Gas raus - Pellets rein... oder doch nicht

  • Hallo Liebe Forenuser,


    Ich bin mir sicher, dass das Thema schon das ein oder andere Mal hier diskutiert wurde. Aber einen ähnlichen Fall wie ich ihn habe konnte ich leider nicht finden.


    Folgende Voraussetzungen bestehen:

    • Gastherme BJ 1998
    • Jahresverbrauch ca.. 6.500m³ Gas das entspricht ca. 70.300 kWh
    • Den Jahrespreis könnt ihr euch damit denken Wohnheizfläche ca. 450 m²
    • Haus besteht aus 30cm Lekaziegel ohne Wärmedämmung
      • Fenstern sind naja bis tauschenswert

    Aufgrund des Alters der bestehenden Anlage denke ich über einen Wechsel nach. Mein Installateur hat mir sehr nachhaltig von einer Wärmepumpe abgeraten, was ich nach seiner Argumentation auch durchaus nachvollziehen kann.


    Schlussendlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass eine Pelletheizung mit einer Nennleistung von 32 KW das richtige sein soll. Den Pelletsverbrauch hätten wir mit 12-14 Tonnen pro Jahr berechnet, basierend auf den aktuellen Heizwerten des Gaskessels.

    Jetzt zu meiner Frage, nachdem ich das Anbot für die Pelletanlage bekommen habe:

    Lohnt sich ein Wechsel von Gas zu Pellets auf lange Sicht) Das Angebot ist (ohne Abzug der Förderung) um 60% teurer als eine neue Gasanlage.


    Mit der Differenz aus dem Angebot könnte man z.B. einen Vollwärmeschutz (Fester würden in diesem Zug auch getauscht werden sind aber dann extra zu rechen) an das Haus anbringen, was die Effizienz der Heizanlage meiner Meinung nach verbessern und zu einem geringeren Verbrauch führen müsste.


    Von den laufenden Kosten ergibt sich nach meiner Berechnung keine Ersparnis zwischen Pelltes und Gas. Für uns ist das eine +/- 200 € Rechnung. Was man aber in dieser Kalkulation nicht berücksichtigt hat ist die Preissteigerung von Gas (wird zwischen 20% und 30% liegen) Pellets werden sicher auch (noch) teurer.



    Wie seht ihr den Fall?

    Würde mich über eure Meinungen freuen.

    MFG

    Michael

  • Was ist eure Meinung 4

    1. auf Pellets umsteigen? (2) 50%
    2. Neuen Gaskessel kaufen und bei Gas bleiben? (2) 50%

    Die Umfrage wolle ich eigentlich noch zum Artikel dazuhängen.


    Wenn das Hirn auslässt.....

  • Hallo!


    Wenn du von der Differenz ein WDVS am Haus anbringen kannst was dann wohl die Heizung kostet??????? Ich kann mir das nicht vorstellen das du für das Ersparte ein WDVS bekommst. Und glaube mir, ich weis von was ich rede.


    Viele Grüße

    Joachim

  • Hallo Joachim,


    Danke für deine Antwort,


    Meine Rechnung schaut wie folgt aus.

    Neue Pelletheizung: ca. 40.000 lt. Angebot


    Neuer Gaskessel: ca. 12.000 (Schätzung) + VWS 20.000 - 25.000 € (durchschnitt aus mehreren Angeboten) macht in Summe maximal 37.000 €


    Wenn ich davon ausgehen, dass mir eine verbesserte Hülle des Hauses mehr spart als nur eine neue Heizungsanlage..... da ich bei der genau so viel bezahlen muss wie mit der bisherigen Gasheizung.... weiß ich nicht was mehr Sinn macht.


    Darum möchte ich eure Meinungen haben weil ich mir einfach nicht sicher bin was die korrekte Entscheidung ist.


    Grüße
    Michael

  • Hallo,

    diese Frage kann man so nicht beantworten---Wieviel Strom wird benötigt--und viele weitere Fragen.

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Mein Installateur hat mir sehr nachhaltig von einer Wärmepumpe abgeraten, was ich nach seiner Argumentation auch durchaus nachvollziehen kann

    Die pauschale Ablehnung von Wärmepumpen im Altbau ist genauso pauschal falsch. Während der Übergangszeiten kann in jeder Heizungsanlage eine LWWP einen nennenswerten Beitrag bringen (sofern man einen Platz für die WP hat). Natürlich muss man rechnen, wie lange es dauert, bis die WP bezahlt ist, aber wenn man selber PV hat, dann dauert das nicht wirklich lange.


    Was man aber in dieser Kalkulation nicht berücksichtigt hat ist die Preissteigerung von Gas (wird zwischen 20% und 30% liegen) Pellets werden sicher auch (noch) teurer.

    Dazu habe ich mal in meine Glaskugel geschaut, wie immer wenn ich in die Zukunft schauen will. Aber die Kugel war (wie immer) eher trüb.

    Meine Logik sagt mir, dass Pellets sich langfristig immer am Gas orientieren. Wenn Pellets einen zu großen Preisabstand gewinnen, werden mehr Pelletkessel verbaut und der Preis steigt wieder. Pellets haben zwei wesentliche Vorteile: |__|:-)

    - Man hat ein grüneres Gewissen

    - Falls es in der Ukraine kracht und der Gashahn zugeht, wird's nicht gleich kalt.


    Nachteil:

    Man brauch den fürs Pelletslager

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • - Man hat ein grüneres Gewissen

    Aber auch nur wenn man bei diesem grünen Gewissen das Thema Feinstaub komplett verdrängt und dazu noch glaubt, dass Pellets nur aus Abfallprodukten der Möbelbranche produziert werden. Das Verbrennen von Holz ist aus meiner Sicht nicht ökologisch und so langsam kommt auch die EU auf den Trichter, dass die hohen Feinstaubwerte in Städten nicht mehr durch den Verkehr entstehen, sondern durch das Verbrennen von Holz. Dabei sind Pellets natürlich nicht so schädlich wie der "gemütliche offene" Kaminofen, aber auch hier entsteht extrem viel mehr Feinstaub als z.B. bei einer Gasheizung.

  • Was hat dieses Thema mit BHKW zu tun?

    Was hat dieser Kommentar mit der Frage zu tun? ;-_ Oder anders gesagt: Es gibt hier keine Beschränkung auf BHKW-Themen. :hutab:

    Aber auch nur wenn man bei diesem grünen Gewissen das Thema Feinstaub komplett verdrängt und dazu noch glaubt, dass Pellets nur aus Abfallprodukten der Möbelbranche produziert werden.

    Wenn man heute einen Pelletkessel kauft, sollte man zusehen, dass dieser die Anforderungen an "innovative Biomasseanlagen", daher unter 2,5 mg Feinstaub, einhält. Alles andere ist weder sauber noch wirklich zukunftssicher. Bei den Kaminen hat man jetzt bereits das Abgasreinigungsnachrüstproblem - das wird in ein paar Jahren auch die dann als "schmutzig" geltenden Pelletkessel treffen. Für saubere Kessel gibt es auch nochmal einen höheren Zuschuss. -> https://www.energieverbraucher…__2016/NewsDetail__18573/ und https://www.bafa.de/SharedDocs…nnovationsfoerderung.html Hinsichtlich der Herkunft der Pellets kann man sich beim Einkauf erkundigen. Gibt teilweise billige Pellets aus Rodungen im Ostblock - aber auch regionale Ware aus Holzabfällen.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Hallo!


    Von den 40 T€ geht ja noch was weg wenn du von Gas auf Pellet umstellst. Was es bei WDVS für Zuschüsse gibt kann ich nicht sagen, nur kommen mir 20 T€ sehr wenig vor. Sind da überhaupt die ganzen Nebenarbeiten, wie Dacharbeiten, Fensterbänke, Flaschnerarbeiten, Schlosserarbeiten..... überhaupt berücksichtigt?


    Natürlich ist es immer besser den Energieverbrauch der Immobilie zu senken und wenn das WDVS tatsächlich nicht mehr Kosten verursacht als die 20 T€ dann ist die Umsgellung auf Pellets gut zu überlegen.


    Viele Grüße

    Joachim

  • Danke für euren genial und schnelle Anregung zur Debatte.


    Feinstaub wird sicher auch bei uns in Österreich ein Thema werden. In Deutschland ist es bereits eines. Nur in der Bananenrepublik dauert immer alles ein wenig länger bis man sich alles vom großen Nachbarn zusammengeklaut hat. *ups - hab ich das wirklich gesagt* :/


    Mir wurde ein System angeboten, dass scheinbar so geringe Feinstaubwerte hat, dass die Messtolleranz des Gerätes höher ist als der tatsächliche Feinstaub im Abgas.

    Wie sich nun aber herausgestellt hat ist das ein Marketinggag des Herstellers gewesen, da er diese Zusatzkomponente nich oder noch nicht liefern kann. - Naja


    Aber meine Tendenz schein sich immer weiter zu bestätigen.


    Dachstreiber: Ja da ist schon alles mit eingerechnet in den 20K - ich hab da ganz gute Zugänge. *Achtung: keine Pfuscher Lösung*


    Ich denke mehr und mehr, ich mein Pokerface auspacken muss und zuerst die Hülle auf einen Stand bringe und hoffe, dass der gute alte Gaskessel von Vissmann noch ein oder zwei Jahre durchhält. 8)8)


    Neuendorfer: Das Thema mit den Billigpellets aus dem Ostblock gibt es doch schon länger....... Was man so liest kommt fast keiner mehr ohne zumindest einem Teil der Menge ohne Ostbloc-Pellets aus.

    Da darf man auch nicht grüner als die Grünen sein, denn die Pellets rollen ja auch nicht freiwillig aus der Ukraine oder sosnt wo zu uns.

    Darum geht es mir auch nicht in erster Linie. Klar wenn man die Umwelt schonen kann, dann macht man das auch. Aber nicht um jeden Preis - soweit meine Einstellung.


    bluwi: Vielleicht kannst du eine Glaskugel ein bisschen polieren 8o8o


    Grüße

    Michael

  • Die Wärmedämmung ist viel sinnvoller. Sie schafft zusätzlich mehr Behaglichkeit. Und sie steigert den Wert der Immobilie. Dazu kommt: Gestern war die Kernkraft des Teufels, heute ist sie grün. Der Feinstaub der Pelletanlage könnte Dir teuer um die Ohren fliegen. In den 80-er waren PKW Dieses das Optimum...

  • Ich würde auch lieber den Verbrauch der Immobilie senken, das hilft langfristig.


    Und Pellets sehe ich genauso kritisch, die Mengen die da verbraucht werden, können nicht mehr

    nachhaltig und ökologisch korrekt gewonnen werden.

    Ebenso sehe ich die Abhängigkeit der Pelletsindustrie, wenn du die Heizung mal drin hast, kannst du

    nicht so ohne weiteres switchen und bist den Oligopolisten ausgeliefert.

    Vom Feinstaub usw ganz zu schweigen.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Das Thema mit den Billigpellets aus dem Ostblock gibt es doch schon länger....... Was man so liest kommt fast keiner mehr ohne zumindest einem Teil der Menge ohne Ostbloc-Pellets aus.

    Das Problem mit osteuropäischen Pellets ist, dass sie im Zweifel nicht aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommen. Bis in die Ukraine muss man da gar nicht gehen, eine mindestens äquivalente Raubbau-Holzwirtschaft gibt es laut Presseberichten auch z.B. im EU-Land Rumänien. Und wer Holzpellets aus Raubbau-Holz verbrennt, kann vom CO2-Fußabdruck her genau so gut Braunkohle-Briketts verbrennen. Da ist Erdgas allemal besser.


    Das heißt aber auch: Wenn wir nicht genug Holz aus nachhaltigen Quellen bekommen, d.h.

    • aus Industrieabfällen (Sägespäne etc.) oder
    • als Nebenprodukt (Schwach- und Ausforstungsholz, Wurzel- und Kronenmaterial, kranke Stämme etc.) aus nachhaltiger Forstwirtschaft,
    • oder aus Kurzumtriebsplantagen (gibt es bei uns bisher kaum)

    dann müssen wir entweder auf Pelletsheizungen verzichten oder durch energetische Sanierung die Nachfrage vermindern.


    Fazit: Wenn die Alternative lautet Pelletsheizung oder energetische Sanierung, bin ich allemal für Letztere.


    Davon ab, wenn wir schon über umweltfreundliche Energieerzeugung reden: Hast Du eigentlich schon eine PV-Anlage auf dem Dach?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)