Neuanschaffung PT2 - Wirtschaftlichkeit für mich?

  • Hallo sailor773


    ich habe deine Exceldatei genutzt, habe aber noch Fragen.

    "Laden E-Auto" habe ich nicht.

    Kann das aber nicht auf Null setzen.


    Kannst du dir das mal anschauen?


    Gruß

    Olaf


    Sorry, ich bin mit dem Forum noch nicht vertraut.


    Ich habe ein Zweifamilienhaus (2x 2 Personen) und mit meinem alten Gasbrenner verbrauche ich jährlich ca. 40.000kWh.

    Es steht für mich die Frage an, den Brenner durch eine neue Brennwertgerät zu ersetzen oder eine PT2 anzuschaffen.

    Gruß

    Olaf


  • "Laden E-Auto" habe ich nicht.

    Kann das aber nicht auf Null setzen.


    Kannst du dir das mal anschauen?

    Wieso, das ist doch hier schon auf Null gesetzt? Jedenfalls steht in Feld I44 und I48 sowie unten I55 jeweils eine Null. Dafür genügt es, in den Feldern F44 und F48 – wie hier geschehen – eine Null einzusetzen. Die Angaben in den anderen Feldern sind dann ohne Belang, weil Null mal X immer noch Null ergibt. Aber wenn Du ganz sicher gehen willst, kannst Du die Angaben zum E-Auto in den Spalten G und H natürlich auch noch auf Null setzen. :)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo Sailor,

    was würdest du zu den eingegebenen Werten sagen?

    Ist die Brennstoffzelle wirtschaftlich?

    Eine Amortisation von 10 Jahren klappen nicht.



    Gruß

    Olaf

  • Hallo sailor773 ,hallo auch an alle anderen erfahrenen Forenmitgliedern,


    ich habe noch das Problem zu entscheiden ob die PT2 für mich sinnvoll ist.

    Hier nochmal meine Basiswerte (oder auch in der Exceldatei aus #1:

    Zweifamilienhaus (2x2 Personen)

    ca. 40.000kWh Gasverbrauch und ca. 5.700kWh Strom.

    Ich denke die Mehrinvestitionen zu einer Brennwertheizung sollten sich nach max. 10 Jahren amortisieren.

    Was sagt ihr dazu?


    Gruß

    Olaf

  • Ich denke die Mehrinvestitionen zu einer Brennwertheizung sollten sich nach max. 10 Jahren amortisieren.

    Nach meiner Erinnerung wurde hier im Forum noch nie ein Brennstoffzellen-Projekt (und auch kein konventionelles BHKW) vorgestellt, das in einem Privathaushalt eine Amortisationszeit von 10 Jahren oder weniger geschafft hätte.


    Das Problem bei solchen Wirtschaftlichkeitsrechnungen ist, dass sich spätestens ab dem 11. Jahr sowohl Kosten als auch Erträge praktisch nicht mehr vernünftig abschätzen lassen. Insbesondere bei den Brennstoffzellen gibt es bislang weder Langzeit-Erfahrungen noch Hersteller-Angaben, aus denen man eine seriöse Schätzung zu den Reparaturkosten nach Ablauf des Vollwartungsvertrages ableiten könnte. Die in meiner Tabelle angegebenen Zahlen von zehnmal 286 EUR (entspricht den Kosten des Vollwartungsvertrages) plus zweimal 1.000 EUR für die großen Wartungen sind deswegen nicht mal Schätzwerte, sondern nur Platzhalter für etwas, das man nicht vernachlässigen sollte.


    Hinzu kommt, dass auch niemand weiß, welche Kosten in 10-20 Jahren für Bezugsstrom und Erdgas anfallen werden. Insbesondere wenn zukünftig die Erdgaspreise schneller steigen sollten als die Bezugsstrompreise, würde sich wahrscheinlich kein heute angeschafftes KWK-Gerät innerhalb seiner technischen Lebensdauer amortisieren.


    Meine Empfehlung zum Umgang mit der Tabelle (oder jeder anderen "Wirtschaftlichkeitsrechnung") ist daher folgende:


    Man sollte zunächst die ersten zehn Jahre betrachten, wo jedenfalls die Wartungs- und Reparaturkosten feststehen und die Unsicherheit bezüglich der Energiepreise noch nicht ganz so groß ist. Eine "Amortisation" innerhalb dieses Zeitraumes wird man kaum schaffen, aber wenn die am Ende dieses Zeitraums verbleibende Differenz zwischen den Feldern I78 und J89 kleiner ist als sagen wir 1-2000 EUR, dann spricht das aus meiner Sicht noch nicht gegen die Investition. Die genannten Differenzbeträge entsprechen mit 3-5% der Gesamt-Investition gerade mal dem Unterschied zwischen einem günstigen und einem weniger günstigen Angebot und liegen aus meiner Sicht bei einem solchen Projekt innerhalb der Messgenauigkeit. Wenn sich dann noch bis zum 20. Betriebsjahr (bei allen Unsicherheiten) wenigstens rechnerisch ein Nettovorteil ergibt, kann man die Investition aus meiner Sicht wagen.


    Entscheidend dabei ist die Einsicht, dass man durch das Betreiben eines BHKW oder einer Brennstoffzelle nicht reich werden kann. Instrumente wie meine Tabelle haben den Hauptzweck, wirtschaftlich absolut hoffnungslose Fälle von vornherein als solche zu identifizieren und die betreffenden Fragesteller zu warnen. Aber der Normalfall – auch bei an sich günstigen Bedingungen – ist, dass der Betreiber als grobe Schätzung binnen 15-20 Jahren mit Ach und Krach das Geld für die Mehrinvestition wieder hereinsparen kann. Machen sollte man das deshalb meiner Meinung nach nur, wenn man neben den wirtschaftlichen Erwägungen auch Spaß an so einem Projekt hat.


    Wer – bei ähnlichen Amortisationszeiten – geringere Risiken eingehen möchte, dem empfehle ich stattdessen die energetische Sanierung des Gebäudes. Kürzere Amortisationszeiten – noch dazu bei ebenso geringen Risiken – lassen sich im häuslichen Energiebereich nur durch eine PV-Anlage erreichen, vor allem wenn man auf die Anschaffung eines Stromspeichers verzichtet.


    Wer aber reich werden will und bereit ist dafür Risiken einzugehen, dem empfehle ich, überschüssiges Geld besser am Aktienmarkt zu investieren als in eine Brennstoffzelle. :)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Typos

  • Hallo sailor773 ,

    vielen Dank für die sehr ausführliche Darstellung.

    Du hast recht, anhand der Werte und deiner Erklärung muss ich mich entscheiden.


    Danke

    Gruß

    Olaf