NeoTower: Modulation BHKW / Optimierung an Lastgangprofil

  • Seit Juni bin ich Anlagenbetreiber eines Remeha gebrandeten RMB Neotower mit 7kwel und 18kwth. Das BHKW versorgt ein 10 Parteienhaus (Neubau) mit (Mieter-)strom und -wärme, sowie eine Gewerbeeinheit mit Wärme (kein Strom). Es sind ca. 4000l Heizungs-Systemvolumen, mit 90kw Spitzenlastkessel. Die Gewerbeeinheit hatte je nach Winterintensität zwischen 95.000 und 120.000kwh Wärmebedarf pro Jahr, die Planung des BHKW hat 5050 Benutzungsstunden vorausgesagt. Annahmen über Tageslastgang wurden in der Planung keine getroffen, nur Energiemengen aufs Jahr (Neubau nach Heizlastberechnung und Bestand aus Verbrauchsabrechnungen).


    Im Zuge der Installation des BHKW wurde auch die Heizung in der Gewerbeeinheit erneuert: Warmluftgebläse (Wärmetauscher), 2x40kW Spitze, geregelt über P-Regler (Mark Pintherm)


    Im Sommer lief das BHKW für den Warmwasserbedarf des Hauses ca. 8h täglich - mit Modulation ab ca. 50% "Füllungsgrad" der Puffer (100%= Durchschnitt aller Sensoren in den Puffer ergeben 75°C). Die Heizung der Gewerbeeinheit war dann natürlich nicht in Betrieb.

    Seit zuschalten der Gewerbe-Heizung passt die Fahrweise nicht zu dem großen, auf einen kurzen Zeitraum beschränkten Wärmebedarf: Dort schaltet morgens die Steuerung die Heizung an, je nach Füllungsgrad der Pufferspeicher sind diese dann relativ schnell leer. Das BHKW geht dann natürlich an, aber auch bei derzeitigen Außentemperaturen schaltet der Spitzenlastkessel zu. Bei Werkseinstellung schaltet die Modulation sehr früh zu, was das Problem noch verschlimmert, da das BHKW nur mit reduzierter Wärmeleistung die Puffer lädt, obwohl ich anhand der Regelung der Heizung der Gewerbeeinheit weiß, dass der Puffer in absehbarer Zeit leer ist.

    Ich habe jetzt mit RMB die Modulation stückchenweise reduziert, derzeit ist sie ganz ausgeschaltet. Wenn ich das BHKW früh morgens über die Fahrzeugladefunktion manuell starte, so dass die Puffer zum Arbeitsbeginn in der Gewerbeeinheit bei 100% sind komme ich derzeit ohne Spitzenlastkessel über den Werktag, bei 15-18 Vollaststunden.


    Lange Rede kurzer Sinn:

    1)Ich verstehe die Intention der Modulation im Grundsatz schon. Habe aber ernsthafte Zweifel, ob in der Gesamtheit betrachtet eine Wirtschaftlichkeit vorliegt: Jede Betriebsstunde kostet ja schließlich auch 0,36€ Vollwartungsvertrag. Worum geht es denn, wenn die Modulation als großer Vorteil hervorgehoben wird? Etwa darum, möglichst lange eine elektrische Grundlast selbst herzustellen (in unserem Fall: Echter Eigenverbrauch nur für Allgemeinstrom)? Wie sehen/handhaben das die Profis?



    2)Ohne mit RMB jetzt nochmal detaillierter über weitere Optimierung gesprochen zu haben: Wie sollte man die Thematik angehen? Gibt es Erfahrungswerte mit einer solchen Konstellation? Sind hier schon Planungsfehler (Puffer zu klein?) offensichtlich oder ist das zu dieser Jahreszeit schon normal? Wie könnte die Steuerung vom BHKW noch optimiert werden?

  • Auf jeden Fall Mieterstrom mit 10 Wohnparteien! Verbrauch des MFH liegt hochgerechnet aufs Jahr bei ca. 25.000kwh. PV Anlage liefert ca. 20.000kwh pro Jahr. Habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, ich meinte mit "echtem" Eigenverbrauch die Personenidentität von Betreiber des BHKW und Verbraucher.