Vergütung Klein BHKW > 5000 h Betrieb in 2021

  • Hallo Kollegen,


    wir betreiben seit 2020 ein Erdgas BHKW mit 50kW el. Nun stellt sich bei uns, wie sicher bei anderen Betreibern auch die Frage, ob angesichts der hohen Börsenstrompreise der BHKW-Betrieb in 2021 über 5000 Volllaststunden hinaus lohnt. Leider ist mir nicht klar, wie die Vergütung der Stunden über 5000 erfolgt.

    - Wird einfach nach 5000 Bh, also z.B. ab dem 5. November (zu 5000 Bh gehörige Strommenge erreicht) nur noch der Quartalswert Oktober, November, Dezember ausbezahlt?

    - Oder wird die Übermenge auf alle vier Quartale gleichmäßig verteilt und jeweils 1/4 der Übermenge mit den entsprechenden Quartalswerten bezahlt?

    - Es läuft ganz anders?

    Die erste Variante wäre ja durchaus interessant...


    Danke für eure Erfahrungen!

  • Moin Michael,


    um Missverständnisse auszuschließen: Die Regelung ist ja so, dass Du die Quartalsvergütung immer für den gesamten Strom bekommst, auch wenn Dein BHKW 8.760 Stunden im Jahr laufen würde. Die Begrenzung von 5.000 VBh (bis 2025 fallend auf 3.500 VBh) gilt nur für den zusätzlichen KWK-Bonus von 8 bzw. 16 ct/kWh.


    Der eigentliche Treiber für die Wirtschaftlichkeit eines BHKW ist doch aber nicht der KWK-Bonus, sondern die Einsparung von (auch immer teurerem) Bezugsstrom. So lang nennenswerter Strom- und ausreichender Wärmebedarf vorliegen, lohnt es sich deshalb m.E. immer das BHKW laufen zu lassen, egal ob man noch KWK-Bonus bekommt oder nicht. Anders machen sollte man das ggf. höchstens in einem Gewerbebetrieb, in dem der Strombedarf außerhalb der Arbeitszeit auf einen Wert nahe Null zurückgeht.


    Ob das mit der Begrenzung nach Alternative 1 oder 2 läuft, weiß ich nicht. Methode 2 ist wahrscheinlich abrechnungstechnisch einfacher, zumal der Wert für das Quartal, in dem die Grenze erreicht wird, in jedem Fall rechnerisch ermittelt werden muss. So lang kein Smart Meter vorhanden ist, wird sich wohl kaum einer vor sein BHKW stellen und bei Ablauf der 5000sten Vollbetriebsstunde punktgenau eine Zwischenablesung machen. Ist aber doch auch eigentlich egal: Du bekommst übers Jahr gerechnet nach beiden Methoden annähernd denselben Betrag als KWK-Bonus ausgezahlt – es sei denn, das Verhältnis von Eigenverbrauch und Einspeisung würde sich ab der fünftausendsten VBh wesentlich ändern.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)