Neuling sucht Hilfe. Rattenschwanz PV Anlage Altbau evtl. BHKW?

  • Hallo liebes Forum,


    ich muss gestehen, ich hab es noch nicht geschafft mich komplett durch alle Themen durchzulesen.

    Was auch evtl. garnicht so einfach ist. Aus diesem Grund dachte ich ich frage mal hier in die Runde den ein oder anderen Experten ob das was ich mir vorstelle Sinnvoll und wirtschaftlich sein kann.


    Ich möchte mich von den Energiepreisen unabhängiger machen und meine Versorgungssicherheit erhöhen.

    Aus diesem Grund war für mich als Neuling in dem Thema der erste Weg zur PV Anlage.

    Meine Idee welche aktuell sehr fortgeschritten ist, noch 7 Tage Rücktrittsrecht vom Vertrag

    ist eine PV Anlage von e3dc mit 6,9kwp und 14 kw Speicher (S10xCompact)


    Aufgrund der begrenzten Dachfläche, ergab sich die Anforderung meine defekten WW Solarkollektoren vom Dach zu entfernen.

    Da ich mit Gas Heize und dann auch keine Solarkollektoren mehr habe, ergibt sich der Rattenschwanz.

    Ich habe einen Altbau (alte Heizkörper, Einrohrsystem usw.)

    Eine Umrüstung auf Wärmepumpe ist daher wenig sinnvoll, ohne erstmal das ganze Haus innen Kernzusannieren und auf

    Fußbodenheizung umzustellen.


    Über einen Freund, welcher selbst einen Dachs im Einsatz hat, kam ich auf dieses Forum.

    Nun hätte ich direkt ein paar Fragen, die mir vielleicht direkt jemand beantworten kann.

    Bin aber auch für sonstige Vorschläge usw. dankbar.


    Meine Idee war es, ob man die PV Anlage nicht Sinnvoll mit einem evtl. günstig erwerbbaren gebrauchten Dachs kombinieren kann.

    Ist sowas möglich und auch zulässig, oder muss ich mich da dann irgendwie komplett vom Stromnetzt trennen lassen.


    1. Die Heizleistung von so einem z.B. Dachs, passt das zu dem Energiebedarf von meiner Heizung? (60-70) Vorlauftemp

    2. Kann man im Winter oder im Sommer z.B. Nachts überflüssingem Strom in den Akku der PV speisen, bzw. im Haus verbrauchen.

    3. Werden neue KWK Anlagen überhaupt noch von der Bafa gefördert?

    4. Macht PV mit Akku aus eurer Sicht und evtl. in Kombination mir BHKW überhaupt Sinn?


    Auch wenn manche Wirtschaftlichkeitsberechnungen aktuell vielleicht grenzwertig sind, argumentiere ich mir immer,

    das die Energiepreise für Strom und Gas mit Sicherheit nicht günstiger werden, und die Wirtschaftlichkeit sich im laufe des Betriebs eigentlich

    nur zu meinen Gunsten verändern kann.


    Wäre toll wenn der ein oder andere mir schon mal was mitgeben kann auf den Weg meiner Vorhaben.

    Parallel werde ich versuchen mich hier im Forum usw. noch etwas schlau zu machen.


    Gruß

    Pit

  • Solltest du schon einen Kaufvertrag für die genannte PV Anlage haben, überdenk das ernsthaft.

    Das Geld das du dort "versenkst" trägt in keinster Weise zur Wirtschaftlichkeit bei.


    Eine vernünftige PV Anlage macht auf jeden Fall Sinn !

    Ein Stromspeicher lohnt sich finanziell derzeit NICHT !

    Sieht auf dem Papier schön aus, aber du zahlst viel Geld für eine Technik die dir wenig einbringt.

    Wenn du eine Wirtschaftlichkeitsberechnung dazu bekommen hast, können wir die gerne auseinander nehmen.


    Wenn die Solarthermie eh kaputt war, dann weg damit und möglichst alles mit Photovoltaik vollpflastern, das lohnt sich mehr.

    Wie alt ist denn die Gastherme ? Wenn nicht gerade ein dringlicher Austausch ansteht würde ich das Heizsystem erstmal unberührt

    lassen, und vielleicht schon etwas optimieren. (Erster Gedanke wäre Warmwasserbereitung mit Brauchwasserwärmepumpe)

    Das reduziert den Gasbezug im Sommer enorm, tut der Therme in Punkto Lebensdauer gut, und kann zeitgesteuert schön mit Photovoltaik-Strom

    betrieben werden.


    KWK (also Dachs usw) gebraucht kannst du vergessen, die Maschine darf nach dem Umzug höchstwahrscheinlich nicht mehr betrieben werden.

    (aufgrund technischer Änderungen, am alten Standort gilt Bestandsschutz, am neuen Standort müsste auf neuen Standard umgerüstet werden,

    und das lohnt sich niemals)

    Ohne die Größe deines Hauses zu kennen würde ich sagen, KWK ist für dich schlecht geeignet.


    Mein Fahrplan für dich:

    eine vernünftige PV Anlage ohne Speicher bauen

    Energetische Sanierung des Gebäudes langsam angehen (die beste kwh ist diejenige, die man nicht braucht)

    Bestehende Gastherme erstmal lassen, Optimierungen gerne vornehmen und die Brauchwasserwärmepumpe auf jeden Fall

    andenken. Du kannst ja wenn es dich interessiert, den Gasverbrauch am Zähler mal ein Jahr mitschreiben.

    Dann kannst du in etwa abschätzen was du für Brauchwasser ungefähr an Gas verbrauchst.

    Mach dir halt eine kleine Tabelle, ob du wöchentlich oder monatlich ablesen willst, ist eigentlich egal.

    Auf jeden Fall, Gasverbrauch in gewählter Periode, Außentemperatur, persönliche Notizen zum Heizbedarf, Wetter, Urlaub, Gäste usw)

    Mit diesen Daten kannst du eine neue Heizungsanlage in Zukunft wesentlich besser planen.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Ein gebrauchtes BHKW könnte die Akkus der Anlage laden. Im Winter durchaus sinnvoll. 3x Victron Multiplus könnte einem alten Dachs das Netz stellen, die Victrons könnten im Null-Einspeisemodus laufen. Im Sommer könnte die Brauchwasserwärmepumpe die Warmwasserbereitung übernehmen. Hübsche, etwas komplexe Haustechnik. Möglicherweise rechnet sich sowas. Ich fürchte aber, dafür musst Du das selbst installieren können.

  • Das musst du nicht nur selbst installieren können, sondern auch komplett selbst warten und betreiben können.


    Und man sollte das als Hobby ansehen, dann muss auch die Wirtschaftlichkeit nicht an erster Stelle stehen ^|__|^


    So hört sich der Fragesteller meines Erachtens nicht an.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Energetische Sanierung nur dann, wenn Bauteile ersetzt werden müssen, dann aber mit Weitblick. BHKW beim EFH? Nur mit Idealismus / oder viel Eigeninitiative. Ich will die Rechnung sehen, wo sich ein BHKW zum Normalpreis bei einem EFH ohne Schwimmbad rechnet.


    Das Gerät ist verdammt teuer, die Wartung nicht billig. Das kann ich nur sinnvoll betreiben, wenn ich den Ansatz von stromsparer 99 oder Stephans Garage verfolge.


    Thema Solaranlage mit Batterie: Das könnte sich aus meiner Sicht rechnen. Eine Batterie verursacht 9 Cent Speicherkosten. Damit sollte das in jedem Fall billiger werden als zugekaufter Strom. Wo liege ich hier falsch?

  • Hi,


    erstmal danke für die rege Beteiligung.

    Kaufvertrag habe ich schon.

    Bist du der Meinung, das gewählte Produkt ist nichts vernünftiges, oder einfach im Preisleistungsverhältnis zu teuer?

    Ich denke ich kann mit dem Stromspeicher eigentlich erheblich dazu beitragen meinen Eigenverbrauch zu erhöhen.

    Und hätte gesagt nur so rechnet sich überhaupt eine PV. Von der Einspeisevergütung ist ja nicht wirklich etwas gut zu machen.


    Ich habe mal die Daten Wirtschaftlichkeitsberechnung oder was auch immer das ist angehängt.

    Diese basieren allerdings auf einem kleiner Speicher, weniger Be- und Entladeleistung, und einem Eigenverbrauch von aktuell 4500kwh.


    Das Thema Brauchwasserwärmepumpe hatten wir auch schon auf dem Plan. Allerdings benötigt diese ja auch Strom, was dann evtl. hoffentlich noch zu weniger Einspeisung und höherem Eigenverbrauch führt.

    Das sollte das Ding doch dann weiter wirtschaftlicher machen.


    Persönlich gehe ich dann auch noch davon aus, das es nicht beim aktuellen Strompreis bleiben wird, sondern dieser sich erhöht.

    Speicher möchte aber auch, da ich die Notstrom / Ersatzstrom Funktion haben möchte.

    Ohne Atomkraft und schlechter Gasversorgung bilde ich mir ein, könnten wir in Zukunft in Deutschland auch öfter mal im dunkeln sitzen.


    Meine Gastherme Vitodens 200 ist 12 Jahre alt.

    Leider kenne ich den Anteil meines Gasverbrauchs für Brauchwasser und Heizung nicht.

    Ich würde am liebsten so gut wie möglich weg kommen vom Gas.


    Mein Heizungsbauer, hat gesagt bevor ich Brauchwasserwärmepumpe mach, soll ich doch lieber direkt auf Wärmepumpe umstellen,

    aber er hatte die Gegebenheiten nicht mehr im Kopf, und kommt jetzt nächste Woche mal vorbei um sich ein Bild zu machen.


    Hallo Pit,

    der Fragebogen wäre erst mal wichtig.

    Werde ich mir ansehen, bin noch nicht dazu gekommen.


    KWK (also Dachs usw) gebraucht kannst du vergessen, die Maschine darf nach dem Umzug höchstwahrscheinlich nicht mehr betrieben werden.

    (aufgrund technischer Änderungen, am alten Standort gilt Bestandsschutz, am neuen Standort müsste auf neuen Standard umgerüstet werden,

    und das lohnt sich niemals)

    Ohne die Größe deines Hauses zu kennen würde ich sagen, KWK ist für dich schlecht geeignet.

    Da bin ich nicht richtig im Bild, wer verbietet mir da etwas? Dachte ich könnte vielleicht z.B. die Wärme eines Dachses in meinen Kessel über den Eingang der defekten Solarmodule einschleifen, und den Strom der dabei noch anfällt irgendwie ins System bringen. Ich möchte ja niemanden Betrügen und habe nicht vor diesen einzuspeisen. Ich hätte den Strom von so nem Dachs am liebsten im Netz vom Haus. Ich hätte das Ding halt mehr als professionelles Notstromaggregat gesehen, welches mir im Winter, wenn ich wenig Strom hab, sogar noch die Bude heizt.

    150m2 Wohnfläche.


    Naja so einfach scheint das nicht zu sein.

    Hatte mir das Video von dem Dachs Hersteller angesehen, und bin irgendwie darauf gekommen, das sowas ne gute Ergänzung zu der PV sein.


    Wo ist mein Denkfehler, bzw. was ist schlecht an der E3DC?

    Speicher Not/Ersatzstrom hätte ich gerne und sollte aber trotzdem für mich auch gerne auf 20 Jahre gesehen kein - Geschäft werden.


    Jemand was besseres zu Empfehlen?


    Achso anbei die Daten aus dem Angebot

  • Die Kosten für die PV und den Speicher sind entscheidend. Du kannst auch einen KWP oder einen Gesamtpreis netto angeben.

    Ist das Südausrichtung bei PV ? Hat da noch mehr Platz oder ist das Dach komplett voll ?


    Vereinfacht gesagt kostet ein Speicher sehr viel Geld und er kann sich nur rechnen wenn du viele Zyklen fährst.

    Zyklus heißt vollladen und wieder leer machen.

    Das typische Problem (hier in deinem Fall auch) ist daß der Speicherverkäufer gerne große Speicher verkauft = weil mehr Umsatz

    Wenn der Speicher aber mehr Kapazität hat wie die PV Anlage muss man stutzig werden, das kann nicht funktionieren.

    Ganz einfach aus diesen Gründen:

    Im Sommer sind die Tage lang = viel PV Ertrag = dein Riesenspeicher ist voll = Nacht ist kurz, Energiebedarf in der kurzen Nacht ist klein = Speicher wird nicht leer

    Im Winter genau umgekehrt, kurze Tage, der kleine PV Ertrag wird mehr oder weniger sofort verbraucht, du hast quasi nichts zum einlagern,

    und dann kommt die lange Nacht und dein Speicher ist (fast) leer.

    Das sind jetzt natürlich Beispiele, und es wird an Herbst oder Frühlingstagen auch Situationen geben wo es mit "deiner" Anlage auch klappt.

    Aber im Prinzip klappt es an zu wenig Tagen im Jahr um wirtschaftlich zu sein, womit wir wieder bei den Zyklen pro Jahr sind.

    Sollte die PV Anlage nicht größer werden können, würde ich an deiner Stelle gar keinen Speicher nehmen, weil für so einen 2kw Speicher sind

    die Kosten pro KW wieder viel zu hoch.

    Für den großen Speicher der dir angeboten wurde sind zwar die Kosten pro KW geringer, aber du kannst ihn nicht vollständig nutzen.

    Und wenn du mir jetzt noch die passenden Zahlen dazu gibst, kann ich dir das auch mit deinen Zahlen vorrechnen.


    Beim gebrauchten Dachs ist es so daß der VNB dir die netzparallele Inbetriebnahme verweigert.

    Nicht netzparallel ist aber kompliziert und sollte nur von erfahrenen Nutzern (wenn überhaupt) gemacht werden.

    Achso, und zum Thema Notstrom, überflüssig wie ein Kropf.

    Kauf dir nen 300 Euro Notstromer und da kannst du überlebenswichtige Dinge wie Kühlschrank/Gefriertruhe/Handy anstöpseln im Notfall.

    Wenn ein großflächiger Stromausfall ist, bringt dir der E3DC auch nichts mehr, du bekommst kein Gas mehr, deine Heizung fällt somit auch aus.

    Telefon und Internet wird auch lahm sein, wenn die örtlichen Netzstationen ohne Strom sind.

    Das ist ein gutes Verkäufer Argument, aber sonst nichts.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Netto 22500€ mit 14kW

    oder 21400€ mit 9KW Speicher

    Der Ausschlaggebende Grund, weshalb ich gedacht habe ich nehm lieber den großere ist dass die Anlage dann eine höhren Nennleistung fürs Laden und Entladen hat. S10xCom

    https://www.e3dc.com/wp-conten…3DC_TDB_E-und_X-Serie.pdf


    Hab leider ne DHH. Dach ist komplett voll. Aber optimale Südausrichtung 30° Dachneigung.


    Hast du echt super erklärt mit dem Speicher.

    Zyklen und 2kw Speicher klingt logisch, aber mit 2kw kommt man ja auch nicht über die Nacht.

    Ich dachte, ich kann am Tag Laden, ggfls. wenn ich auf BWWP umstelle, Warmwasser machen und abends und über Nacht mit 14KW Autark sein. Mit 2 KW geht das vielleicht ne Stunde oder 2.


    Ich habe nie Angefragt was ne Anlage in der Größe ohne Speicher kostet. Ich war der Meinung da speist man zuviel ein, was bei 7ct oder wieviel es gibt ja auch nicht wirtschaftlich sein kann. Und unter dem Tag wenn die Sonne scheint, waren wir bisher nicht wirklich viel zuhause wo wir aktiv Strom gebraucht hätten. Ist natürlich aktuell in Zeiten von Homeoffice auch ganz anders. Wahrscheinlich auch der aktuelle Verbrauch.


    Notstromer klar, aber ich wollte es bequem haben ohne Kabeltrommel oder so.


    Und wegen der ganzen Akku Geschichte im Winter usw. bin ich ja eigentlich hier gelandet bei der BHKW Idee.

    Dachte ich kauf mir im Ebay ein ausrangiertes BHKW mit dem ich im Winter die Heizung unterstütze, bzw. Heize und meinen Akku der PV laden kann, der ja im Winter mit der mini Fläche eh nie voll wird.


    Jetzt bin ich etwas verunsichert, aber ich weiß ist ja nur gut gemeint.

  • Was man halt so macht,

    Fernsehen,Computer, Licht, Heizung, Netzteile in allen Variationen, wenns doof läuft noch Wäsche waschen oder kochen. Kühlschrank usw.

  • Moin Pit,

    was ist schlecht an der E3DC

    Der große Stromspeicher. Das heißt, schlecht ist er insoweit, als er sich nicht rechnet.

    Bist du der Meinung, das gewählte Produkt ist nichts vernünftiges, oder einfach im Preisleistungsverhältnis zu teuer?

    Das Produkt ist unter wirtschaftlichen Aspekten nicht vernünftig. Wenn Dir die Wirtschaftlichkeit egal ist, wird es rein technisch schon in Ordnung sein.

    Und hätte gesagt nur so rechnet sich überhaupt eine PV.

    Möglich. Und zwar für den, der Dir den Stromspeicher verkaufen will. :walklike:


    Genauer: Es kann sein, dass sich die Anlage für Dich sogar mit Stromspeicher rechnet. Aber ohne Stromspeicher (selbst wenn der vernünftig dimensioniert wäre, was hier nicht der Fall ist) würde sie sich schneller amortisieren, selbst zu den aktuellen Strompreisen.


    Mit einer PV-Anlage von 6,9 kWp ist ein 14 kWh-Speicher außerdem um den Faktor 2 überdimensioniert, bei lediglich 4.500 kWh Stromverbrauch eher um den Faktor 3. Dadurch verschlechtert sich die Wirtschaftlichkeit des Stromspeichers noch mal zusätzlich, weil die zusätzliche Kapazität (die man ja auch bezahlen muss) kaum je ausgelastet wird. Guck mal hier rein: Mit 4.500 kWh Stromverbrauch und einer 6,9 kWp PV-Anlage kannst Du ohne Speicher ca. 34% (1.530 kWh) Eigenverbrauch erwarten. Mit einem hier äußerstenfalls angemessenen 7 kWh Speicher wären es weitere 35% (1.575 kWh). Angenommen Du sparst 30 ct pro kWh Bezugsstrom (einschl. Speicherverlusten und entgangener EEG-Vergütung), dann wären das aktuell ca. 470 EUR/Jahr. Bei angenommenen Kosten von 6.300 EUR (900 €/kWh) für einen (nicht inselfähigen!) 7 kWh-Speicher hätte der Speicher eine Amortisationszeit von ca. 13 Jahren. Das ist nicht schlecht, aber jedenfalls länger als die Amortisationszeit einer PV-Anlage ohne Speicher.


    Das 14 kWh Monster bringt Dir noch mal 7% (315 kWh) mehr, d.h.die Verdoppelung der Kapazität bringt einen Zusatzvorteil von 95 EUR im Jahr. Damit sich das auch nur innerhalb der Standard-Lebensdauer des Speichers (20 Jahre) rechnet, dürfte Dich die Verdoppelung der Speicherkapazität nicht mehr als 1.900 EUR kosten, d.h. weniger als 270 EUR pro zusätzlicher kWh.

    Speicher möchte aber auch, da ich die Notstrom / Ersatzstrom Funktion haben möchte.

    ...

    Speicher Not/Ersatzstrom hätte ich gerne und sollte aber trotzdem für mich auch gerne auf 20 Jahre gesehen kein - Geschäft werden.

    Das kann man machen, aber für einen inselfähigen Speicher muss man nochmals erhebliche Zusatzkosten aufwenden. Dass sich so ein Speicher in 20 Jahren rechnet, halte ich für ausgeschlossen. Wenn aber unsere Stromversorgung mal so katastrophal schlecht wird, dass sich so etwas lohnt, haben wir in Deutschland ganz andere Probleme: Womöglich hast Du dann schon keinen Job mehr, weil große Teile der Industrie nicht mehr funktionieren. Ich will nicht ausschließen, dass das passieren kann. Aber wer als Privatperson so ein Szenario realistischerweise erwartet, sollte m.E. jetzt lieber in Goldmünzen investieren als in einen inselfähigen Speicher.

    Ich würde am liebsten so gut wie möglich weg kommen vom Gas.

    Dann bleibt bei Deinen Vorlauftemperaturen eigentlich nur eine Pelletheizung. Dazu würde eine PV-getriebene BWW-Wärmepumpe (oder eine kleine Solarthermie, nur für BWW im Sommer) technisch gut passen, weil Du auf diese Weise die Pelletheizung im Sommer ausschalten kannst und so den ungünstigen (und stromintensiven) extremen Teillastbetrieb vermeidest.

    Mein Heizungsbauer, hat gesagt bevor ich Brauchwasserwärmepumpe mach, soll ich doch lieber direkt auf Wärmepumpe umstellen,

    aber er hatte die Gegebenheiten nicht mehr im Kopf, und kommt jetzt nächste Woche mal vorbei um sich ein Bild zu machen.

    Dann wird er feststellen, dass bei Dir als WP nur eine Luft-Wärmepumpe geht, und dass die in einem Haus mit Vorlauftemperaturen von 60-70°C wegen des lausigen Wirkungsgrades im Winter keinen Sinn macht – zumal kaum mehr als ein Drittel des WP-Stroms aus der PV kommen kann, und vor allem in den Monaten November bis Februar (mit den schlechtesten WP-Wirkungsgraden) praktisch gar nichts.

    Dachte ich könnte vielleicht z.B. die Wärme eines Dachses in meinen Kessel über den Eingang der defekten Solarmodule einschleifen, und den Strom der dabei noch anfällt irgendwie ins System bringen. Ich möchte ja niemanden Betrügen und habe nicht vor diesen einzuspeisen. Ich hätte den Strom von so nem Dachs am liebsten im Netz vom Haus. Ich hätte das Ding halt mehr als professionelles Notstromaggregat gesehen, welches mir im Winter, wenn ich wenig Strom hab, sogar noch die Bude heizt.

    150m2 Wohnfläche.

    Ich denke Du willst weg vom Gas? Ein Dachs läuft mit Erdgas oder Flüssiggas, gebrauchte vielleicht auch noch mit Öl.


    Aber abgesehen davon: Wenn Du den Dachs zum Schrottwert bekommst und selbst einbaust und alle Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst durchführen kannst, und den Dachs dann im Winterhalbjahr abends oder nachts auf den Stromspeicher arbeiten lässt bis dieser voll ist, dann mag sich so etwas lohnen. In allen anderen Fällen dürfte die Amortisationszeit die Lebensdauer des Dachses bei weitem übersteigen – oder das ist eben ein Hobby. Bei einem Hobby ist alles OK. Aber unter allen anderen Gesichtspunkten würde ich auch hier wieder lieber zur Anschaffung von Goldmünzen raten.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Sailor, vielen Dank für die sehr ausführliche uns sehr verständliche Antwort.

    Der Unabhängigkeitsrechner ist auch echt gut.

    Das heisst, ich sollte nochmals erfragen, was z.B. diese/eine Anlage ohne Speicher kostet.

    Ist dann wohl keine E3DC, könnte auch noch den kleinsten Speicher Anfragen, aber ich denke das gibt sich nicht viel.

    Ich habe halt aktuell nur die Angebote mit 9KW Speicher(4,5kw Nennleistung Be/Entladen) und 14 KW (6kw Nennleistung Be/Entladen)Speicher, und das ist ein 1000er Unterschied.


    Hobby/Technikinteresse ist bei allem mit Sicherheit dabei, und ja bei einem Dachs hätte ich wohl nach einem mit ÖL gesucht.

    Goldmünzen sind mit Sicherheit auch nie ein Fehler.

    Aber ich denke BWWP in Kombi mit Pallets ist vielleicht wirklich eine gute Idee.

    Zumal die Pallet Heizung auch noch gefördert wird glaube ich.

    Leider die Brauchwasserwärmepumpe nicht, da Sie nicht zum Heizen dient.


    Ich werde das mal ansprechen. Wäre auf jeden Fall einfacher, als das ganze Haus mehr oder weniger Kern zu sanieren.