Habt ihr ein E-Auto und würdet ihr euch eines kaufen?

  • Deshalb kann ich bei meiner jetzt niedrigen Generatorspannung die Drehstrombrücke in Silizium aufbauen.

    Versteh ich nicht. Das Problem bei MOSFETs für Drehstromanwendungen ist doch der hohe RDSon!?

    (Als Freilaufdioden haben wir externe Epitaxialdioden verwendet, das ist ja auch kein Kostenfaktor),

    Bei einer Dreiphasigen Brücke (6 Transistoren) muss ich ja mit 800V Komponenten arbeiten (knapp 600V plus transiente Überspannungen, also mit Sicherheitsreserve die 800V). Und da ist der ON-Widerstand bei Silizium untragbar.

    (Bei den IGBTs ist ja der Stromschwanz das Problem...)

    Klär mich auf!

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • @moderator


    Mit meiner Frage habe ich unbeabsichtigt eine off-topic-diskussion ausgelöst. Vielleicht kann man das ja in einen eigenständigen Bereich verschieben?

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Und warum immer bidirektional? Es ist eben meine Vermutung, dass die Rückspeisefähigkeit entsprechend teure Zertifizierungen mit sich bringt. Aber anscheinend weiß niemand hier genaueres.

    Die Rückspeisefähigkeit oder Einspeisefähigkeit muss gemäß der geltenden Grid Codes zertifiziert werden, vgl. zum Beispiel mit der Deutschen Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 und der zugehörigen Prüfnorm VDE 0124-100 (oder auch mit der Europäischen Normenreihe EN 50549).


    Das betrifft jedes Gerät am Netz, das elektrische Energie einspeist und auch für Verbraucher gelten Vorschriften z.B. bzgl. der elektromagnetischen Verträglichkeit. Zudem gilt im Massenmarkt, dass die einmaligen Prüf- und Zertifizierungskosten sich bei hohen Stückzahlen kaum im Endpreis wiederspiegeln (etwas anderes ist es bei geringerem Umfang der Serienproduktion).


    Warum man bisher davon abgesehen hat, bidirektionale Leistungselektroniken im Auto zu verbauen ist wohl eher, dass die Hardware als gesteuerter Gleichrichter deutlich billiger ist und der Mehrwert nur langsam beim Kunden ankommt. Das mag jetzt das Komfortmerkmal Vehicle to Load (Campingstecker) oder auch in Kombination von Zweitwagen und PV-Anlage der doppelte Nutzen statt dediziertem stationärem Batteriespeicher sein.


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Warum man bisher davon abgesehen hat, bidirektionale Leistungselektroniken im Auto zu verbauen ist wohl eher, dass die Hardware als gesteuerter Gleichrichter deutlich billiger ist und der Mehrwert nur langsam beim Kunden ankommt. Das mag jetzt das Komfortmerkmal Vehicle to Load (Campingstecker) oder auch in Kombination von Zweitwagen und PV-Anlage der doppelte Nutzen statt dediziertem stationärem Batteriespeicher sein.


    Zunächst ist die Zweckbestimmung eines Autos nun einmal die Mobilität ist. Dann, wenn ich fahren will, soll der "Tank" voll sein.

    Der Grad einer Mitbenutzung zur Stabilisierung des Stromnetzes ist also zwangsläufig eher gering.

    Ich würde daher die Funktion der Batterie im E-Auto zunächst auf die eines passiven Puffers beschränkt sehen. Was ja auch schon einen gewissen Nutzen hat, damit die zukünftig zwangsläufig zu erwartenden starken Spitzen der Erzeugerleistung (mit 200 GW PV und ebenso viel Windkraft) im Netz abgefangen werden. (Angenommenes Beispiel: 10 Mio - stehende und mit dem Netz verbundene - E-Autos mit nur 50kW möglicher Ladeleistung wären 500 GW mögliche sinnvolle Last).

    Allerdings sehe ich ohnehin das weitaus größere Potential der "Speicherung in der Anwendung" in der chemischen Industrie (Fertigung von "Halbfabrkaten" wie Chlor, Ammoniak..., ebenso wie in der industriellen und gewerblichen Kältetechnik (mit eutektischen Speichern).

    All das erfordert jedoch einen kompletten Umbau des Marktdesigns.


    Und die Kosten der Batterie schlagen auch kräftig zu Buche.

    Beispiel: Ich möchte mit meiner Zoe ZE50 mindestens 200Tkm fahren. Bei durchschnittlich 20kWh/100km und einer Batteriekapazität von rund 50kWh macht das 800 Vollzyklen - über 20 Jahre. (In der Regel als Halbzyklen genutzt). Ob ich da viel übrige Zyklen habe, bezweifle ich. Zelltausch lassen sich die Hersteller vergolden...


    Wenn ich allerdings sehe, dass Heimspeicher zu monströsen Preisen weit jenseits der 1000€/kWh angeboten werden... Da wird abgezockt, was das Zeug hält.


    Fazit für mich: Da ist noch ziemlich viel unausgegoren bei diesen Ideen.

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    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Zunächst ist die Zweckbestimmung eines Autos nun einmal die Mobilität ist. Dann, wenn ich fahren will, soll der "Tank" voll sein.

    Der Grad einer Mitbenutzung zur Stabilisierung des Stromnetzes ist also zwangsläufig eher gering.

    Das Schlagwort lautet Dual-Use und differentielle Mehrkosten. Wenn Du sowieso ein E-Auto verfügbar hast, dann sind die differentiellen Mehrkosten gering, wenn du das bestehende Auto mit ein wenig mehr Geld zu einem Dual-Use-Gerät ausbaust, was dann deutlich billiger ist als sich noch mal fast die gleiche Hardware in den Keller zu stellen. Das Teure an einem Batteriespeicher sind die Zellen und nicht ggf. die etwas ausgefeiltere Leistungselektronik als AC/DC-Schnittstelle.

    zukünftig zwangsläufig zu erwartenden starken Spitzen der Erzeugerleistung (mit 200 GW PV und ebenso viel Windkraft) im Netz abgefangen werden.

    Es sind wohl eher 400 GW PV (Jahresertrag 400 TWh) + 400 GW Wind (Onshore 2 GW : 1 GW Offshore umtauschbar; Jahresertrag ca 800 TWh).

    Beispiel: Ich möchte mit meiner Zoe ZE50 mindestens 200Tkm fahren. Bei durchschnittlich 20kWh/100km und einer Batteriekapazität von rund 50kWh macht das 800 Vollzyklen - über 20 Jahre. (In der Regel als Halbzyklen genutzt). Ob ich da viel übrige Zyklen habe, bezweifle ich. Zelltausch lassen sich die Hersteller vergolden...

    Heutige Batteriesysteme für E-Autos sind so ausgelegt, dass es die kalendarische Alterung ist, die am Ende die Lebensdauer begrenzt und nicht die Zyklenzahl. Das bedeutet Du hast noch freie Zyklen auf der Uhr, die du bei Unternutzung der Traktionsbatterie wegschmeisst, wenn Du nicht als E-Taxi regelmäßig Kilometer frisst. Zudem ist die Frage nach der Zyklenfestigkeit, wenn man Teilzyklen fährt. In der Regel nimmt die Haltbarkeit der Batterie in äquivalenten Volllastzyklen deutlich zu.


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Na ja, es geht auch günstiger. Es gibt auch andere Marken wie Sonnen und E3DC. ;)

    https://www.secondsol.com/de/a…varta-element-backup-18s5
    https://www.secondsol.com/de/a…ei/huawei-luna-2000-15-s0

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Es hie immer, die Zellen müssten günstiger werden, damit die Speicher günstig werden. Jetzt geht der Preis der Zellen gegen 100$/kWh - und die Speicher werden teurer statt billiger.

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Bei Youtube werden viele DIY Batterien vorgestellt, 20kwh kosten etwa 3000EUR.


    Das sind 48 Volt Systeme. Kennt jemand Hochvolt Bausätze, die mit Sungrow SH10RT funktionieren würden? Sonst bleibt nur Victron.

  • Sonst bleibt nur Victron.

    Was ist an Victron auszusetzen ?

    Ich frage deshalb, da von Dutzenden Kunden mir gerade Victron empfohlen wurde, ich mir nun ebenfalls ein Energiespeicher gebaut habe in dem ich einen Multiplus II verwendete.

    Ich habe sogar bewusst seperat aufgebaut und z.B. ein Cerbo Systemüberwachung alles ohne Display eingesetzt, war einfach aufzubauen und funktioniert bestens.


    Es hie immer, die Zellen müssten günstiger werden, damit die Speicher günstig werden. Jetzt geht der Preis der Zellen gegen 100$/kWh - und die Speicher werden teurer statt billiger.

    Angebot und Nachfrage, auch ich war geschockt mit welcher Schnelligkeit die Strompreise auf ca. 50 ct / kWh stiegen und meines Wissens bleiben die Strompreise künftig hoch. Auch ich habe verhältnismäßig viel für meinen Energiespeicher bezahlen müssen, hätte ihn noch einige Monate vorher billiger bekommen.

  • Ich mag Victron.


    Ich sehe aber Diskussionen in anderen Foren. Dort hat man ein Ideal: Batteriespannung min. 350 Volt. So kann dann aus einer >350V Stringspannung mit sehr kleinen Verlusten die Batterie geladen werden und aus der Batteriespannung sehr verlustarm der Haushaltsstrom erzeugt werden.


    Victron macht 48V. Das hat aber auch andere Vorteile. Und: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werde ich Victron Komponenten einsetzen.

  • Als Privatanwender würde ich von Batteriespannungen >60V die Finger lassen.

    Gründe:

    1. Die Batteriespannung wird richtig gefährlich, vor allem weil es Gleichstrom/spannung ist. Bei Wechselspanung hast Du die Chance, loszulassen...

    2. Das BMS muss 100+ Zellen austarieren, statt ~16

    3. Die Montage- und Verbindungstechnik wird viel aufwändiger

    Nachteil (der Fairness halber): Der Kupferquerschnitt der Verkabelung, v.a. von der PV-Anlage, muss viel größer sein. Statt eines PV-Strings von ~20 Modulen hat man 10 Strings je 2 Module.


    Deswegen hab ich den Imeon Hybrid-Wechselrichter im Einsatz. Der kann 2 Strings je 6 kW und gleichzeitig eine 48V Batterie (Blei oder Lithium) bedienen. Kann netzparallel und Inselbetrieb. Hat allerdings hohen Eigenverbrauch (~160W)

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    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Nachteil (der Fairness halber): Der Kupferquerschnitt der Verkabelung, v.a. von der PV-Anlage, muss viel größer sein. Statt eines PV-Strings von ~20 Modulen hat man 10 Strings je 2 Module.

    Mehr Kupfer (oder Alu) ist unstrittig, aber lange Strings haben auch ihre Tücken, z. B. bei Abschattungen und beim Ausfall einzelner Zellen

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
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