


    Theoretisch darf jeder Staat machen was er will, so darf zum Beispiel der souveräne Staat Kuba mit dem souveränen Staat UdSSR ein Militärabkommen schließen. Dennoch hat die USA im Oktober 1962 im Rahmen der Kubakrise darauf sehr allergisch reagiert, obwohl in ähnlicher Weise 3 Jahre vor der Installation der Raketen auf Kuba auch Raketen in der Türkei installiert wurden, die Moskau anfliegen konnten. Also muss man den anarchischen Charakter unserer Weltordnung (keine übergeordnete Instanz) zur Kenntnis nehmen, und man sollte - trotz aller Rechte (jedes vertraglich vereinbarte Wort ist nur so stark wie das Schwert, das es durchsetzen kann) - das Gleichgewicht der Mächte zur Kenntnis nehmen und das Recht des Stärkeren nicht herausfordern.


    In Bezug auf die Ukraine liegt ein Konflikt zwischen den USA und Russland vor. "Nyet means Nyet" war 2008 ein internes Memo betitelt, dass die Befindlichkeiten Russlands klar benannte. Trotzdem hat man dies nicht für voll genommen und wenige Monate später im April 2008 in der Abschlusserklärung des Nato-Gipfels von Bukarest verlautbart: "Die NATO begrüßt die euro-atlantischen Bestrebungen der Ukraine und Georgiens, der NATO beizutreten. Wir haben heute vereinbart, dass diese Länder Mitglieder der NATO werden." Damals ist bei den Russen der Hut hochgegangen, und seitdem werden sie nicht müde zu betonen, dass sie dies als substantielle Bedrohung ihrer Sicherheit ansehen. "Russland mag zwar den Erklärungen des Westens Glauben schenken, dass die NATO nicht gegen Russland gerichtet sei, doch wenn man sich die jüngsten militärischen Aktivitäten in den NATO-Ländern ansieht (Einrichtung von US-Forward-Operating-Standorten usw.), muss man sie nicht nach den erklärten Absichten, sondern nach ihrem Potenzial bewerten." schrieb der damalige US-Botschafter aus Moskau, der heutige CIA-Direktor William Burns.


    Ich persönlich sehe es als Bedrohung meiner Sicherheit an, wenn Pershing-II-Raketen-Bataillione (mit lenkbarem nuklearem Gefechtskopf), die in den 80er Jahren aus gutem Grund per INF-Vertrag abgerüstet wurde, nun mit Dark Eagle Raketen in Stellungen rund um Mainz wiederbelebt werden. Das sind sogenannte Hyperschall-Waffen, also Raketen, die - ähnlich wie Pershing II, nur besser - in der oberen Atmosphäre navigieren können, um Ausweichmanöver zu fahren. Der Kündigung des INF-Vertrages ging eine Streiterei voraus, wer denn nun den Vertrag nicht einhalte: Aegis Ashore in Rumänien und Polen vs. SSC-8 Marschflugkörper. In den Achtziger Jahren hatte man mit gutem Grund das INF-Segment abgerüstet, weil die kurze Anflugzeit automatisierte Zweitschlagstrategien benötigt, die auch mal eine falsch positive Falschauslösung provozieren können. Die Zeit, sich noch mit Kollegen zu beraten und das Hirn zu zermatern, ob jetzt wirklich ein atomarer Weltkrieg anfängt, fehlt bei diesem Waffentyp.


    Gruß,

    Gunnar


    Was völlig unterbelichtet wird in der Presse, ist der Umgang Kiews mit der russ. Minderheit. [..]


    Was solls - wenn Multikulti scheitert, müssen neue Grenzen gezogen werden und die Bevölkerung ausgetauscht werden. Griechenland hat deshalb seit 100 Jahren Frieden mit der Türkei. (Vertrag von Lausanne) 2 Mio Menschen wurden in beide Richtungen friedlich umgesiedelt.

    John Mearsheimer hat bereits 2015 vorgeschlagen ("What should be done?"), dass die strikte Gewährung von Minderheitsrechten für die russische und russsischsprachige Bevölkerung, insbesondere was die Sprache betrifft, ein Kernelement für eine Friedensstrategie ist - neben der langfristigen Absage der NATO-Mitgliedsschaftsbemühungen.


    Zur Trennung von Bevölkerungsgruppen gibt es auch noch ein weiteres Beispiel: 1947 hatte man beschlossen, die muslimischen und hinduistischen Teile Indiens voneinander zu trennen. Relativ kurzfristig hatten die betroffenen Menschen erfahren, ob sie nun rechts oder links der Grenze lebten und sind dann in einer der größten Flüchtlingsströme des letzten Jahrhunderts auf die Pakistanische oder Indische Seite gewechselt. "Im Verlauf des Teilungsprozesses kam es zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, die zum Tod von mehreren hunderttausend Menschen führten. Einige Autoren sprechen von bis zu einer Million Opfern oder mehr. Etwa 20 Millionen Menschen wurden im Zuge der Aufteilung Britisch-Indiens deportiert, vertrieben oder umgesiedelt." (dewiki)


    In der Türkei wurde der Bevölkerungsaustauch (damals zu Beginn des 1. Weltkriegs noch Osmanisches Reich) bzgl. der Armenier nicht so zimperlich durchgeführt.


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

    Einmal editiert, zuletzt von gunnar.kaestle () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von gunnar.kaestle mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • gunnar.kaestle Kompliment für den perfekten Betrag mit korrekten Verweisen. Ich verstehe dass in Vergangenheit vieles nicht so ideal gelaufen hat. Das sollen wir auch berücksichtigen, nicht als ausrede für einen Überfall sondern zu reflektieren was wir daraus gelernt haben. Krieg hat kein Gewinner, nur Verlierer. Und das können wir noch deutlichen durch Isolation und Sanctionen.

  • Was völlig unterbelichtet wird in der Presse, ist der Umgang Kiews mit der russ. Minderheit. Wenn das so lief wie gegenwärtig in Lettland, ist das eine Steilvorlage für eine Invasion. (Status als Nichtbürger, kein Wahlrecht, Arbeitsverbot im ÖD, Amtssprachen ) Sowas ist hochgradig fahrlässig und ignorant.
    Warum hat Italien keinen Bürgerkrieg mit Südtirol oder die Briten mit den Schotten? Weil sie offensichtlich viele Dinge richtig gemacht haben.

    Durch Sanctionen können auch eine Steilvorlage geschaffen werden zu zeigen was eine Invasion kostet.


    Durch EU-Rechte können Menschenrechte geschützt (zumindest in der EU und zum Teil auch in Ländern die eine EU-Mitgliedschaft streben).


    Man muss dem Aggressor einen Weg zurück ermöglichen. Sonst eskaliert die Situation. Druck und einen Weg zurück.

    Da stimme ich dir zu erstes Mal in diesen Thread zu. Ich weiß aber nicht wie.

    Einmal editiert, zuletzt von at450hz () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von at450hz mit diesem Beitrag zusammengefügt.