Viessmann Brennstoffzellen im Altbau Bj 1927

  • Guten Tag zusammen,


    Ich bin durch Zufall auf das Thema Brennstoffzellen gestoßen.

    Für die ersten Themen war das Forum schon einmal sehr Hilfreich. Vielen Dank dafür!


    Zum dem Gebäude:


    Baujahr 1927

    Wohnfläche 220qm

    Die Fenster sind erneut worden im Jahr 2021 mit einem Ug Wert von 1,1.

    Die Fassade bekommt eine Einblassdämmung, wo der Ug Wert dann bei ca 0,45 liegt.

    Das Dach wurde in Ende 1998 neu gedämmt.

    In jeder Etage ist eine Gastherme, da es ein drei Parteinhaus ist.

    Wir bewohnen eine Etage und haben 2 Wohneinheiten vermietet.

    Der Gasverbrauch für das ganze Haus, liegt bei ca. 25.000 kw/h. Was aber schwanken kann, da jeder ein anderes Raumklima möchte.

    Der Stromverbrauch liegt bei ca. 5300 kw/h

    Zum Warmwasserverbrauch kann ich nichts sagen, das jede Gastherme das Warmwasser direkt über die Gastherme bezieht.

    Momentan, leben 5 Personen im Haus.


    Das Vorhaben sieht aus, dass Gasthermen raus kommen und im Keller eine Brennstoffzelle mit Gasbrennwertkessel von Viessmann eingebaut worden soll. Dies bedeutet, dass der Vorlauf und Rücklauf sowie Warmwasser durch das ganze Haus gezogen werden muss.

    Der erzeugte Strom, soll als Mietermodel eigens verkauft und verbraucht werden.

    Ich gehe davon aus, drei Wohnpartien haben alle einen Kühlschrank sowie einen Router am laufen und Standbyzeiten. So dass, theoretisch, wenn die Brennstoffzelle läuft die gesamten 750W eigens bzw. Verkauft werden.


    Was halten hier die Profis davon?


    Was muss am Schaltschrank alles verändert werden?

    Es sind noch alte mechanische Stromzähler verbaut.

    Muss ich bei dem Mieterstrommodel den Gesamtenstrom der Mietern liefern? Sprich aus Erzeugung und aus Netzbezug?


    Ist es richtig, dass der Stack nach 60.000 Betriebsstunden erneuert werden muss? Kosten ca. 5000€

    Würde dies von einem Wartungsvertrag übernommen werden?


    Ich finde das Konzept sehr interessant, da sich die Anlage zum größten Teil, nach meiner Rechnung selber bezahlen würde.


    Ich bedanke mich im Voraus für eine tatkräftige Unterstützung und den gemeinsamen Austausch!

  • Ein guter Tipp von mir .

    Werde hier im Forum Mitglied .

    M.e. kann es nicht sein , dass hier im Forum ständig fachlich hervorragende Ratschläge gemacht werden für null komma nix .


    Manche sogenannte" Fachberater " nehmen mehrere 100 Euro , die allerdings manchmal teilweise ersetzt werden .


    Gruß Heinz

  • Hey, wir freuen uns natürlich über jedes neue Mitglied im Verein, aber man muss wirklich nicht Fördermitglied werden, um das Forum zu nutzen. :) Der Verein macht dieses Forum möglich, leistet aber selbst keine Beratungen. Das machen die Mitglieder wie die Forennutzer untereinander und nur in der Freizeit bzw. ehrenamtlich. Da findet sich nicht immer jemand, der Zeit und Lust hat, auf alle Fragen eine Antwort zu finden. :S Nur um Missverständnissen vorzubeugen. :saint:

  • Moin Jörg,


    nachdem sich sonst keiner meldet, gebe ich hier mal meine Gedanken zu Deinem Projekt zum Besten.


    Unter rein technischen Gesichtspunkten halte ich bei einem Wärmebedarf von >20.000 kWh und einem Gesamtstrombedarf von 5.300 kWh eine Vitovalor für gut geeignet. Und der Gedanke mit der hohen Grundlast hat durchaus was für sich.


    Der Teufel steckt hier eher in den bürokratischen Details, von denen Du ja schon einige genannt hast.

    Was muss am Schaltschrank alles verändert werden?

    Es sind noch alte mechanische Stromzähler verbaut.

    Grundsätzlich brauchst Du am Einspeisepunkt einen Zweiwegezähler mit Rücklaufsperre. Technisch würde das ausreichen, aber jetzt kommen wir zum ersten Bürokratieproblem: Nach aktueller Rechtslage muss auf den an die Mieter gelieferten Brennstoffzellenstrom EEG-Umlage abgeführt werden, während der von Deinem Haushalt verbrauchte BZ-Strom umlagefrei ist. Um das sauber abzugrenzen, braucht man eine komplexe Anordnung mehrerer Zähler (siehe Anlage: Das Schema stammt hier aus dem Forum, ich weiß aber nicht mehr von wem). Jetzt will zwar die "Ampel" die EEG-Umlage abschaffen. Aber bis das soweit ist, wird Dein Netzbetreiber darauf bestehen, dass der Mieterstrom ordentlich gezählt und abgerechnet wird.

    Muss ich bei dem Mieterstrommodel den Gesamtenstrom der Mietern liefern? Sprich aus Erzeugung und aus Netzbezug?

    Müssen musst Du nicht, aber es wäre m.E. zweckmäßig. Grundsätzlich hat jeder Mieter das Recht, seinen Stromlieferanten frei zu wählen. Wenn Du Dich aber mit Deinen Mietern gut verträgst, kannst Du mit denen verabreden, dass sie Strom zu einem Mischpreis aus Bezugsstrom und Eigenerzeugungspreis von Dir beziehen. So lang der Mischpreis günstiger ist als alles, was die Mieter am freien Markt bekommen können, sollte das keine Schwierigkeiten machen. Zu den steuerlichen und bürokratischen Anforderungen und Fragestellungen, die ein solches Modell mit sich bringt, findest Du vielleicht einige Antworten hier.

    Ist es richtig, dass der Stack nach 60.000 Betriebsstunden erneuert werden muss? Kosten ca. 5000€

    Der Stack ist nach meinen Informationen auf ca. 80-85.000 Betriebsstunden ausgelegt. Wenn der Stack innerhalb von 10 Jahren ab Inbetriebnahme entweder komplett ausfällt oder mit der Leistung unter die Garantiegrenze fällt (80% bzw. 600W), so wird er im Rahmen des obligatorischen Vollwartungsvertrages kostenlos gewechselt. Bei den üblichen Jahreslaufzeiten haben die Stacks beim Ablauf des 10-Jahres-VoWa ca. 60-70.000 Betriebsstunden auf der Uhr – ich glaube Viessmann rechnet mit 60.000, daher kommt wohl diese Zahl.


    Alles was ab dem 11. BJ passiert geht – von möglichen Kulanzregulierungen abgesehen – zu Lasten des Betreibers. Ob das mit den 5.000 EUR Kosten stimmt, weiß ich nicht (und meines Wissens sonst auch niemand): Da die Vitovalor erst seit ein paar Jahren am Markt ist, hatte noch niemand die "Gelegenheit" auszuprobieren, was nach Ablauf des 10-J-VoWa passiert.


    Gruß, Sailor

    Bilder

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)