Überblick verloren, Hilfe benötigt.

  • Hallo zusammen,


    ich beschäftige mich erst seit kurzem mit dem Thema neue Heizung, da unsere alte scheinbar in nächster Zeit den Geist auf gibt.

    Zuerst hatte ich einen Vorschlag über eine normale Brennwerttherme, dann Therme mit Solarthermie, dann bin ich bei der Brennstoffzelle hängen geblieben und mittlerweile weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Egal wenn man fragt, bekommt man immer eine andere Antwort.


    Die Daten zum Haus.

    Baujahr 1993

    Bis heute keine Maßnahmen zur Energieeinsparung getroffen (Fasadendämmung, neue Fenster usw.)

    EFH mit 250 m² Wohnfläche

    Über die Jahre sehr konstant 35000 kWh Gas

    5500- 5800 kWh Strom


    Ich suche natürlich eine Lösung die am meisten Kosten einspart und Zukunftssicher ist.


    Ich bin immer noch angetan von der Brennstoffzellenheizung, ja mehr ich darüber lese desto weniger kann ich mir allerdings eine Gaseinsparung von 40 % erklären. Mit wurde auch von einem Energieberater etwas von 90 % Stromautarkie erzählt, was ich mir auch nicht so recht vorstellen kann.


    Wie denkt ihr über diese Situation?

    Ich bin, wie gesagt, mittlerweile für alle Technologien offen.

  • Natürlich gibt es da keine Gaseinsparung, dein Wärmebedarf hat sich nicht geändert.

    Du wirst deutlich mehr Gas verbrauchen, da du nicht nur Wärme sondern auch Strom produzieren wirst.


    Wenn dein Dach für PV taugt, würde ich so viel PV bauen wie möglich.

    Heizen würde ich mit WP und Gasheizung.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

    Einmal editiert, zuletzt von stromsparer99 ()

  • Also auf mein Dach gehen ca. 14 kVp, ausrichtung Süd/Süd-West.

    Dann eine normale Brennwerttherme mit Wärmepumpe gekoppelt?

    Die Wärmepumpe für den Warmwasserspeicher oder auch zum heizen?

    Eine Wärmepumpe zum heizen wurde mir nämlich abgeraten.

  • Moin Heylo,


    angenommen Deine jetzige Therme hat einen Wirkungsgrad von 70-80% (mehr kann es kaum sein), so liegt der tatsächliche Wärmebedarf um 25-28.000 kWh. Das wären 100-110 kWh/m2 und nicht gerade grottenschlecht, aber auch nicht wirklich prickelnd. Nachdem bisher nichts gemacht wurde, lohnt es sich m.E. schon hier einen Energieberater einzuschalten (wird gefördert) und mal nachzusehen, welche Maßnahmen – neben dem zweifellos notwendigen Ersatz des Heizkessels – noch für vertretbares Geld interessante Energieeinsparungen ermöglichen. Ob sich eine Außenwanddämmung lohnt weiß ich nicht. Aber prüfen würde ich jedenfalls, wie gut das Dach (bei ausgebautem DG) bzw. die oberste Geschossdecke gedämmt ist: Bei weniger als 16 Zentimeter Dämmung sollte man hier evtl. was machen. Die Dämmung der Kellerdecke ist fast immer einfach machbar und eignet sich sogar für Eigenleistung. Und die Erneuerung der Fenster ist zwar an sich die teuerste Methode um Energie zu sparen, aber nachdem die Fenster jetzt knapp 30 Jahre alt sind, dürften sie jetzt langsam sowieso "fällig" sein – insbesondere falls es sich um Holzfenster handelt. Bei technisch einwandfreien Kunststoff- oder gar gut gedämmten Aluminiumfenstern langt es vielleicht auch, die Scheiben gegen moderne Dreischeiben-Verglasung zu tauschen, um die Förderkriterien zu erfüllen.


    Davon ab: Bei einem Stromverbrauch von 5.500-5.800 kWh könnte sich eine Brennstoffzelle mit 0,75 kW(el) wie die Viessmann PT2 oder der Dachs 0.8 durchaus rechnen. Unterm Strich halte ich für so eine BZ bei Deinem Wärmeverbrauch eine jährliche Laufzeit von 7.000 Stunden für erreichbar. Das würde dann eine Stromerzeugung von ca. 5.250 kWh bedeuten. Aber 90% Autarkie sind damit – ohne einen (meist unwirtschaftlichen) Stromspeicher – nicht machbar. Ich schätze den erreichbaren Eigenverbrauch ohne Speicher eher auf 3.600 kWh, d.h. etwa 65% Autarkie (bei hoher Grundlast vielleicht auch 70%, aber mehr ist m.E. nicht drin).


    Was den Gasverbrauch betrifft: Angenommen die BZ erreicht im Jahr 7.000 Betriebsstunden, so würde sie 15.400 kWh Erdgas verbrauchen und (neben 5.250 kWh Strom) 7.700 kWh Wärme abgeben. Bei angenommenen 25-28.000 kWh Wärmebedarf müssten die verbliebenen ca. 17-20.000 kWh Wärme aus der eingebauten Zusatztherme kommen, was einen Gasverbrauch von 18-21.000 kWh bedeutet. Zusammen würde das einen Gasverbrauch von 33-36.000 kWh ergeben, also ungefähr das, was Du jetzt auch verbrauchst. Im Wesentlichen würdest Du also die Energie, die jetzt wegen des schlechten Kesselwirkungsgrades verloren geht, zukünftig zur Stromerzeugung einsetzen. Eine Erdgas-Einsparung von 40% ist mit einer Brennstoffzelle absolut unmöglich, und wenn Dir das ein "Fachmann" tatsächlich so erzählt haben sollte, würde ich dem auch bei anderen Aussagen nicht trauen.


    Eine Solarthermie-Anlage ist mit einer Brennstoffzelle aus technischen Gründen kaum kombinierbar und würde auch wirtschaftlich keinen Sinn machen. Sofern Du ein geeignetes sonniges Dach hast, könntest Du dieses stattdessen mit Photovoltaik belegen, dann hättest Du auch im Sommer (wo die Brennstoffzelle mangels Heizwärmebedarf nicht durchläuft) tagsüber ausreichend Strom. Unter günstigen Umständen halte ich in dem Fall 90% Autarkie auch ohne Speicher für erreichbar.


    Solarthermie plus Gastherme wird zwar gefördert, ist aber aus meiner Sicht nur in wenigen Fällen die beste Lösung. Insbesondere wenn eine große PV-Anlage möglich ist, könntest Du aber über eine Hybridheizung aus Gastherme und Luft-Wärmepumpe nachdenken. Letztere würde dann außerhalb der vier Wintermonate den Wärmebedarf allein decken und könnte (mit Hilfe eines Wärmespeichers und einer geeigneten Regelungs-Logik) weitgehend mit günstigem PV-Strom laufen. Im Winter, wo wenig PV-Strom zur Verfügung steht und der WP-Wirkungsgrad schlecht ist, würde dann die Gastherme die Wärmeerzeugung übernehmen. Diese Kombination wird auch gefördert und könnte sich vor allem dann eignen, wenn eine PV möglich ist und die Vorlauftemperaturen bei Euch außerhalb der Wintermonate um oder unter 40°C liegen.


    Von einer monovalenten Wärmepumpe würde ich dagegen in einem un- oder teilsanierten Gebäude abraten, außer vielleicht wenn die HK-Vorlauftemperatur selbst bei strengster Kälte unter 50°C bleibt.


    Der Vollständigkeit halber: Es gäbe auch noch die Möglichkeit einer Pelletheizung. Aber dafür braucht man einen für Pellets geeigneten Lagerraum, den es in Gebäuden mit Gasheizung meist nicht gibt.


    Fazit: Ich würde

    • einen fachkundigen Energieberater einschalten und ggf. auf Basis des Gutachtens Förderungen beantragen und Maßnahmen zur energetischen Sanierung einleiten
    • einen hydraulischen Abgleich machen lassen (ist für die meisten Fördermaßnahmen ohnedies obligatorisch und könnte niedrigere Vor- und Rücklauftemperaturen ermöglichen: Erstere sind gut für eine Wärmepumpe, Letztere für eine Brennwerttherme)
    • von einem fachkundigen Heizungsbauer aus Deiner Region Angebote für a) nur eine neue Brennwert-Gastherme (zum Vergleich), b) Brennstoffzelle (mit eingebauter Brennwert-Gastherme) und c) Gas-Hybridheizung mit Gastherme plus Luft-WP einholen. Dann kannst Du unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Förderungen mal rechnen.
    • Als vierten Punkt solltest Du die Chancen für eine PV-Anlage auf Deinem Dach prüfen bzw. von einem Solarteur Deiner Wahl ein Angebot einholen. Aber lass' Dir keinen Stromspeicher aufschwatzen: Der rechnet sich schon bei einer PV-Anlage allein nur selten, und wäre bei einer Kombination PV+BZ auch energetisch überflüssig.

    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • sailor773, einfach nur WOW.


    Ein Angebot für eine Gastherme habe ich schon und auch eins für eine BZ.

    Diese liegen bei:

    Gastherme: 10300€ wird nicht gefördert

    Viessmann PT2: 21489 netto inkl. abzug der Förderung.


    Eine PV Anlage mit 10,78kWp liegt bei 26615€ netto. Wobei in diesem Angebot ein 8,92 kWh Akku dabei ist und ein Heizstab für die Brauchwassererwärmung im Sommer. Von diesem Heizstab habe ich mittlerweile aber mehr schlechtes als rechtes gelesen und 85% raten davon ab. Lieber einen Brauchwasserspeicher mit Wärmepumpe.


    Noch mal kurz zum Akku, ich wollte eigentlich am Anfang keinen Akku haben. Nach der Beratung zur PV-Anlage, hat mir die Anlage ohne Akku keinen Sinn mehr gemacht, da ich sonst soviel einspeisen muss, was sich ja nicht wirklich rechnet. Aus welchen Gründen macht den aus eurer Sicht der Akku keinen Sinn?


    Momentan würde ich zu einer Brennwerttherme mit Wärmepumpe (für Brauchwasser) und einer PV Anlage tendieren. Kostet im Endeffekt zwar mehr als eine BZ aber ohne es berechnet zu haben erscheint mir diese Lösung wirtschaftlicher.

  • Lass den Akku erstmal weg und mach lieber das Dach voll.

    Für die Einspeisung bekommst du Vergütung, alleine damit macht sich die Anlage locker bezahlt.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Vielleicht rechne ich auch einfach nur falsch, aber bei 6 Cent die ich bei der Einspeisung bekomme rechnet sich, dass doch irgendwann in 40 Jahren mal oder hab ich da was falsch verstanden?

  • Nach der Beratung zur PV-Anlage, hat mir die Anlage ohne Akku keinen Sinn mehr gemacht, da ich sonst soviel einspeisen muss, was sich ja nicht wirklich rechnet. Aus welchen Gründen macht den aus eurer Sicht der Akku keinen Sinn?

    Ein Akku kann schon heute Sinn machen, trotzdem ist es empfehlenswert, ihn erst in 2 oder 3 Jahren einzubauen, weil die Preise noch stark fallen. In diesen 1-3 Jahren bringt er nicht soviel, wie er in dieser Zeit billiger wird (Prognose). Ob Du 1,5 oder 3,2 Jahre wartest, das wird den Kohl nicht fett machen.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Deine PV wird ca. 1100Eure je KWp kosten, MwSt. bekommst du ja zurück.

    Eine 15KWp Anlage kostet dann also 16500€ netto.

    Ein normaler Haushalt wird ca. 12000KWh einspeisen.

    Wären also 840€ Vergütung pro Jahr.

    Bei derzeit 7Cent

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    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

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    Einmal editiert, zuletzt von stromsparer99 ()

  • Aus welchen Gründen macht den aus eurer Sicht der Akku keinen Sinn?

    Ganz einfach, weil die Kosten für solche Stromspeicher derzeit noch zu hoch sind um Amortisationszeiten von weniger als 15-20 Jahren zu ermöglichen. Hinzu kommt, dass die Anbieter fast immer viel zu große Akkus anbieten. Bei Deinem Stromverbrauch von 5.500 kWh wäre jede Akku-Kapazität über 6 kWh noch mehr rausgeschmissenes Geld als die meisten Akkus sowieso schon sind.


    Du musst mir das aber nicht einfach glauben, sondern Du kannst es nachrechnen. Du kannst mit diesem Tool die voraussichtliche Autarkie für verschiedene PV- und Speichergrößen abschätzen. Wenn ich hier Deine Daten eingebe, so kommt folgendes heraus:


    Mit einer 10,8 kWp PV-Anlage würdest Du bei 5.500 kWh Stromverbrauch ohne Speicher ca. 35% Autarkie schaffen, d.h. von dem erzeugten Strom (etwa 10.100 kWh) könntest Du etwa 1.925 kWh direkt selbst verbrauchen. Mit einem 8.9 kWh Speicher steigt die Autarkie auf 73%, d.h. Du kannst weitere 2.035 kWh Bezugsstrom einsparen. Wegen der Speicherverluste musst Du dafür ca. 2.350 kWh PV-Strom einsetzen, für welche Dir die Einspeisevergütung entgeht. Angenommen der Arbeitspreis deines Bezugsstroms beträgt 30 ct/kWh brutto und die EEG-Einspeisevergütung bei IBN im 1. HJ 2022 wäre 6,5 ct/kWh, dann errechnet sich die jährliche Einsparung durch den Speicher mit (2.035*0,3 – 2.350*0,065=) 458 EUR. Angenommen der Speicher kostet Dich fertig installiert 8.000 EUR brutto, so musst Du ihn 17,5 Jahre betreiben bis Du das Geld für die Investition über Einsparungen wieder hereingeholt hast.


    Sofern Du übrigens beabsichtigst, die PV-Anlage parallel mit einer Brennstoffzelle zu betreiben, lohnt sich ein Stromspeicher noch viel weniger, da die Autarkie in solchen Fällen schon ohne Speicher sehr hoch und somit das durch den Speicher zusätzlich erreichbare Einsparvolumen eng begrenzt ist.

    ein Heizstab für die Brauchwassererwärmung im Sommer

    Würde ich nicht machen. Zum Einen ist es eine ökologische Triebtat, Niedertemperaturwärme außer in Notfällen mit Strom zu erzeugen. Und zweitens kostet Dich die entgangene PV-Einspeisevergütung ungefähr so viel wie Du für die WW-Erwärmung mit Erdgas aufwenden müsstest. Die Ausnahme wäre, wenn Du bei der PV-Anlage ausschließlich ansonsten abgeregelten Strom für die WW-Bereitung einsetzen würdest. Bei einer normalen Anlage könnten das 4% des Jahresertrages sein, bei Dir also ca. 400 kWh. Ob sich die dafür einzusetzende elektronische Mimik einschließlich der Kosten für den Heizstab lohnt, musst Du selbst entscheiden.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ok, hab es selbst mal nachgerechnet und es macht tatsächlich keinen Sinn. Ich wäre bei etwas über 19 Jahren. Ob der Akku solange hält ist ja auch fraglich. Je niedriger die Einspeisevergütung wird desto eher rentiert sich dann der Akku. Dann warte ich wirklich noch 2,3 Jahre bis die Preise niedriger sind.


    Was bedeutet abgeregelter Strom von der PV anlage?


    Wenn ich im Sommer die Brauchwasserwärmepumpe nur mit PV Strom betreiben würde (funktioniert das?) Könnte ich das Gas sparen, verpasse aber die einspeisevergütung. Bei 6,5 Cent Vergütung und 9 Cent Gaspreis ist das, danke ich, auch zu vernachlässigen (2500-3000 € für die Brauchwasserwärmepumpe) und ich komme zu dem Schluss einfach nur eine pv anlage ohne Akku aufs Dach zu setzen und ein Standard Brennwertkessel einbauen zu lassen.


    Dann hätte ich noch eine Frage und zwar habe ich ein Angebot für eine Vitocrossal 300.


    Diese soll mit Schornsteinsarnierung und allem drum und dran 10349€ Kosten. Im Internet findet man natürlich wieder wesentlich künstigere Angebote aber ob das dann alles so klappt, keine Ahnung. Haltet ihr diesen Preis für im Rahmen oder lieber noch wo anders anfragen?

    Einmal editiert, zuletzt von Neuendorfer () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Heylo mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Sofern Du übrigens beabsichtigst, die PV-Anlage parallel mit einer Brennstoffzelle zu betreiben, lohnt sich ein Stromspeicher noch viel weniger, da die Autarkie in solchen Fällen schon ohne Speicher sehr hoch und somit das durch den Speicher zusätzlich erreichbare Einsparvolumen eng begrenzt ist.

    Diese Idee hatte ich tatsächlich ganz am Anfang mal. Da war aber auch noch der Akku in der Rechnung und somit hat es für mich dann keinen Sinn gemacht.

    Wenn ich nun die 10 kVp Anlage nehme und eine Brennstoffzelle wäre das doch eigentlich eine ganz gute Kombi oder habe ich da jetzt wieder einen Rechenfehler im System. Klar senkt, die Kombi den Gasverbrauch nicht wirklich aber vom Stromverbrauch her, müssten doch hier 80 Autarkie drin sein?

    Viele Grüße und DANKE für die ganzen Tipps. Ich denke ich komme der ganzen Sache langsam näher.

  • Nein, die Brennstoffzelle würde sich nur rechnen, wenn du auch Tags den Brennstoffzellenstrom selbst verbrauchst.

    Mit PV würdest du den Brennstoffzellenstrom einspeisen.

    Meine Empfehlung Dach voll machen, wenn 20KWp drauf gehen auch 20KWp bauen.

    Wärmepumpe für Brauchwasser u. Heizung.

    Gastherme zum Heizen

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    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

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  • Nein, die Brennstoffzelle würde sich nur rechnen, wenn du auch Tags den Brennstoffzellenstrom selbst verbrauchst.

    Mit PV würdest du den Brennstoffzellenstrom einspeisen.

    Es gibt hier in der Tat eine Überschneidung. Allerdings hält die sich meiner Erfahrung nach in Grenzen, da die BZ außerhalb der Heizperiode (wo sie deutlich weniger läuft) nachts Strom erzeugen kann und die PV am Tag. Und wenn man z.B. Großgeräte, die mehr als die 0,75 kW der BZ verbrauchen, soviel wie möglich tagsüber mit PV-Strom laufen lässt, wird die Bilanz noch etwas besser.


    Richtig ist natürlich schon, dass die Kombination von BZ und PV insgesamt etwas weniger wirtschaftlich ist als jedes der Teile allein. Dafür steigt die Autarkie. Und besser als das Geld für einen Stromspeicher auszugeben ist so eine Kombi allemal.


    Ob man bei Überschneidung mehr BZ-Strom oder PV-Strom einspeist hängt von der Schaltung der Zählerkaskade ab. Seit dem aktuellen Quartal ist es tatsächlich so (was noch niemals zuvor der Fall war), dass die Einspeisevergütung für KWK-Strom (die dem Marktpreis folgt) höher liegt als die EEG-Vergütung für PV-Strom. Wenn das dabei bleibt, würde man tatsächlich vorrangig PV-Strom verbrauchen und lieber BZ-Strom einspeisen.

    Klar senkt, die Kombi den Gasverbrauch nicht wirklich aber vom Stromverbrauch her, müssten doch hier 80 Autarkie drin sein?

    So würde ich das auch einschätzen, bei der großen PV eher sogar etwas höher.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)