Bioethanol für nachhaltige KWK

  • Gibt es hier im Forum Leute, die Erfahrungen damit haben?

    Die Motoren brauchen offenbar ein Zündgas. Aber ansonsten sollten die doch problemlos mit Bioethanol laufen, wenn nur Dichtungen und veränderte Zündzeitpunkte das Hauptproblem darstellen. Ein Ethanoltank sollten gegenüber Öltanks oder LPG viel unkritischer zu handhaben sein.

    Ökologisch steht zumindest in der Zukunft die Ampel dafür auf Grün. Neben Holz, Bioölen und Biogas eine weitere Option zur langfristigen Speicherung von von Sonnenenergie. Die Nutzung in Fahrzeugen wird mit Umstieg auf E-Autos sinnvollerweise zurückgehen. KWK gewährleistet höchste Energieausnutzungsgrade im Winter.

    Deshalb denke ich, sollte Bioethanol mit KWK ein Thema bleiben. (technisch, steuerlich wie politisch)

    Mein DIY-BHKW sollte alle Vorraussetzungen für erste Tests mitbringen. (Multi-Fuel) Wirkungsgrad Leistung und Abgasqualität sollten nicht schlechter werden.

    Wie gesagt, freue ich mich über euer (Vor)-Urteil zu dem Thema. VG, Bernd

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Hallo,


    ich habe früher Autos auf Bioethanol umgerüstet. Alles was dazu nötig ist, ist die Einspritzmenge um ca 20% zu erhöhen um den niedrigeren Energiegehalt auszugleichen sowie eine höhere Kaltstartanfettung. Wenn man dann noch einen Motor hat, der mit der höheren Klopfgrenze zurechtkommt, kann man in einem noch 10 - 15 % mehr Leistung raus holen.


    Die Abgasqualität ist so gut, dass ein Pkw Motor mit leer geräumten Katalysator und Ethanolbetrieb die Abgasuntersuchung mit guten Werten besteht.


    Des Weiteren laufen alle meine Kleingeräte mit Bioethanol ( Rasenmäher, Stromerzeuger, Kettensäge ... )

    Im Pkw fahre ich das nicht mehr, da der Bezug nur noch in Kanistern möglich ist, und das dann doch zu viel Müll machen würde.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Hier schreiben Sie etwas von Kaltstartmaßnahmen zwecks Verdampfung des Ethanol. Eine davon wäre sicherlich ein Zündgas oder eine Vergaserheizung. Vielleicht geht es aber bis 10°C auch ohne.

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Das scheitert spätestens am Preis

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • stromsparer99


    Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden uns in Zukunft noch viel Geld kosten, ist doch schön, wenn einer trotzdem damit anfängt.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Vielleicht geht es aber bis 10°C auch ohne.

    Das geht sicher auch noch weiter runter ohne. Es geht da nur um die "vollständige" Verdampfung.

    Ich sehe nicht, dass eine Vergaserheizung viel hilft, wenn, dann muss die Luft vorgewärmt werden. Bei der Verdampfung wird der Luft Wärme entzogen, das lässt sich nicht mit warmem Sprit kompensieren.

    Die Hauptfrage wird sein, wo die Luft angesaugt wird. Wenn die in der Anfangsphase aus einem beheizten Raum kommt, dann ist alles gut, so vermute ich (aber nur Versuch macht kluch).

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Also aus meinen Versuchen kann ich berichten, dass der Motorstart immer problemlos funktioniert hat, allerdings war die Gasannahme in den ersten zwei, drei Minuten eher schlecht.

    Ein kurzes warmlaufenlassen sollte ausreichend sein, was bei einem Bhkw, welches ohnehin im Idealfall ständig auf Temperatur ist, eigentlich hinfällig ist.


    bluwi

    Deine Aussage kann ich bestätigen, warmer Kraftstoff bringt nichts, warme Luft hilft ein wenig.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Da musst du aber beachten, dass wenn 96 prozentiges Ethanol mit Benzin gemischt wird, hier das Wasser ausfällt.


    Wenn ich richtig informiert bin, kannst du für Bhkw Betrieb die komplette Energiesteuer beim Zoll zurückfordern.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Bei 60cent Energiesteuer wären das 40cent/l

    Ist das "Wissen" oder "Annahme"? Ich würde annehmen (nicht wissen :) ), dass Bioethanol weniger Steuer beinhaltet.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Wie viel ha willst du anbauen? :D

    @alikant, das war für den Link. Da ich die Diskussion über Sinn und Unsinn öfters habe. Für Liter pro ha hatte ich nie ne Quelle.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

    2 Mal editiert, zuletzt von nesami ()

  • Für Liter pro ha hatte ich nie ne Quelle.

    Laut dieser Quelle können aus einem ha Futterweizen ca. 2,2 t Bioethanol gewonnen werden, aus einem ha Zuckerrüben 5,2 t. Über mehrere Jahre gerechnet ist der Ertrag wegen der Fruchtfolge im Durchschnitt geringer. Bei einem Brennwert von 8,2 kWh/kg entsprechen jedenfalls 2,2 t Bioethanol einem Energieertrag von ca. 18 MWh/ha, die 5,5 t entsprechen ca. 45 MWh/ha. Hiervon ist noch der Energieaufwand abzuziehen, der für Bodenbearbeitung, Ernte und Ethanolgewinnung entsteht.


    Das Problem bei Bioethanol (egal ob man es als Zwangs-Beimischung im Ottokraftstoff nutzt oder direkt im BHKW) scheint mir zu sein, dass die THG-Bilanz nicht so wahnsinnig toll ist. Wertet man Quellen wie diese aus, so zeigt sich, dass der THG-Ausstoß von Bioethanol unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette 35% bis 55% des Ausstoßes von fossilem Ethanol beträgt: Und das nur bei Nutzung besonders energiereicher Pflanzen wie Mais oder Zuckerrüben. Bei ungünstigeren Verhältnissen kann der Vorteil komplett verschwinden. Und die Umweltauswirkungen des Intensiv-Anbaus energiereicher Nutzpflanzen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.


    Aus meiner Sicht gibt es jedenfalls bessere Methoden die Energiewende voranzutreiben als der Anbau energiereicher Nutzpflanzen zur Herstellung von Bioethanol – selbst wenn man dieses dann mit 90% Wirkungsgrad (Hs) in einem BHKW verbrennt anstatt mit 25% Wirkungsgrad in einem Benzinmotor. Würde man beispielsweise auf den gleichen Hektar an Stelle von Zuckerrüben eine Freiflächen-PV stellen, so könnte man 400-500 MWh Strom pro Jahr ernten. Und wenn man es geschickt anstellt, kann man darunter sogar noch ein bisschen was zum Essen anbauen (Agro-PV) oder zumindest eine Blühwiese anlegen.

    |__|:-)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)