Auf der Suche nach der eierlegenden Wolfsmilchsau

  • Hallo in die Runde,


    ich bin neu hier im Forum und habe jetzt schon eine ganze Menge an hilfreichen und nützlichen Infos ziehen können.


    Ich stelle mal meine Situation/Lage vor und freue mich auf Diskussionsbeiträge.

    Ein längerer Stromausfall hat meine Heizungssuche ausgelöst. Nach dem Stromausfall hat das Hochfahren der Anlage auf 70 Grad einen Harrriss im Wasserspeicher verursacht. Es lief einige Tage etwas Wasser. Aktuell ist wieder Ruhe, aber das Teil wird sich nicht selbst repariert haben ist ne Frage der Zeit.

    Ganze Heizung ist genau wie das Haus 28 Jahre alt.

    Auf der Suche nach einem neuen Wasserspeicher bin ich auf duale Systeme mit Heizstab zum Anschluss an eine PV-Anlage gestoßen. Das macht m. E. Sinn, weil im Sommer über eine PV viel Strom vorhanden wäre.

    Gegen die PV-Anlage spricht ggfls. die Hausausrichtung (Nord-Ost/Süd-West) und im Südwesten mit Baumbeschattung in den Wintermonaten. So wirklich ideal ist die Ausrichtung nicht und das ist mein großes Bedenken. Eine 13,5 kwp-Anlage würde nach Berechnungen von Anbietern ca. 8.500 kwh erzeugen. Für den Sommer alles gut, im Winter reicht es natürlich nicht, zumal die Beschattung durch die wachsenden Bäume zunimmt. Da rechne ich mit 1500 -2000 kwh Netzbezug. Speicher mit 7 - bis 9 kwh würde ich vorsehen, um auch den PluginHybrid (8,9 kwh Batterie) flexibel laden zu können.

    Und jetzt kommt mir noch die Brenstoffzellenheizung unter die Füße, die ich auch sehr interessant finde und die sich lohnen könnte.

    Jahresverbrauch aktuell 3500 kwh (ohne PluginHybrid) mit Pluginhybrid voraussichtlich 4500 - 5000 kwh. Auto ist gerade neu gekommen. Von den Leistungsdaten der BSZ könnte ich ja nahezu stromautark werden, wenn ich Erzeugung und Verbrauch überein bekomme. bei einer Stromerzeugung durch den Vitovalor PT2 von 0,75 kwh ist sie für die Autoaufladung wenig geeignet. Da bräuchte es noch eine Speichermöglichkeit von bis zu 9 kwh. Geht das mit der BSZH. Geht das??

    Eckdaten:

    Haus und Heizung aus 1994, 135 qm

    Gasverbrauch 19.000 kwh, davon ca. 8000- 9000 für Warmwasser (allein im Sommer monatlich 650 kwh für das angenehme Duschen), demnach 10k kwh für Wärme (plus ca. 5000 kwh über einen Kaminofen, der auch bleibt.)

    Fußbodenhzg nur im EG, sonst Heizkörper.

    Also weist meint ihr:

    1. PV-Anlage + Stromspeicher + Wasserspeicher mit Heizstab + moderner Brennwertkessel oder

    2. Brennstoffzellenheizung (ggfls. plus Stromspeicher, falls sich das überhaupt realisieren lässt).


    Gruß Ghostbiker

  • Die Idee mit dem Heizstab würde ich mal in die Tonne treten, da gibt es viel effizientere Brauchwasserwärmepumpen.


    Die Bäume stehen auf deinem Grundstück? Wenn ja, dann kann man da wäs kürzeres pflanzen.

    Auch die Nord-Ostseite funktioniert, wenn nicht zu viel Neigung und zu viel Nord. Da kannst du aber mal mit PVGIS etwas experimentieren.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

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    Einmal editiert, zuletzt von stromsparer99 ()

  • Hey, danke für den Hinweis auf PVGIS. Komme da zu ähnlichen Ergebnissen wie die Anbieter. Jetzt bastel ich noch an der Horizont-Datei. Das ist interessant. Da kann ich auch den vorausschitlichen Baumwuchs einplanen.

    Gruß Ghostbiker

  • Moin ghostbiker ,


    erst mal willkommen im Forum!


    Zu Deinen Ideen folgende Anmerkungen aus meiner Sicht:

    Eine 13,5 kwp-Anlage würde nach Berechnungen von Anbietern ca. 8.500 kwh erzeugen.

    Ein Ertrag von 8.500 kWh ist für eine 13,5 kWp-Anlage selbst für einen Standort in NRW erschütternd wenig. Entweder sind da 50% Nordost-Anteil dabei oder die Verschattung auf der SW-Seite ist schlimmer als von Dir beschrieben, anders ist das kaum zu erklären. Die Frage ist daher, ob es nicht wirtschaftlicher wäre, die Anlage deutlich zu verkleinern und die Module auf die sonnigsten Stellen der SW-Seite zu konzentrieren.

    Auch die Nord-Ostseite funktioniert, wenn nicht zu viel Neigung und zu viel Nord. Da kannst du aber mal mit PVGIS etwas experimentieren.

    Dem zweiten Teil der Empfehlung kann ich mich nur anschließen. Mit dem PVGIS kann man den Ertrag einer PV-Anlage nach Eingabe von Ausrichtung und Dachneigung für jeden europäischen Standort abschätzen. Allerdings berücksichtigt das PVGIS bei der Verschattung nur geographische Features (Berge etc.), nicht hingegen z.B. Nachbarhäuser oder Bäume. Trotzdem solltest Du insbesondere für die Nordostseite das Tool mal ausprobieren. Sofern Dein Dach eine übliche Neigung von 25-35° hat, erwarte ich, dass dabei keine brauchbaren Erträge herauskommen.

    Auf der Suche nach einem neuen Wasserspeicher bin ich auf duale Systeme mit Heizstab zum Anschluss an eine PV-Anlage gestoßen. Das macht m. E. Sinn, weil im Sommer über eine PV viel Strom vorhanden wäre.

    Die Idee mit dem Heizstab würde ich mal in die Tonne treten

    Ich stimme hier meinem Vorredner uneingeschränkt zu. Ein Heizstab an einer PV-Anlage ist (von wenigen Ausnahmen abgesehen, die hier nicht vorliegen) eine ökologische und ökonomische Triebtat. Die Frage ist, was macht man stattdessen?


    Zum Wärmebedarf: Der Wirkungsgrad einer 27 Jahre alten Gastherme kann unmöglich über 80% (Hs) liegen, 70% halte ich für wahrscheinlicher. Der tatsächliche Wärmebedarf – ohne den Beitrag des Kaminofens – liegt daher wohl eher bei 14-15.000 kWh. Hinzu kommt die Tatsache, dass der von Dir beschriebene Uralt-Warmwasserspeicher aller Wahrscheinlichkeit nach erhebliche Abstrahlverluste hat, zumal er (warum eigentlich?) offenbar mit einer Temperatur von 70°C gefahren wird anstatt völlig ausreichender 60°C. Der tatsächliche Warmwasserbedarf dürfte also eher in der Größenordnung von 400 kWh/Monat liegen (15 kWh/Tag), was für eine normale Familie immer noch üppig wäre.


    Wie dem auch sei: Der Wärmebedarf ist jedenfalls hoch genug, um für eine Brennstoffzelle wie die Vitovalor vernünftige Jahreslaufzeiten zu ermöglichen. Die Frage ist aber, ob der Strombedarf hoch genug ist um ein solches Gerät auch wirtschaftlich zu betreiben.

    Jahresverbrauch aktuell 3500 kwh (ohne PluginHybrid) mit Pluginhybrid voraussichtlich 4500 - 5000 kwh. (...) Von den Leistungsdaten der BSZ könnte ich ja nahezu stromautark werden, wenn ich Erzeugung und Verbrauch überein bekomme. bei einer Stromerzeugung durch den Vitovalor PT2 von 0,75 kwh ist sie für die Autoaufladung wenig geeignet. Da bräuchte es noch eine Speichermöglichkeit von bis zu 9 kwh. Geht das mit der BSZH. Geht das??

    Gehen tut das, aber rechnen wird es sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht.


    Wenn ich in meiner Tabelle zur Wirtschaftlichkeitsabschätzung einer Vitovalor Deine Daten einfüge, so ergeben sich ohne Stromspeicher folgende Schätzwerte:

    • Laufzeit: ca. 7.000 Stunden (ein sehr guter Wert: vorausgesetzt es gelingt, mit einem ausreichend großen WW-Speicher und einer geschickten Anpassung von hydraulischer Anbindung und Regelung das WW im Sommer weitgehend aus der BZ zu erwärmen)
    • Stromerzeugung: ca. 5.260 kWh
    • Eigenverbrauch (Haushalt + PIHV): ca. 3.100 kWh (davon PIHV ca. 270 kWh).

    Damit ergibt sich über 20 Jahre ein geschätzter Nettovorteil von ca. 9.500 EUR. Bei angenommenen 28.000 EUR Investition (netto), abzüglich Förderung EUR 11.200 und abzüglich angenommener Kosten für die Alternative (Einbau einer neuen Brennwerttherme einschl. WW-Speicher) in Höhe von EUR 7.000 (brutto) würde die Investition für die BZ etwa in der gleichen Höhe liegen. Dementsprechend liegt die Amortisationszeit bei ca. 20 Jahren, was der maximalen technischen Lebensdauer der BZ entspricht. Angesichts der Unsicherheiten (insbes. Energiepreise sowie Wartungs- und Instandhaltungskosten ab dem 11. Bj) empfehle ich eine Brennstoffzelle bei geschätzten Amortisationszeiten über 15 Jahren generell nicht mehr.


    Zum Stromspeicher: Optimistisch angenommen Du schaffst mit einem Stromspeicher 100% Autarkie, so könntest Du die lt. Tabelle verbleibenden ca. 1.740 kWh Bezugsstrom durch Strom aus der BZ substituieren. Einschl. Speicherverlusten bräuchtest Du dafür ca. 1.930 kWh zusätzlichen Strom aus der BZ. Angesichts geschätzter 2.180 kWh Einspeisung ohne Speicher könnte das gerade so hinkommen. Somit spart Dir der Speicher vordergründig (1.740*0,3 =) ca. 522 EUR/Jahr. Hiervon ist aber noch die entgangene Einspeisevergütung in Höhe von (1.930*0,097=) ca. 187 EUR abzuziehen, so dass ein Nettovorteil von ca. 335 EUR/Jahr übrig bleibt. Wenn Dir eine Amortisationszeit von 20 Jahren genügt, dürfte der Speicher also fertig installiert einschl. USt nicht mehr als 6.700 EUR brutto kosten. Mehr als 7 kWh Speicher wirst Du dafür kaum kriegen. Für 100% Autarkie einschl. PIHV wird das nicht reichen, und selbst wenn wären mir 20 Jahre WGZ viel zu lang.


    Fazit: Du solltest die Werte in der Tabelle (insbesondere die Schätzwerte in den gelben Feldern) noch mal mit den Dir bekannten (bzw. aus einzuholenden Angeboten zu verifizierenden) Daten überarbeiten. Aber wenn dabei nichts ganz erheblich Günstigeres herauskommt, würde ich von einer Brennstoffzelle (egal ob mit oder ohne Stromspeicher) abraten.


    Was dann?


    Meine Empfehlung wäre, zunächst einen Energieberater hinzuzuziehen und festzustellen, ob (abgesehen vom Ersatz der alten Gastherme und des WW-Speichers) zu vertretbaren Kosten – einschl. Förderung – a) der Heizwärmebedarf des Hauses reduziert werden kann und b) es möglich ist, nach einem hydraulischen Abgleich und ggf. weiteren Maßnahmen die Vorlauftemperaturen im Haus unter 50°C zu drücken. Das ist nicht nur mit FBH möglich, sondern auch mit normalen Heizkörpern, sofern Letztere leistungsfähig genug sind (ggf. durch Austausch einzelner Heizkörper und/oder nach zusätzlichen Wärmedämm-Maßnahmen).


    Bei einem nach Kaminofen verbleibenden Heizwärmebedarf von jetzt schon anscheinend unter 10.000 kWh könnte in dem Fall eine elektrische Wärmepumpe zur Hausheizung und WW-Bereitung die richtige Wahl sein, nach Möglichkeit unterstützt durch eine große PV-Anlage (so gut das in Anbetracht der widrigen Umstände halt geht).


    Eine evtl. interessante Alternative könnte in Eurem Fall eine Hybridheizung mit Gastherme und PV-unterstützter Wärmepumpe sein. Die Gastherme würde dabei i.W. den Wärmebedarf in den vier Wintermonaten abdecken. Die (dann deutlich kleiner, z.B. auf die Hälfte der Nennheizlast dimensionierte) Wärmepumpe könnte den Wärmebedarf für Heizung und WW außerhalb des Winters fast allein decken. Sie würde wegen der dann höheren AT einen besseren Wirkungsgrad und einen höheren PV-Anteil erreichen als eine monovalente WP. Nachteil: Höhere Investition als für WP oder Therme allein, deshalb sollte man das mit spitzem Bleistift und einschl. Förderung rechnen.


    Beide Alternativen werden – im Gegensatz zum bloßen Ersatz einer alten Gastherme durch eine neue – vom BAfA gefördert. Näheres weiß der Energieberater. (Sowohl Energieberater als auch hydraulischer Abgleich sind für die Förderung Voraussetzung und werden auch ihrerseits gefördert.)


    Von Stromspeichern oder gar Heizstäben würde ich (egal in welcher Konstellation) die Finger lassen.


    Gruß, Sailor

  • Hey Sailor733,


    vielen Dank für deinen umfänglichen Beitrag. da habe ich etliche Punkte, die ich in meine Überlegungen aufgreifen werde.

    Zitat

    Meine Empfehlung wäre, zunächst einen Energieberater hinzuzuziehen

    Ja, ich denke das ist sehr sinnvoll. Habe ich auch schon überlegt. Aktuell ist es nur schwierig, Termine zu bekommen. Aber es muss ja kein kostenloser Berater von der Verbraucherzentrale sein. Für ein unabhängige "objektive"Beratung wäre ich bereit, ein angemessenes Honorar zu zahlen.

    Zitat

    Ein Ertrag von 8.500 kWh ist für eine 13,5 kWp-Anlage selbst für einen Standort in NRW erschütternd wenig.

    Stimmt! Da habe ich zwei Zahlen vermischt. Ein Angebot einer 10 kwp-Anlage soll ca. 8500 erbringen, eine anderes Angebot mit 13,5 kwp ca. 11000. Diese Zahlen wirft auch PVGis aus. Das Haus hat exakte Süd-Ost-Ausrichtung, 45 Grod bzw -135 Grd (+/- 1 2 Grad. NordOst seite bringt 2/3 der SüdWest-Seit und deshalb nich uninteressant. Die Bäume werden in den Monaten April bis Semtember auch in den nächsten Jahren eher kein Problem, morgen beschäftige ich mich mit der Horizontdatei.

    Zitat

    Der Wirkungsgrad einer 27 Jahre alten Gastherme kann unmöglich über 80% (Hs) liegen, 70%

    Auch da stimme ich zu. 70 % sind wohl realistisch. Maximal 75 %. Es ist eine Vaillant VKS 17/1.

    Zitat

    Der tatsächliche Wärmebedarf – ohne den Beitrag des Kaminofens – liegt daher wohl eher bei 14-15.000 kWh. Hinzu kommt die Tatsache, dass der von Dir beschriebene Uralt-Warmwasserspeicher aller Wahrscheinlichkeit nach erhebliche Abstrahlverluste hat, zumal er (warum eigentlich?) offenbar mit einer Temperatur von 70°C gefahren wird anstatt völlig ausreichender 60°C. Der tatsächliche Warmwasserbedarf dürfte also eher in der Größenordnung von 400 kWh/Monat liegen (15 kWh/Tag), was für eine normale Familie immer noch üppig wäre.


    Ich denke, dass mein wärmebedarf eher bei 10000 liegt. Ich erfasse die Daten seit Jahren und ich habe offensichtlich einen sehr hohen Wert für die WW-Aufbereitung. im Sommer läuft ja nur die Wasseraufbereitung. Da hatte ich bisher ca. 100o kwh mtl. mit Ringleitung ohne Zeitschalter. Jetzt habe ich die Ringleitung einfach mal abgedreht und immer noch 600 bis 650 kwh in den Sommermonaten. Isolierungsprblem? Oder der Alte Vaillant VIH 160/3?


    Zitat

    Eine evtl. interessante Alternative könnte in Eurem Fall eine Hybridheizung mit Gastherme und PV-unterstützter Wärmepumpe

    Ja, das kann in der Tat interessant sein. Ist ja im Grundsatz mein anfänglicher Ansatz, wobei die PV-unterstütze Wärempumpe dann den von mir angedachten elektrischen Heizstab ersetzt. So eine Wärempumpe steht dann im Keller?

    Platz wäre vorhanden, Decke wird dann isoliert. Macht Sinn, Keller ist eh zu warm, bis zu 8 cm bekomme ich da rein und das hört sich nach DIY an - mein nächstes Projekt!

    Keller wird dann mit Wärmepumpe kälter und trockner?


    Fazit: Ich werde nix überstürzen. Die "Energieberater" von den verschiedenen Firmen wollen natürlich immer ihr Sytem verkaufen. Ist ja verständlich. Ich habe zwar ein wenig Zeitdruck, weil der Wasserspeicher zickt, aber da wäre ja im Notfall eine Interimslösung mit einem Gebrauchtteil möglich.

    Also im nächsten Schritt kümmere ich mich um den Energieberater.

    Gibt es eine Seite-Empfehlung?

    Ich werde hier berichten, wie es bei mir weiter geht.

  • Hier dann noch der ausgefüllte Fragebogen:

  • Aber es muss ja kein kostenloser Berater von der Verbraucherzentrale sein. Für ein unabhängige "objektive"Beratung wäre ich bereit, ein angemessenes Honorar zu zahlen.

    So ist das vom Gesetzgeber auch gemeint. Der Energieberater erstellt ein ausführliches Gutachten, welches den Wärmebedarf im aktuellen Zustand aus den baulichen Gegebenheiten ermittelt (also nicht aus dem Verbrauch) und Vorschläge zur energetischen Verbesserung macht. Das kriegt man nicht für umme (eher für 1-2000 EUR), aber dafür wird es auch gefördert. Vielleicht weiß Dein Heizungsbauer einen guten EB in Deiner Region – manche HB können das auch selbst.

    im Sommer läuft ja nur die Wasseraufbereitung. Da hatte ich bisher ca. 100o kwh mtl. mit Ringleitung ohne Zeitschalter. Jetzt habe ich die Ringleitung einfach mal abgedreht und immer noch 600 bis 650 kwh in den Sommermonaten. Isolierungsprblem? Oder der Alte Vaillant VIH 160/3?

    Whoa. :huh:

    Also zunächst mal heißt das, dass bei Dir der Betrieb der Ringleitung allein anscheinend monatlich 350-400 kWh Erdgas verbraucht hat. Normalerweise langt das locker für den WW-Bedarf einer vierköpfigen Familie.


    Der verbleibende Bedarf entsteht (von Euren Verbrauchsgewohnheiten abgesehen) wahrscheinlich durch die Kombination eines schlecht isolierten WW-Speichers, der zudem noch mit unsinnig hohen 70°C gefahren wird (60°C würde unter Legionellen-Gesichtspunkten locker ausreichen, bei einer Frischwasserstation könnte man ggf. noch niedriger gehen) und dadurch in erster Linie den Keller beheizt, mit dem schlechten Wirkungsgrad der Therme. Außerdem springt die Therme womöglich selbst im Sommer zehnmal am Tag an, nur um die WW-Abkühlung durch die Speicherverluste wieder auszugleichen, und braucht nach jedem Start erst mal zehn Minuten um sich selber auf Temperatur zu bringen.

    wobei die PV-unterstütze Wärempumpe dann den von mir angedachten elektrischen Heizstab ersetzt. So eine Wärempumpe steht dann im Keller?

    Vermutlich steht sie dort, aber (um Missverständnisse auszuschließen) sie läuft mit Außenluft und nicht mit Luft aus dem Keller. Wenn die Gastherme und insbesondere der Warmwasserspeicher erst mal ersetzt sind, sollte es im Keller – anders als jetzt – nicht mehr warm werden. Daher steht dort auch keine überflüssige Wärme mehr zum Betrieb einer WP zur Verfügung.

    Keller wird dann mit Wärmepumpe kälter und trockner?

    Ohne die Abstrahlverluste von Therme und Warmwasserspeicher wird der Keller auch schon ohne WP (die wie gesagt mit Außenluft läuft) deutlich kühler, aber eigentlich nicht trockener. Abgesehen natürlich von dem Haarriss in Deinem alten WW-Speicher – dessen Beitrag zur Feuchte im Keller fällt dann weg. :)

    Die "Energieberater" von den verschiedenen Firmen wollen natürlich immer ihr Sytem verkaufen.

    Normalerweise sollten Energieberater von Firmen unabhängig sein, deshalb verlangen sie ja ein Honorar. Dass trotzdem ein Energieberater aus seiner Erfahrung heraus bestimmte Systeme (z.B. Wärmepumpen) im Vergleich zu anderen bevorzugt, ist natürlich möglich.

    da wäre ja im Notfall eine Interimslösung mit einem Gebrauchtteil möglich.

    Mit Gebrauchtteilen würde ich wegen der vsl. hohen Einbaukosten (und späteren Ausbaukosten) nicht erst anfangen. Vielleicht ist es möglich, vorab einen WW-Speicher anzuschaffen, der sich später mit den angedachten Systemen problemlos einbinden lässt. Es kann dann allerdings sein, dass die Kosten für den WW-Speicher (da vorab beschafft) nicht mit gefördert werden. Du solltest das mit Energieberater und Heizungsbauer besprechen, vielleicht gibt es ja eine regelkonforme Lösung.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Nochmals vielen Dank , sailor 773, :thumbup::thumbup:


    ja mit der Warmwasseraufbereitung stimmt was nicht. Der Verbrauch ist extrem hoch. Die Wassertemperatur ist nur auf 50 Grad eingestellt. Das reicht im 2-Personen-Haushalt völlig. Auf 70 Grad geht es nur mal für kurze Zeit (1 Tag) nach 'nem Urlaub. Ich hatte mich vor einigen Monaten mit einem Freund über die Verbrauchswerte der Heizung unterhalten und der nannte mir ca. 40 qm Gas mtl. Dadurch bin ich erst sensibel geworden. Habe dann erstmal der Ringleitung den Hahn abgedreht. Und Das hat eine Reduzierung von 100 auf 60 gebraucht. Immerhin! Gleichwohl über 28 Jahre 13500 qm Gas verpulvert! Und warmes Wasser ist immer noch sofort da beim Duschen ... jedenfalls wenn die Frau vor mir geduscht hat. :D

    Also: Da muss auf jeden Fall etwas geschehen.


    Um den Energieberater kümmere ich mich morgen. Da erhoffe ich mir nicht nur Empfehlungen zur Heizung und PV-Anlage, sondern auch ein paar Tipps zur besseren Dämmung, die sich ggfls. in Eigenleistung machen lassen. (Isolierung Kellerdecke und/oder neue Glasscheiben im alten Rahmen?) Letzteres allerdings nicht in DIY :saint:

    Gruß

    GH

  • Isolierung Kellerdecke kann man in der Tat selber machen.


    Neue Glasscheiben im alten Rahmen würde ich dagegen nur einsetzen, wenn die Rahmen noch in absolut einwandfreiem Zustand sind und die Fenster dadurch insgesamt einen U-Wert von 1,1 oder besser bekommen. Ansonsten lohnt der Aufwand nicht. Vom selber machen würde ich hier auch abraten, zumal das Material teurer ist als die Arbeit und Du die Förderung der Gesamtkosten (entweder BAfA oder § 35c EStG) nur bekommst, wenn Du ggf. eine Fachbetriebsbescheinigung vorlegen kannst. Aber das wird Dir der Energieberater besser erklären.

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    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Hey, heute war nochmal ein Vertriebsleiter von opti-e-energy hier und hat sich Haus und Keller und bisherige Heizung wegen Einbau einer Brennstoffzellenheizung angesehn. Er meinte, der Austausch der Heizung wäre problemlos möglich und die Brennstoffzelle würde sich hier lohnen. Bei meinem derzeitigen Gasverbrauch von 19.000 kwh für Heizung und Warmwasser (plus 5000 Kw Kaminofen) würde die Brennstoffzelle auf keinen Fall mehr Gas verbrauchen. Er geht eher davon aus, dass der Gasverbrauch um ca. 10 bis 15 Prozent sinkt und das dabei auch noch 6000 kwh Strom erzeugt werden. Er meint, die Zusatzheizung würde nur sehr selten anspringen (nur an kalten Wintertagen) der Warmwasserspeicher stellt ausreichend Wärme bereit. Hmm ... kann das stimmen?? Dann wäre die Brennstoffzelle schon die eierlegende Wollsmilchsau, wenn ich mit dem bisherigen Gasverbrauch (ggfls. weniger) ausreichend Wärme, Warmwasser und Strom erzeuge.

    Bin drauf und dran, so ne Heizung zu kaufen. Brutto 39k minus 11k Förderung minus 6k Steuererstattung bin ich netto bei 22k.

    Neuer Brennwertkessel plus Warmwasserspeicher würde mindestrens 10k eher 12 bis 14 k kosten. Demnach ein Mehraufwand von 8 bis 10 k. Wenn ich 4000 kwh Strom einsparen kann, errechne ich eine jährliche Ersparnis von 1300 €, bei 3000 kwh Stromeinsparung sind es immer noch 1000 €. Der Mehraufwand hätte sich in spätestens 6 bis 10 Jahren gerechnet.

    Ist ja eine sehr überschlägige Rechnung, übersehe ich da etwas?? Einspeisevergütung und Steuereffekte sind evtl. zusätzliche Anreize, können aber eigentlich vernachlässigt werden und für so ne Kaufentscheidung nicht ausschlaggebend sein. Ähnlich wie beim E-AuTo. Der staatliche Bonus (6 k) ist top, die jährliche Steuerersparnis aber nur ein ein kleiner Zusatzanreiz.


    Gruß

    Ghostbiker

  • Überschlägig kannst du selbst rechnen. Die Viessmann Kiste macht 0,75KW elt. + 1,1KWtherm. pro Stunde und verbraucht dabei 0,21m³ Gas.


    Nun rechne das mal mit den vom Gebrauchtwagenverkäufer gegeben 6000kWh Strom hin und her. :hutab:

  • Da hat dir der Vertriebler aber einen dicken Bären aufgebunden.

    Dein Wärmebedarf ist ja nicht gesunken nur weil du jetzt eine Brennstoffzelle hast.

    Dein Gasverbrauch wird auf jeden Fall steigen, weil die Brennstoffzele nur 60% Wärme erzeugt und 40%Strom

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    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

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  • Hallo ghostbiker


    also hier mal meine zahlen, ich habe zwar erst seit ende sept, eine pt2 im keller


    meine alte gasheizung verbrauchte in der selben


    zeit also okt. 2020 im schnitt 13m3 erdgas abgelesen am gaszähler

    die pt2 verbrauchte im okt. 2021 11m3

    im okt: stromerzeugung: 540 kwh

    netzeinspeisung. 228 kWh

    direktverbrauch: 413 kWh


    wir haben ca 120m2 wohnfläche mit sauna im keller, und ein whirlpool ( noch beheizt auf der terasse.





    gruss gerd